... zeichnet sich dadurch aus, dass ich am heutigen Abend einen Wettkampf laufe, wo das Wetter ja mal so richtig dazu einlädt. Und das, wo ich seit mehr als einem Jahr keine Wettkämpfe mehr laufe. Aber einen mit dem schönen Namen "Sommernachtslauf" kann ich ja mal mitnehmen, wie ich dachte, als die Sonne letzte Woche noch schien. Großkotzig habe ich mich dann sicherheitshalber noch für die 10 km angemeldet, wobei das ziemlich genau der Hälfte meines aktuellen Laufkilometer-Wochendurchschnittes entspricht.
Kurz gesagt: Die Voraussetzungen für atemberaubende Höchstleistungen sind da, die Vorwettkampfernährung in Form von einem Paket Mini-Ritter-Sport (sacht ja schon der Name, wa?) ist einverleibt, dann kann ja nix mehr schief gehen.
Ausgeruht bin ich auch, weil ich seit meinem missglückten Schwimmversuch in Speyer konsequent gar nicht mehr schwimmen gegangen bin und mich selbst das Vereinstraining gestern nicht dazu motivieren konnte, meinen Nicht-Schwimm-Streak zu durchbrechen.
Allerdings scheint mir der Körper ein bisschen zu ausgeruht zu sein, ich fühle mich labberig und kraftlos wie eine Marionette, deren Seile nicht straff gespannt sind. Mal sehen, wie lange ich für die 10 km brauche. Oder ob ich mich vor Ort spontan noch entscheide, auf die kürzere Strecke umzubuchen.
Wie auch immer, das Dreckswetter hat den Vorteil, dass vermutlich außer ein paar überengagierten Eltern keine Zuschauer da sind, so dass zumindest niemand sieht, wenn ich die 10 km in irgendwas zwischen 50 und 60 Minuten laufe.
Und für die Insider noch eine wichtige Nachricht: Die Tauben sind ausgeflogen! Heute Morgen war nur noch ein Jungvogel im Nest und als ich gerade von der Arbeit kam, war der zweite auch weg. Wie schade! Meine Freundin Annika, ihres Zeichens Tierärztin, Hofbesitzerin und dort Herbergsmutter im hofeigenen Taubenschlag macht mir aber Hoffnungen, dass die Eltern sofort wieder zwei Eier in das selbe Nest legen, sie seien sehr vermehrungsfreudig. Ich bin gespannt.
Vielleicht berichte ich nachher noch vom Lauf.
Bis denne, J.
Viel Zeit bleibt dem Durchschnittsschläfer da ja nimmer, also ran an die Bulletten...!
Auf Tauben könnte ich ja an sich verzichten;- Ratten mit Flügeln.
Reisetaubenzüchter würden das natürlich verneinen;- mei, jede/r hat n Hobby...
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
...letzten Mittwoch also der Sommernachtslauf. Den ganzen Tag hatte es geregnet, teilweise aus Kübeln geschüttet. Kaum machte ich mich aber auf den Weg, kam die Sonne heraus! Mist, also wohl doch Zuschauer an der Strecke, die Zeuge meines Elends werden. Freundin Inga will zum ersten Mal in ihrer Karriere unter 50 Minuten bleiben, wir sind alle zuversichtlich, dass das klappt, weil sie an Silvester bei total vereister Strecke 50,XX gelaufen war. Sie hatte zwei Tempomacher an ihrer Seite: einen Arbeitskollegen und meinen Liebsten. Ich entschied mich dazu, ihr Tempo mal mit anzugehen und zu gucken, wie lange das klappt.
