Also wenn ich mich für die Rechte westlicher Frauen einsetze (um den Anklang deutscher freuen zu vermeiden), dann muss ich mich zwangsläufig auch für die Rechte aller Frauen der Welt einsetzen, auch wenn ich dafür gar nicht kompetent bin oder wenn ich dafür auch z.b. gar keine Zeit habe oder vielleicht nicht mal Lust.
Wenn ich deutscher Gewerkschafter bin, muss ich 50% meiner Zeit damit zubringen die schlimmen Verhältnisse auf Baustellen in Katar anzuprangern weil ich ansonsten in meinen Aussagen unglaubwürdig bin? Obwohl ich als Gewerkschaftssekretär von Arbeitnehmern in Deutschland bezahlt werde und meine Arbeitsleistung für die einbringen sollte und damit auch genug zu tun habe?
Jeder der was Gutes tut wird von dir diffamiert, dass er zwar was gutes in D tut aber den Rest der Welt vergisst?
Sorry aber wie bescheuert ist das denn?
Wenn dich dir die Frauen im Irak am Herzen liegen dann mach du doch was und schwall nicht nur rum!
Dazu müsste es ein vom Menschen unabhängiges Wertesystem geben, an dem "der Mensch an sich" gemessen werden kann. Ich glaube nicht, dass ein solches über den Menschen stehendes Wertesystem tatsächlich existiert. "Gut" und "böse" sind Verabredungen oder Zuweisungen, die wir uns selbst geben.
Zum Beispiel kann das Töten eines Menschen gut oder böse sein, je nach Kontext. Die Männer, die Attentate auf Hitler planten und durchführten: waren sie gut oder schlecht? Das lässt sich nur entscheiden, wenn man sich auf ein bestimmtes Wertesystem einigt und dieses zugrunde legt. Die Begriffe Gut und Böse haben keine davon unabhängige Bedeutung.
In diesem Sinne ist es problematisch, einen Menschen, eine bestimmte Tat oder die Menschheit als Ganzes mit diesen Attributen zu versehen. Meiner Überzeugung nach ist es am besten, in moralischen Fragen ganz auf diese Begriffe zu verzichten.
Grüße,
Arne
Wertesystem? Hmmm, vielleicht kann schon sein, positives Werte lasse ich mir gefallen, negative nicht.
Wer einen Menschen tötet, oder ihm was böses antut, der ist schlecht. Fertig.
Wer einen Menschen tötet, oder ihm was böses antut, der ist schlecht. Fertig.
What would you do if your worsest enemy is coming to you armed to the teeth and ready to kill you?
Ich würde mich jedenfalls nicht töten lassen oder mir was Böses antun lassen bzw. auch die zweite Wange hinhalten, tatenlos zusehen, wenn bösartige Irre dafür sorgen, dass Raketen in meinen Vorgarten einschlagen, dort, wo meine Kinder spielen.
Es ist positiv sich selbst zu verteidigen in Notwehr. Andernfalls spräche man sich sein Recht auf Existenz selbst ab.
Also wenn ich mich für die Rechte westlicher Frauen einsetze (um den Anklang deutscher freuen zu vermeiden), dann muss ich mich zwangsläufig auch für die Rechte aller Frauen der Welt einsetzen, auch wenn ich dafür gar nicht kompetent bin oder wenn ich dafür auch z.b. gar keine Zeit habe oder vielleicht nicht mal Lust.
Wenn ich deutscher Gewerkschafter bin, muss ich 50% meiner Zeit damit zubringen die schlimmen Verhältnisse auf Baustellen in Katar anzuprangern weil ich ansonsten in meinen Aussagen unglaubwürdig bin? Obwohl ich als Gewerkschaftssekretär von Arbeitnehmern in Deutschland bezahlt werde und meine Arbeitsleistung für die einbringen sollte und damit auch genug zu tun habe?
Jeder der was Gutes tut wird von dir diffamiert, dass er zwar was gutes in D tut aber den Rest der Welt vergisst?
Sorry aber wie bescheuert ist das denn?
Wenn dich dir die Frauen im Irak am Herzen liegen dann mach du doch was und schwall nicht nur rum!
