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Alt 21.11.2012, 13:19   #1041
captain hook
 
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Zitat:
Zitat von captain hook Beitrag anzeigen
Vielleicht werd ich unregelmäßig fragen wie es um die Rückenübungen bestellt ist. Nur um mal ein bischen Druck aufzubauen. Nicht wegen irgendwelcher Zeiten oder so, nur wegen der Rückenübungen...
Heute ist "unregelmäßig". Und?
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Alt 21.11.2012, 14:08   #1042
Chmiel2015
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Beiträge: 1.899
Habe die letzten 2 Stunden im Büro
damit verbracht deinen Blog zu lesen. Sehr schöne Art zu schreiben.
Chmiel2015 ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 21.11.2012, 17:42   #1043
bellamartha
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Registriert seit: 30.05.2010
Beiträge: 6.113
Zitat:
Zitat von captain hook Beitrag anzeigen
Heute ist "unregelmäßig". Und?
Huhu Captain!

Danke für die Erinnerung. Tatsächlich hatte ich schon heute Morgen, vor der Magenspiegelung, die heute anstand, mit dem Turnen begonnen, dann aber unmotiviert abgebrochen und es auf später verschoben. Als ich um 15 Uhr aus dem Dormicum-Schlummer erwachte, habe ich mich erst mal wieder ans Plätzchen backen begeben (Orangen-Schoko-Dreiecke mit Pistazien drauf). Und jetzt gerade habe ich deine Erinnerung gelesen und mich noch vor dieser Antwort für immerhin ca. 20 Minuten an die Turnerei begeben.

Der Rücken ist weiterhin OK, aber weit entfernt von gut. Im Vordergrund steht neben ganz leichten Schmerzen, mit denen ich weiterhin zwischendurch zu tun habe (z.B. nachdem ich drei Schichten im Altenheim gemacht habe oder lange geschwommen bin), vor allem ein Gefühl von großer Unbeweglichkeit. Ich werde mich also neben den Kraftübungen für Rücken und Bauch mal um Übungen für Beweglichkeit kümmern müssen. Super, noch mehr Übungen...
Mir macht der Rücken jedenfalls weiterhin Sorgen.

(Hier noch eine kleine Frechheit, die mir während des Turnens gerade widerfahren ist: Ich hörte "Leonardo", einer meiner Lieblings-Radio-Sendungen, und darin einen Beitrag über Haie. Darin sagte eine Hai-Forscherin, die an Haien forscht, die sie in Aquarien hält: "Das hier ist unsere Dickste. Das hier ist Judith." Ja, spinnen die denn? Nur weil ich gerade mal eben, ganz kurz und sicher nur vorübergehend die Shakira-Performance meines Bauches aus den Augen verloren habe, muss man doch nicht gleich einen Hai nach mir benennen! Frechheit!)

Zitat:
Zitat von jannjazz Beitrag anzeigen
Darf ich Dich nochmal an meine Bitte aus #1023 erinnern? Wenn es geht? Bitte, bitte!
Wenn ich mich richtig erinnere, hast du da nach meiner sportlichen Vergangenheit gefragt. So richtig weiß ich nicht, was du dazu wissen willst, denn so richtig viel gibt's dazu nicht zu erzählen. Habe ja immer nur Hobby-Sport im Mittelfeld betrieben.
Weil du es aber wissen willst, hier ein kurzer Abriss in der Hoffnung, die anderen damit nicht zu langweilen:

Angefangen hat es eigentlich damit, dass ich mit einer extrem ausgebildeten Skoliose zur Welt kam, so dass die Ärzte sogar erst an eine Körperbehinderung dachten. Damals schien es noch keine Krankengymnastik für Babys zu geben, so dass man mich in eine Art Korsett quetschte. Aber kaum war ich alt genug dafür, quälte man mich mit Krankengymnastik (und während ich das schreibe, Captain, frage ich mich, ob meine Abneigungen gegen die Turnerei vielleicht ihren Ursprung in diesem frühen Trauma haben könnten...). Ich habe das gehasst und mich im Alter von 6 Jahren geweigert, weiterhin Krankengymnastik zu machen. Der Orthopäde sagte dann zu meinen Eltern: "Dann muss das Kind eben Sport machen. Schwimmen oder Leichtathletik."

