Hossa, da hockt er wieder zuhause, hat die Füsse hochgelegt und wird heute frühzeitig in der Falle verschwinden...
Der gestrige Abend hat doch gewisse Spuren hinterlassen, wobei die erst kurz vorm Erreichen meines Nachtlagers so richtig in den Vordergrund traten und es ein Übriges tat, dass ich vorm Knäcken erst noch die Bilder des Tages aufn Rechner schaufeln wollte...
Ein paar der Pics hab ich ja in die betreffenden Freds gestellt, um die gehts hier ja aber weniger und nebenbei sei daher an dieser Stelle verraten, dass ich echt froh war, heute nimmer die ganze Strecke heimfahren zu müssen und Alfalfa diesen Part übernommen hat.
Hier haben wir uns noch ein wenig in den Hang gebohrt;- wie froh bin ich doch, dass man hier zumindest im Ansatz erahnen kann, wie es da hoch geht.
Wie an anderer Stelle geschrieben: keine/r iss da raufgeradelt, wobei es rein von der Steigung her wahrscheinlich noch gegangen wär und man eventuell auch ne Linie hätte finden können, die fahrbar war.
Jedenfalls kenne ich Leute, die da so lange am Hang gespielt hätten, bisse entweder raufgekommen wären oder die Dunkelheit sie zum Abendessen gelockt hätte.
Das hier iss aber noch wichtig zu konservieren.
Für mich einer der wenigen Hinweise, wo ich überhaupt war, hähähä...
Mit der Orientierung haperts ja bisweilen.
Wie man sicher oft hier bemerken kann bin ich ein wenig
angehaucht, wenngleich ich hoffe, nicht ewig-gestrig zu wirken.
Wie dem aber auch immer sei, wage ich bisweilen den ein oder anderen Versuch mit neumodischem Schnickschnack, ohne den ich teils Jahrzehnte einwandfrei zurechtgekommen bin.
GPS iss so ne Geschichte, wobei ich diesbezüglich schon zu frühester Zeit einerseits dicke dabei war, andererseits aber auch zu den deftigsten Kritikern gehörte.
Unvergessen die Momente, wo meine Kumpels im rumänischen Hinterland Kaffee und Cola zu ihren Zigaretten genossen, während ich mangels Batterie zum Befeuern des Geräts aufm laufenden Motorrad sass und Koordinaten ins GPS hackte und speicherte, bis sie fertig waren oder der Tag in Tunesien, wo wir sinnlos m Kreis gefahren sind, weil einer der Mitstreiter ne Strecke, die er im Jahr zuvor bereits unter die Räder genommen haben wollte, seinem Orientierungscomputer nimmer entlocken konnte.
Letzeres nedd so der Spass, wenn Benzin und Wasser knapp werden...
Ok;- letztlich liegts sicher auch immer am Benutzer, aber gestern war wieder so ne Gelegenheit, zu der ich mir dachte, da nimmer dazugehören zu wollen.
Unsere Rückkunft mit den MTBs aufm Parkplatz war für mich dadurch gekennzeichnet, dass ich ab Gürtellinie abwärts klatschnass und, zumindest, was die Füsse anbelangt, durch vollkommene Taubheit gesegnet war.
Ein Zustand also, in dem man durchaus geneigt ist, ne gewisse Vorfreude auf den bereits seit Tagen ausgemachten, anschliessenden Whirlpool zum Auftauen zu entwickeln.
Um neumodischem, technischen Schnickschnack dafür keine Gelegenheit zur Sabotage dieser Pläne zu gewähren, hatte ich alle möglichen und auch unmögliche Routenpläne ausgedruckt und bereitgelegt, dann aber in nem Akt glorioser Geistesumnachtung grosszügig zuhause vergessen und zurückgelassen.
Aber schliesslich hatte ich ja n GPS-Gerät mit und Alfalfa auch eines im Auto.
Also hintendran geklemmt und ab durch die Mitte.
Als wir irgendwann auf die A5 abgebogen waren, kamen mir leichte Zweifel, als wir dann aber an ner Raststätte anhielten und Anna mir ihren Plan schilderte, lieber direkt ins Hotel zu fahren, zog ich mein eigenes Gerät zutage und die angezeigten 3,45km Entfernung zum Bad zerstreuten meine Bedenken.
Ich drückte also das Pedal aufs Bodenblech und zwar waren es keine 3,45km bis zum Seedammweg, sondern eher das Dreifache, aber unsicher wurde ich erst, als die avisierte Gasse durch fehlende Beleuchtung, dafür aber ein Sackgasse-Schild glänzte.
