Ich finde das ein wenig seltsam: bei uralten Religionsbüchern wird fantasielos und nüchtern jeder Buchstabe umgedreht und analysiert. Wenn es aber um die Zukunft geht, wird geglaubt ohne Ende.
Bei den Betrachtungen für die Zukunft geht es um Möglichkeiten. Bei der Betrachtung der Vergangenheit geht es um Tatsachen: Entweder ist eine Sache passiert oder nicht.
Ich kann daher für die Zukunft möglich halten, dass wir irgendwann auf den Mars fliegen. Nicht aber für die Vergangenheit.
Du solltest meiner Meinung nach den Begriff "glauben" nicht für beides verwenden. Etwas Künftiges für möglich zu halten ist etwas anderes, als etwas Vergangenes für wahr zu halten.
Naja, sich selbst entwickelte Computer... irgendwie müssen sie ja dann doch einen Plan haben.
Wenn Du "Plan" sagst, habe ich das Gefühl, dass Du "Ziel" meinst. Der Plan kann doch einfach sein, alles mögliche auszuprobieren und zu schauen, wohin es führt. Vielleicht entwickelt sich daraus ein Ziel.
Zitat:
Zitat von keko#
Wenn es aber um die Zukunft geht, wird geglaubt ohne Ende.
"Glauben" in diesem Kontext bedeutet nicht, komplett überzeugt sein im religiösen Sinne, sondern Vermutungen darüber äußern, dass gewisse Dinge eintreten werden. Dadurch, dass die Komplexität der Aufgabe "künstliche Intelligenz" zwar immens aber in gewissem Rahmen doch überschaubar ist, bin ich der Überzeugung, dass "es" geschehen wird.
Natürlich besteht die Gefahr, dass nicht nur aktuelle, sondern auch kommende Generationen - so sie denn Kenntnis von meinen Ergüssen erlangen - sagen, "schau mal, was für ein Depp der schnodo war. Der lag ja komplett daneben." Ich bin aber zuversichtlich, dass niemand auf die Idee kommen wird, basierend auf meinen Spekulationen eine Roboter-Religion zu gründen und damit die Menschheit zu knechten.
Dasselbe Argument habe ich auch für die Frage nach den Eigenschaften Gottes empfohlen. Fandest Du es da nicht noch problematisch?
Das stimmt, und ich habe beim Schreiben meines letzten Postings auch daran gedacht. Ich finde es nicht problematisch. Außer in Zusammenhang mit dem Gott der Christen, dem ganz konkrete Eigenschaften zugeschrieben werden. Dennoch habe ich die Möglichkeit eingeräumt, dass Gott uns komplett unverständlich ist. Dann hat er aber auch keine Bedeutung.
Beispiel an der Himmelspforte:
Gott: Du kommst in die Hölle, Du Arsch!
Papst: Wieso? Ich habe Dir mein Leben gewidmet.
Gott: Mir doch wurscht.
Mit einem Gott, der den Menschen unverständlich ist, kann man nichts anfangen.
Wenn Du "Plan" sagst, habe ich das Gefühl, dass Du "Ziel" meinst. Der Plan kann doch einfach sein, alles mögliche auszuprobieren und zu schauen, wohin es führt. Vielleicht entwickelt sich daraus ein Ziel.
Das macht doch die Natur ständig. Wir sind alle Versuche. Jede Geburt ist ein Versuch der Natur nach dem Prinzip Trial&Error.
Mir ist das alles nur zu schwammig. Sich selbst organisierende und selbst codierende Computer, die dann irgendeine Art von Intelligenz entwicklen oder sonstwas oder gar nichts. Das ist Fantasy pur.
Bei der Wortwahl Deines Gottes muss ich spontan an Das Brandneue Testament denken, einen Film, der in Brüssel spielt. Wer religiös nicht zu zartbesaitet ist, kann ihn sich mal anschauen. Ich fand ihn witzig.
Mit einem Gott, der den Menschen unverständlich ist, kann man nichts anfangen.
Da stimme ich Dir zu. Das müßte aber dann auch für Maschinen gelten.
Ich denke, es findet beide Male eine sehr ähnliche logische Operation statt:
1. Eigentlich menschliche Eigenschaften und Begriffe werden projiziert auf ein fremdartiges idealisiertes Wesen.
2. Das Verhältnis wird in der Vorstellung umgekehrt, indem die menschlichen Eigenschaften als Abbild der Eigenschaften des idealisierten Wesens aufgefaßt werden.