Und hier traf ich die vielleicht erste falsche Entscheidung meines Lebens: Ich wählte Leichtathletik, weil mir Hin- und Herschwimmen in einem Becken zu langweilig erschien und weil ich eh schon im TUSEM (Verein) war, in der Abteilung für Kinderturnen, und die eben auch Leichtathletik anboten, damals aber kein Schwimmen.
- Heute denke ich, dass die Entscheidung vielleicht falsch war, weil ich erstens so unglaublich gerne schwimme und zweitens mein Ehrgeiz immer größer war als mein Talent, ich aber manchmal denke, dass es beim Schwimmen vielleicht gereicht hätte... Naja, egal.

Also ab auf den (typisch Ruhrgebiet) Asche-Sportplatz des Turn- und Sportvereins Essen Margarethenhöhe. Meine erste Trainerin hieß Patrizia und ich habe sie geliebt. Von Anfang an wollte ich vor allem immer laufen. Weitsprung fand ich auch noch OK, aber für alles was technischer war, fehlte mir das Talent, der Fleiß und die Konzentration.

Mein erster Wettkampf war ein Waldlauf im Stadtwald, den es schon ewig nicht mehr gibt. Ich startete als D-Schülerin zusammen mit den C-Schülerinnen und wurde erste der D-Schülerinnen und zweite insgesamt. Welch ein Erfolg! Ich sah eine glänzende Karriere vor mir und mein Ehrgeiz war geweckt. Wie schon gesagt, erfüllten sich meine Träume von Erfolg, Ruhm und Ehre nicht. In den nächsten vielen Jahren machte ich halt Leichtathletik wie man das so macht: Zweimal die Woche Training, am Wochenende Wettkämpfe, im Sommer im Stadion, ab Herbst Laufveranstaltungen im Wald.
Es blieb dabei, dass ich nur lief, weil ich in Mehrkämpfen aufgrund meiner Abneigung gegen das Werfen von mehr oder weniger schweren Gegenständen und meiner Hochsprung-Blockade nicht mitmachen konnte. Ich lief auf der Bahn vor allem 800 m und liebte diese Disziplin, später auch 2000 m. (Seltsame Distanz, gibt's das heute noch als Wettkampf in der Jugendklasse?)

Dann wurden die Pferde immer wichtiger und ich hatte Trainer, von denen ich einen nicht mochte und ich hörte auf mit der Leichtathletik. Da war ich ca. 16 Jahre alt oder so, vielleicht auch 17.
Mit ca. 20 oder 21 Jahren begegnete ich dem Triathlon. Einerseits in Form von Triathleten, die damals noch Exoten waren, vor allem solche, die auf der Langdistanz unterwegs waren. Ich hatte gerade mein Tiermedizin Studium in Berlin abgebrochen, war nach Essen zurück gekehrt und jobbte als Pamela Anderson im Freibad meiner Kindheit. Dort trainierten Triathleten. So war meine allererste Triathlon-Begegnung eine sexuelle, nämlich mit einem blonden, großen Typen, den ich unglaublich super fand, dessen Name mir aber leider entfallen ist. Vielleicht, weil der Sex mit ihm eine Katastrophe war. (Bekloppterweise musste ich aber nach ein paar Wochen noch mal mit ihm ins Bett um zu schnallen, dass es wirklich eine Katastrophe mit ihm war...)
Neben sexuellen Nieten lernte ich noch einen Haufen weiterer Menschen bei meiner Arbeit als Rettungsschwimmerin kennen, die in meinem Leben mehr oder weniger lang eine Rolle spielen würden. Die längste und wichtigste Rolle spielt Björn, den ich auch dort kennen lernte. Ich sah ihn und dachte immer, was das doch für ein cooler Typ ist, in seinen Motorrad-Klamotten, die deutlich zeigten, dass er wie ich eine Enduro fuhr. Es stellte sich heraus, dass wir neben demselben Motorrad (KLR 600) noch einen Haufen weiterer gemeinsamer Vorlieben hatten. Heute sind wir seit 20 Jahren ein Paar. (Und er passt immer noch in dieselbe Motorradhose und fährt noch dasselbe Motorrad!)

