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Alt 29.03.2019, 19:06   #13761
Triasven
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen

Falls es dazu keine offiziellen Verlautbarungen gibt, würde mich Deine persönliche Meinung dazu interessieren.
Ich kenne keine offiziellen Verlautbarungen, und meinen Standpunkt hatte ich im letzten Post dargelegt.
Unser aller Bemühen (auch deines und Jörns) die Welt humanistischer und freier von jedwediger Repressalien zu gestalten, ist lobenswert.

Wir alle, (auch du und Jörn) erkennen dabei, dass die Welt (auch die religiöse) nicht schwarz-weiss ist. Blöderweise, sind wir mitunter in einem Rechthaber-Teufelskreis gefangen. Bei dem einen offenbart sich dieser Kreis mit einer subtil höflichen Ausdrucksweise, der nä. führt ein enormen Wissenschatz gepaart mit Belegen und Beispielen an, und wieder schreibt, wie ihm ‚der Mund gewachsen‘ ist.
Alles das gleiche, nur anders.

Ich, als bekennder Atheist, hab meinen Frieden mit diesem Fred gemacht, als Jörn erkannte, dass es eigentlich nicht so ist, sondern nur angestrebt wird.

Und dabei sollten wir es belassen, ok?
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Alt 29.03.2019, 23:03   #13762
waden
Szenekenner
 
Registriert seit: 07.01.2014
Ort: München
Beiträge: 1.121
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Diese Trennung geht halt nicht. Weil Religionen von Menschen (Gläubigen) getragen werden. Habe ich auch schon oft erwähnt.

Der Spaß mit dem "Privaten" hört dann auch auf, wenn man Kirchensteuer zahlt und mehr oder weniger mitverantwortlich gemacht wird für Verbrechen.
Diesen Punkt verstehe ich vielleicht teilweise. Ich finde es auch schwierig, die Privatheit des individuellen Glaubens stehen zu lassen, wenn dieser Glaube Ausgrenzungen wie Auserwähltheit enthält bzw. Diskriminierungen, weil dieser doch immer wieder ins Soziale wirkt; niemand sitzt nur alleine zu Hause. Hier grenzt Glaubensfreiheit wie auch Meinungsfreiheit an unser staatliches Recht; und manche religiöse Glaubensinhalte oder sonstige Meinungen sind nur schwer zu ertragen. Andererseits ist es natürlich das Wesen der freiheitlichen Gesellschaft, diese Zumutungen bis zur sozial gesetzten Grenze zu erdulden.

Dein Argument in diesem Zusammenhang habe ich so verstanden, dass wir beispielsweise auch einer Partei die Stimme geben, deren Politik wir nicht vollständig unterstützen, ohne dass wir uns jeden Punkt des Parteiprogramms zu eigen machen wollten. Und ebensowenig willst Du Dir die Verbrechen der Kirche persönlich anrechnen lassen, nur weil Du diese als Ganzes unterstützt. Das kann ich insofern nachvollziehen.

Für mich habe ich eine andere Abwägung getroffen, weil ich finde, dass die Kirche mit ihren enormen Reichtümern verkehrt umgeht. Sie benutzt ihren großen materiellen Reichtum nicht für soziale Belange, sondern vermehrt diesen noch immer weiter. Ich finde das abstoßend, weil es den eigenen hehren Grundsätzen widespricht. In den kirchlichen sozialen Einrichtungen wird zumeist insofern ein Etikettenschwindel betrieben, als die meisten Leistungen von staatlichen Steuern erbracht werden. Das Thema Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde hier ja auch schon beschrieben und kritisiert.

Auch als Nichtmitglied bezahle ich mit meinen Steuern die Bischofsgehälter wegen einer Vereinbarung vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Das empfinde ich als völlig unangemessen. Die Kirche hat es immer verstanden, auf Seiten der Mächtigen zu stehen und so Geld und Macht zu erhalten; so gelingt es ihr heute, dass die meisten Parteien, insbes. CDU und SPD nicht auf die Trennung von Kirche und Staat hinwirken wollen.

