keko, ich teile Deine Kritik daran, dass auf der Welt vieles falsch läuft. Jedoch halte ich die Art, wie Du damit argumentierst, für zumeist rhetorisch. Du kannst damit für und gegen „alles“ argumentieren.
Um die Welt besser zu machen, muss man steuern. Um in die gewünschte Richtung steuern zu können, benötigt man korrekte Informationen über die Welt. Und die liefert die Wissenschaft und nicht die Religion.
An dieser Stelle passt Arnes Posting darüber, dass wir uns laut Bibel die Welt mit all ihrem Getier untertan machen sollen. Der Mensch steht im Zentrum. Es ist nicht verhandelbar. Durch die Wissenschaft lernen wir jedoch etwas über unsere tatsächliche Stellung in der Welt, und darüber, dass Säugetiere Leid empfinden können. Dadurch ändert sich unser Umgang mit diesen Tieren, etwa, dass immer mehr Menschen über die Bedingungen der Tierhaltung nachdenken, oder sie komplett ablehnen.
Das ist das Ergebnis von wissenschaftlich erlangten Informationen und dem freien Nachdenken ohne religiöse Bevormundung.
Keine Zeit vor uns war in Deutschland so sozial, so rücksichtsvoll gegenüber Schwächeren, so tolerant gegenüber Anderen, so offen, so gerecht, so friedlich, so lebenswert. Ist da noch Luft nach oben? Jede Menge! Aber die Amtskirchen ziehen in die exakt gegenteilige Richtung. Sie wollen nur eins, nämlich: zurück.
Papst Benedikt hält ja sogar die Demokratie für einen Irrweg, den man korrigieren müsse.
„der Glaube, dass das Leben nicht mit dem Tod endet" (stellvertretend für weitere Glaubenssätze aus den verschiedenen Religionen) helfen, Ängste abzubauen.
Das finde ich eine rhetorisch sehr geschickte Argumentation. Du legst überzeugend dar, dass Religion in der Lage ist, Ängste abzubauen, und führst ein Beispiel an, dem alle sofort zustimmen, nämlich die Angst vor dem Tod.
Hier ist der Fehler: Wenn Du ein System daraufhin untersuchst, ob es Ängste abbaut, dann musst Du auch untersuchen, ob es Ängste aufbaut. Und die Kirchen haben den ganzen Höllen-Klimbim ja überhaupt erst erfunden, sowie den Sünden-Quatsch und die zahlreichen Unterwelt-Märchen.
Kein vernünftiger Mensch würde eine Feuerwehr loben, die ihre Brände zuvor selbst entfacht hat.
Es ist außerdem nicht zutreffend, dass religiöse Menschen keine Angst vor dem Tod hätten.
Gut daß ich jetzt weiß weshalb ich Angst vor dem Tod habe. Danke sehr!
Ich finde es schade, dass Du an dieser Diskussion nur in Form von schnippischen Kommentaren teilnimmst. Immerhin bist Du einer der ganz wenigen hier, welche die Bibel gelesen haben und das kennen, was sie verteidigen oder kritisieren. Ich würde sehr gerne Deine Meinung zu den sachlichen Argumenten der Religionskritiker hören. Darüber hinaus würde mich auch Deine Kritik an den großen Kirchen interessieren.
Davon abgesehen finde ich, dass die Beschäftigung mit dem Glauben in diesem Thread auch seitens der Kritiker ein Niveau hat, welches man als gläubiger Mensch akzeptieren können müsste.
Das finde ich eine rhetorisch sehr geschickte Argumentation. Du legst überzeugend dar, dass Religion in der Lage ist, Ängste abzubauen, und führst ein Beispiel an, dem alle sofort zustimmen, nämlich die Angst vor dem Tod.
Hier ist der Fehler: Wenn Du ein System daraufhin untersuchst, ob es Ängste abbaut, dann musst Du auch untersuchen, ob es Ängste aufbaut. Und die Kirchen haben den ganzen Höllen-Klimbim ja überhaupt erst erfunden, sowie den Sünden-Quatsch und die zahlreichen Unterwelt-Märchen.
Kein vernünftiger Mensch würde eine Feuerwehr loben, die ihre Brände zuvor selbst entfacht hat.
Es ist außerdem nicht zutreffend, dass religiöse Menschen keine Angst vor dem Tod hätten.
Erneut scheinst Du Dich für das tatsächlich Geschriebene anderer wenig zu interessieren.
Meine Beispiele waren explizit auf "Religion" als Sammelbegriff der vielen Religionen bezogen, also nicht allein auf das Christentum. Es gibt genügend Religionen, die kein Höllenbild haben, Du verengst die Diskussion nur gerne darauf. Ist das auch ein rhetorischer Trick? Wäre schön, wenn Du genauso akribisch die Worte Deiner Mit-Diskutanden aufnimmst, wie die der Bibel.
Und für Religionen ist die These recht valide, dass sie Angstabbaiend wirken kann.
Das gilt auch für das Chriszentum. Ich vermute es gibt deutlich weniger Christen, die sich tatsächlich vor der Hölle fürchten, als solche, die Trost oder ähnliches für die Frage des Todes finden.
