Hallo Z., was Du skizzierst, hat mit dem Christentum nichts zu tun.
Die christlichen Kirchen (vor allem die römisch-katholische Kirche) stehen auf dem exakt gegenteiligen Standpunkt und drücken das auch unmissverständlich aus. Die christlichen Kirchen sagen, dass Glaube und Wirklichkeit nicht getrennt sind.
Belege dafür habe ich genannt, etwa den Katechismus, dazu diverse Schriften von Päpsten, außerdem Zitate aus der Bibel. Du hast keinerlei Belege aus dem kirchlichen Umfeld genannt (und auch sonst keine).
Du setzt in Deiner Argumentation eine Religion voraus, die nicht existiert. Ansonsten nenne bitte den Namen der Religion und Links zu offiziellen Schriften dieser Religion, die Deinen Standpunkt wiedergeben.
Jörn bat Dich um Belege, Zarathustra. Kannst Du welche liefern? Im Moment scheint es tatsächlich so, als verteidigtest Du Deine Privatreligion, nicht jedoch das Christentum der großen Kirchen. (Was ich nicht kritisiere, es ist ja Dein gutes Recht; jeder kann glauben, was er will.)
kann es sein daß das dies letztlich außereinander ging bei dem Zitat aus dem 19. Jhd. daß alle Aussagen der Bibel als normale, realistisch wahrheitsfähige Tatsachenaussagen zu verstehen sind?
vielleicht geht es da zu einem "agree to disagree"?
m.
P.S.: ich fände es auch spannend, daß nochmal zu betrachten
Jörn bat Dich um Belege, Zarathustra. Kannst Du welche liefern? Im Moment scheint es tatsächlich so, als verteidigtest Du Deine Privatreligion, nicht jedoch das Christentum der großen Kirchen. (Was ich nicht kritisiere, es ist ja Dein gutes Recht; jeder kann glauben, was er will.)
Hi Klugschnacker, du akzeptierst eine Privatreligion wohl, aber zerrst sie dann doch immer wieder auf die Schlachtbank der Beschaffenheit der natürlichen Welt, willst Beweise und Wahrheiten. Das ist absolut legitm! Für mich aber langweilig und immergleich, da ich gerade gedankliche "Spinnereien" und die Möglichkleiten, was eine Religion aus Menschen machen kann (im positiven Sinne), sehr interessant finde. In meinen Augen würgst du damit eine weitere Diskussion ab, z.B. darüber wie Religionen in Zukunft aussehen könnten.
Jörn bat Dich um Belege, Zarathustra. Kannst Du welche liefern? Im Moment scheint es tatsächlich so, als verteidigtest Du Deine Privatreligion...
Zunächst muß ich (erneut) dieses Mißverständnis ausräumen: Ich verteidige gar nichts, erst recht nicht eine Privatreligion. Ich versuche allgemeine Fragen wie etwa Was ist Religion? Was ist Glaube? zu erörtern.
Nun zur Frage, ob und inwiefern meine allgemeinen Ausführungen auf das Christentum zutreffen: Dagegen sprechen soll angeblich vor allem dessen Wahrheitsanspruch. Worin überhaupt dieser denn genau besteht, habe ich schon vor vielen Seiten vorgeschlagen zu prüfen, worauf nicht eingegangen und stattdessen auf die Hexendiskussion umgeschwenkt wurde. Die Prüfung ist allerdings nicht damit getan kreuz und quer einzelne Sätze mal für dieses mal für jenes als Belege heranzuziehen. Wer aber z.B. mal ein Buch von Augustinus liest, kann eigentlich nicht mehr auf die Idee kommen, sein für das Christentum behaupteter Wahrheitsanspruch sei auf empirische Tatsachen gegründet. Anfangen könnte man mit der Schrift „De vera religione“ und dabei auf seine Unterscheidung zwischen „fides historica et temporalis“ und „fides spiritualis et aeterna“ achten. Oder man könnte über die verschiedenen Weisen des Glaubens lesen in De trinitate, Buch VIII.
Zarathustra, ich mag mich irren, aber mir scheint, Du lieferst hier erneut keine Belege, sondern nur Deine persönliche Einschätzung. Dazu der Hinweis, über den Wahrheitsanspruch der Kirchen könnten wir bei Augustinus nachlesen.
Die meisten von uns werden wohl die Auffassung vertreten, die Kirchen beziehen sich auf das Leben und Wirken von Jesus als historische Tatsache. So heißt es beispielsweise im "Glaubensbekenntnis":
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel; …
Der Hinweis auf Pontius Pilatus macht klar, dass es sich um ein historisches Ereignis handelt, nicht um einen Mythos. Ort, Datum und politische Verhältnisse sind hier eindeutig als Tatsachen angesprochen.
Ich finde es interessant, dass Du das bestreitest, indem Du auf den speziellen Wahrheitsbegriff der Kirchen verweist. Es ist aber schwer, Deinen Andeutungen diesbezüglich zu folgen. Ein alternativer Wahrheitsbegriff ist ja kein Pappenstiel, den man einfach so hin nimmt.
Hi Klugschnacker, du akzeptierst eine Privatreligion wohl, aber zerrst sie dann doch immer wieder auf die Schlachtbank der Beschaffenheit der natürlichen Welt, willst Beweise und Wahrheiten. Das ist absolut legitm! Für mich aber langweilig und immergleich, da ich gerade gedankliche "Spinnereien" und die Möglichkleiten, was eine Religion aus Menschen machen kann (im positiven Sinne), sehr interessant finde. In meinen Augen würgst du damit eine weitere Diskussion ab, z.B. darüber wie Religionen in Zukunft aussehen könnten.
Von mir aus können wir gerne über die Religionen der Zukunft sprechen.
Das Christentum der Gegenwart entstand aus dem Christentum der Vergangenheit. Die Veränderungen, die sich dabei vollzogen, sind in erster Linie von den Erkenntnissen aus Wissenschaft und Philosophie verursacht. Der Gebrauch unserer Vernunft ließ den Glauben entstehen, den Du heute verteidigst. Ebendiese Vernunft können wir nicht einfach abschalten. Daher wird auch der Glaube der Zukunft von der Vernunft beeinflusst sein.
Wenn Du sagst, das sei aber langweilig, kann ich mich aus diesem Teil der Debatte um des Unterhaltungswertes willen gerne heraushalten. Also, Feuer frei!