Zu 1. Das lässt sich aus meiner Sicht naturwissenschaftlich auch nicht erforschen (auf wahr / falsch prüfen), weil es sich um Zusammenhänge (Auswirkungen) zwischen Phänomen in dieser Welt und einer uns per Definitionem nicht zugänglichen metaphysischen Welt (Gott) handelt.
Verstehe ich noch nicht ganz. Könntest Du mir mit einem Beispiel aushelfen?
Verstehe ich noch nicht ganz. Könntest Du mir mit einem Beispiel aushelfen?
Mir fällt leider kein Beispiel ein, ich kann nur versuchen, es nochmals zu erklären, was ich meine:
Ich nehme an, wir beide gehen davon aus, dass alle logischen, rein gedanklichen Gottesbeweise bisher in der Philiosophie als nicht schlüssig gelten und es Dir um empirische Beweise geht zwischen Auswirkungen (erfahrbaren Phänomenen) und diese bestimmenden Zusammenhänge (durch Gott) für einen möglichen Nachweis der Existenz Gottes. Da Gott weder physikalische, chemische, organische Daseinsformen zugesprochen werden (als einem geistigen Wesen, gedanklichem Konstrukt), wird man meines Erachtens nie "Gottesgesetze" in empirischen Phänomenen entdecken. Wir entdecken immer "nur" Naturgesetze oder gesellschaftliche Zusammenhänge.
Mir fällt leider kein Beispiel ein, ich kann nur versuchen, es nochmals zu erklären, was ich meine:
Ich nehme an, wir beide gehen davon aus, dass alle logischen, rein gedanklichen Gottesbweise bisher in der Philiosophie als nicht schlüssig gelten und es Dir um empirische Beweise geht zwischen Auswirkungen (erfahrbaren Phänomenen) und diese bestimmenden Zusammenhänge (durch Gott) für einen möglichen Nachweis der Existenz Gottes. Da Gott weder physikalische, chemische, organische Daseinsformen zugesprochen werden (als einem geistigen Wesen, gedanklichem Konstrukt), wird man meines Erachtens nie "Gottesgesetze" in empirischen Phänomenen entdecken. Wir entdecken immer "nur" Naturgesetze oder gesellschaftliche Zusammenhänge.
Na ja, aber in der Bibel stehen doch massenhaft Eingriffe des angeblichen Gottes in diese unsere Welt. Warum hat er damit aufgehört, seit es Kameras etc. gibt, die solches beweisen könnten?
Denn die Gesinnung der Umwelt legt fest, wofür ich zur Verantwortung gezogen werde.
Ich bin froh, dass nicht die Gesinnung der Umwelt festlegt, wofür ich zur Verantwortung gezogen werde, sondern Recht und Gesetz bzw. die expliziten Normen eines Systems.
Ich bin froh, dass nicht die Gesinnung der Umwelt festlegt, wofür ich zur Verantwortung gezogen werde, sondern Recht und Gesetz bzw. die expliziten Normen eines Systems.
Das ist ja die Gesinnung Deiner Umwelt. Sie drückt sich auch durch Gesetze aus. Im Iran wirst Du für andere Dinge bestraft oder gelobt als in Dänemark. Wichtig sind aber auch subtilere Regeln, also was sich "schickt" und so weiter.
Für Frauen in unserer Gesellschaft sind selten die expliziten, schriftlich fixierten Regeln der Gesellschaft ein Problem, sondern eher die indirekten. Zum Beispiel in Form subtiler Erwartungshaltungen ihrer Umwelt. Es gibt keine Gesetze und Verordnungen für damenhaftes Benehmen, dennoch werden Abweichungen davon spürbar von der Umwelt sanktioniert. Für Männer gäbe es ähnliche Parallelen.
Dies nur zur Erläuterung dessen, was weiter oben gemeint war.
Das ist ja die Gesinnung Deiner Umwelt. Sie drückt sich auch durch Gesetze aus. Im Iran wirst Du für andere Dinge bestraft oder gelobt als in Dänemark. Wichtig sind aber auch subtilere Regeln, also was sich "schickt" und so weiter.
