Ich hoffe für mich und viele andere, dass wir nicht nur Kirche, Religionen und religiöse Inhalte mit einer angemessen kritischen Distanz betrachten und dabei immer wieder auch die Perspektive wechseln und uns kontroverse Meinungen zumindest anhören. Sondern auch in allen weiteren Systemen und deren Inhalte, gerne auch die Inhalte auf Triathlon-Szene ... :-)
Das wird schwierig. Kleine Anekdote aus unserem Dorf: Fronleichnamsprozession mit ca. 10 - 20 Teilnehmern. Diese stehen vor dem aufgebauten Freialtar mitten auf der Straße und regen sich darüber auf, weil zwei Radfahrer (nicht ich ) mitten durchfahren.
Das erstaunt mich. Sex mit Kindern in der griechischen Religion, Todesstrafe für homosexuelle Menschen oder für den Abfall von rechten Glauben im Islam, Kondomverbot in den christlichen Ländern Afrikas, die Schenkung Israels und Palästinas an die Juden durch Gott, heilige Kriege – alles das sind Dinge, die sich religiös begründen und durch die jeweiligen Verfassungen abgedeckt waren oder sind.
Von was reden wir überhaupt? Ich rede z.B hier über meine religiöse Einstellung und du kommst ständig mit irgendwelchen grausamen Dingen im Namen der Religion um die Ecke. So kann man jegliche Diskussion kaputt machen.
Frauen werden täglich von Männern vergewaltigt, "weil Männer einen starken Trieb haben" oder "Frauen sich aufreizend anziehen", auch mal in DE. Sind dann alle Männer schlecht? (Ja! :-)
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Meine unmaßgebliche Meinung dazu ist, dass man Religionen und ihre Glaubensinhalte gelegentlich kritisch sehen muss. Die freie "Nutzung" eines Glaubens, ganz gleich ob er nun wahr sei oder nicht, kann sehr gefährlich sein.
Anders kommst du in den Konflikt Religionen verbieten zu wollen oder zu müssen.
Was de jure in Deutschland gilt. Die freie Religionsausübung ist in Deutschland nur soweit möglich, wie andere Gesetze nicht berührt werden. Das Vollziehen der Scharia ist in Deutschland beispielsweise stark eingeschränkt. Die Mutter, die ihre Tochter verbrennt (siehe Medien wie SPON), weil die selbst bestimmt hat, wen sie heiratet, ist gemäß unserer Rechtsnormen nur eine feige Mörderin.
Wie wir in Deutschland leben wollen, wie wir uns ein zivilisiertes Zusammenleben vorstellen, welche Normen für uns gelten steht im GG, im StGB und im BGB. Und interessanterweise sind diese Rechtsnormen, im Gegensatz zu religiösen Normen, eben NICHT in Stein gemeißelt sondern unterliegen einem Wandel. Beispielsweise der Paragraph 175 StGB, Unzucht unter Männern (Endgültige Abschaffung in den 1990er Jahren). Man hat einfach erkannt, dass es der Gesellschaft nicht nur egal sein kann, sondern sogar egal sein muss, ob sich da in irgendeinem Schalfzimmer Mann und Frau oder Mann und Mann vergnügen, weil Sexualität unter Erwachsenen Privatsache ist, egal wie sie letztendlich im gegenseitigen Einvernehmen praktiziert wird.
Von was reden wir überhaupt? Ich rede z.B hier über meine religiöse Einstellung und du kommst ständig mit irgendwelchen grausamen Dingen im Namen der Religion um die Ecke. So kann man jegliche Diskussion kaputt machen.
Ich verstehe Dich nicht. Ich habe diese Diskussion nicht so gesehen, dass wir hier über Deinen speziellen Glauben sprechen würden. Sondern über den Glauben auf einer allgemeineren Ebene, hier und da illustriert durch die persönlichen Sichtweisen einzelner Diskussionsteilnehmer.
Da sagtest, dass ich mir zu viele Gedanken über die grundsätzlichen Probleme des Glaubens machen würde, und dass eine naivere Sichtweise besser sei. Ich entgegnete dem mit dem Argument, dass blinder Glaube, der nicht nach der Wahrheit fragt, gefährlich sein kann. Damit wollte ich Dich nicht persönlich angreifen; sondern das Konzept des Glaubens – im Gegensatz zu dem der Vernunft – infrage stellen.
Du siehst das Tröstliche im Glauben an eine höhere Gerechtigkeit und an den Sinn in allen Dingen. Ich weise auf die Gefahren eines solchen Glaubens hin, der im Diesseits für viel Ungerechtigkeit gesorgt hat. Zum Beispiel das indische Kastenwesen, aus dem es für die "Unberührbaren" kein Entkommen gibt. Oder die Lage homosexueller Menschen im Christentum und Islam.
Das Kriterium der Wahrheit sollten wir daher nicht einfach aufgeben, um uns gelegentlich zu trösten.
Du siehst das Tröstliche im Glauben an eine höhere Gerechtigkeit und an den Sinn in allen Dingen. Ich weise auf die Gefahren eines solchen Glaubens hin, der im Diesseits für viel Ungerechtigkeit gesorgt hat.
Aber auch sich vermeintlich wissenschaftlich gebende Weltbilder wie der Kommunismus haben da nicht wirklich einen Fortschritt gebracht.
Aber auch sich vermeintlich wissenschaftlich gebende Weltbilder wie der Kommunismus haben da nicht wirklich einen Fortschritt gebracht.
Selbstverständlich. Auch nichtreligiöse Ideologien haben ihre Gefahren. Kommunismus, Nationalismus etc. Die Menschen müssen sich leider langsam vorwärts irren.
Selbstverständlich. Auch nichtreligiöse Ideologien haben ihre Gefahren. Kommunismus, Nationalismus etc. Die Menschen müssen sich leider langsam vorwärts irren.
Was Ihr möglicherweise im Sinn habt, sind Formen von Macht und Machtmissbrauch. Diktaturen eben. Ähnlich sehe ich die unfassbaren Tötungen junger Frauen in Pakistan. Da wird lediglich ein Glaube an etwas vorgeschoben. Im Kern geht es jedoch um Machtausübung und Unterwerfung.
Ich sehe in der Geschichte der Kirche ähnliches, insbesondere im Mittelalter, Hexenverbrennungen... Das ist also keine Frage von Glauben oder Nichtglauben.
Beispiel: Hitler war katolisch und bemühte häufiger mal Äußerungen in der Richtung... "So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn." (A. Hitler, Mein Kampf. München 1941, Bd.1, 70).
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Was Ihr möglicherweise im Sinn habt, sind Formen von Macht und Machtmissbrauch. Diktaturen eben. Ähnlich sehe ich die unfassbaren Tötungen junger Frauen in Pakistan. Da wird lediglich ein Glaube an etwas vorgeschoben. Im Kern geht es jedoch um Machtausübung und Unterwerfung.
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Kirchen und Religionen wurden und werden als Machtinstrument missbraucht, wobei Teile der Kirchen und Religionen sich auch gernen missbrauchen ließen.
Wie ich schon sagte, mit Religion lässt sich eine Gesellschaft organisieren. bzw beherrschen und das geht positiv und negativ.