Schnell nach dem Start wurde deutlich, dass das Tempo für Inga an diesem Tag voraussichtlich zu schnell ist. Sie hatet ganz früh Probleme und war dementsprechend gefrustet. Friedel und Björn blieben bei ihr und ich lief einfach mal das Tempo weiter, immer zwischen 4:50 und 5:00 Min/km. Fühlte sich prima an. Ich traute aber dem Braten noch nicht. Zu Recht, wie sich schon bald heraus stellt. Nach km 5 dachte ich schon, dass es jetzt doch anstrengend ist und nach km 6 frage ich mich, ob ich nicht besser aufhören soll. Das Tempo konnte ich nicht mehr halten, lief jetzt deutlich über 5 min/km. Es war ein sehr kleines Frauen-Startfeld ohne starke Läuferinnen und ich war bis dahin an Platz 5 oder 6. Auf den nächsten Kilometern habe ich mehrere Frauen überholen lassen müssen und habe kurzzeitig sogar ans Aufhören gedacht. Dann war da aber km 8 und dann schon 9 und am Ende habe ich 51:40 oder 42 oder so gebraucht. Scheiße, die 50 Minuten also fett verfehlt, obwohl ich mich doch sehr angestrengt hatte. Mit meiner Form vom Frühjahr 2010, also aus der Zeit, als ich noch vernünftig trainieren konnte, hätte ich den Lauf haushoch gewonnen, denn die Gewinnerin ist auch nur 46:xx glaufen. Inga hat sich auch noch mal berappelt, nachdem sie fast ausgestiegen wäre und hat dann 52:xx gebraucht. Damit war sie natürlich sehr unzufrieden.
Ich hatte trotz der Zeit, die in Anbetracht von nicht vorhandenem Lauftraining ja zu befürchten war, viel Spaß.
Am Abend hatte ich merkwürdige stark schmerzhafte Stiche in der rechten Hand und habe natürlich sofort MS Panik geschoben. War das doch zu anstrengend? Sollten die Ärzte mir vielleicht doch nicht zu Unrecht von starken sportlichen Anstrengungen abraten, bei denen sich mein Körper stark erwärmt?
Nachdem ich in den ersten Monaten mit der MS Pest sehr vernünftig war und mich an alles gehalten habe, was mir die Ärzte rieten, stellt sich nun heraus, dass es mir doch nicht so leicht fällt, all das sein zu lassen, was mein Leben seit so vielen Jahren prägt. Im Moment ist es nicht mal so sehr der Wunsch nach Triathlon. Aber das Laufen, es fehlt mir so sehr!
Und sonst?
Sonst ist heute ein nicht so guter Tag. Die Interferon-Nachwehen halten sich heute in Form von Kopfschmerzen recht hartnäckig. Normalerweise bin ich die Nebenwirkungen ab mittags wieder los, heute plagen sie mich lange.
Der Arbeitstag? Kann man auch vergessen! Ich bin faul, träge und unmotiviert und scheine das auch auszustrahlen, denn ein Patient hat mich heute Morgen dermaßen unverschämt angepampt, von wegen, ich solle jetzt mal mit meiner Kaffepause aufhören (ich hab gar keinen Kaffee getrunken, sondern nur im Dienstzimmer Zeitung gelesen!) und meinen Job machen. Sehr unflätig war der. Naja.
Ich habe meinen Nicht-Schwimm-Streak tatsächlich die ganze Woche durchgehalten und es war gar nicht schwer! Auch heute werde ich noch dran hängen, um dann morgen (hoffentlich) wieder ins Training einzusteigen. In vier Wochen ist schließlich mein erster Schwimmwettkampf. Anfang der Woche fehlte mir die Motivation, Mittwoch dann der Sommernachtslauf und von Donnerstag bis einschließlich gestern der Umzug meiner Freundin Yvonne, also erst Kisten packen, alles vorbereiten, neue Schränke aufbauen, dann der eigentliche Umzug und gestern auspacken und weiter aufbauen. Ätzend!
Gleich werde ich trotz des geilen Wetters nix mehr groß machen, sondern mich erst mal ne Stunden ins Bett legen und dann vielleicht mal meine total chaotische Wohnung aufräumen, bzw. damit mal anfangen, das ist mit einem Mal nicht getan.
Am Abend, wenn es kühler ist, will ich noch ein bisschen laufen gehen, damit ich bald mal wieder unter 50 Minuten laufen kann.
...gebrochen! Heute war ich endlich mal wieder schwimmen. Im Verein, wo das Becken bei dem geilen Wetter erwartungsgemäß recht übersichtlich bestückt war. Das war insofern schön, als dass ich heute die schnellste Schwimmerin war. Kommt ja auch nicht alle Tage vor. Das Training hat gut geklappt, ich habe das Schwimmen zumindest nicht verlernt in der letzten Woche. Schön abwechslungsreich war das Training, mit viel Lagen-Schwimmen, kurzen Intervallen, Beinen und - Premiere für mich - Startsprungtraining. Ich habe das dann ohne Brille gemacht, nachdem ich die immer verloren habe. Der Trainer ist zumindest nicht erblindet von meinen Versuchen, das ist doch auch ein schöner Erfolg.