Über Björn lernte ich in diesem Sommer auch meinen Freund Rudi kennen. Natürlich nicht im Schwimmbad, weil Rudi damals wie heute das Wasser meidet wie der Teufel das Weihwasser. Und über Rudi kamen wir an den Schizolon, von dessen 22. Auflage ich hier im Blog kürzlich berichtete. Das ist ein Spaßtriathlon mit Schwimmen im Wellenbecken, damals noch Sprung vom 10 Meter Brett (heute 5 m) und Radfahren und Laufen ca. so lang wie bei einer Volksdistanz. Was war das für ein Spaß! Ich war völlig angefixt und fortan Triathletin. Trat in das Starlight Team Essen ein, in dem ich heute noch bin.

Es gab dann mal ein paar Jahre, in denen ich mich wieder deutlich mehr der Lauferei widmete und in einem netten Laufteam trainierte, dessen Trainer ich bis heute extrem schätze. Da lief ich eine Zeit lang ganz ordentlich, aber das alte Problem bliebt: mehr Ehrgeiz denn Erfolg oder Talent. Zu mehr als einer tiefen 42 auf 10 km hat es nicht gereicht.
Ich lief Marathons (noch erfolgloser als 10 km Wettkämpfe) und sehr viele Volksläufe, an denen ich bis heute große Freude habe.

Schon länger hatte ich mir vorgenommen, im Triathlon auf die lange Distanz zu wechseln, wenn mein Hund mal nicht mehr da ist. Er starb an einem Weihnachtsfeste und im Januar meldete ich mich zur Langdistanz in Roth 2005 an.
Weil mein ohnehin nur mittelmäßiges Talent eher auf Mittelstrecken liegt, blieben Erfolge auf der Langdistanz aus, aber mir machte es Spaß. 11:33 h war in Frankfurt meine beste Zeit. Im Jahr darauf wollte ich in Klagenfurt versuchen, unter 11 h zu kommen, aber es kam der Bandscheibenvorfall dazwischen. Barcelona im selben Herbst habe ich dann gar nicht mehr gemacht, nach dem Desaster in Klagenfurt. Im September kam dann noch die MS Diagnose dazu und damit hatte sich Langdistanz-Triathlon für mich erledigt.

Den Rest kann man hier im Blog nachlesen, wenn man Zeit und Bock dazu hat.
Auf meiner Wanderung über die Alpen in diesem Sommer habe ich beschlossen, auf die MS keine Rücksicht mehr zu nehmen, solange ich keine Probleme durch den Sport spüre. So wäre ich nun auch wieder für Langdistanz-Triathlon offen und könnte mir vorstellen, 2014 oder 2015 noch mal eine zu machen. Doof nur, dass ich dafür wieder anfangen müsste, Rad zu fahren. Vielleicht lasse ich es doch lieber und bleibe beim Schwimmen und Laufen.

Oder ich drehe die Uhr noch mal zurück, bin 6 Jahre alt und werde eine richtige Schwimmerin...!

Schönen Abend, bis die Tage!
Judith, der dickste Hai im Becken.
bellamartha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.11.2012, 17:53   #1044
captain hook
 
Beiträge: n/a
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Zitat von bellamartha Beitrag anzeigen
Huhu Captain!