Die Kirche war immer reich und auf der Seite der Reichen. Sie hat genug Geld. Ich empfinde es als obszön, in einer Kirche für das "Anzünden" eines Batterieteelichts 1 oder 2 Euro zu verlangen. Früher habe ich auch im Gedenken an Verstorbene gerne eine Kerze angezündet. In Turin stand auf dem Spendenkasten neben dem Duplikat des Tuchs, das angeblich das Antlitz Jesu zeigt, der Hinweis, man solle keine Münzen, sondern nur Scheine einwerfen. Meiner verstorbenen Verwandten und Bekannten gedenke ich inzwischen lieber bei einem Blick über eine Wiese.

Dass der Missbrauchsskandal hier so eine große Rolle einnimmt, stört Dich. Ich habe inzwischen verstanden, dass Du das (natürlich) auch als ein zu bekämpfendes Verbrechen siehst; du findest offensichtlich aber, dass dem Thema derzeit in den Medien und diesem Thread zuviel Gewicht beigemessen wird.Es ist aber ein wichtiger Punkt, weil hier auf haarsträubende Weise die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit offensichtlich wird. Natürlich ist Kindesmißbrauch ein Phänomen, das nicht nur in Kirchen vorkommt. Aber die Dimension der systematischen Vertuschung ist einzigartig; und der Umstand, dass Kardinäle ihr Mitgefühl mit den Tätern äußern statt mit den Kindern, macht sprachlos.

Ih habe Dich so verstanden, dass Du befürchtest, dass der Islam das spirituelle Bedürfnis in Deutschland befriedigen würde, wenn man das Christentum erstmal beseitigt habe (bitte entschuldige, falls das nicht exakt Deine Formulierung wäre). Wenngleich ich mir das so nicht vorstelle, wundere ich mich doch auch, wie heftig in Deutschland das Christentum kritisiert wird (zurecht wie ich finde), und wie zurückhaltend die Kritik am Islam ausfällt. Hier herrscht nach meinem Empfinden eine viel größere Rücksichtnahme gegeüber den Gläubigen.

Ich fände wichtig, im Rahmen des Aufzeigens rechtstaatlicher Grenzen für das Ausleben islamischer Glaubensinhalte eben dies auch klar beim Christentum zu tun. Wer nicht will, dass Kinder nicht im schulischen Islamunterricht indoktriniert werden, hat kaum Argumente, den christlichen Religionsunterricht zu rechtfertigen. Bezeichnenderweiese sprachen sich in Bayern nach einer Pilotphase mit Islamunterricht in staatlichen Schulen alle Parteien für eine Fortführung aus (den SZ-Artikel vergangene Woche habe ich "print" gelesen und kann ihn deshalb hier gerade nicht verlinken) mit Ausnahme der AfD und der FDP; letztere sprach sich für einen "Dialogunterricht" für Gläubige alle Glaubensrichtungen aus. Diese Trennung von Kirche und Staat hielte ich für alle Konfessionen, und eben auch das Christentum für wichtig.

Meine Arbeitstage erlauben es meist nicht, an der regen Diskussion laufend teilzunehmen, weshalb ich jetzt hier etwas länglich geschrieben habe. Ich schaffe es tagsüber oft so gerade, mitzulesen...

Geändert von waden (29.03.2019 um 23:09 Uhr). Grund: rechtschreibung
waden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2019, 10:31   #13763
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
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Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von Triasven Beitrag anzeigen
mitunter in einem Rechthaber-Teufelskreis gefangen. Bei dem einen offenbart sich dieser Kreis mit einer subtil höflichen Ausdrucksweise, der nä. führt ein enormen Wissenschatz gepaart mit Belegen und Beispielen an
Ich begreife noch nicht ganz, warum Du Höflichkeit und Fachwissen diskreditiert.

Aus meiner Perspektive stellt es sich ganz anders dar. Viele Menschen haben große Schwierigkeiten, sich zu Glaubens- oder Wertefragen zu äußern. Falls es zu einer Debatte kommt, nennen sie oft aus dem Stegreif irgendeinen Standpunkt, ohne ihn erläutern oder belegen zu können, und verbitten sich jede weitere Nachfrage. Man könnte es zusammenfassen mit "Ich habe Recht, basta!". Aus meiner Sicht ist das Rechthaberei.

Das Gegenteil von Rechthaberei ist die Beschäftigung mit den Hintergründen, Schriften und Fakten. Wer denkt, dass er bereits Recht hat, braucht keine Bücher zu lesen.