Freundin Inga, die ja eigentlich Läuferin ist, in HH aber am 17. ihren ersten Triathlon über die olympische Distanz macht (habe ich ihr zum Geburtstag geschenkt und hoffe, sie hat nicht nur aus Höflichkeit angenommen...), ist gerade noch eine Runde mit dem Rad unterwegs. Wenn sie gleich zurück kommt, werde ich mich mit ihr für morgen früh fürs Schwimmbad verabreden, denn alleine kriege ich den Hintern im Moment ja kaum hoch.
Viele Grüße, bis die Tage, Judith.
...denn alleine kriege ich den Hintern im Moment ja kaum hoch.
Musst du nicht ab und zu an den Kühlschrank?
Ich laufe, schwimme oder radle momentan auch kaum was alleine;- auch mal wieder ganz nett zur Abwechslung.
Negativ: wenn man sich beim radeln geschunden hat, aber eigentlich laufen wollte, iss der Schritt, nix mehr zu machen, nah...
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Also, für'n Gang zum Kühlschrank reicht die Motivation IMMER!
Apropos Kühlschrank. Für die Interessierten hier mal eine kleine Zwischenmeldung bezüglich des Shakira-Projektes: Heute Morgen endlich mal wieder unter 68 kg, hurra! Damit habe ich genau zur morgigen Halbzeit des Projektes (falls ich das Gewicht bis morgen halten kann) unglaubliche 1,5-2 kg abgenommen. Toll, da fehlen bis zu Shakiras Bauch ja nur noch geschätzte 10 kg, das wird ja ein Kinderspiel! Und dann müsste ich vielleicht auch langsam mal mit dem Bauchmuskeltraining anfangen wegen der Straffheit und so...
Heute Morgen war ich übrigens schon wieder schwimmen und hatte viel Spaß daran. Gut so, ich hoffe, dass ich nun langsam aber sicher aus meinem Motivationsloch heraus krabbeln kann.
Fürs alleine Radfahren reicht meine Motivation aktuell aber lange nicht. Laufen schon eher, aber mir fehlt die Zeit, weil ich immer Salsa tanzen, schwimmen oder reiten auf dem Zettel habe. Und arbeiten blöderweise. Wenn man nicht so verdammt viel arbeiten müsste, hätte man viel mehr Zeit für die wesentlichen Dinge.
Ein guter Gedanke, weshalb ich mich jetzt mal flugs an die Arbeit mache, damit ich hübsch früh nach Hause gehen kann. Ich will vor dem Schwimmverein-Training noch reiten gehen.
Euch einen schönen Tag mit reichlich Motivation, für was auch immer.
Viele Grüße, J.
Das Motivationshoch über dem Ruhrgebiet zeigt sich stabil.
Nach dem Schwimmen am gestrigen Morgen und einem echt heftig anstrengeden Kliniktag, der von 7:15 bis 18:00 Uhr dauerte, habe ich mich tatsächlich noch aufgerafft, zum Schwimmtraining zu gehen. Und das obwohl Inga, die kam, um den Neoprenanzug anzuprobieren, den ich ihr für den Hamburg Triathlon leihe, eine böse Überraschung dabei hatte: Einen Haufen Kirschen aus dem Garten. Na, schönen Dank! Weil Kirschen sich ja so super halten, war also klar, dass ich am Abend noch eine Back-Session machen muss.
Beim Training stellte sich zunächst mal raus, dass der Trainer im Urlaub ist. Ein etwas anstrengender älterer Typ, der wohl auch im Verein ist, leitete etwa die Hälfte des Trainings an: Einschwimmen, dann Wechselarme in allen möglichen Lagen, dann 10x50 m mit jeweils 25 m Sprint, dann Beine in allen Lagen, dann Lagen ganze Lage und dann ging er und wir haben dann auch nicht mehr viel gemacht, weil einer der Anwesenden Kuchen mitgebracht hatte, weil er den Verein wegen eines Umzuges verlässt. Der Arme zieht nach Köln, furchtbar! Er trägt es aber mit Fassung. Der Kuchen war leider gekauft, dafür aber reichlich, denn wir waren nur noch ein paar Leute. Doof für mich, weil ich da - Shakira hin oder her - aus Höflichkeit nicht ablehnen konnte, obwohl ich gekauften Kuchen sonst nicht gern esse. Er hat auch nicht wirklich gut geschmeckt. Die Reste haben wir dann an die ausgehungerten Jugendlichen verfüttert, die sich dankbar drauf gestürzt haben.