Ich vermute es gibt deutlich weniger Christen, die sich tatsächlich vor der Hölle fürchten, als solche, die Trost oder ähnliches für die Frage des Todes finden.
Rhetorik. Christen, die sich nicht vor der Hölle fürchten, weil sie an dessen reale Existenz nicht glauben, sind keine Christen. Das sagt Papst Johannes Paul II, der kürzlich selig und heilig gesprochen wurde, das Zitat habe ich vor zwei Seiten angegeben. Das sagt außerdem Papst Benedikt, der ausdrücklich betont, dass die Hölle ein realer Ort ist, hinter dem man die Tür schließen kann.
Der Vatikan schreibt im Katechismus:
1035 Die Lehre der Kirche sagt, daß es eine Hölle gibt und daß sie ewig dauert. Die Seelen derer, die im Stand der Todsünde sterben, kommen sogleich nach dem Tod in die Unterwelt, wo sie die Qualen der Hölle erleiden, „das ewige Feuer".
Wir brauchen also nicht darüber zu debattieren, ob Christen an die Hölle glauben. Kurioserweise landest Du aber gerade dann in der Hölle, wenn Du dessen Existenz bestreitest.
Falls jemand einwendet, dass das Alte Testament durch das Neue Testament ersetzt wurde: Die Hölle ist eine Idee des Neuen Testaments. Der freundliche Jesus wies darauf hin, dass man Ungläubige „in den Ofen werfen“ (Mt 13,41-42) und thermisch verwerten würde.
„Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer!“ (Zitat Jesus, Mt 25,41 )
Rhetorik. Christen, die sich nicht vor der Hölle fürchten, weil sie an dessen reale Existenz nicht glauben, sind keine Christen. Das sagt Papst Johannes Paul II, der kürzlich selig und heilig gesprochen wurde, das Zitat habe ich vor zwei Seiten angegeben. Das sagt außerdem Papst Benedikt, der ausdrücklich betont, dass die Hölle ein realer Ort ist, hinter dem man die Tür schließen kann.
Anstatt sich mit der eigentlichen These auseinanderzusetzen, die sich explizit auf Religion und nicht auf das Christentum bezieht, kommst Du wieder mit Bibel- und Katechismusfixierten Aussagen, die gar nichts mit der These zu tun haben. Ich habe den Eindruck es geht Dir tatsächlich darum, Dein breites Bibelwissen und Deine Ablehnung der (rk) Kirche bei egal welchem Stichwort loszuwerden. Diskussion, finde ich, geht anders.
Anscheinend sind wir jetzt bei der Frage angekommen, welche Auswirkungen die Religionen haben. Speziell ging es zuletzt um den Aspekt, welche sie auf die Gläubigen haben. An anderer Stelle hatten wir bereits darüber diskutiert, welche Auswirkungen sie auf diejenigen Menschen haben, die durch den jeweiligen Glauben diskriminiert und benachteiligt werden.
Zweifellos sind das wichtige Aspekte. Für mich stehen sie aber nicht an erster Stelle. Für mich geht es in erster Linie darum, ob der Wahrheitsanspruch des Christentums gerechtfertigt ist. Wahr oder eben nicht wahr – das ist für mich das entscheidende Kriterium. Sobald diese Frage beantwortet ist, ergibt sich alles weitere.
Die Einsicht, dass es keine Hexen gibt und nie gab, beendet sofort alle Diskussion über mögliche positive Aspekte des Hexenglaubens für die Gesellschaft. Fakten sind also wichtig. Sie sind nicht durch Fiktionen zu ersetzen, ganz gleich wie gut sie ursprünglich gemeint sein mögen.
Mich wundert gelegentlich, wie wenig Wert in dieser Debatte auf Tatsachen gelegt wird. War Jesus der Sohn des Schöpfers des Weltalls? Beruht die Bibel auf Tatsachen oder auf erfundenen Geschichten? Das sind für mich die entscheidenden Fragen. Es ist wichtig, sie Schritt für Schritt zu klären, ohne sich von jenen schwindlig reden zu lassen, die diese Auseinandersetzung fürchten oder ablehnen.
Die Kirchen weigern sich, die Lehre des Christentums mit der Wahrheit zu konfrontieren, die wir heute zu erkennen in der Lage sind. Daher sollten die Gläubigen die Prüfung der christlichen Lehre selbst übernehmen. In vielen Fällen tun sie das bereits – kaum noch jemand hält beispielsweise die Taufe von Babys für eine Notwendigkeit, um dem ewigen Höllenfeuer zu entkommen. Diesen Weg kann man als gläubiger Mensch weiter beschreiten. Religionskritiker könnte man dabei als eine Unterstützung sehen, die helfen, die eigenen Argumente für die christliche Lehre zu prüfen.
Ich hoffe daher, dass auch die Gläubigen, die hier mitlesen, von den vorgebrachten Argumenten beider Seiten profitieren, auch von denen der Kritiker. Umgekehrt lernen auch die Kritiker hinzu, die ja mit Christen, Moslems, Hindus, Buddhisten und so weiter auf diesem kleiner werdendem Planeten auskommen müssen und wollen.