Also, Marie, meine ausgesprochen nette, fröhliche und begeisterungsfähige Praktikantin isst seit ihrem 14. Lebensjahr (abgesehen von seltenen kleinen Ausrutschern) keine Süßigkeiten! Krass! Deshalb ist sie wohl auch so schön schlank. Ich war auch mal so schön schlank und um es wieder zu werden, sollte ich vermutlich ebenfalls meinen Süßigkeitenkonsum einstellen, aber während ich diese tippe und während ich eben in dem unterhaltsamen Süßigkeiten-Thread las, esse ich meine tägliche Ration Bitter-Schokolade, auf die ich ja vor geraumer Zeit umgestiegen bin, weil alle kontrollierten Schokomonster hier im Forum immer schreiben "... und abends genieße ich ein oder zwei Stücke Zartbitter Schokolade...", aber ich, ich esse eher eine Tafel pro Tag, mindestens aber eine halbe. Nur die ersten Tage, bis ich mich an den neuen Geschmack gewöhnte habe, den ich erst fremd, jetzt aber überaus köstlich finde, hat das geklappt mit der Mengenreduktion. Weniger Kalorien hat das Bitterzeug leider auch nicht und da ich ja kaum noch Sport mache, ist ja klar, dass ich heftig zunehme. Marie macht Kickboxen... klar...
Ich wollte die Tage ein paar aussortierte bonbon-bunte Badeanzüge hier verkaufen. Ich zog sie an und bat den Liebsten ein paar Fotos von mir zu machen, weil ich mich in online Shops immer ärgere, wenn sie die Teile ohne Modell fotografieren, denn dann sieht man gar nicht, wie sie sitzen. Als ich die Fotos auf den Rechner herunter lud, habe ich mich kurzerhand entschlossen, die Verkaufsaktion auf nach die Fastenwoche zu verschieben, denn was ich da sah, konnte ich unmöglich hier veröffentlichen... Regelrechte Speckröllchen am Rücken. Ein Grauen! War mir nicht so klar, denn man sieht sich ja eher selten von hinten und ich dachte immer, der Speck sammelt sich an Bauch und Beinen und der Rücken zumindest bleibt ansehnlich. Weit gefehlt!
Nun habe ich ja dummerweise die Fastenwoche abgebrochen und muss mal sehen, wann die Auktion über die Bühne gehen kann. Vielleicht gar nicht. Oder die Damen des Forums müssen doch mit Fotos von den Badeanzügen ohne Modell drin vorlieb nehmen. Oder ich stecke Marie rein...
Es ist ganz gut, dass ich mich bei der Arbeit jetzt um Marie kümmern muss und ihr so viel wie möglich beibringen will in den nächsten drei Monaten, denn ich war ja zuletzt in der Klinik unmotiviert und unglücklich. Mit Marie habe ich viel Spaß und freue mich an ihrer Begeisterung für die Arbeit, an ihrer Neugierde auf unsere Patienten, die ja für "Otto-Normalbürger" eher exotisch anmuten, für ein so junges Mädel ohnehin, und an ihrem Talent und ihrem Eifer. (Gut backen kann sie noch dazu, sie hat heute einen Kuchen mitgebracht, so dass mein Vorsatz, mich heute gesund und weitestgehend kalorienarm zu ernähren, bereits um 8:30 Uhr gescheitert war. Ganz nach dem Vorbild der Herren und Damen Heroinabhängige, mit denen ich meine Tage so verbringe, habe ich dann gesagt: "Jetzt ist es auch gleich egal!" und habe noch mehr Kuchen gegessen, Schokolade und mittags Pommes mit Mayo und dazu eine Cola.)
Maries Interesse weckt auch wieder ein wenig mein eigenes und ich muss mich halt auch zusammen reißen und so vergehen meine Tage in der Klinik aktuell ganz gut. Leider ist schon wieder eine Patientin gestorben, eine lustige, lebensfrohe Frau in meinem Alter, die immer zur Spätvergabe des Methadons auf unsere Station kam, weil sie Arbeit hatte oder es gesplittet bekam oder so. Sie war herzkrank, als Folge des Drogenkonsums und ist vor ca. einer Woche ins Koma gefallen und ist gestern gestorben. Wir sind traurig und werden sie vermissen.