Danke für die Erinnerung. Tatsächlich hatte ich schon heute Morgen, vor der Magenspiegelung, die heute anstand, mit dem Turnen begonnen, dann aber unmotiviert abgebrochen und es auf später verschoben. Als ich um 15 Uhr aus dem Dormicum-Schlummer erwachte, habe ich mich erst mal wieder ans Plätzchen backen begeben (Orangen-Schoko-Dreiecke mit Pistazien drauf). Und jetzt gerade habe ich deine Erinnerung gelesen und mich noch vor dieser Antwort für immerhin ca. 20 Minuten an die Turnerei begeben.

Der Rücken ist weiterhin OK, aber weit entfernt von gut. Im Vordergrund steht neben ganz leichten Schmerzen, mit denen ich weiterhin zwischendurch zu tun habe (z.B. nachdem ich drei Schichten im Altenheim gemacht habe oder lange geschwommen bin), vor allem ein Gefühl von großer Unbeweglichkeit. Ich werde mich also neben den Kraftübungen für Rücken und Bauch mal um Übungen für Beweglichkeit kümmern müssen. Super, noch mehr Übungen...
Mir macht der Rücken jedenfalls weiterhin Sorgen.

(Hier noch eine kleine Frechheit, die mir während des Turnens gerade widerfahren ist: Ich hörte "Leonardo", einer meiner Lieblings-Radio-Sendungen, und darin einen Beitrag über Haie. Darin sagte eine Hai-Forscherin, die an Haien forscht, die sie in Aquarien hält: "Das hier ist unsere Dickste. Das hier ist Judith." Ja, spinnen die denn? Nur weil ich gerade mal eben, ganz kurz und sicher nur vorübergehend die Shakira-Performance meines Bauches aus den Augen verloren habe, muss man doch nicht gleich einen Hai nach mir benennen! Frechheit!)
.
Find ich gut, dass Du nicht locker lässt damit.

Und das mit dem Hai... Die hat den nur so genannt, weil der am schnellsten schwimmen kann.
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Alt 22.11.2012, 11:26   #1045
bellamartha
Szenekenner
 
Benutzerbild von bellamartha
 
Registriert seit: 30.05.2010
Beiträge: 6.113
Im Herzen ein Wolfenbuttler...

Liebe Leute,

heute bin ich die erste Einheit von kekos Monsterplan geschwommen, mal gucken, wie weit ich mit dem Plan in den nächsten Tagen komme...

Ich habe den raus gekramt, weil ich so langsam mal wieder längere Einheiten schwimmen will, als Vorbereitung für das 24 h Schwimmen im Januar in Wuppertal (WER WILL NOCH MIT UNS IM TRIATHLON-SZENE-TEAM MITSCHWIMMEN? BEI INTERESSE BITTE PN AN MICH!)
Und weil ich nicht immer nur hin- und herschwimmen will, auch wenn ich das ja oft auch ganz gerne mache, habe ich mir kekos Monsterplan vorgenommen.
Es waren heute 4 km, die Spaß gemacht haben und weil ich im Herzen ein Wolfenbuttler bin, habe ich natürlich schön die Zeiten genommen, die ich euch hier präsentiere:

500 m ein
200 m Kraul-Beine
5x200 m Kraul, 1 Min. Pause:
- 3:27,4
- 3:19,6
- 3:19,2
- 3:18,3
200 m Rücken locker
200 m Kraul, 2 Armzüge rechts, zwei links im Wechsel
4x100 m Kraul, 10 Sek. Pause:
- 1:37,8
- 1;39,1
- 1:37,9
- 1:38,5
200 m Brust
4x100 m Kraul, 10 Sek. Pause:
- 1:36,7
- 1:38,3
- 1:37,8
- 1:37,1
200 m Rücken locker
4x100m Kraul, 10 Sek. Pause:
- 1:38,6
- 1:37,8
- 1:40,0
- 1;38,3
300 m aus

