Mir ist der Glaube nicht wichtig, aber diesem Zweig der Familie ist er sehr wichtig. Es war daher nicht schwer für mich, diesen Kompromiss einzugehen, auch wenn ich nach wie vor die Taufe eines Kleinkindes für übergriffig halte. Da ich selbst nicht katholisch bin, kam ein Priester (Freund der Familie) zu mir nach Hause und überprüfte meinen Glauben in einem längeren Gespräch.
Danke für die ausführlichen persönlichen Schilderungen die so erlauben einiges besser einordnen zu können.
Was kann das Ergebnis der Überprüfung gewesen sein? Eigentlich doch nur, dass Du keinen Glauben hast? Oder war schummeln bei Dir im Spiel
Ich werfe mal einen weiteren Gedanken in die Runde. Wie immer kann das Unsinn sein und meinem noch vom gestrigen Hitzetraining aufgeweichtem Hirn entsprungen sein...
Ich bin der Auffassung, dass der Glaube an einen Gott oft auch eine Gewohnheit ist. Ist man mit der Kirche und dem Glauben erzogen worden, so ist das doch ein lieb gewonnenes (familiäres) Ritual (das haben wir schon immer so gemacht!), welches man pflegt und sich und die Familie wiederfindet. So kommt es, dass die Menschen ganz unterschiedlich "stark" glauben, je nach sozialem Umfeld. In einer Großstadt scheint mir, dass die Art zu Glauben deutlich weniger "intensiv" zu sein scheint (in der Mehrheit) Man glaubt halt einfach... an... einen Gott, aber so ganz genau woran wissen die Meisten eigentlich gar nicht. Während in eher ländlichen, katholischen Gegenden sehr viel mehr Wert auf eben jene alten Rituale gelegt wird. Nimmt man diese mit in die große weite Welt der Großstadt, gehen diese Rituale ja meist eher verloren. Ich habe aber auch den Eindruck, dass sich die wenigsten Menschen überhaupt ernsthaft Gedanken machen über ihren Glauben, weder in den katholischen Dörfern, noch in der Großstadt.
In sofern kann ich mir vorstellen, dass ein Naturwissenschaftler eher "lockerer gläubig" ist. Damit meine ich, dass er glaubt oder eher hofft (?), dass es vielleicht etwas gibt, aber eigentlich möchte er sich damit gar nicht so intensiv auseinander setzen. Die meisten Menschen haben Angst vor dem Tod. Da ist der Glaube an ein Leben danach tröstlich. Es fällt den Menschen einfach leichter, damit umzugehen, wenn sie glauben, dass danach noch etwas passiert.
Ich kann mir irgendwie nur schwer vorstellen, dass ein erwachsener Mensch die Bibelgeschichten für wahr hält. Dann könnte man ebenso die Märchen der Gebrüder Grimm für Tatsachenberichte halten...
Edith... Gedanken unter der Dusche: Im Kern geht es also eigentlich auch beim "Glauben leben" um Anerkennung/Wertschätzung innerhalb des sozialen Raums, in dem man sich bewegt. Der Glaue ist hier Mittel zum Zweck.
Der Mensch möchte gern von anderen wahrgenommen werden. Also passt er sich seinem Umfeld an und trägt eventuell - um herauszustechen - noch etwas dazu bei. Neues soziales Umfeld bedeutet dann auch neue Rituale (in den allermeisten Fällen. Ausnahmen bestätigen die Regel).
Wie so oft habe ich schon fertige Sätze danach noch drei Mal umgeschrieben. Falls also irgendwo Kauderwelsch heraus kam, erkläre ich gern noch einmal, was ich damit meine...
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Ich werfe mal einen weiteren Gedanken in die Runde. Wie immer kann das Unsinn sein und meinem noch vom gestrigen Hitzetraining aufgeweichtem Hirn entsprungen sein...