Zuvor beim Schwimmen bin ich übrigens mal wieder als (Ex-)Triathletin aufgefallen, denn ich hatte meine Uhr an. Die hatte ich bewusst angezogen, weil ich dachte, dass es doch schön wäre, wenn ich auch mein Training im Verein aufzeichne, getreu des Mottos von meinem Freund Rudi und mir: Nicht aufgezeichnet ist nicht gemacht. Es ist für uns der GAU, wenn nicht der Super-GAU, wenn unsere Polar Uhren während einer Radeinheit voll sind, weil wir die Daten zu lange nicht auf den Rechner übertragen haben oder wenn die Batterie leer ist oder das Teil gar zu Polar eingeschickt werden muss, weil was kaputt ist. Bei mir ist diese Datensammelei noch absurder als bei Rudi, der sich wenigstens regelmäßig mit den Aufzeichnungen befasst. Ich hingegen gucke mir das auf'm Rechner nie mehr an. In der Vergangenheit habe ich die Daten immer meinem Trainer geschickt, der sich (hoffentlich) damit beschäftigt hat, jetzt mache ich nicht mal mehr das, sondern gebe ihm nur ab und an mal eine Rückmeldung über irgendwelche Schwimmzeiten. Ich bräuchte diese Aufzeichnungen also definitiv nicht, aber ich halte zwanghaft dran fest. Naja, vielleicht gibt es schlimmere Macken...
Ob ich in Zukunft mit der Uhr beim Schwimmtraining schwimme? Vermutlich eher nicht. Auf dem Weg zur Schwimmerin muss ich wahrscheinlich auch die Sitten und Gepflogenheiten der Schwimmzunft leben.
Nach dem Training habe ich dann schnell noch einen wasserdichten MP3 Player bei einer Bekannten aus dem Triathlonverein abgeholt, den sie verkaufen will. Gut, dass ich ihn erst ausprobieren darf, ich hoffe, ich schaffe das am Wochenende und werde dann mal berichten.
Und dann? Dann war es 22:30 Uhr und ich habe mal mit dem Entsteinen der Kirschen begonnen und dann mit dem Backen. Kurz nach Mitternacht war der Kuchen dann fertig. Ich auch. Als ich ins Bett kam, schlief der Liebste schon friedlich und als ich heute Morgen aufstand, war er schon weg. Auch schön.
Die Kollegen haben sich jedenfalls über den Kuchen gefreut und stopfen ihn schon eifrig in sich rein, mit dem Kuchen essen kann man ja nicht früh genug am Tag anfangen.
Ich werde mich aber hübsch zurück halten und statt dessen an meiner Melone und meinem Salat knabbern, denn ich bin gerade auf dem besten Weg die 67 kg Marke zu knacken. Shakira, zieh dich warm an!
Das war's vom Wetter. Euch einen schönen Tag.
Bis bald, Judith.
Hallo Judith,
du hast mir das High 5 und Sponserzeug verkauft. Alles weg.
Nach dem netten elektronischen Kontakt hab ich jetzt mal deinen Blog oder wie das heißt gelesen. Am Stück. Mit wachsender Begeisterung. Und Erschrecken (MS, Rudi)
Vielleicht hab ich irgendwann in meinem Leben mal das Glück dich persönlich zu sehen oder zu treffen, da würde ich mich drüber freuen.
Viel Glück (obwohl du das bei deinem Willen und deiner Vorbereitung nicht brauchst) und vor allem viel Spaß bei deiner Weltumschwimmung (annähernd).
Übrigens: das High 5 ist ja prima aber die Sponserverpackungsausdenker sind der Hammer.
Die schaffen es (wahrscheinlich unter gleichzeitiger Ausnutzung von Überdruck und Vakuum) soviel Gel in dem Tütchen zu verstauen daß sichergestellt ist mit klebrigen braunen Fingernordentlich Grip am Lenker zu haben. Sehr vorausschauend, auch als eiserne Reserve.
Liebe Grüße aus Franggn
Wolle