Hallo M! Es gibt theoretisch eine unbegrenzte Anzahl von Standpunkten. Es ist daher unmöglich, sie alle zu diskutieren. Deswegen konzentriert man sich auf jene Standpunkte, die tatsächlich von irgendwem vertreten werden, denn nur dann lohnt sich die Debatte.
beef beispielsweise debattiert nach meinem Gefühl (das mich täuschen kann) häufig Standpunkte, die er auf Rückfrage überhaupt nicht persönlich teilt. Das ist sehr mühsam und unergiebig, und deswegen erfrage ich immer wieder den persönlichen Standpunkt und gehe möglichst nur darauf ein.
Was mir persönlich sehr missfällt, ist eine Art Heckenschützen-Taktik: Das sind Leute, die nur kurz auftauchen, um irgendwelche persönlichen Anwürfe abzuladen, und die dann sofort wieder verschwinden, mit der Bemerkung, man wolle ja an dieser doofen Debatte gar nicht teilnehmen. Das wiederholt sich dann mit einer gewissen Regelmäßigkeit. Oder es wird eine Begründung verweigert mit der verblüffenden Aussage, dass diese Begründung dann nur von den anderen zerpflückt würde. Tja, so ist das halt in Debatten.
Ich persönlich achte darauf, meine Standpunkte so zu vertreten, dass sie angreifbar sind. Ich beschäftige mich mit der Kritik, denn wenn jemand eine Antwort auf mein Posting schreibt, hat er auch Anspruch darauf, dass ich mich damit beschäftige. Ich würde nicht schreiben: „Du hast Unrecht, aber ich sage dir nicht warum, und jetzt Tschüß!“ Das fände ich unhöflich, weil der anderen Person dann die Gelegenheit genommen wird, sich zu verteidigen.
Nur ein geringer Teil der Debatte ist inhaltlich. Der größte Teil der Debatte dreht sich darum, ob jemand das Recht hat, religiösen Glauben zu kritisieren. Es ist lange her, dass jemand geschrieben hat: „Hier liegst Du theologisch oder wissenschaftlich falsch“. Sondern es geht fast immer nur um: „Was erlaubst Du Dir!?“
Die Kritiker wollen vermutlich, dass die Debatte insgesamt eingestellt wird. Jedenfalls ist das mein Eindruck.
Ich hab das hier nur noch am Rande mitverfolgt, aber es geht euch beiden offensichtlich vor allem um das christentum. Ihr wirkt geradezu besessen, ohne den Grund dafür preis zu geben.
Möglicherweise verbreitet die Kirche ein Welt- oder Menschenbild, dass (in Teilen) dem eigenen komplett widerspricht. Daraus könnte man schon eine Motivation ableiten, kein gutes Haar an der Kirche zu lassen.
Zitat:
Zitat von schoppenhauer
Wie ist eure Meinung zum Islam? Was mich an dieser Religion wirklich ankotzt ist, dass keiner der Würdenträger bislang die abscheulichen Attentate der Dschihadisten im Namen Allahs verurteilt hat. Die Hierarchie schweigt konsequent, das stört mich!
Als ich das gestern laß, dachte ich zunächst an ein Posting vom Postillon.
Mag sein, dass es Wahlkampfgerede ist. Aber wenn unser Innenminister sowas laut ausspricht, hätte ich einen Aufschrei der Atheistengemeinde vermutet.
(vermutlich kommt jetzt der erhobene Zeigefinger, dass wir nur über das offizielle Christentum diskutieren )
Ich finde religiösen Glauben per se fragwürdig, weil es meist nichts anderes ist als eine Abwehr: „Das muss ich nicht begründen, das ist mein Glaube!“ Beispiel: Volker Kauder (CDU) hat in der Debatte für die „Ehe für alle“ zwar bekannt gegeben, dass er dagegen ist, aber eine Begründung hat er verweigert — das sei eben sein Glaube.
...
