Wie immer: Danke für euren Zuspruch und euer Mitgefühl!
Auch wenn's hier manchen sicherlich hysterisch oder überzogen vorkommt: Es ist echt ein schwarzer Tag für mich, vor allem eben in Bezug auf meine Beziehung zu meinen Chefs.
Ich bin dann heute pünktlich weg, weil ich noch eine unangenehme, ärztliche Behandlung zu Ende bringen musste (ist jetzt fast durch, gut so, nur noch eine Kontrolle in zwei Wochen) und dann gleich nach Hause, statt zum Hasenpferd.
Hier habe ich mir zwei Frust-Schokoküsse reingepfiffen und mich ins Bett gelegt, wo ich seit dem liege und die Zeit mit sinnlosem Scheiß verbringe, anstatt draußen das herrliche Wetter zu genießen. Aber meine Laune ist so übel und ich habe die doofe Eigenart, mich in solche Gefühle sehr fallen zu lassen.
Morgen muss ich mal wieder zu meinem Neurologen, das nervt auch, weil ich nicht weiß, was ich da soll. Die MS hält - toi, toi, toi - die Füße still, also werde ich morgen sagen, dass alles gut ist und das war's. Wenn ich aber eh da bin, werde ich mal ein Blutbild anregen, was die wegen der Interferon-Behandlung ja ohnehin regelmäßig machen wollen, denn das brauche ich noch für das Bonusprogramm meiner Krankenkasse.
Gut gelaufen ist heute allerdings in der Klinik auch was, nämlich ein Gespräch mit meinem Chefarzt. Der Selbsterfahrungsteil meiner Weiterbildung ist ja nun beendet und im September geht es mit dem ersten Theorie-Seminar weiter und im Dezember kommt dann das erste Fall-Seminar, wo wir konkrete Patienten-Fälle besprechen müssen. Am Montag erfahre ich, wer der neue Oberarzt der Alkohol-Ambulanz wird, ich hoffe der nette Raphael, und möchte mit dem und dem Team der Ambulanz dann überlegen, welche Patienten von dort ich übernehmen kann, für die Einzelfallarbeit.
Dann will und muss ich aber auch Gruppenfallarbeit machen. Ich habe einen Bekannten angesprochen, der dieselbe Ausbildung hat, die ich gerade mache und stellvertretender therapeutischer Leiter einer Suchtklinik für Drogenabhängige hier in der Umgebung ist. Ich habe ihn gefragt, ob die Möglichkeit zur Hospitation bei ihm besteht, damit ich sehen und erfahren kann, wie die psychoanalytisch-interaktionelle Gruppenarbeit in der Praxis aussieht. Nett wie er ist, hat er gesagt, dass er dazu bereit ist und ich habe das heute mit meinem Chef besprochen und er hat es unerwartet problemlos durch gewunken. Klar: Die Arbeit in der Klinik darf nicht drunter leiden, das ist ja aber logisch.
Eine Herausforderung wird es aber trotzdem sein, weil ich mit dem Bekannten vereinbart habe, dass ich ab Oktober 4 Wochen lang zweimal in der Woche an den Gruppen teilnehme. Das ist mit Hin- und Rückfahrt und Vor- und Nachbesprechung jeweils ein Zeitaufwand von ca. 3 Stunden am Montag und Mittwoch Vormittag. Gerade montags wird es sicher nicht leicht, weil ich da ja auch oft Therapiefahrten habe. Ich freue mich aber, dass das klappt und bin schon ganz gespannt! Bin auch meinem Chef dankbar, dass er den Sinn meines Anliegens gesehen hat und mir keine Steine in den Weg legt.
Morgen Früh gehe ich evtl. noch mal schwimmen. Bin ja gestern kurz geschwommen und musste feststellen, dass die linke Schulter noch schmerzt beim Kraulen. Bin dann Rücken und Brust geschwommen und heute nicht.
Ob ich Sonntag in Münster schwimme ist deshalb noch unklar. Altenheim für morgen habe ich auch schon Anfang der Woche wegen der Schulter abgesagt, weil ich nicht wusste, wie sich der Schmerz entwickelt.
So, mal gucken, wann der Liebste sich meldet und ob und wie es ihm gelingt, mich aufzumuntern. Eigentlich hätten wir heute noch Salsa, aber selbst darauf habe ich gerade keinen Bock, was echt selten ist. Da wir aber eh ab nächste Woche in den Dienstag Kurs wechseln, in den wir eigentlich schon sehr lange wollten, aber noch so viel lernen mussten, um da mittanzen zu können, überlege ich, ob wir das heute ausfallen lassen.
Um Günni steht's übrigens gar nicht gut, kann sein, dass meine Autobesitzer-Phase schon wieder vorbei ist.
Die Vespa muss auch dringend in die Werkstatt.
Bis die Tage
J.