Dein Grundfehler ist wohl, dass jemand, der nicht ‚drin‘ sondern ‚aussen‘ ist, wohl irgendwie fremdgesteuert sein muss, weil er sich gar nicht auskennt und nicht mitzureden hat. Da kann ich nur gähnen...
Grüße,
Christian
Hi Christian (cooler Name),
Du bist gerade dabei, die Diskussion auf die persönliche Ebene zu trimmen:
"Dein Grundfehler ist..."
"Apologet der Jungfrau Maria .... eben."
"Deine Aussage, ähnlich der des Martin Lohmann (Anm. = "Brandstifter/Demagoge) ,..ich lasse mich hinreissen, : pervers."
Btte hab' dafür Verständnis, dass ich es nicht weiter kommentiere, wenn es persönlich wird.
Nur eines zu dem Vorwurf mein angebliches Grundproblem sei, jemanden "drinnen" oder "draußen" zu wähnen: während Du offenbar mit ev. Pfarrer/innen zusammen bist, kann ich Dir sagen, dass ich noch nicht einmal in der Kirche bin.
Im Endeffekt bin ich auch in diesem Forum eher "draußen", wenn ich mir die Kommentare ansehe. Was für mich auch gar kein Problem ist.
Es geht mir in den Diskussionen allerdings darum ob etwas wahr oder falsch ist. Wenn meine Informationen falsch sind, dann korrigiere ich es sehr gern. Dazu müssen wir aber wieder auf die Sachebene kommen.
Anyway - is' net böse gemeint.
Danke für Dein Verständnis.
...
Ob Tötung in Notwehr vor Gott ein Verbrechen ist oder nicht? Hui, kannst Du das wirklich so zielsicher beantworten? Daß es juristisch so ist wie Du es schreibst möchte ich damit allerdings nicht bestreiten.
Das nächste schwierige Thema.
Während in der Tat Christus (und auch viele Christen) auf Notwehr bewußt verzichtet haben, ist es für mich in der tatsächlich eine schwer vorstellbare Situation, in der ich nicht hineingeraten möchte.
Die Hypothese aufgenommen, glaube ich, dass ich z.B. meine Familie verteidigen würde, auch wenn ich mit dem Tod eines Angreifers rechnen müsste. Ich hoffe allerdings, dass sich die Situation nie ergibt und dass ich niemals in meinem Leben so etwas mit mir herumschleppen müsste.
Was die Todesstrafe angeht ist es schon bemerkenswert. Einerseits sind wir natürlich gegen die Todesstrafe z.B. in den USA.
Gleichzeitig ist es aber in Ordnung, wenn alleine in Deutschland jeden Tag 1000 Kinder im Mutterleib getötet werden.
Während bei der Todesstrafe ein Schwerverbrecher mit dem Tode bedroht wird (Prämisse kein Irrtum oder Unrecht), wird beim Töten von Kindern ein absolut unschuldiger Mensch zu Tode verurteilt.
Aber das ist dann schon wieder ein anderes, schwieriges Thema.
Während in der Tat Christus (und auch viele Christen) auf Notwehr bewußt verzichtet haben, ist es für mich in der tatsächlich eine schwer vorstellbare Situation, in der ich nicht hineingeraten möchte.
Die Hypothese aufgenommen, glaube ich, dass ich z.B. meine Familie verteidigen würde, auch wenn ich mit dem Tod eines Angreifers rechnen müsste. Ich hoffe allerdings, dass sich die Situation nie ergibt und dass ich niemals in meinem Leben so etwas mit mir herumschleppen müsste.
Danke gleichfalls.
Zitat:
Zitat von Bernd S.
Was die Todesstrafe angeht ist es schon bemerkenswert. Einerseits sind wir natürlich gegen die Todesstrafe z.B. in den USA.
Gleichzeitig ist es aber in Ordnung, wenn alleine in Deutschland jeden Tag 1000 Kinder im Mutterleib getötet werden.
Das statistische Bundesamt meldet für 2011 108 867 Schwangerschaftsabbrüche das sind "nur" 295/Tag. Das sind immer noch viel mehr als ich vermutet hätte und macht mich schon ein wenig Sprachlos.
Ist allerdings für mich eine andere Baustelle als der Fall der Frau in Köln als offensichtliches Vergewaltigungsopfer.