Ich bin der Auffassung, dass der Glaube an einen Gott oft auch eine Gewohnheit ist. Ist man mit der Kirche und dem Glauben erzogen worden, so ist das doch ein lieb gewonnenes (familiäres) Ritual (das haben wir schon immer so gemacht!), welches man pflegt und sich und die Familie wiederfindet. So kommt es, dass die Menschen ganz unterschiedlich "stark" glauben, je nach sozialem Umfeld. In einer Großstadt scheint mir, dass die Art zu Glauben deutlich weniger "intensiv" zu sein scheint (in der Mehrheit) Man glaubt halt einfach... an... einen Gott, aber so ganz genau woran wissen die Meisten eigentlich gar nicht. Während in eher ländlichen, katholischen Gegenden sehr viel mehr Wert auf eben jene alten Rituale gelegt wird. Nimmt man diese mit in die große weite Welt der Großstadt, gehen diese Rituale ja meist eher verloren. Ich habe aber auch den Eindruck, dass sich die wenigsten Menschen überhaupt ernsthaft Gedanken machen über ihren Glauben, weder in den katholischen Dörfern, noch in der Großstadt.
In sofern kann ich mir vorstellen, dass ein Naturwissenschaftler eher "lockerer gläubig" ist. Damit meine ich, dass er glaubt oder eher hofft (?), dass es vielleicht etwas gibt, aber eigentlich möchte er sich damit gar nicht so intensiv auseinander setzen. Die meisten Menschen haben Angst vor dem Tod. Da ist der Glaube an ein Leben danach tröstlich. Es fällt den Menschen einfach leichter, damit umzugehen, wenn sie glauben, dass danach noch etwas passiert.
Ich kann mir irgendwie nur schwer vorstellen, dass ein erwachsener Mensch die Bibelgeschichten für wahr hält. Dann könnte man ebenso die Märchen der Gebrüder Grimm für Tatsachenberichte halten...
Edith... Gedanken unter der Dusche: Im Kern geht es also eigentlich auch beim "Glauben leben" um Anerkennung/Wertschätzung innerhalb des sozialen Raums, in dem man sich bewegt. Der Glaue ist hier Mittel zum Zweck.
Der Mensch möchte gern von anderen wahrgenommen werden. Also passt er sich seinem Umfeld an und trägt eventuell - um herauszustechen - noch etwas dazu bei. Neues soziales Umfeld bedeutet dann auch neue Rituale (in den allermeisten Fällen. Ausnahmen bestätigen die Regel).
Wie so oft habe ich schon fertige Sätze danach noch drei Mal umgeschrieben. Falls also irgendwo Kauderwelsch heraus kam, erkläre ich gern noch einmal, was ich damit meine...
Ich denke, dass das in den Gesellschaften sehr viel differenzierter ist.
Es wir Gruppen von Menschen geben, die sich sehr intensiv und sehr ausführlich und ggf. mit vielen Zweifeln mit dem Glauben beschäftigen - mehr als wir uns das vielleicht vorstellen können. Und es wird Gruppen von Menschen geben, die "einfach nur glauben", ohne sich weiter damit zu beschäftigen. Und zwischen diesen beiden Polen wird es viele weitere Gruppen mit unterschiedlicher Beschäftigungsintensität geben. Das gleiche gilt für die Gruppen von Menschen, die nicht glauben ...
Und: das wird sich im Lebenslauf auch immer wieder ändern. Gerade bei Schicksalsschlägen und wenn es auf den Tod zu geht, tut sich da typischerweise in beide Richtungen was.
Ich denke, dass das in den Gesellschaften sehr viel differenzierter ist.
Es wir Gruppen von Menschen geben, die sich sehr intensiv und sehr ausführlich und ggf. mit vielen Zweifeln mit dem Glauben beschäftigen - mehr als wir uns das vielleicht vorstellen können. Und es wird Gruppen von Menschen geben, die "einfach nur glauben", ohne sich weiter damit zu beschäftigen. Und zwischen diesen beiden Polen wird es viele weitere Gruppen mit unterschiedlicher Beschäftigungsintensität geben. Das gleiche gilt für die Gruppen von Menschen, die nicht glauben ...
Und: das wird sich im Lebenslauf auch immer wieder ändern. Gerade bei Schicksalsschlägen und wenn es auf den Tod zu geht, tut sich da typischerweise in beide Richtungen was.
