Lieber Arne,
spätestens jetzt, bei Absage der Veranstaltung Köln, müsste doch mitsamt den bisher bekannten Infos klar sein, dass der Niedergang dieser Triathlonveranstaltung am wenigsten mit dem in 2019 nicht beteiligten NRWTV und den dortigen Abgaben von 150€ pro Termin sowie 2€/SP, 4€/OD, 6€/MD, 10€ LD zu tun hat.
Gemessen an den Startgeldern von 49€/SP, 64€/OD, 155€/MD, 209€/LD im übrigen ein eher kleinerer Betrag.
Wie das beim NRWTV läuft, ist mir nicht bekannt, in Niedersachsen jedoch bekommt der Ausrichter dafür eine stark vergünstigte Versicherung für seine Veranstaltung und die Helfer, auch für diejenigen, die nicht (!) Mitglied eines Vereins/Verbandes sind.
In Niedersachsen bekommt dafür eine solch große Veranstaltung mit Preisgeld auch einen zuständigen Kampfrichter, der in seiner Funktion (TD/EL) weit im Vorfeld bis zum Wettkampftag auch Kontakt zum Ausrichter sowie den Behörden hält, und unter anderem einen Blick auf die Helferpläne, Streckenpläne, Genehmigungen, Absicherungen hat.
Das geht so weit, wie vor vielen Jahren in der Landeshauptstadt geschehen, dass der Start erst dann freigegeben wird, wenn die geforderten Helfer/innen in der entsprechenden Anzahl an ihren Orten sind. Im Sinne der Sicherheit der Teilnehmer.
Natürlich werden die Kampfrichter etc. noch extra berechnet, zumindest in NDS. Sie bekommen eine Pauschale für ihren eigentlich ehrenamtlichen Einsat, in NDS sind das 75€ für den Einsatzleiter, 60€ für den KR und 50€ für den TD, plus 0,30€ Fahrtkosten pro Kilometer. Versteuern muss der KR selbst.
In NDS trägt der Verband im übrigen im ersten Ausrichtungsjahr diese Gebühren.
In NRW liegt die Gebühr bei ca. 80€ plus Fahrtkosten, maximal aber bei 150€ pro KR.
Im übrigen gilt das für den ganzen Tag, in Köln bei einer LD kann das ein ganz schön langer Einsatz sein.
Die Ausbildung der KR, Fortbildung und der Verwaltung ist ebenso wie die Ausstattung ein nicht zu unterschätzender Auffwand für den Verband.
Aber in Gänze lese ich aus einigen Ausführungen hier: „Back to the roots“ - Jeder darf machen, was er möchte. Jeder darf seine eigenen Regeln und Schiedsrichter aufstellen und vor allem: Ob ein Ausrichter die Auflagen einhält oder nicht, ist uns doch egal.
Geändert von BunterHund (13.09.2019 um 12:44 Uhr).
Was genau ist jetzt wirklich Deine Kritik?
Vorhin war es, wenn ich dich richtig verstanden habe , daß der Verband Vereinslose Athleten zur Finanzierung heranzieht. Jetzt scheint mir lediglich die höhe der Abgaben ein Problem für Dich zu sein.
Ich kritisiere die implizite, zwischen den Zeilen einiger Postings erkennbare Sichtweise,
dass der Verband eine Interessensvertretung aller Triathleten sei
dass eine moralische Verpflichtung für Veranstalter bestünde, den Verband finanziell zu unterstützen
dass sich gegen die Interessen aller Triathleten stelle, wer den Verband nicht finanziell unterstützt.
Stattdessen bin ich der Meinung,
dass ein Veranstalter eines Triathlons bereits durch seine Veranstaltung viel für den Triathlon tut, und zwar auch dann, wenn er den Verband finanziell nicht unterstützen will. Die moralisch aufgeladene Entrüstung finde ich in diesem Fall unangemessen
dass ein Verband viele gute und sinnvolle Dinge tut. Wer ihn finanziell unterstützen möchte, kann das freiwillig tun, beispielsweise über eine Mitgliedschaft in einem Verein. Man kann eine finanzielle Unterstützung aber nicht automatisch von allen Nichtmitgliedern erwarten. Auch deshalb nicht, weil diese über die Höhe und Verwendung der Abgaben keinerlei Mitspracherecht haben
dass man gegenüber dem Verband auch eine kritische Haltung einnehmen darf und sich dafür entscheiden kann, ihn nicht zu unterstützen. Auch diese Haltung ist zu respektieren. In der Community gab es Zeiten einer kritischeren Sicht auf den Verband, beispielsweise bei dessen Versuch, die Windschattenbox zu halbieren, oder als sich unser aktueller Präsident nach eigenem Bekunden an einen angeblichen Dopingfall erinnerte, den er sieben Jahre lang verschwiegen haben will (Süddeutsche Zeitung).
Oder finanzielle Ungereimtheiten. So schrieb etwa der Spiegel über die DTU: "Demnach gibt es wohl keine deutsche Spitzensportorganisation, in der Missmanagement so weit verbreitet ist wie bei den Triathleten. Seit über zwei Jahren schon beschäftigt sich die Staatsanwaltschaft Frankfurt mit dem Verband - es geht um überhöhte Provisionen, um Spesenbetrug und Insolvenzverschleppung."
Oder die vermasselte Olympianominierung: Von fünf sportlich qualifizierten Sportlern konnte letztlich nur Anne Haug nach Rio fahren; vier Plätze blieben unbesetzt.