Da bitte ich Dich Abtreibungen von Abtreibungen zu unterscheiden, genauso wie ich an anderer Stelle darum bitte Christen von Kirche und insbesondere der katholischen Kirche zu unterscheiden.
__________________
PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Ich weiß, war mir lange nicht so bewusst, dass das im nichtchristlichen Umfeld das durchaus zu Irritationen führen kann.
Zitat:
Zitat von Bernd S.
Du bist gerade dabei, die Diskussion auf die persönliche Ebene zu trimmen:
"Dein Grundfehler ist..."
"Apologet der Jungfrau Maria .... eben."
"Deine Aussage, ähnlich der des Martin Lohmann (Anm. = "Brandstifter/Demagoge) ,..ich lasse mich hinreissen, : pervers."
Btte hab' dafür Verständnis, dass ich es nicht weiter kommentiere, wenn es persönlich wird.
OK, wie ich es beim Schreiben schon selber etwas gespürt habe, habe ich mich da zu Spitzen hinreissen lassen, für die ich Dich insoweit um Entschuldigung bitte.
Zitat:
Zitat von Bernd S.
Nur eines zu dem Vorwurf mein angebliches Grundproblem sei, jemanden "drinnen" oder "draußen" zu wähnen: während Du offenbar mit ev. Pfarrer/innen zusammen bist, kann ich Dir sagen, dass ich noch nicht einmal in der Kirche bin.
Ich auch nicht.
Es gab’ mal eine Situation, wo ich einen Wiedereintritt a‘ la Kerner (allerdings ev.) ernsthaft überlegt habe. Nach einiger Zeit Überwog dann doch das Gegenargument, genau einer Institution beitreten zu müssen.
Zitat:
Zitat von Bernd S.
Es geht mir in den Diskussionen allerdings darum ob etwas wahr oder falsch ist. Wenn meine Informationen falsch sind, dann korrigiere ich es sehr gern. Dazu müssen wir aber wieder auf die Sachebene kommen.
Anyway - is' net böse gemeint.
Danke für Dein Verständnis.
Grüße
Bernd
Schade dass Du nicht auf Inhalt eingegangen bist.:
Zitat:
Zitat von Bernd S.
In Wahrheit ist es aber die nichthinterfragte, mediale Empörung unbekannter Journalisten die wir blind übernehmen. Oder wer von uns war bei dem Fall dabei bzw. hat sich die Mühe gemacht nochmal ernsthaft zu recherchieren, bevor er sich empört hat?
Mit diesem ‚wir‘ und ‚blind‘ steckt da eine, vorsichtig ausgedrückt, subtile Unterstellung. Ich hatte Dir gegenüber versucht darzustellen, dass das abwegig ist und habe das versucht mit persönlichen Dingen zu untermauern.
Nebenbei, beide Sendungen habe ich live gesehen und ich habe recherchiert.
Zitat:
Zitat von Bernd S.
Im Übrigen hat die Kirche der Frau in diesem Fall überhaupt nichts verboten. Das Krankenhaus hat folgerichtig gesagt, dass es kein Kind töten kann. Das bedeutet, dass es keine abtreibenden Maßnahmen vollzieht und somit gesetzlich keine Spurensicherung im Vorfeld durchführen darf. Selbstverständlich wäre der Frau jegliche medizinische Hilfe zugutegekommen.
Da steckt so offensichtlich Falsches drin. Die Spurensicherung durchführen hat nichts mit abtreibenden Maßnahmen zu tun. Die Krankenhäuser wussten auch sie hätten kein Rezept für eine Pille danach ausstellen müssen, das war ja schon ausgestellt. Das war deshalb schlicht unterlassene Hilfeleistung.
Zitat:
Zitat von Bernd S.
