Tut mir leid, Flow, ich weiß wirklich nicht, was Du meinst oder worauf Du hinauswillst.
Interessanter für mich die Frage, woher dein Sinn kommt ?
War er (in wählbaren Varianten) schon immer vorhanden ?
Ist er zusammen mit dir evolutiv entstanden ?
Hast du ihn selbst erschaffen ?
Im letzten Fall wiederum interessant, als was du dich selbst (den Menschen) siehst.
Ein Wesen, befähigt Dinge zu erschaffen ?
(Erschaffen hier in Abgrenzung zu einem mit Zufall gepaarten thermodynamischen Abreagieren äußerer Gegebenheiten, was eher wieder auf eine der ersten beiden Fälle deuten würde)
Mir schien der Platz für Dinge, die nicht durch pysikalische Gesetze erklärt werden können, hier etwas eng. Aber egal ...
Physikalische Gesetze erklären physikalische Vorgänge. Für Anderes sind sie nicht zuständig. Wo ist das Problem?
Es behauptet niemand, alles würde durch die Physik erklärt. Es gibt auch andere Dinge, wie beispielsweise eine Staatsbürgerschaft oder den Handel mit Wertpapieren, oder jüdische Ernährungsvorschriften. Dort hantiert man nicht mit physikalischen Gesetzen.
Physikalische Gesetze sind jedoch universal gültig. Wenn eine beliebige Aussage mit ihnen kollidiert, ist es schlecht um diese Aussage bestellt. Etwa die biblische Erzählung, die Sonne habe einen Tag lang still am Himmel gestanden, oder die Erde sei älter als die Sonne.
Oder, etwas schwächer, es gäbe eine unsterbliche Seele. Wenn man die Evolution als Tatsache akzeptiert, ist die Vorstellung einer unsterblichen Seele sehr problematisch. Denn die Evolution kann stets nur auf bereits Vorhandenem aufbauen und in winzigen Schritten "vorwärts" gehen. Dass Tiere nun eine sterbliche Seele haben, Menschen aber eine unsterbliche, ist damit praktisch ausgeschlossen. Sonst hätte irgendwann ein Affenpaar, das über sterbliche Seelen verfügt, ein Kind mit einer unsterblichen Seele hervorbringen müssen. Und falls es doch so war, kann sich diese Errungenschaft nicht über eine Population ausbreiten, da sie keinen Wettbewerbsvorteil enthält (der manifestiert sich erst im Jenseits). Die Evolution und die unsterbliche Seele gehen nicht zusammen.
Damit würde man der Evolution einen (vorgegebenen) Sinn unterstellen, dem sie entgegenstrebt. Den hat sie jedoch nicht, da sie kein Ziel hat.
Sinn und Ziel sind nicht aufeinander angewiesen. Sinn gibt es auch ohne Ziel und Ziel auch ohne Sinn. Insofern ist "Fortpflanzung nicht ein Kandidat für "Sinn"?
Für mich ist es völlig in Ordnung, wenn sich jemand auf religiöse Weise Sinn gibt. Manche pilgern nach Lourdes und finden darin einen Sinn. Andere verneigen sich stundenlang vor einer Mauer, was ihnen Sinn gibt, auch wenn das von außen unverständlich ist. Wieder andere leben im Zölibat und verzichten auf körperliche Liebe, weil sie darin einen Sinn sehen.
Gut!
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Und wenn die Menschen irgendwann aussterben, oder sich einem anderen als dem christlichen Glauben zuwenden: Ist der Kosmos dann wieder ohne Sinn?
Der Sinn ist ein ähnliches Hilfsmittel/Konstrukt wie der Glaube. Es ist schwierig für uns sich vorzustellen, dass alles letztendlich sinnlos ist, somit geben wir Dingen und dem Tun einen Sinn. Ebenso tröstet der Glaube über den schmerzlichen Tod hinweg. Opium für den menschlichen Geist.
Interessanter für mich die Frage, woher dein Sinn kommt? ... Hast du ihn selbst erschaffen ?
Im letzten Fall wiederum interessant, als was du dich selbst (den Menschen) siehst.
Ein Wesen, befähigt Dinge zu erschaffen?
Ja, einen Sinn schafft man sich selber. Auch das Gegenteil von Sinn. Ich kann mich jahrelang regelmäßig vor einer Mauer verneigen und darin einen Sinn sehen. Schließlich kann ich meine Meinung ändern und dieses Verhalten sinnlos finden, fortan täglich joggen gehen und nun darin einen Sinn sehen.
Ob man diese Sinngebungen als selbst erfunden oder lediglich als entdeckt einstuft, ist wahrscheinlich Geschmackssache, außer vielleicht in den axiomatisch angelegten Naturwissenschaften. Der Satz des Pythagoras wurde nicht erfunden sondern entdeckt. Das gleiche gilt für die Gravitaionsgesetze usw.
Hat Mozart seine Kompositionen erfunden, also selbst erschaffen? Oder nur entdeckt, als Möglichkeit einer harmonischen Notenfolge, unter Milliarden anderer Möglichkeiten permanent vorhanden war?
Ich würde das so beantworten: Seine Kreativität besteht darin, unter den Milliarden Möglichkeiten eine bestimmte ausgewählt zu haben. So sehe ich allgemein die Kreativität, als innovative Auswahl unter vorhandenen Möglichkeiten. Beantwortet das Deine Frage?
Teilst Du mir jetzt mit, wo Du da einen Zusammenhang mit dem "Sinn des Lebens" siehst?