Für mich beispielsweise ist es erklärungsbedürftig, warum Menschen gläubig sind, und vor allem, warum sie stur daran festhalten, auch wenn die gegenteilige Beweislage absolut erdrückend ist. Ich könnte nun irgendeine Erklärung dafür erfinden und danach sagen: "Ich habe Recht, basta!". Aber stattdessen beschäftige ich mich intensiv mit den verschiedenen Möglichkeiten, warum Menschen glauben. Ist es die Bibel? Was steht da drin? Sind es Werte? Welche? Sind es persönliche Sehnsüchte? Ist es frühkindliche Prägung? Hatte jemand eine Offenbarung? Wurden die Gläubigen schlicht getäuscht?

Ich habe in diesem Punkt (warum die Menschen glauben) schon öfter meine Meinung geändert, teilweise auch durch diesen Thread. Es haben sich aber auch Konstanten herausgebildet, beispielsweise dass ich noch keinen Theologen erlebt oder seine Bücher gelesen hätte, der nicht völlig offensichtlich ein Scharlatan gewesen wäre. Dieses Urteil kann in seiner Eindeutigkeit rechthaberisch wirken; andererseits ändere ich meine Meinung sofort, wenn mir ein Theologe seine Thesen beweist. Das ist fair.

Zum Schluss: Diese Debatte ist 3.000 Jahre alt. Das ist nicht meine Schuld und daran kann ich nichts ändern. Bestimmte Argumente wurden längst untersucht. Wer nun mit grandiosen Erkenntnissen wie etwa "Man muss die Bibel eben auslegen!" in die Debatte einsteigt, bekommt halt nach fünf Sekunden die entsprechenden Standard-Antworten. Das kann eventuell rechthaberisch wirken ("Ihr habt auf alles eine Antwort parat -- typisch!"). Andererseits wird ja niemand daran gehindert, die Bibel auszulegen und dann seine Erkenntnisse zu präsentieren. Komischerweise kommt es dazu nie.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2019, 12:04   #13764
Flow
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Beiträge: 17.941
Zitat:
Zitat von waden Beitrag anzeigen
Früher habe ich auch im Gedenken an Verstorbene gerne eine Kerze angezündet. In Turin stand auf dem Spendenkasten neben dem Duplikat des Tuchs, das angeblich das Antlitz Jesu zeigt, der Hinweis, man solle keine Münzen, sondern nur Scheine einwerfen.
"Früher" ... zu Lira-Zeiten ?



Deinen restlichen Standpunkt kann ich so nachvollziehen.

Zitat:
letztere sprach sich für einen "Dialogunterricht" für Gläubige alle Glaubensrichtungen aus.
Interessanter Ansatz.
__________________

Flow ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2019, 17:57   #13765
waden
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Beiträge: 1.121
Zitat:
Zitat von Flow Beitrag anzeigen
"Früher" ... zu Lira-Zeiten?
Nein, der Turiner „Opferstock“ erwartet mindestens 5€-Scheine (das war 2016).
waden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2019, 18:15   #13766
Flow
Szenekenner
 
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Beiträge: 17.941
Zitat:
Zitat von waden Beitrag anzeigen
Nein, der Turiner „Opferstock“ erwartet mindestens 5€-Scheine (das war 2016).
Ok.
Wobei man an unchristlichen Touri-Fallen wohl das gleiche Spiel vorfinden wird ...

Aber wie gehabt, im Ganzen verstehe ich deinen Standpunkt.


Grüße ...
__________________

Flow ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2019, 22:08   #13767
keko#
Szenekenner
 
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Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 19.229
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen

Die einzelnen Kirchenmitglieder haben zwar eine winzige Mitverantwortung. Aber als Gesamtheit (als "Kirchenvolk") fällt ihnen dann doch in der Summe eine gewisse Verantwortung zu.
Welchen Anteil habe ich denn bei 500€ p.a.?
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2019, 22:15   #13768
anlot
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Welchen Anteil habe ich denn bei 500€ p.a.?
Lass es. Du wirst und willst es nie kapieren. Überweise einfach weiterhin dieser Verbrecherorganisation deine monatliche Unterstützung und erfreue dich an deinen schönen Kaffee und Kuchen Treffen.
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