Natürlich ist es immer viel differenzierter. Aber die Abstufungen sind doch sehr fein. Ich bin bei meinen Gedanken vom Mainstream ausgegangen.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Ich denke, dass das in den Gesellschaften sehr viel differenzierter ist. Es wird Gruppen von Menschen geben, die sich sehr intensiv und sehr ausführlich und ggf. mit vielen Zweifeln mit dem Glauben beschäftigen - mehr als wir uns das vielleicht vorstellen können.
Dem steht entgegen, dass Menschen fast immer den Glauben ihrer Eltern annehmen. Ich las kürzlich von einem Verhältnis von 12:1 bezogen auf die vergleichsweise wenig religiöse Bevölkerung von England. Bedeutet: Von 13 Kindern löst sich nur eines vom Glauben der Eltern, wenn diese religiös sind.
Beispiel:
a) Wer ist der wahre und einzige Gott?
b) Was verursachte das Aussterben der Dinosaurier?
Die Antwort auf die erste Frage ergibt auf einer Landkarte große geschlossene Flächen. Sie entsprechen exakt den Gebieten mit islamischer, christlicher, hinduistischer etc. Tradition. Die Antwort auf die zweite Frage ergibt ein sehr kleinteiliges Muster auf der Landkarte ohne erkennbare Großstruktur.
Letzteres würde man bei einer intensiven individuellen Auseinandersetzung, also dem Abwägen und Bewerten von Fakten, auch erwarten. Bei der ersten Frage scheinen jedoch individuelle Aspekte nicht die Hauptrolle zu spielen.
Dem steht entgegen, dass Menschen fast immer den Glauben ihrer Eltern annehmen. Ich las kürzlich von einem Verhältnis von 12:1 bezogen auf die vergleichsweise wenig religiöse Bevölkerung von England. Bedeutet: Von 13 Kindern löst sich nur eines vom Glauben der Eltern, wenn diese religiös sind.
Peace: Arne
Ich bin ja schon froh, dass Du "fast immer" schreibst, das war in einem anderen Post schon mal absoluter ...
Wir nehmen nicht nur überdurchschnittlich oft den Glauben der Eltern an, sondern auch etliche Persönlichkeitseigenschaften: Verträglichkeit mit dem Umfeld, Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Offenheit für neue Erfahrungen und emotionale Stabilität sind Persönlichkeitsdimensionen, die zum einen mit ca. 50% vererbt werden. Der Rest wird sozialisiert und dies vor allem in den ersten drei bis sechs Jahren. Und da ist der Einfluss der Eltern nahezu maximal.
Das muss uns also nicht wundern.
Auch bei den Persönlichkeitseigenschaften geht es nicht um "wahr" oder "richtig", sondern es passiert entlang der Muster der Eltern, einfach so.
Ich bin ja schon froh, dass Du "fast immer" schreibst, das war in einem anderen Post schon mal absoluter ...
Wir nehmen nicht nur überdurchschnittlich oft den Glauben der Eltern an, sondern auch etliche Persönlichkeitseigenschaften: Verträglichkeit mit dem Umfeld, Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Offenheit für neue Erfahrungen und emotionale Stabilität sind Persönlichkeitsdimensionen, die zum einen mit ca. 50% vererbt werden. Der Rest wird sozialisiert und dies vor allem in den ersten drei bis sechs Jahren. Und da ist der Einfluss der Eltern nahezu maximal.
Das muss uns also nicht wundern.
Auch bei den Persönlichkeitseigenschaften geht es nicht um "wahr" oder "richtig", sondern es passiert entlang der Muster der Eltern, einfach so.
Bei Religionen geht es aber um wahr oder richtig. (Fast) jeder meint, die (einzig) richtige zu haben, womit logischerweise (fast) jeder falsch liegen muss.
Bei Religionen geht es aber um wahr oder richtig. (Fast) jeder meint, die (einzig) richtige zu haben, womit logischerweise (fast) jeder falsch liegen muss.
Nun ja, Glauben eben. Nicht Wissen, oder vermeintlich wissen.