Woher kommt diese reflexartige Heftigkeit, dieser aggressive und laute Ton, die „allgemeine Empörung“ obwohl von uns niemand dabei war? Möglicherweise hat die Frau überhaupt in Ihrer Not gar nicht an Abtreibung gedacht. Dennoch durfte das Krankenhaus die Spurensicherung gesetzlich nicht durchführen. Und wenn sie doch danach gefragt hat: es bleibt Christen überhaupt nichts anderes übrig, als eine vergewaltigten Frau zu ermutigen, sich alle Optionen zu überlegen. Auch wenn die öffentliche Meinung uns Christen mit Schimpf und Schande mit Häme und Anfeindungen überschüttet. Weil das Töten eines unschuldigen Menschen nach christlichem Glauben nun mal ein Verbrechen ist, egal wie der politische Zeitgeist das Töten von Menschen gerade erlaubt oder wie gerne auch aktuell mal von „Zellhaufen“ gesprochen wird. Das Töten von unschuldigen Menschen bleibt nach christlichem Verständnis grundsätzlich verboten. Und wenn die katholische Kirche die einzige Institution ist, die diesen Wert so schützt, dann ist das so.
Sorry, ich wollte jetzt was Differenziertes dazu schreiben, aber es fällt mir wirklich wenig Sachliches zu dieser im Kern fundamentalistischer Überheblichkeit über Andere ein. Deine geistige und intellektuelle Nähe hier zu Martin Lohmann bleibt wirklich mit diesem Absatz schlicht aufrecht erhalten.
Solange das so ist, bei allen freundlichen Bemühungen im Ton zu diesem Thema, brauchen wir da auch nicht mehr weiterdiskutieren.
Grüße,
Christian
Nebenbei, was machst Du am Samstag von 13.00 bis ca. 16:00 Uhr?
Geändert von Pfeffer und Salz (11.02.2013 um 19:06 Uhr).
Hi Bernd S,
das sind "nur" 295/Tag. Das sind immer noch viel mehr als ich vermutet hätte und macht mich schon ein wenig Sprachlos.
Hi,
wenn Du Feiertage, Urlaub und Wochenende abziehst, an denen sich diese "Ärzte" von ihrer "Arbeit" erholen müssen, dann sind wir schon bei ca. 1000 Kindstötungen pro Arbeitstag.
Dazu muss man wissen, dass auch Bundesamt für Statistik bis zum Jahr 2000 offiziell eingeräumt hat, dass ihre eigenen Angaben mit Vorsicht zu genießen sind, da die Dunkelziffer sehr hoch ist. Seitdem fehlt diese Warnung, obwohl sich an den Zahlen nicht wirklich viel verändert hat.
Wir haben in den letzten Jahrzehnten ca. 4 bis 8 Mio. unserer Kinder dadurch getötet - das muss man sich mal vorstellen.
Aber das ist wirklich ein schlimmes Thema.
Wenn Du Bildmaterial gesehen hast und Dich näher mit den Abtreibungsmethoden befasst, wenn Du weißt, welche Todesangst und extremen Pulsschlag das Ungeborene erleidet bevor es vorzugsweise zerfetzt wird, wenn der Arzt mit seinen Werkzeugen in den Mutterleib eindringt, dann ist das alles nur schwer zu ertragen.
Ich muss gestehen, dass mir das zu sehr an die Nieren geht.
Lassen wir das Thema lieber.
Nebenbei, was machst Du am Samstag von 13.00 bis ca. 16:00 Uhr?
Hallo Christian,
zunächst finde ich es sehr bemerkenswert, was Du geschrieben hast. Es kommt in diesen Foren sehr selten vor, dass jemand den anderen um Entschuldigung bittet. Das nehme ich natürlich und mit einer tiefen Verbeugung gerne an.
Du hast jetzt soviel geschrieben, so dass ich ehrlich gesagt, gar nicht weiß, wie ich das technisch mit dem Zitieren alles sauber beantworten kann.
Nach dem was ich weiß, war und ist es den Krankenhäusern in Köln nur dann erlaubt, eine Spurensicherung durchzuführen, wenn sie sich bereit erklären, die Abtreibungspille zu verabreichen. Wenn Du andere Informationen hast, dann lass es mich wissen. Wie gesagt, ich bin gerne bereit das dann aufzunehmen.
Was den Vorwurf der "fundamentalistiscchen Überheblichkeit" angeht, möchte ich Dir dazu folgendes sagen.
Zunächst zum Begriff Fundamentalist, der gerne verwendet wird. Das ist nicht selten der Versuch (wie auch hier im Forum) alle Religionen in einen Topf zu werfen. Das ist viel zu kurz gesprungen und kann eigentlich nur in einer Zeit des religiösen Analphabetismus unwidersprochen von der Allgemeinheit akzeptiert werden.
