Hallo keko, niemand hat vorgeschlagen, dass Insekten ein ausgeprägtes Bewusstsein haben, denn niemand hat in Deutschland je eine Massentierhaltung von Heuschrecken gesehen. Es ist nicht relevant.
Es ist vermutlich recht simpel, das Leid von hochentwickelten Säugetieren plausibel zu machen, und zwar ohne große wissenschaftliche Untersuchungen. Ich kenne auch niemanden, der diese Untersuchungen haben will. Jeder, der zu Hause einen Hund oder eine Katze hat, kann zweifelsfrei beurteilen, ob diese Tiere ein Gemüt haben und Leid empfinden.
Wie plausibel ist es, dass es irgendwann eine seriöse Studie gibt, die zu dem Ergebnis kommt: „Ja! Hühner fühlen sich pudelwohl mit einem Haufen Parasiten am Arsch, wir konnten‘s selbst kaum glauben! Außerdem sind sie froh, wenn die Federn weg sind und sie auf der nackten Brust auf dem Boden herumkriechen. Stehen können sie ja wegen ihrem Gewicht sowieso nicht!“
Davon abgesehen: Die Leidensfähigkeit der Tiere ist nicht das einzige Argument. MIR SELBST verursacht es Agonie, wenn ich die geschundenen Kreaturen in unseren Ställen sehe. Ich kaufe diese Produkte nicht mehr, weil ICH SELBST darunter leide.
Wohlgemerkt, mir geht es nicht darum, ob wir Eier oder Fleisch essen. Sondern es geht darum, ob dies in einem ethisch für uns vertretbaren Rahmen geschieht. 500.000 Hühner in eine Fabrikhalle zu stopfen und gelegentlich eine Schippe Körner in die Menge zu schleudern — was soll das sein? Etwa Landwirtschaft?
Ich kann jedem nur empfehlen, die ARD-Dokumentation anzusehen, über die keko kurz gesprochen hat und die Arne bei Facebook gepostet hatte. Hier ist der Direktlink zum Film:
Das Bittere dieser Dokumentation ist, dass es auch um Bio-Eier geht, also um den höchstmöglichen Standard, den man als Kunde im Supermarkt kaufen kann. Und selbst dort sind die Zustände mitunter haarsträubend. Auf der Packung steht, die Hühner hätten freien Auslauf, aber das ist offenbar in vielen Fällen nicht so. Und „Bodenhaltung“ heißt nichts weiter, als dass die Hühner in ihrer eigenen Scheiße herumlaufen. Echten Erdboden oder Tageslicht werden diese Hühner nie sehen.
Der Grund, warum ich kein Christ bin, hat nicht nur etwas mit der absurden Bibel und den lächerlichen Gestalten der Amtskirchen zu tun. Sondern es hat mit Werten zu tun. Wir sind in Europa längst über das Christentum hinausgewachsen. Wir haben erkannt, dass es nicht immer nur um uns geht. Wir sind eben nicht der Mittelpunkt der Welt, nicht das Ziel der Schöpfung, nicht der ultimative Maßstab für alles.
Diese christliche Ich-Bezogenheit ist gleichzeitig eine Beschränktheit, weil sie nicht über den Tellerrand hinausblicken kann. Die gleichgültig hingenommene Massentierhaltung ist eine Folge davon. Hauptsache, mir selbst geht‘s gut. Jehova!
Ich verstehe nicht, warum Christen nicht die ersten sind, die diese üblen Zustände verändern wollen.
„Was Ihr dem Geringsten getan habt, das habt Ihr mir getan“
Wir haben erkannt, dass es nicht immer nur um uns geht.
Haben wir das wirklich? Ich fürchte, dass sich das nur auf eine recht kleine Zahl an Menschen reduziert. Bei (fast) allem was wir tun, denken wir doch in erster Linie nur an uns selbst und schauen eben gerade nicht über den Tellerrand.
Ich bleibe mal beim Beispiel BIO:
Bei mir im Dorf gibt es einen Supermarkt und gegenüber einen Bioladen. Hier wird darauf geachtet, BIO zu kaufen. Allerdings gilt BIO hier ein bisschen wie ein Statussymbol. Man kann sich das "gute BIO" leisten. Fragt man die Leute, warum sie BIO kaufen, bekommt man in der Regel zur Antwort: "Ist FÜR MICH gesünder. Ich ernähre mich gesund und bewusst. Es ist bessere Qualität."
In den seltensten Fällen führt jemand ethisch moralische Gründe an. Es geht immer nur um das eigene ICH.
Nächstes Beispiel: Sport
Ich bin oft ganz schön erschrocken, was man für Kommentare liest unter den letzten Posts zum Thema Unterstützung. Das reicht von "Die Spitzensportler liegen dem Steuerzahler auf der Tasche" bis "Lernt etwas anständiges". Man liest Beschimpfungen und absolutes Unverständnis dafür, dass es überhaupt Spitzensport (außer Fußball) gibt. Warum ist das so? Sind das die christlichen Werte, die uns vermittelt wurden?