Für Frauen in unserer Gesellschaft sind selten die expliziten, schriftlich fixierten Regeln der Gesellschaft ein Problem, sondern eher die indirekten. Zum Beispiel in Form subtiler Erwartungshaltungen ihrer Umwelt. Es gibt keine Gesetze und Verordnungen für damenhaftes Benehmen, dennoch werden Abweichungen davon spürbar von der Umwelt sanktioniert. Für Männer gäbe es ähnliche Parallelen.
Dies nur zur Erläuterung dessen, was weiter oben gemeint war.
Sorry, Gesetze sind etwas anderes als Gesinnung.
Gesetze = vom Staat festgesetzte bindende Vorschriften. Es gibt nur einen Gesetzesrahmen.
Gesinnung= durch Werte und Moral begrenzte Grundhaltung bzw. Denkweise eines Menschen. Es gibt viele Gesinnungen.
Und in den meisten Fällen in einem Rechtsstaat wie dem unseren, ist es sehr sinnvoll, dass wir entlang von Gesetzen und nicht Gesinnung für unsere Handlungen zur Verantwortung gezogen werden.
Hi keko, sorry für die späte Antwort; ich bin am Wochenende immer im Familien- und Radfahrstress.
Ob der Glaube an bestimmte Götter für manche Menschen oder Gruppen angenehm und nützlich ist, interessiert mich nicht sonderlich. Mir geht es darum, ob er wahr ist. Das ist für mich die entscheidende Frage.
Religionen diskriminieren Menschen. Im Christentum sind es häufig sexuelle Motive, wie Homosexualität, Jungfräulichkeit, Enthaltsamkeit, Heirat/Scheidung, während beispielsweise das religiös begründete Kastenwesen Indiens die Menschen gesellschaftlich und sozial diskriminiert. Es ist unmoralisch, diese Diskriminierungen hinzunehmen, ohne von der dahinter stehenden Glaubenswahrheit überzeugt zu sein. Das ist mein Hauptmotiv für die Diskussion, an der ich mich hier beteilige.
Wer Menschen diskriminiert und einschränkt, muss dafür gute Gründe angeben können. Diese Gründe müssen wahr sein. Wem letzteres egal ist, handelt aus meiner Sicht unmoralisch. Hat der Schöpfer des Universums etwas gegen aufrichtige gleichgeschlechtliche Liebe unter Menschen? Wer dies und ähnlichen Unsinn in Form von Gesetzen, vor allem aber in Form gesteuerter gesellschaftlicher Moralvorstellungen durchzusetzen versucht, ohne das vernünftig begründen zu können, handelt falsch. Das gilt für die Kirchen, aber auch für die vielen Mitläufer, die längst nicht mehr von der Wahrheit der Bibel überzeugt sind, jedoch als Machtbasis der Kirche funktionieren.
Die große Zahl der gemäßigten Christen, denen es eigentlich fern ist, andere Menschen direkt diskriminieren zu wollen, gibt den Kirchen die Macht, genau das zu tun.
Mir erscheint damit die Haltung vieler "gemäßigter" Christen unmoralischer zu sein, als die eines Menschen, der felsenfest von der Wahrheit biblischer Aussagen und der Deutungshoheit der Kirchen überzeugt ist. Denn Erstere tolerieren letztlich ohne inneren Grund die Diskriminierung vieler Menschen.
Du gibst oben ein Beispiel für eine positive Auswirkung des Glaubens: Ein Mensch wird durch sein Schicksal geprüft und geht schließlich mit einem Gefühl größerer innerer Stärke daraus hervor. Genügt das als Grund für die Diskriminierung von Menschen? Wenn also die Frage nach der Wahrheit des Glaubens durch die Frage nach ihrer Nützlichkeit für Gläubige ersetzt wird: Reicht das aus, um Menschen teils drastische Vorschriften zu ihrer Lebensführung zu machen?
Ich meine nein. Aus diesem Grund streite ich hier für ein Weltbild und Regeln des Zusammenlebens auf der Grundlage vernünftiger Einsicht. Gegen den einzelnen Gläubigen habe ich dabei überhaupt nichts.
Das ist ja völlig schräg, was du hier von dir gibst. Von einem Physiker habe ich mehr erwartet... Egal was man schreibt, du drehst es immer dahin, dass Religion sch.... ist.