Eine christliche Nonne die tatsächlich fromm ihren Glauben und Ihr Leben in Dienst am Menschen stellt ist wahrlich eine Fundamentalistin.
Ein islamischer Attentäter, der einen mit jüdischen Kindern vollbesetzten Schulbus in die Luft sprengt ist auch ein Fundamentalist.
Ergo: es kommt auf das Fundament an, ob dieser Begriff positiv oder negativ zu besetzten ist.
Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen auf einem Fundament stehen. Wichtig ist, dass sie ihr Leben auf das richtige Fundament stellen. Mein Fundament ist der christliche Glaube.
Wenn Du mich also als Fundamentalisten bezeichnest, dann ist das für mich in Ordnung. Wenn Du mir gleichzeitig "Überheblichkeit" vorwirfst dann ist das etwas, was ich nicht anstrebe.
Aber jetzt sind wir wieder bei meiner Person. Es geht nicht um mich.
Zu Deiner abschließenden Frage:
Am Samstag wollte ich meinen aufgeschwemmten Körper durch den Wald tragen. Warum fragst Du?
Wenn man es genau nimmt, dann begeht eine Frau nach diesen Vorgaben deutlich weniger Sünden, wenn sie einmal oder zweimal abtreibt statt immer wieder die Pille zu nehmen oder bei jedem Verkehr ein Kondom zu benutzen.
Ich weiß nicht, wie viel Zeit nach der Vergewaltigung verstrichen ist, bis die junge Frau gemeinsam mit der Notärztin bei den Krankenhäusern um Hilfe nachsuchte. Äußerstenfalls war sie im zweiten Tag einer möglichen Schwangerschaft, vermutlich aber im ersten.
Am zweiten Tag einer Schwangerschaft hat sich die befruchtete Eizelle bereits geteilt und besteht nun aus 8 Zellen. Aus einem Teil dieser Zellen entwickelt sich der spätere Mensch, aus den anderen der Mutterkuchen und die Eihäute. Dieses Klümpchen ist ungefähr 0,1 Millimeter groß, heißt "Morula" und hat das Potenzial, ein Mensch zu werden. Allerdings entwickeln sich nur 3 von 10 dieser Winzlinge zu einer Schwangerschaft. 7 von 10 werden auf natürliche Weise abgestoßen und landen unbemerkt in der Toilette.
Kann die Morula vollumfänglich als Mensch bezeichnet werden, so dass ihre Interessen abzuwägen sind gegen die der Mutter?
In der katholischen Kirche gibt es dazu keine eindeutige Haltung, zumindest wenn man in die Geschichte blickt. Bis zum Jahr 1588 schloss sich die Kirche der Ansicht Aristoteles an, wonach der Embryo die ersten 40 Tage nach der Empfängnis unbeseelt sei. Diese Ansicht wird meines Wissens nach auch im Judentum und im Islam vertreten.
Im genannten Jahr wurde von Papst Sixtus V. jedoch festgelegt, die Seele zöge bereits mit der Befruchtung ein, Abtreibung sei demnach eine Todsünde. Drei Jahre später wurde diese Regel unter der Herrschaft des nachfolgenden Papstes Gregor XIV. wieder rückgängig gemacht. Erst vor knapp 150 Jahren, im Jahr 1869, kehrte man unter Papst Pius IX. wieder zur Beseelung ab der Befruchtung zurück.
Kirchengeschichtlich ist das eine neue Haltung; über die meiste Zeit hinweg war man in der Kirche anderer Meinung als heute. Es wird deutlich, dass die Kirche keineswegs als Fels in der Brandung inmitten eines sich ständig wandelnden Zeitgeists gelten kann.
Ich habe selbst keine Antwort auf diese ethischen Fragen. Vielleicht existiert eine scharfe Grenzlinie, ab der ein sich entwickelnder Zellklumpen als Mensch angesehen werden kann oder muss, in Wirklichkeit gar nicht. Wir haben es mit Verabredungen zu tun, mit willkürlichen Festlegungen, auf die sich eine Gesellschaft einigen muss. Leitend kann dabei die Frage nach dem geringstmöglichen Leid sein. Kann ein Verbund aus 8 Zellen, ohne Gehirn und Nervensystem, leiden? Und wie ist demgegenüber das Leid der vergewaltigten Mutter abzuwägen?