Jörn ich stimme Deinem Post inhaltlich völlig zu. Den von mir zitierten Satz verstehe ich aber nicht so ganz... Wie meinst Du das? Woran siehst Du, dass wir das erkannt haben wollen? Ich sehe das irgendwie nicht... Vielleicht bin ich da aber auch blind.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Quizfrage. Was widert euch mehr an? Die Zustände in der Massentierhaltung, oder die Bilder verhungernder Kinder in Afrika?
Ich ziele hier auf die Frage der menschlichen Bevölkerungsentwicklung der kommenden 50 Jahre ab. Wie bitte möchten die idealitischen Herren und Damen, deren Idealismus zu begrüßen ist, weil richtige Einstellung, dieses Problem lösen, ohne massenhaft Tiere zu "missbrauchen"? Gentechnik ist ja dann meistens auch verpönt. Mehr individuelle Eigeninitiative, mit z.B. eigenem Garten/Tierhaltung/Ackerbau (ihr würdet euch wundern was man auf einem 5x5m Boden alles anpflanzen kann) funktioniert nur solange der Nachbar kein Egomane ist. Vielleicht kann man ihn mit täglich 2 frischen Eiern "bestechen"...
Mensch ist Mensch ist Mensch, und nicht jeder Mensch hat eine vorbidliche Einstellung. Nicht jeder Mensch kann sich eine vorbildliche Einstellung leisten. Nicht jeder Mensch versteht, was an Tierquälerei falsch ist und manchen ist es einfach schlicht weg egal.
Ich träume auch von einem Star Trek'schen Utopia, aber es ist erst 2017 und die Leute haben Brexit und Trump gewählt...
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Wenn man denkt man wäre fit und macht dann seinen ersten Triathlon...
...Herz:"bist du bekloppt?"...Hirn:"quäl dich du Sau!"...Beine:"gib mir Tiernamen!"
Quizfrage. Was widert euch mehr an? Die Zustände in der Massentierhaltung, oder die Bilder verhungernder Kinder in Afrika?
Ich ziele hier auf die Frage der menschlichen Bevölkerungsentwicklung der kommenden 50 Jahre ab. Wie bitte möchten die idealitischen Herren und Damen, deren Idealismus zu begrüßen ist, weil richtige Einstellung, dieses Problem lösen, ohne massenhaft Tiere zu "missbrauchen"?
Ganz einfach, indem wir wertvolles Getreide und Feldfrüchte nicht an Tiere verfüttern, sondern an Menschen.
Im Moment ist es so, dass wir die Futtermittel für die Massentierhaltung zu einem erheblichen Teil in der Dritten Welt kaufen, natürlich zu Spottpreisen. Das damit erzeugte Fleisch wird fast ausschließlich in den reichen Ländern des Westens verzehrt.
Die Reste dieser Fleischproduktion liefern wir zu Ramschpreisen wieder zurück nach Afrika. Dort machen wir mit Preisen von 1 EUR pro Kilo Geflügel und 33 Cent für einen Liter Milch jeden einheimischen Bauern fertig. Subventioniert durch die EU.
Die idealistischen Damen und Herren werden es wohl für einen Witz halten, ausgerechnet mit unserer Intensivtierhaltung den Hunger in Afrika bekämpfen zu wollen.
Quizfrage. Was widert euch mehr an? Die Zustände in der Massentierhaltung, oder die Bilder verhungernder Kinder in Afrika?
Ich ziele hier auf die Frage der menschlichen Bevölkerungsentwicklung der kommenden 50 Jahre ab. Wie bitte möchten die idealitischen Herren und Damen, deren Idealismus zu begrüßen ist, weil richtige Einstellung, dieses Problem lösen, ohne massenhaft Tiere zu "missbrauchen"? Gentechnik ist ja dann meistens auch verpönt. Mehr individuelle Eigeninitiative, mit z.B. eigenem Garten/Tierhaltung/Ackerbau (ihr würdet euch wundern was man auf einem 5x5m Boden alles anpflanzen kann) funktioniert nur solange der Nachbar kein Egomane ist. Vielleicht kann man ihn mit täglich 2 frischen Eiern "bestechen"...
Mensch ist Mensch ist Mensch, und nicht jeder Mensch hat eine vorbidliche Einstellung. Nicht jeder Mensch kann sich eine vorbildliche Einstellung leisten. Nicht jeder Mensch versteht, was an Tierquälerei falsch ist und manchen ist es einfach schlicht weg egal.
Ich träume auch von einem Star Trek'schen Utopia, aber es ist erst 2017 und die Leute haben Brexit und Trump gewählt...