Ach, es ist wirklich schlimm, wie viele Menschen doch viel zu jung an dieser schweren Krankheit sterben und wir können fast nichts dagegen tun.
Sehr schwierig ist es im Moment mit meinem ambulanten Psychotherapiepatienten, den ich im Rahmen meiner Ausbildung betreute. Ich sehe ihn nächste Woche noch mal, bevor es für mich zwei Wochen nach Mallorca geht und hoffe, dass ich das Gespräch einigermaßen gut hinbekomme.
Mein Rücken ist weiterhin eine Katastrophe! Ich habe das Cortison abgesetzt. Es war erstens sowieso nur für ein paar Tage mit dem Arzt abgesprochen und außerdem sieht mein Hausarzt (angesetzt hatte es sein Kollege) sehr kritisch. Ich nehme auch keine Schmerzmittel mehr, aber ich habe weiterhin Schmerzen, den ganzen Tag über. Sie sind auszuhalten, aber ständig da.
Ich habe die größten Sorgen wegen meines Trainings. Nachdem ich letzte Woche gar nicht geschwommen bin, bin ich heute und vorgestern geschwommen. Am Montag 1,5 km einfach ganz locker hin und her, heute 2 km mit 10x100 und 10 x50 m etwas zügiger. Es fühlt sich beim Schwimmen ganz OK an, danach auch nicht schlimmer oder so, aber eben auch nicht gut und ich weiß nicht, ob es besser wäre, gar nichts zu machen. Ich weiß auch nicht, ob es für mein Training und den Erhalt des erreichten Zustandes überhaupt etwas bringt, jetzt so popelige Einheiten zu machen.
Ich will so gerne durch den Zürichsee schwimmen im Juli und es ist echt ein beschissenes déjà-vu, weil ich vor genau einem Jahr auch so Probleme hatte und bald darauf das Zürichsee schwimmen abgesagt habe.
Am Freitag nächster Woche, also am Tag, an dem ich nachmittags nach Mallorca reise, wird noch mal ein MRT gemacht. Ich werde dann aus Mallorca meinen Hausarzt anrufen und mit ihm absprechen, ob ich dort radfahren darf und vor allem, ob ich schwimmen darf.
Morgen Nachmittag gehe ich die KTM anmelden und am Freitag hole ich sie ab. Komischerweise ist meine Freude dieser Tage etwas verhalten, ich hoffe, sie kehrt zurück, wenn die Hübsche bei mir eingezogen ist.
Am Wochenende kriege ich Besuch von einem hochrangigen Forumsmitglied

und freue mich riesig darauf! Ob ich die gemeinsame Schwimmeinheit mitmachen kann, wage ich aktuell zwar zu bezweifeln, aber das schmälert meine Freude nur ein ganz klein wenig. Schlimmer ist, dass der Rücken vermutlich ausgedehnte Radtouren verhindert, denn ich hatte eigentlich eine hübsche Plauderradtour eingeplant.
Nun werde ich mein Gequassel hier mal beenden und mich dem unglaublichen Buch widmen, das ich aktuell lese. "Die Geschichte von Blue" von Solomonica de Winter. Das ist die Tochter des von mir ebenfalls sehr geschätzten Leon de Winter, die dieses Buch mit 17 (!) Jahren geschrieben hat. Ich bin hin und weg und als ich vorhin mal die Kundenrezensionen bei Amazon las und dort natürlich auch welche von Menschen fand, die das Buch unglaublich schlecht und langweilig fanden, fragte ich mich, wer denn jetzt einen Knall hat: Die oder ich? Das Buch und das Talent dieses Mädchens kloppen mich um, die Geschichte auch. Ich bin erst im ersten Drittel und lese es langsam und mit Genuss, weil es mir so kostbar ist. Unbedingt lesen!
Ich stehe heute nur noch auf, um zum Klo zu gehen oder mir Zartbitter Schokolade zu holen. Vielleicht klemme ich mir die aber auch, denn gerade fällt mir ein, dass ich bis zu meinem Urlaub, also bis zum 6.3. das Gewicht noch unter 68 kg drücken muss, sonst muss ich Strafe an Inga zahlen... Ups...
Ich wünsche Euch einen schönen Abend, bis die Tage!
J., Quasselstrippe.