Rein physikalisch-energetisch betrachtet mag das korrekt sein.
Aber es kennt doch wohl fast jeder den Effekt, dass zu schnelles Loslaufen einen dermaßen kaputt macht, dass anschließend nichts mehr geht und man mehr Zeit verliert als man mit dem schnellen Anfang gewonnen hat. (...)
Das stimmt natürlich! Nur bewegen wir uns auf der LD bei einer Geschwindigkeit (auch bei den Profis!), die in erster Linie energetisch limitiert ist. Will heißen, dass (Zell-)schädigungen und dergleichen durch "zu hohes" Anfangstempo sicher nicht auftreten.
Im Zweifelsfall muss das aber auch jeder für sich entscheiden. Denn eines ist zweifelsohne sicher: Der Placeboeffekt hat durchaus physiologische Auswirkungen!
Hmm, gute Frage. Meine besten Zeiten hatte ich immer wenn die 2. Hälfte nur minimal langsamer war als die erste. Mit deutlich schneller anlaufen habe ich aber auch noch nie probiert.
Vielleicht liest der Herr Stadtler ja doch mit und erklärt uns den Grund für seine Taktik
Gruß Meik
Wie heißt der?
Nöö, ich denke das muss er gar nicht! Ich hab auch schon mal gedacht "heute geht's aber bestimmt gut!"
das ist doch ein Ansatz, vielleicht ist es Energetisch egal ob man aber vielleicht kann man nach 7std muskulär oder aus anderen gründen nicht mehr so schnell laufen. Und von daher sollte man den "Speed ausnutzen" solange man es noch kann ...alles nur so Gedankengänge kann nicht schlafen
interessante Idee: das kommt sicher drauf an ob man im Rahmen seiner persönliche Energiebilanz bleiben kann. Wenn es so ist das man nur ca. 300kcal pro Stunde aufnehmen kann, dann ist es ab einem gewissen Punkt nicht mehr egal. Man müsste also mal versuchen die Komponenten iAS, maximal mögliche prozentuale Belastung von der iAS für den Sportler beim Marathon, Energieverbrauch an diesem Punkt, mögliche Energieaufnahme und das Energieausgangsniveau in eine "Formel" zu bringen. Und dann könnte man entscheiden ob das der limiter ist oder andere Gründe.
Der Limiter sind die Glykogenvorräte in der Leber und der Muskulatur. Je höher das Lauftempo, desto eher gehen sie zur Neige. Der Verbrauch an Glykogen nimmt bei zu hohem Anfangstempo überproportional zu. Das bedeutet: Ein nur leicht zu hohes Lauftempo führt zu einem stark erhöhten Verbrauch an Glykogen und damit zu einer langsameren Gesamtzeit.
Timo Bracht hat sich in unserer Sendung ausführlich zu dieser Frage geäußert und sagte, der Sinn des (zu) schnellen Anlaufens ist nur dadurch gegeben, weil alle das machen.
Ich weiß gar nicht was ihr habt. Mein Marathontempo beim letztjährigen Ironman wurde vom Abstand der Dixie-Klos bestimmt!
(Die letzte Runde war dann sogar schneller als die anderen zuvor! )
Energetisch spielt es, meiner Meinung nach, keine Rolle, ob man
1. (zu) schnell losläuft und nachher langsamer wird (werden muss),
2. verhalten losläuft, um nachher noch "Einen drauflegen" zu können
3. oder die ganze Zeit im konstanten (mittelhohen) Tempo läuft.
Das wag ich zu bezweifeln. Die Ermuedungsgeschwindigkeit steigt nicht linear mit der Laufgeschwindigkeit. So simpel kann man die Energieerhaltung nicht immer anweden. Erzaehl mal jemandem, der den ganzen Tag Kartoffelsaecke von A nach B traegt und die Dinger immer auf die Schulter gelegt bekommt und am Ende abwirft, dass er keine Arbeit verrichtet
@KS: Waere es denn nicht noch besser fuer ihn, wenn es alle anderen machen, nur Timo eben nicht? Die anderen machen das ja schon ganz alleine und nicht weil Timo das Tempo vorgibt.
FuXX
PS: Kann man den thread vll splitten, hat ja mit dem Thema nichts mehr zu tun. "Pacing der Profis beim IM Mara" oder so aehnlich...
Ein gutes Beispiel ist Roethlin, finde ich: Beim olymp. Marathon 2008 erreichte er unter heiss-feuchten Witterungsbedingungen den 6. Platz als bester Nichtafrikaner, indem er nicht in der Spitzengruppe mitging und sich auf den Ausscheidungskampf an der Spitze einliess, sondern sein Tempo wie ein Schweizer Uhrwerk durchzog.
ich denke auf einen Solo marathon ist das nicht zu übertragen da die belastung da so "kurz" ist das man hier noch mit von normalen Sportlexikon rechnungen wie sie Arne ja schon aufgeführt hat rechnen kann.
Ich tuhe mir allerdings ein wenig schwer damit einfach die energiebilanz abzutun wie man es in jedem buch von vor 10/20 Jahren lesen kann. Ich glaube am ende eines Ironman wirken noch ein paar prozesse die man noch nicht so gut kennt.
Allerdings glaube ich persönlich trotzdem das eine gleichförmige pace schneller ist. Dies könnte auch der Grund warum ab platz 5 Oft nochmal ein paar schnelle Laufzeiten kommen. Das sind nämlich die ganzen leute die "in ruhe" loslaufen durften (longree, bracht in ffm, beke+schildknecht auf hawai nur 7 und 9sek "eingebrochen auf hawai => 1 zu 4split)