Ich will die Diskussion ja nicht noch komplizierter machen, aber als jemand, der beruflich viel mit Sprache zu tun hat, will ich doch darauf hinweisen, dass wir hier mit Begriffen operieren, die für jeden andere Bedeutung haben.
Was heißt denn beispielsweise richtig oder falsch? Das kommt doch ganz auf das Bezugssystem an. Es mag ja sein, dass Religion im naturwissenschaftlichen Sinn "falsch" ist. Wie wir aber hier auch schon öfter gelesen haben, gibt es Menschen, für deren Leben die Religion "richtig" ist - nämlich im weitesten Sinn "Lebenshilfe".
Wenn ich jetzt als Bezugssystem nicht ein geschlossenes Weltbild wie etwa das rein naturwissenschaftliche oder das rein religiöse heranziehe, bekommt richtig oder falsch wieder eine andere Bedeutung. Ich könnte zum Beispiel ein humanistisches Weltbild hernehmen und mir einfach die Frage stellen, wie Religion in der Welt wirkt: Bringt sie Leid über die Menschen, ist sie falsch. Verbessert sie die Welt, dann ist sie richtig. Das ist wie gesagt nur ein Beispiel.
Natürlich hilft uns das auch nur beschränkt weiter, weil jede Religion auch eine dunkle Seite hat (das ist jetzt natürlich eine persönliche Meinung von mir). Das heißt, auch da müssen wir wieder Argumente gegeneinander abwägen und jeder von uns wird für sich persönlich zu einer anderen Antwort kommen.
Kurz: "Niemand kennt ein Kriterium" halte ich für viel zu stark vereinfacht. JEDER kennt ein Kriterium bzw. sogar viele Kriterien, wonach er für sich entscheidet ob er Religion für richtig oder falsch hält. Aber jeder entscheidet sich dann halt anders - je nach seinem Weltbild. Und daher interpretiere ich die Aussage "Niemand kennt ein Kriterium" so: "Ich denke streng naturwissenschaftlich. Religion ist aber nicht Naturwissenschaft. Also kann mir niemand ein naturwissenschaftliches Kriterium nennen!" No na!
JEDER kennt ein Kriterium bzw. sogar viele Kriterien, wonach er für sich entscheidet ob er Religion für richtig oder falsch hält. Aber jeder entscheidet sich dann halt anders - je nach seinem Weltbild.
Mit richtig oder falsch meinte ich genauer, ob sie wahr sind. Ich meinte es nicht in dem Sinne, ob der Einzelne eine Religion für nützlich hält, oder zu seinen persönlichen Überzeugungen passt.
Ich interessiere mich dabei für die Argumente gläubiger Menschen, inwieweit sie denken, dass ihre jeweilige Religion, die meistens die ihrer Eltern ist, auch außerhalb ihrer Köpfe eine Realität darstellt.
Ich kann mich freilich täuschen, aber mir schien, dass wir bisher kein solches Kriterium gefunden haben.
Ja, es gibt keinen mir bekannten wissenschaftlich validen Beweis dafür, aber es gibt auch keinen wissenschaftlich validen Beweis dagegen. Wir wissen also weder, dass es übernaturwissenschaftliche Phänomene gibt, noch, dass es sie nicht gibt.
Auch in der Wissenschaft wissen wir 99% noch nicht.
Wenn es dir allerdings genügt, dass es keine Wissenschaftlichen Beweis dagegen gibt, dann kann man alles behaupten und denken es wäre relevant solange es nicht widerlegt ist.
Es ist ja so, wenn ein Esoteriker etwas behauptet in 5 Minuten, braucht ein Wissenschaftler sein ganze Berufsleben um es zu widerlegen.
Ich interessiere mich dabei für die Argumente gläubiger Menschen, inwieweit sie denken, dass ihre jeweilige Religion, die meistens die ihrer Eltern ist, auch außerhalb ihrer Köpfe eine Realität darstellt.
Das bringt nichts, und ich denke, du weißt das auch.
Ich Könnte dir viele Gründe nennen. Aber dann brichst du es wieder runter auf Atome, Evolution und dass im Namen der Reiligionen unendlich viel Leid entstanden ist.
