...steht jetzt langsam an. Keko nimmt mit seinem Schwimmplan für diese Woche allerdings keine Rücksicht darauf, die lange Einheit ist mit 4,8 km doch recht üppig geplant.
Heute Morgen bin ich 2,9 km geschwommen und das wie folgt:
200m Ein, lockeres Dauerschwimmen
4x50m Technik
1.000m Kraul, jede 4. Bahn zügig, sonst GA1
100m Brust, locker
12x100m Kraul, Pausen variabel wie folgt:
--> 3x100m, 40s Pause, unter 1:35min
--> 3x100m, 30s Pause, unter 1:35min
--> 3x100m, 20s Pause, unter 1:35min
--> 3x100m, 10s Pause, unter 1:35min
200m Aus, beliebig
Das hat gut geklappt und war sehr kurzweilig, am Ende auch anstrengend, als die Pausen so kurz wurden. Zeiten habe ich nicht, weil ich keine Uhr anhatte, sondern mit der Schwimmbaduhr vorliebnehmen musste, aber ich glaube, dass ich alle 100er unter 1:35 min geschwommen bin. Fühlte sich alles gut an.
Nachher muss ich noch einen kurzen, aber anstrengenden Lauf machen: Eine Stunde, beginnend ganz locker und am ende sehr schnell. Lust habe ich nicht. Meine Lauftrainings-Motivation in Bezug auf anstrengende Einheiten lässt gerade rapide nach. Vielleicht weil ich mich monatelang sklavisch an den Trainingsplan gehalten habe und jetzt das Gefühl habe, dass es so kurz vor'm Marathon eh nix mehr bringt. Aber ich werde mich natürlich auch weiterhin möglichst sklavisch an den Plan halten, logisch oder?
Der sieht für Donnerstag einen Lauf von gut einer Stunde vor mit unterschiedlich langen Abschnitten (immer nur einige Minuten) im Marathonrenntempo. (Wobei mir das eigentlich schon wieder zu kompliziert ist, auszurechnen, wie weit ich im MRT komme, wenn ich es zwei, vier oder sechs Minuten laufe, ich glaube, da muss ich mal einen Freund fragen, der zur Mathematik ein besseres Verhältnis hat als ich. By the way: Am Ende dieses Posts erzähle ich euch noch was zur Mathematik und mir...)
Samstag dann noch mal ein Lauf von 1,5 Stunden, locker beginnend, zügig endend. Sonntag 40 Minuten locker.
Nächste Woche dann nur noch am Dienstag ein zügiger Dauerlauf von 50 Minuten und am Donnerstag 30 Minuten locker. Den Marathon hat der Trainer für Samstag in den Plan geschrieben, aber ich nehme lieber den am Sonntag in HH.
Was meint ihr? Die Schwimmerei lieber nächste Woche auch hübsch locker gestalten oder?
Und nun noch mal ein kleiner Exkurs in Sachen Mathematik:
Ich war ja kein unbegabtes Kind, was die Mathematik angeht. In der Grundschule hatte ich Freude daran und gute Noten. In der 5. Klasse bekam ich dann aber Herrn Schaffroth als Lehrer. Ein großer Fehler der Schulleitung, diesen mathebegeisterten Mann in der Unter- und Mittelstufe unterrichten zu lassen, denn er war das geborene Opfer für kleine Arschlöcher wie mich. Und weil mit 11/12 Jahren das wichtigste Thema, an dem sich frisch gebackene Gymnasiasten abarbeiten müssen, das der Grenzen und Grenzüberschreitungen ist und weil ich als Kind gutbürgerlicher Eltern und als Besucherin eines Gymnasiums im reichen Essener Süden dieses Thema nicht in Form von Drogenkonsum, Autoknacken und Ladendiebstählen bearbeiten konnte (wobei ich mich gerade frage, wieso mein großer Bruder das sehr wohl konnte), musste ich mich an Herrn Schaffroth halten und mich durch die bescheuertste Großmäuligkeit und die blödesten Scherze (wie Reißzwecken auf seinem Stuhl) hervortun.
Dass ich bei all den Aktivitäten keine Zeit für Mathematik hatte und dass mir gute Leistungen bei meinem Ruf als "Schaffi"-Schreck nicht gut zu Gesichte gestanden hätten, muss ich wohl nicht extra betonen?
Lange Rede, kurzer Sinn: In der 5. und 6. Klasse wurde der Grundstein dafür gelegt, dass ich in Mathematik nie wieder ein Bein auf den Boden bekam. Das wiederum hatte verheerende Folgen für das Verständnis der Inhalte des Physik- und Chemieunterrichtes und führte viele Jahre später dazu, dass ich in meinem Tiermedizin Studium an so vielen Fronten kämpfen musste, dass ich es schließlich abbrach. Ich mache tatsächlich (und das meine ich ernst!) die Schule dafür verantwortlich, dass ich meinen Traumberuf Tierärztin nicht verwirklichen konnte. Von 11 jährigen Rotzgören kann man nicht erwarten, dass sie absehen, dass ihnen der Mist, den sie im Matheunterricht der 5. Klasse veranstalten, irgendwann zum Verhängnis wird. Aber von Lehrern und von Schule kann man erwarten, dass sie ein Mindestmaß an Disziplin durchsetzen können.
(Und ja, natürlich hätte ich es vielleicht trotzdem irgendwie schaffen können, noch im Studium all das Versäumte nachzuholen. Aber glaubt mir, es war wirklich ein Kampf an vielen Fronten und er schien mir so hoffnungslos und dann war da noch das Problem, dass ich nicht nur die Naturwissenschaften in der Schule nicht gelernt habe, sondern auch nicht das Lernen selbst gelernt habe... )
Ein komplexes Thema... Das waren nur einige Gedanken dazu.
Jedenfalls hadere ich oft damit, dass ich nicht mal den Mathestoff der Mittelstufe beherrsche, vermutlich auch einiges der Unterstufe nicht einmal.
Und deshalb kommt es regelmäßig vor, dass ich mir aus der Stadtbibliothek Bücher und CD Roms ausleihe, um das zu Hause nachzuholen. Meistens gebe ich sie ungelesen zurück, nachdem ich sie x-mal verlängert habe. Am liebsten würde ich einen Mathekurs an der VHS machen, aber irgendwie haben die da immer nur so Kurse im Rahmen von ganzen Schulabschlussmodulen.
Aktuell habe ich jedenfalls auch mal wieder ca. 5 Mathebücher zu Hause. Ich habe sogar schon einmal reingeguckt.
Und durch diese Offenbarung einer meiner größten Schwächen wißt ihr nun auch, woher meine seltsame Verehrung von Menschen kommt, die Physik oder Mathematik studiert haben. Das ist für mich eine so unglaubliche Leistung, ich hege einfach die allergrößte Bewunderung für sie und wenn einer sagt, dass er Mathe oder Physik studiert hat, nimmt mich das gleich für ihn ein. Wenn es gar eine Frau ist, bin ich völlig fassungslos!
So, ich wünsche euch einen schönen Tag, bis bald
J.