Hier auf Mallorca scheint aktuell täglich die Sonne vom wolkenlosen Himmel und es ist mehr als 20 °C warm! Geil!
Am Samstag soll's leider schlechter werden, kühler, auch ein wenig Regen. Toll, Arne, danke, dass Ihr schlechtes Wetter mitbringt...
Ich bin mittlerweile noch ein zweites Mal Rad gefahren. Flacher diesmal und auch schön locker, aber doch auch wieder 75 km. Der Rücken hat's zwar besser vertragen, aber er schmerzte am nächsten Tag doch wieder, so dass ich dann wieder einen Tag ausgesetzt habe und jetzt gleich alleine radeln werde und nicht mehr als 50 km.
Die anderen freuen sich über das Traumwetter und fahren heute zu meinem Lieblingsberg, Sa Calobra. Schade, dass ich nicht mit konnte.
Ansonsten lese ich viel und gehe zwischendurch mal schwimmen. Gestern war ich im Meer. Das ist hübsch kalt und ich habe einen Neo angezogen. Weil der aber gescheuert hat, will ich heute oder morgen mal testen, ob sich die ca. 14°C nicht doch auch ohne aushalten lassen. Müsste eigentlich gehen, denn die hatte ich bei manchen Freiwasserschwimmen ja auch nur.
Am Montag hatte ich mit dem Orthopäden telefoniert. Der zeigte sich "begeistert" darüber, dass ich entgegen seiner Empfehlungen Yoga gemacht hatte, bat mich auch, keine Mobilisierungen vom Osteopathen vornehmen zu lassen (hatte ich ja direkt vor dem Urlaub noch mal gemacht und das hat die Sache eher verschlechtert als verbessert) und sagte zum Radfahren hier auf der Insel, dass ich locker, kurz und flach fahren soll. Eigentlich ist die Situation ziemlich unverändert im Vergleich zum letzten Jahr: Die Bilder zeigen den alten Bandscheibenvorfall, keinen neuen zum Glück, und immer noch eine fette Entzündung im Wirbelkörper. Wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, gehe ich noch mal hin und wir vergleichen die Bilder genauer, um zu sehen, ob sich überhaupt was verbessert hat.
Eines ist mir jedenfalls dieser Tage endgültig klar geworden: Das war's tatsächlich mit meinem heiß geliebten Hobby Laufen (und damit auch mit Triathlon). Es ist nicht nur eine Phase, in der ich mal verletzt bin. Der Arzt sagte noch mal, dass der Defekt im Rücken so massiv ist, dass es eine dauerhafte Schwachstelle bleibt, die sich mit bestimmten Belastungen nicht verträgt. Er hatte ja schon vor einem Jahr gesagt (und wenn ich ehrlich bin auch schon vor 4 Jahren, als ich den BSV frisch diagnostiziert bekam), dass ich sicher irgendwann wieder laufen kann im Sinne von zweimal in der Woche eine halbe Stunde oder eine Stunde durch den Wald traben, dass es aber mit dem leistungsmäßigen Laufen vorbei sei. Trotzdem gab es in mir immer noch die Hoffnung, dass es doch anders kommt.
Weil es ja so viele Leute gibt, die Bandscheibenvorfälle haben und dann doch wieder intensiv laufen. OK, ging bei mir auch zwei Jahr gut und jetzt ist die Situation doppelt schlimm.
Ich vertraue meinem Arzt, der wirklich gut ist, da bin ich mir sicher und ich hoffe, dass ich mich in Zukunft an das halte, was er sagt.
Ich weiß nicht, warum andere Leute wieder laufen können und ich nicht, aber ich hoffe, dass es mir jetzt endlich gelingt, endgültig Abschied zu nehmen, loszulassen. Das ist sehr, sehr schwer. Oft denke ich, dass es mir gelungen ist, aber dann kommen immer wieder Momente, in denen ich heulen könnte, weil der Verlust so groß ist.
Ich laufe seit meinem 6. Lebensjahr, es ist mehr als ein Hobby gewesen, es war Teil meines Lebens. Dass ich ohne die Lauferei immer fetter werde und mir nicht mehr gefalle, macht die Sache nicht leichter...
Naja, ich will nicht herum jammern, denn das ist jammern auf hohem Niveau. Ich bin im Urlaub, die Sonne scheint, ich kann ein wenig radeln, ich kann schwimmen und ich bin zwar nicht mehr gesund, aber soo krank nun auch wieder nicht.
Ich zieh' mich jetzt um und rolle gemächlich durch die Sonne. Ich werde zur Colònia de Sant Pere fahren und dort ein wenig am Meer herum hängen und dann wieder zurück.
Und Ihr, Helden der Arbeit, seid tapfer, Euer nächster Urlaub kommt bestimmt und dann muss ich wahrscheinlich schuften!
Sonnige Grüße von der Insel!
J.