Wenn ich jetzt als Bezugssystem nicht ein geschlossenes Weltbild wie etwa das rein naturwissenschaftliche oder das rein religiöse heranziehe...
Das "rein religiöse Weltbild" ist nicht geschlossen. Es hat schwerwiegende innere Widersprüche. Wenn die Naturgesetze generell nicht gelten und demnach alles aufgrund von Wundern und göttlicher Fügung geschieht, passt ein allmächtiger, gütiger Gott nicht mehr in eine Welt von Auschwitz und Fleischfressern im Tierreich.
Ein gemischtes Weltbild aus teilweise vernunftbasierten, teilweise okkulten Überzeugungen besagt, dass die Naturgesetze überall gelten, außer hier und da. Ich hatte um Beispiele für diese Ausnahmen gebeten, bisher ohne Erfolg.
Die Naturgesetze scheinen also überall zu gelten. Zumindest haben wir noch nichts finden können, wo sie nicht gelten. Ein "rein naturwissenschaftliches Weltbild" ist keine persönliche Glaubenssache (so klingt Dein Satz oben), sondern ist durch Jahrhunderte an Forschung mit Millionen an Belegen gestützt.
Das "rein religiöse Weltbild" ist nicht geschlossen. Es hat schwerwiegende innere Widersprüche. Wenn die Naturgesetze generell nicht gelten und demnach alles aufgrund von Wundern und göttlicher Fügung geschieht, passt ein allmächtiger, gütiger Gott nicht mehr in eine Welt von Auschwitz und Fleischfressern im Tierreich.
Ein gemischtes Weltbild aus teilweise vernunftbasierten, teilweise okkulten Überzeugungen besagt, dass die Naturgesetze überall gelten, außer hier und da. Ich hatte um Beispiele für diese Ausnahmen gebeten, bisher ohne Erfolg.
Die Naturgesetze scheinen also überall zu gelten. Zumindest haben wir noch nichts finden können, wo sie nicht gelten. Ein "rein naturwissenschaftliches Weltbild" ist keine persönliche Glaubenssache (so klingt Dein Satz oben), sondern ist durch Jahrhunderte an Forschung mit Millionen an Belegen gestützt.
Zitat:
Zitat von keko#
Das bringt nichts, und ich denke, du weißt das auch.
Ich Könnte dir viele Gründe nennen. Aber dann brichst du es wieder runter auf Atome, Evolution und dass im Namen der Reiligionen unendlich viel Leid entstanden ist.
Von daher drehe ich das auch mal um: Wenn ich als Naturwissenschaflter ohne Gott auskomme, wieso sollte ich mir einen einführen? Insbesondere im Alltag.
Ich kenne eine Familie, da ist die Mutter an Kebs gestorben. Der nichtgläubige Vater hat seinem kleinen Sohn erzählt, sie wäre nun im Himmel und würde immer auf ihn aufpassen.
Reine Analytiker wie Du, LidlRacer oder Klugschnacker, was würden die wohl sagen ?
Die naturwissenschaftliche Erklärung? Dass die Mutter auf dem Friedhof unter der Erde in einer Holzkiste verrottet ??
Ich interessiere mich dabei für die Argumente gläubiger Menschen, inwieweit sie denken, dass ihre jeweilige Religion, die meistens die ihrer Eltern ist, auch außerhalb ihrer Köpfe eine Realität darstellt.
Zitat:
Zitat von keko#
Das bringt nichts, und ich denke, du weißt das auch.
Ich Könnte dir viele Gründe nennen. Aber dann brichst du es wieder runter auf Atome, Evolution und dass im Namen der Reiligionen unendlich viel Leid entstanden ist.
Ich erwarte die Antwort nicht aus Deiner Feder. Du sagtest ja (für mich etwas verwirrend ), Du seist kein Freund der Religionen und glaubtest nicht an Götter. Falls Du jedoch ein Kriterium hast, mit dem sich entscheiden lässt, welche Religion wahr ist und welche falsch, wäre es sehr schade, es nicht zu erfahren. Ich werde es auch nicht angreifen, weder mit einem Hinweis auf die Evolution oder so verrücktem Zeug wie Atome. Ich werde einfach die Klappe halten, versprochen!