Viele Grüße, schönen Tag!
J.
bellamartha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2012, 11:40   #1046
Duafüxin
Szenekenner
 
Registriert seit: 01.06.2007
Beiträge: 7.100
Zitat:
Zitat von bellamartha Beitrag anzeigen
Vielleicht lasse ich es doch lieber und bleibe beim Schwimmen und Laufen.
Und damit wären wir schon beim ÖTillÖ
__________________
Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
Duafüxin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2012, 14:25   #1047
jannjazz
Szenekenner
 
Benutzerbild von jannjazz
 
Registriert seit: 10.08.2011
Ort: Metropolregion Hamburg, auf dem Dorf
Beiträge: 6.197
Zitat:
Zitat von Duafüxin Beitrag anzeigen
Und damit wären wir schon beim ÖTillÖ
Judith und Steffi, das Dreamteam in der Damenwertung. Herrlich! Das kranke Rennen wird immer faszinierender.
__________________
Funkateers lend me your ears!
Maria Callas "Vissi d´arte"
jannjazz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2012, 23:53   #1048
bellamartha
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Benutzerbild von bellamartha
 
Registriert seit: 30.05.2010
Beiträge: 6.113
Ein Lauf in die Vergangenheit...

Das Ruhrgebiet ist durchzogen von alten Bahntrassen, auf denen früher die Kohle und sonstiges Zeug für die hier beheimatete Schwerindustrie auf Güterzügen transportiert wurde. Heute sind das überwiegend Rad- und Fußwege, auf denen man schnell und fern des Autoverkehrs durch den ganzen Pott kreuzen kann. Herrlich!
Als ich heute um ca. 17 Uhr zum Laufen aufbreche, laufe ich ca. 300 m die Straße hinauf und biege dann rechts auf die Bahntrasse ab in Richtung Gruga-Park. Gruga ist die Abkürzung für Große Ruhrländische Gartenbau Ausstellung. Der Park ist einer der größten in Deutschland und ich bin in seiner unmittelbaren Nähe aufgewachsen und habe seit jeher eine enge Verbindung zum Park. Als Kinder waren wir oft dort und er kam mir unüberschaubar groß vor. Wenn wir zu dem ganz großen Spielplatz im Park wollten, der unterhalb der Gruga-Halle, einer Konzerthalle, in der früher der legendäre "Rockpalast" statt fand und alle Rock-Größen auftraten, dann war das eine fast tagesfüllende Aktion. So schien es mir zumindest. Wenn ich heute mit unseren Patienten durch die Gruga laufe oder ganz selten mal da durch jogge, dann kommt mir der Park gar nicht mehr groß vor.
Ich laufe auf der Trasse entlang, an der Grugahalle vorbei, an einem Eingang zum Park, rechts liegt das Uni-Klinikum und die psychiatrische Klinik, in der ich arbeite, bzw. das Hauptgebäude unserer Klinik, das gerade kernsaniert wird, weshalb wir ausgelagert sind.
Ich laufe am Hundertwasserhaus der Ronald Mc Donald Stiftung vorbei. Dort können Eltern von kranken Kindern wohnen, während ihre Kinder im Uni-Klinikum in Behandlung sind. Das Haus ist wunderschön und ein großartiges Angebot ist es ohnehin.

Ich laufe weiter Richtung Margarethenhöhe, wo ich aufgewachsen bin. Laufe am Wald entlang, durch den ich in meiner Kindheit unzählige Waldläufe mit dem TUSEM gemacht habe und wo alljährlich die TUSEM Winterlaufserie statt findet.

Dann biege ich links in diesen Wald ein, jetzt ist es schon dunkel. Ich kenne die Wege wie meine Westentasche und laufe zum ehemaligen See. Jetzt wird der Mühlenbach renaturiert und der Mini-Stausee ist weg, der Bach mäandert wieder auf natürliche Art und Weise.