Und deshalb nehmen wir das alles völlig gleichgültig hin? Nach dem Motto... da ist eh nix zu machen?
Hmmmpf...
Ich behaupte, dass es sich lohnt zu versuchen, zumindest ein Bewusstsein bei den Menschen dafür zu schaffen, dass wir über unsere Verhältnisse leben. Das geht weder mit Verboten, noch Geboten, aber vielleicht mit solchen Dokus, wie sie die ARD beispielsweise zeigt. Hollywood hilft auch kräftig dabei mit. Filme, wie AVATAR beispielsweise gehen in die Richtung. Es ist keine Erkenntnis, die man von heute auf morgen schaffen kann. Das ist ein längerer Prozess. Ich finde es lohnt sich, diesen Weg zu gehen...
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Und deshalb nehmen wir das alles völlig gleichgültig hin? Nach dem Motto... da ist eh nix zu machen?
Hmmmpf...
Ich behaupte, dass es sich lohnt zu versuchen, zumindest ein Bewusstsein bei den Menschen dafür zu schaffen, dass wir über unsere Verhältnisse leben. Das geht weder mit Verboten, noch Geboten, aber vielleicht mit solchen Dokus, wie sie die ARD beispielsweise zeigt. Hollywood hilft auch kräftig dabei mit. Filme, wie AVATAR beispielsweise gehen in die Richtung. Es ist keine Erkenntnis, die man von heute auf morgen schaffen kann. Das ist ein längerer Prozess. Ich finde es lohnt sich, diesen Weg zu gehen...
Da hast du vollkommen Recht. Natürlich soll und darf es nicht hingenommen werden. Den Luxus solch "idealistische" Gedanken zu haben, können wir uns leisten, weil wir gehegt und gepflegt in einer stabilen Industrienation leben. Mit uns zusammen, machen solch "stabile" Staaten, aber sicherlich weniger als 25% der Gesamtbevölkerung der Erde aus. Was ist mit dem Rest?
Einem hungernden Menschen wirst du mit Idealen nicht beikommen, der wird dich auslachen und wenn der Hunger groß ist, eventuell aufessen(siehe 2WK). Einem unzufriedenen Menschen wirst du mit Idealen nicht beikommen, der wird doof wählen und von innen heraus sein Land zerstören. Einem zornigen Menschen wirst du mit Idealen nicht beikommen, der wird Krieg führen und alles um sicher herum vernichten wollen. Ich mag Ideale! Ich mag die Realität der Dinge und wie sie "Ideale" bei Bedarf verbiegen kann, aber viel mehr.
Das der globale Handel ein maßgebliches Problem darstellt, hat @Klugschnacker schon dargestellt. Trotzdem bleibt die Frage einer Lösung, die durch Philosophie alleine nicht zu lösen ist. Die Bevölkerungsentwicklung, genau wie der Klimawandel, wird sehr bald extreme Züge annehmen und der ein oder andere wird sich dann umschauen, was mit seiner heilen Welt passiert? Ich kann's mir darauf bezogen einfach machen. Wenn es passiert, lebe ich wahrscheinlich nicht mehr und die Sintflut trifft dann andere, selbst wenn ich nicht denke "und nach mir die Sintflut". Ganz ehrlich, ich persönlich habe Angst, wenn ich darüber nachdenke...Angst um meine Kinder...aber ich hab auch Vertrauen...Vertrauen auf die Anpassungsfähigkeit des Menschen.
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Wenn man denkt man wäre fit und macht dann seinen ersten Triathlon...
...Herz:"bist du bekloppt?"...Hirn:"quäl dich du Sau!"...Beine:"gib mir Tiernamen!"
Ich bin gegen unnötige Tierquälerei, weil die Vernunft mich zu der Einsicht befähigt, dass Tiere Leid empfinden. Dass sie uns nicht Untertan sind, sondern Geschöpfe wie wir. Hühner, Schweine und Rinder haben ein Gehirn, dass dem unseren sehr ähnlich ist. Sie haben ein Nervensystem und empfinden körperliche und seelische Schmerzen.
Geht mir genauso...
Worauf ich hinaus will: von welcher Vernunft sprichst du? Es gibt nämlich keine absolute Vernunft. Die Natur kennt weder Vernunft, noch Wahrheit noch Sinn. Das ist jeweils relativ und in unseren Köpfen. Selbst Menschenrechte interessieren "nur" uns. Aber für die Natur, die Welt, das Universum, sind sie völlig irrelevant.
Gäbe es so etwas wie absolute Vernunft, Wahrheit oder Sinn, wäre das tatsächlich etwas Göttliches. Entsprechend läuft - mit etwas Abstand gesehen - auch deine Suche nach Wahrheit zwangsläufig immer ins Leere.