Guten Morgen!
Jaja, ich weiß, heute ist schon Tag 4 meiner Fastenwoche, aber gestern Abend konnte ich mich nicht mehr aufraffen, noch ein paar Sätze zu Tag 3 zu schreiben und hole das deshalb jetzt nach.
Tag 3 begann eigentlich echt entspannt und absolut ohne Hunger. Insgeheim befürchtete ich ja, dass der dritte Tag am schlimmsten werden wird. Es war aber erst mal alles gut und ich vertrödelte den Tag wie die davor mit Lesen und Reportagen angucken. Unter anderem einen unglaublich schönen Bericht über Ligurien, der den spontanen Impuls ausgelöst hat, dorthin zu reisen, so schnell wie möglich und dann vielleicht einfach dort zu bleiben.
Das Gewicht hatte sich von Tag 2 auf Tag 3 kaum reduziert und lag gestern Morgen bei 64,5 kg.
Da die Rückensituation nach wie vor nicht erfreulich ist, habe ich mich schweren Herzens dafür entschieden, den Ballettbesuch am Abend an des Liebsten Mutter abzutreten. Später am Abend kam der schon sehr früh zu mir und sagte, er sei schon vor der Pause immer eingeschlafen und deshalb seien sie in der Pause gegangen. Schade! Ich war ein bisschen angepisst, weil es wohl eine sehr schöne Veranstaltung ist und ich mir mit dem Geschenk so viel Mühe gegeben habe und dann geht er einfach in der Pause. Naja, aber er hat ja Recht, dass es nix bringt, wenn er müde ist. Allerdings finde ich halt, dass man an Tagen, an denen man ins Theater geht, auch mal so zeitig Feierabend machen kann, dass man sich nachmittags ein Stündchen hinlegen kann und dann die Vorstellung auch genießen kann.
Aber was sag' ich? Der Liebste hat ja pünktlich Feierabend gemacht und hat den dann beim Straßenverkehrsamt verbracht, um nicht nur sein eigenes neues Auto anzumelden, sondern auch um Günni auf mich zuzulassen..
Also, alles gut, dumm gelaufen eben. Das von mir verschenkte Mini-Ballett-Abo umfasst ja noch zwei weitere Vorstellungen nächsten und übernächsten Monat.
Am Nachmittag bin ich dann doch mal aufgestanden, um 10 Minuten zur Einkaufsstraße zu laufen, um neuen Sauerkrautsaft zu kaufen, denn es schien doch nötig zu werden, die Darmaktivität etwas anzukurbeln. Vermutlich auch durch die ganze Liegerei klappte das jetzt doch nicht so wie erhofft. Während des Spaziergangs merkte ich, dass genau diese Problematik mittlerweile doch zu einem spürbaren Unbehagen führte und las in einer Buchhandlung, wo ich noch rasch ein weiteres vegetarisches Kochbuch für meine Sammlung (neben dem Bademoden-Fimmel mein zweiter Knall) erstand, in so einem Fastenbuch, dass man am besten mit einem Einlauf arbeitet, wenn's mit der Verdauung während des Fastens nicht klappt, das wäre am einfachsten und am schonendsten.
Kurzentschlossen ging ich in die Apotheke nebenan und holte mir so einen Einweg-Einlauf auf Salzwasserbasis.
Ich will euch die Details ersparen

, aber die Anwendung führte am Abend zu einem kurzen Moment, in dem ich dachte, ich kollabiere gleich, weil mir so übel und so elend war.
Zum Glück ging das schnell vorbei, aber gerade kann ich mir nicht vorstellen, so eine Aktion zu wiederholen, auch wenn die ganze Fastenliteratur in ihrer Darm-Fixierung davon spricht, man solle alle zwei Tage eine "Darmleerung" vornehmen. Ich steige jedenfalls fürs Erste wieder um auf Sauerkrautsaft.
Auch am Abend hielt sich der Hunger in Grenzen und so ging der dritte Tag ohne Nahrung auch ganz gut zu Ende.
Thematisch passend habe ich mir ein Stück von der bekloppten Top-Models Show angeschaut und mir die hübschen, dünnen Mädchen angeschaut. Ob die Armen ständig fasten müssen, um so auszusehen? Andererseits, so viel mehr hatte ich mit 18 Jahren auch nicht auf den Rippen.
Jetzt starte ich in Tag 4 und bin ganz optimistisch, auch den gut herum zu bekommen. Heute hat einer von Björns besten Freunden Geburtstag, der uns da eigentlich immer zum Essen einlädt. Björn hat ihn gebeten, das Programm dieses Jahr mal etwas umzustellen. Vielleicht gehen sie nun nur in eine Kneipe, wo die anderen was essen können, Björn und ich aber eben nur ein Teechen schlürfen. Ich gehe, wenn überhaupt, eh nur für eine Stunde oder so hin wegen des Rückens.
Wenn der Tag heute geschafft ist, haben wir mehr als die Hälfte der Woche, die wir uns mindestens vorgenommen haben, geschafft. Im Moment glaube ich auch nicht, dass wir mehr als eine Woche machen. Ich denke zwar, dass das problemlos möglich wäre, weil ich wirklich nicht viel Hunger verspüre, aber mir fehlt das Essen einfach als ein schöner Teil des Lebens. Ich habe einfach Lust, mir wieder was leckeres zu kochen und das zu genießen. Insofern gehe ich im Moment fest davon aus, dass wir nächsten Dienstag wieder zu essen beginnen. Björn würde, glaube ich, auch nichts dagegen haben, wenn wir schon am Montag das Fasten brechen. Mal sehen...
Mein Tagesprogramm für heute: Lesen, eine Mütze häkeln, am Foto-Tagebuch weitermachen, ein paar Mails schreiben, weniger dämliche Computerspiele spielen, vielleicht ein paar Sachen von der To-do-Liste erledigen.
Gewicht heute Morgen übrigens 63,0 kg.
Euch einen schönen Tag!
Viele Grüße
J.