Nachfrage bei (möcht lieber nicht wissen, was die da in der Kante trieben) "Passanten" ergab die erleuchtende Mitteilung, die Badeanstalt sei nedd in Oberursel, sondern in Bad Homburg.
Ja klar, eigene Blödheit. Einfach mal bei den POI (für die Technikverweigerer: das sind "Points Of Interest") nachschauen: kein Schwimmbad im Umkreis von 50km, dafür aber durchaus auch nen Seedammweg in HG.
Leider ergab es sich nun aber so, dass die vom Gerät berechnete Anfahrt dorthin über ne derzeit nicht existente Brücke zu führen gedachte und das brachte das Computerle dann scheinbar in arge Bedrängnis, so dasses nicht im Mindesten in der Lage schien, der ausgewiesenen Umleitung zu folgen, sondern mir nen Weg anzeigte, der, bei flüchtiger Betrachtung, so wirkte, als fände er in gut 3km sein Ziel.
Klingt ja nedd schlecht, oder?
Lasst mich an dieser Stelle vielleicht einflechten, dass zu diesem Zeitpunkt rund ne Stunde seit der Abfahrt am Abfahrts- und Zielort der MTB-Tour vergangen war und ich zumindest rein seitens meiner Laufwerkzeuge keines weiteren Aufwärmens mehr bedurft hätte.
Wie sich am Ende dieser gut 3km dann aber herausstellte, war dort nur ein Kreisel, an dem mich mein Navigator nur gerne hätte wenden gesehen.
Was ich, mittlerweile etwas angenervt von dem Mistkasten, gerne tat, um schliesslich die offizielle, ausgewiesene Umleitung bemühen zu wollen.
Hui, da war aber was los im Display, Halleluja!
Zum Glück hat das Ding keine wohlklingende Damenstimme zwecks Verkehrsleitung, die zu diesem Zeitpunkt in hysterisches Kreischen hätte hinübergleiten können! Ich schwöre: sie hätt´s getan!
Der schnelle Blick zur Uhr zeigte zwar noch ein Zeitpolster mit gewissen, beruhigendem Einschlag, allmählich begannen mich aber Zweifel zu plagen, wie das Teilchen je den Weg zur Kneipe finden sollte, wenn ich schon das Schwimmbad nicht fände.
So wirklich mag man sich ja meist auch nicht mehrmals täglich blamieren und mitm GPS in der Hand nachm Weg fragen...
Und überhaupt: wie war die Kneipe eigentlich nochmal? Oberursel?
Zumindest hiess sie ja so. Oder?
Na, wie gut dass wir so n schlaues Kischdl an Bord haben!
Menü-->Finden-->Essen
Na also!
Ca. 200 Treffer von hier bis Basel, aber in Oberursel nur n Mövenpick und kurz vor Sechs auffe Uhr.
Zeit zu handeln.
Punkt 1: Blick in den Spiegel. Nachdems mit Whirlpool, Schwimmbad und Dusche nix mehr zu werden droht und entweder das GPS zu doof ist oder ich, um es zu bedienen, wärs sinnvoll, sich den Dreck vom Nachmittag zumindest halbwegs ausm Gesicht und den Ohren zu pofeln.
Punkt 2: auf nach Oberursel.
Wer die Episode jüngst mit dem versagenden Fahrradtacho noch in Erinnerung hat, mag erahnen, was mir das liebste Prozedere in Bezug auf das Garmin nun gewesen wäre, um weiterer Schelte zu entgehen, hab ichs dann aber ausgeschaltet und nur hintern Sitz geworfen.
Nach dreimaligem Pendeln war mir der Weg ja nun eh halbwegs geläufig (und der Wunsch nach nem Kaffee mittlerweile grösser als nach ner Dusche oderm Whirlpool...).
Ne letzte Chance wollt ich dem Ding aber noch geben und rausfinden, ob sich die Anzeige der Oberurseler Gastronomen durch Einschalten und Suchen an verschiedenen Orten unterscheidet, und siehe da: 2 Treffer in Town, leider jedoch nix was mir weiterhalf.
Andererseits: als hilfesuchender Motorist trifft man doch stets auf hifsbereite Leute.
Jedenfalls häufiger als auf friedliebende Hundeführer, wenn man mitm MTB oder Renner unterwegs ist, hähähä...
So ists mir dann also tatsächlich gelungen, nach zweimaligem Fragen und noch vorm Eintreffen der Meute den Treffpunkt zu erreichen und bei nem gepflegten Milchkaffee die Erlebnisse des Tages bis zu diesem Punkt zu reflektieren...