Ich tue etwas: Ich gehe der Auseinandersetzung nicht aus dem Weg, halte nicht meinen Mund und prangere Dummheit, Ungerechtigkeit, Bigotterie und Selbstbeweihräucherung an. Indem ich "rumschwalle" wie Du es nennst, erreiche ich vielleicht doch den einen oder anderen, der sich noch für einen ganz tollen Kerl hält weil er sich lautstark für die "deutsche Frau" oder den "deutschen Arbeiter" einsetzt und kann ihn darauf hinweisen, dass es jenseits des Tellerrandes Probleme gibt, die jeder Beschreibung spotten und wenn es so weitergeht über kurz oder lang auch uns betreffen werden.
Und ja, es wäre schön wenn deutsche Gewerkschaften ein Interesse am Wohlergehen ihrer Mitmenschen weltweit hätten. Scheint zuviel verlangt, sind ja auch nicht Mitglied. Nehme ich zur Kenntnis.
Ansonsten versuche ich, die Lenkungswirkung meines Geldes zu nutzen und mache z.B. einfach dort keinen Urlaub, wo meiner Meinung nach staatlich gesteuerte Menschenrechtsverletzungen stattfinden oder kaufe keine Produkte von Firmen, die in meinen Augen unethisch operieren und schreibe ihnen auch gerne mal, warum ich auf ihre Dienste oder Waren verzichte.
Klar ist das eher symbolischer Natur und ein Tropfen auf den heißen Stein aber irgendwo muss man anfangen und letztendlich darauf hoffen, dass eine kritische Masse entsteht; das hat ja in der Geschichte schon gelegentlich geklappt.
Ansonsten versuche ich, die Lenkungswirkung meines Geldes zu nutzen und mache z.B. einfach dort keinen Urlaub, wo meiner Meinung nach staatlich gesteuerte Menschenrechtsverletzungen stattfinden oder kaufe keine Produkte von Firmen, die in meinen Augen unethisch operieren und schreibe ihnen auch gerne mal, warum ich auf ihre Dienste oder Waren verzichte.
Klar ist das eher symbolischer Natur und ein Tropfen auf den heißen Stein aber irgendwo muss man anfangen und letztendlich darauf hoffen, dass eine kritische Masse entsteht; das hat ja in der Geschichte schon gelegentlich geklappt.
Man kann die Welt nicht verbessern, wie man sich das noch so als 20 jähriger vorgestellt hat. Das ist sicher ein recht einfacher Weg, der auch recht wirkungsvoll wäre, würden ihn mehr gehen.
Wie oft haben wir schon vor Regalen gestanden und gedacht "Nee, von denen nicht".
Dann macht man den Kühlschrank in der Firma auf und da stehen diverse Produkte von zB Müllermilch und Nestle und denkt. Mensch hier wär noch soviel Potential. Das unterschwellige Missionieren kann beginnen
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
Wer einen Menschen tötet, oder ihm was böses antut, der ist schlecht. Fertig.
So einfach ist das nicht.
Was ist mit einem Vater, der vor 50 Jahren seine Kinder geohrfeigt hat, um sie zu rechtschaffenen Menschen zu erziehen? Er sah die Ohrfeigen als kleines Übel, um ein größeres Gutes zu erreichen. Davon war er fest überzeugt – handelte er gut oder schlecht?
Zweites Beispiel: Darf man einen Menschen töten, um dadurch vielen anderen Menschen das Leben zu retten? Auch hier stellt sich die Frage, ob man Böses tun darf, um Gutes zu erreichen. Solche moralischen Zwickmühlen sind sehr schwierig zu bewerten.
Die Terroristen, um die es hier geht, sind vermutlich felsenfest davon überzeugt, für das Gute zu kämpfen und gehen dafür bis zum Äußersten. Sie sehen das für sie maßgebliche Recht, das des Dschihad, auf ihrer Seite. Nach ihrer eigenen Auffassung haben sie gute Taten vollbracht. Nach unserem Wertesystem haben sie sich böser Taten schuldig gemacht. Wie will man nun entscheiden, welches Wertesystem richtig ist?
Sofern man zwei religiös motivierte Wertesysteme vergleicht, gibt es keine Möglichkeit zu bestimmen, welches von beiden richtig ist und für das Gute steht. Denn Gut und Böse haben wie gesagt nur innerhalb des jeweiligen Wertesystems eine Bedeutung. Mohammed Atta und seine Mitstreiter der Hamburger Zelle waren weder verrückt noch dumm oder schlecht. Sie glaubten fest an das Gute ihrer Tat und waren bereit, ihr Leben dafür zu geben – für sich genommen ein ergreifender Akt der Selbstlosigkeit. Damit will ich ausdrücken, dass wir nicht den einzelnen Täter, sondern allgemein religiös motivierte Wertesysteme hinterfragen sollten.