Ich laufe am Elternhaus eines Klassenkameraden vom Gymnasium vorbei und alte Erinnerungen steigen in mir auf, an andere Klassenkameraden und an die Zeit damals.

Ich verlasse den Wald und laufe hinauf nach Haarzopf, vorbei am Elternhaus von meiner Schul- und Pferdefreundin Ina und dem eines Mädchens aus der Nachbarklasse, die schon als Jugendliche starb, aber ich weiß bis heute nicht woran.

Dann stelle ich fest, dass sie die Grundschule von Haarzopf abgerissen haben. Wo wird jetzt wohl Sabine arbeiten, mit der ich Abi gemacht habe und die dort unterrichtete?

Ich biege an der Baustelle links ab und laufe im Dunkeln am Bach entlang, an dem ich mit meiner besten Freundin aus Kindergarten- und Grundschulzeiten ein Picknick nach einer Radtour veranstaltet habe. Auf dem Wasser schwamm fieser Schaum und ich sagte, dass wir besser ein Stück weiter gehen sollten, anstatt das Wasser hier zu trinken. Wir gingen bachabwärts und tranken dort. Am nächsten Tag konnten wir nicht in die Schule, weil wir uns die Seele aus dem Leib gekotzt haben...

Ich laufe durch eine kleine Senke und dann hinauf zur Eststraße. Da dann links und hinauf zur Reitfarm.
Die Reitfarm! Ich habe Jahre meiner Kindheit hier verbracht, ich könnte endlose Geschichten darüber erzählen, was wir hier alles erlebt haben!
Tausend Erinnerungen werden wach und ich laufe die Straße durch die Felder entlang und genieße den Wind im Gesicht und die Erinnerungen im Kopf.

Dann links hoch zur Meisenburgstraße und am Wetteramt rechts hinunter in die Wallneyerstraße, in Richtung zweier Pferdehöfe, auf denen ich noch länger verkehrte als auf der Reitfarm.
Beim Tierarzt biege ich links ab. Der Tierarzt ist im letzten Jahr an einem Gehirntumor gestorben. Als Teenager waren wir alle in ihn verknallt, aber er war verheiratet und hatte eine Affäre mit seiner Helferin, wie wir später erfuhren, als alles heraus kam. Er blieb bei seiner Frau und wirkte fortan nie mehr glücklich.

Ich laufe nun in eine steile Senke hinunter und oben sehe ich schon die Häuser der sehr reichen Menschen, unter anderem von einem der Aldi-Besitzer. Wie haben wir uns damals geärgert, als er sein Haus dorthin baute und sein Grundstück einfach über unseren Reitweg führte, den wir fortan nicht mehr benutzen konnten.

Ich laufe durch die Siedlung, in der die reichsten Menschen Essens leben und an einigen meiner Lieblingshäuser vorbei. Sie sind unfassbar groß, liegen wunderschön und ich stelle mir neidisch vor, wie es wäre, wenn ich dort leben würde. Was ich mit all dem Geld täte, das ich dann hätte.

Ich laufe durch einen kleinen Wald, vorbei an der Schule, die mein Bruder besucht hat und dann durch Bredeneys Zentrum und die Bredeneyer Straße entlang nach Rüttenscheid. Ich komme beim Elternhaus meiner besten Freundin Annika vorbei und überlege kurz, ob ich anschelle, um zu sehen, wie es ihrer Mutter geht, die vor ca. zwei Jahren einen schweren Schlaganfall hatte.

Vorbei an Pedro's Cuba Lounge, wo ich eine Zeitlang Salsa tanzte und dann am Krupp Krankenhaus vorbei zurück nach Hause.

1:45 h war ich unterwegs, in Gedanken oft in der Vergangenheit. So viel Vergangenheit schon in meinem Leben...! - Eine schöne Laufstrecke, überwiegend ohne Verkehr.

Es ist so schön, in Essen zu laufen!

Gute Nacht. J., müde.
bellamartha ist offline   Mit Zitat antworten
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