Ich finde die Umbenennung gut, denn es geht hier inzwischen schon lange um einen bunten Strauß von Themen rund um den Köln Triathlon.
Irgendwie hoffe ich auf Freistarts für Köln-Triathlon 2020 (oder andere Veranstaltungen des Veranstalters) weil ich irgendwie das Gefühl habe, das Geld gibt es wohl nicht zurück.
Bei der Absage des zweiten Grüne Hölle Triathlon hat das 2013 ja auch geklappt.
Gruß!
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Leidenschaft ist stärker als jede Krise.
Habe ich denn eine eigene Wahl ob ich einen Startpass beantrage? Möchte ich in der Liga starten, muss ich ja einen Startpass beantragen (hab ich zumindest gesagt bekommen).
Das ist alles korrekt, Du hast die Wahl in der Liga zu starten oder nicht.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
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12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Aber in Gänze lese ich aus einigen Ausführungen hier: „Back to the Rosts“ - Jeder darf machen, was er möchte. Jeder darf seine eigenen Regeln und Schiedsrichter aufstellen und vor allem: Ob ein Ausrichter die Auflagen einhält oder nicht, ist uns doch egal.
Wo liest Du das raus? Hast Du mal ein Beispiel?
Falls Du mich meinst: Ich bin nicht dafür, dass jeder seine eigenen Regeln aufstellt. Ich sehe auch keinerlei Tendenzen in diese Richtung. Abweichungen vom seit zig Jahren geltenden "Standardregelwerk" sehe ich ein ganz klein wenig bei Großveranstaltungen wie Roth, wo man beispielsweise das Benutzen von Musikplayern gestattet (für mich okay). Oder durch den Verband selbst, der hin und wieder etwas an den Regeln ändert. Davon abgesehen halten wir uns doch alle an die seit Jahrzehnten geltenden Regeln.
Das Schulen von Kampfrichtern durch den Verband finde ich gut und wichtig. Es ist in meinen Augen auch selbstverständlich, dafür zu bezahlen, genauso wie für andere Dienstleistungen wie Zeitnahme, Anmeldewesen, Streckensperrungen oder Wettkampfverpflegung. Dafür ist die Startgebühr da. Wir alle bezahlen mit dem Startgeld diese unerlässlichen Dienstleistungen. Selbstverständlich auch die Kampfrichter.
Kritik gibt es doch erst für die Tatsache, dass der Verband aus den Startgebühren Gelder abzweigt, die nicht für den Wettkampf sind, sondern für seine eigenen Interessen. Das kann man gut finden, aber man kann es auch kritisieren. Für beide Standpunkte gibt es gute Argumente, die man respektieren kann.
...die Helfer bei Wettkämpfen [sind] sehr häufig über Vereine organisiert, viele kleinere Wettkämpfe (bei denen die Vereinslosen dann starten) sind sogar ehrenamtlich vom jeweiligen örtlichen Verein organisiert. Trotzdem helfen die Helfer auch vereinslosen Athleten. Die meisten Wettkämpfe sind nicht Ironman oder Challenge. Insofern dürfte es schon auch Interesse der Vereinslosen Athleten liegen diese Struktur zu fördern, wenn sie weiterhin Wettkämpfe bestreiten wollen, egal unter welchem Label.
Richtig, die in den Vereinen organisierten Menschen helfen bei Wettkämpfen auch vereinslosen Sportlern. Andersherum gilt das auch: Helfer, die in keinem Sport- oder Triathlonverein sind, halten auch den Vereinsmitgliedern die Trinkflasche hin.
Vor allem aber unterstützen wir als Gesellschaft die Vereine. Überlege mal, wer die Turnhallen, Schwimmbäder und Laufbahnen bezahlt hat, welche die Vereine und Mitglieder zu geringsten Tarifen nutzen können? Das sind die Steuerzahler. Wir tun eine Menge für die Vereine. Das zählt umso mehr, wenn man selbst nicht in einem Verein und damit auch kein Nutznießer dieser Einrichtungen ist.
Ist es daher nicht in erster Linie umgekehrt, nämlich dass die Menschen, die nicht in Vereinen organisiert sind, etwas für die Vereine tun, ohne etwas dafür wiederzubekommen? Die Vereinsmitglieder sind in erster Linie die Nutznießer dieser gesellschaftlichen Privilegien. Da finde ich es schon in Ordnung, wenn sie anderen am Sonntag mal ne Trinkflasche hin halten.
Was genau ist jetzt wirklich Deine Kritik?
Vorhin war es, wenn ich dich richtig verstanden habe , daß der Verband Vereinslose Athleten zur Finanzierung heranzieht. Jetzt scheint mir lediglich die höhe der Abgaben ein Problem für Dich zu sein.
Ich kritisiere die implizite, zwischen den Zeilen einiger Postings erkennbare Sichtweise,
dass der Verband eine Interessensvertretung aller Triathleten sei
dass eine moralische Verpflichtung für Veranstalter bestünde, den Verband finanziell zu unterstützen
dass sich gegen die Interessen aller Triathleten stelle, wer den Verband nicht finanziell unterstützt.
Dann habe ich Dich also Falsch verstanden. Deine Kritik umfasst nicht daß der Verband Vereinslose zu seiner Finanzierung heranzieht. Noch nicht einmal daß die Gebühren die Kosten bei der Veranstaltung übersteigen.
Da bleibt nicht viel Kritik am verhalten des Verbandes übrig. Die 3 aufgeführten Punkte sind ja lediglich Meinungen von Diskussionsteilnehmern zum Verband respektive Deine Interpretation von Postings.
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PB
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