Ich stehe auf dem Standpunkt, dass wir heute über genügend Wissen verfügen, um die Plausibilität aller Religionen einschätzen zu können. Glaube ist nicht erforderlich, denn Wissen steht zur Verfügung.
Mir ist klar, dass du keinen religiösen Glauben hast. Obwohl: der Beweis, dass es keinen Gott gibt, wurde noch nicht erbracht, deshalb glaubst du hier auch nur, dass es keinen Gott gibt.
Aber es ging mir um Glauben allgemein. Um zu zeigen, dass Glaube urmenschlich ist.
Vielleicht glaubst du ja, dass dieser Thread die Menschheit auf einen besseren Weg bringt.
Manche glauben an den Mythos Hawaii. Trainieren wie blöd, verlassen ihre Familie, verpesten die Umwelt (mit Flügen und Fahrten) und Fördern Sklavenarbeit in armen Ländern (Kleidung et.).
Ich will nur sagen: wir könnten auch monatelang über die negativen Folgen des Glaubens an den Mythos Hawaii sprechen.
Auch im christlichen Glauben gibt es 2 Seiten. Du reitest halt konsequent auf der negativen Seite rum.
Möglicherweise verbreitet die Kirche ein Welt- oder Menschenbild, dass (in Teilen) dem eigenen komplett widerspricht. Daraus könnte man schon eine Motivation ableiten, kein gutes Haar an der Kirche zu lassen.
Ich sage lediglich, dass vieles von dem, was die Kirchen behaupten, nicht wahr ist.
Ich sage ferne, dass der Papst, alle Kardinäle, Bischöfe, Frau Käßmann und auch Du selbst nichts über die Götter wissen und wissen können – außer über jene, die sie und ihre Kollegen selbst erfunden haben.
Die Haare der Kirche: Sie ist ja in der aufgeklärten Welt ziemlich in der Mauser; aber es gibt gewiss nicht nur schlechte.
Hallo M! Bist Du der Meinung, es ist ein Ablenkungsmanöver, wenn ich nach Deinem Standpunkt frage? Für mich ist es die Einladung, sich konkret mit dem strittigen Punkt zu beschäftigen — also das Gegenteil einer Ablenkung.
Na dann kommt Arne um die Ecke und meint daß das lediglich die eine Private Meinung ist und nur der Standpunkt der Kirche interessiert. Was denn nun?
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Der Glaube an den Nikolaus hat auch gute Seiten, wenn Eltern dies pädagogisch geschickt anstellen. Es sind Kindheitserlebnisse, die als schöne Erinnerung auch das spätere Erwachsenenleben bereichern können. Das gebe ich gerne zu.
Wenn jedoch Erwachsene weiterhin an den Nikolaus glauben, wandelt es sich zu einem bizarren Horror-Glauben.
Es sind lediglich die Gläubigen, die fest davon überzeugt sind, ihr Glaube hätte auch schöne Seiten. „Ihr sollt glauben wie die Kinder“ — ja, aber nicht als Erwachsene im Jahr 2017.
Dass einer der großen geistigen Führer der Welt (der Papst) allen Ernstes an eine heilige Jungfau im Himmel glaubt und sich selbst als unbefleckte Braut Jesu Christi versteht (und sich daher stets in weiß kleidet) ist hochgradig deprimierend. Haben wir wirklich niemand besseres?
Dass Erwachsene sich jeden Samstag für das „Wort zum Sonntag“ vor die Kamera stellen und einen unglaublichen Dünnsinn als große Weisheiten verkaufen, macht mich sprachlos. Das sind keine gelehrten Leute, sondern sie halten sich bloß dafür. Es ist schade, dass nicht jede Woche ein Wissenschaftler etwas über die tatsächlichen Wunder der Welt bereichten darf. Was hätte ein Hoimar von Ditfurth aus so einer Sendung machen können!
Du, keko, glaubst ja selber nicht dran, und zwar aus gutem Grund!