Das mag sein; da jedoch seine Position unbekannt ist, ist es schwierig, die Distanz zu bemessen.
Es gibt Menschen, die MÜSSEN nicht. Nicht wie Du und Klugschnacker in den letzten Posts fordern. Deine Argumentation ist leider ausschließlich auf naturwissenschaftliche Beweisführung beschränkt. Ein Feld wie dieses hier erschließt sich aber durchaus aus dieser UND gleichzeitig vielen anderen Perspektiven, aus denen man TROTZ naturwissenschaftlichen Beweisen zu anderen Schlüssen kommen kann.
Auch mir leuchtet nicht ein, warum Du ständig sehr formalistisch an Details der Logik der m.E. sehr fundierten Argumentation eines Religionskritikers herummäkelst, während es andererseits weder von Dir noch von sonst wem eine Argumentation pro Religion gibt, die auch nur ansatzweise etwas mit Logik zu tun hat.
Ein Feld wie dieses hier erschließt sich aber durchaus aus dieser UND gleichzeitig vielen anderen Perspektiven
Du sprichst von weiteren Perspektiven. Sogar von "vielen". Allerdings konnte keine dieser Perspektiven je plausibel gemacht, geschweige denn bewiesen werden. Die meisten Menschen kommen bei diesen "Perspektiven" zu ganz anderen Ergebnissen, beispielsweise die Hindus, Juden, Muslime, Mormonen oder Atheisten. Beweist das nicht, dass Deine "Perspektive" nur aus Wunschdenken besteht?
Zitat:
Zitat von captainbeefheart
aus denen man TROTZ naturwissenschaftlichen Beweisen zu anderen Schlüssen kommen kann.
Trotz gegenteiliger Beweise kommst Du dennoch zu anderen Schlüssen? Ist das so? Wie willst dann jemals eine Deiner Thesen überprüfen, wenn Dir Widersprüche egal sind?
Es mag andere "Perspektiven" geben als die Wissenschaft (obwohl ich es bestreite, weil es für eine inhaltsleere Worthülse halte). Aber alle Perspektiven müssen zum gleichen Schluss kommen, sonst stimmt was nicht.
Nach meiner Meinung handelt es sich um einen beliebten Fehlschluss. Nämlich, dass man Behauptungen aufstellt, die nicht falsifizierbar sind. Wenn Deine Argumentation bei Widersprüchen nicht zusammenbricht, dann ist die Argumentation nur ein Schein. Dann brauchst Du eigentlich überhaupt keine Argumentation. Dann ist Deine Argumentation nur vorgeschoben, damit es intellektueller aussieht.
Ich würde sagen, Dir fehlt die kritische Distanz zur Religion, wenn Du sie als nicht falsifizierbar konstruierst. Es müsste zumindest "theoretisch" einen Prüfpunkt geben, an dem Deine Religion sich als unwahr erweisen könnte. Wenn es diesen Prüfpunkt gar nicht gibt, ist Deine Position nicht sehr beeindruckend.
Noch eine Frage zum Schluss: Würdest Du die Tatsache, dass jemand seinen Glauben trotz gegenteiliger Beweise aufrecht erhält, als Fundamentalismus einordnen? Ich will Dir nichts unterstellen, aber ich würde gerne Deine Position besser verstehen, deswegen möchte ich die Frage wertneutral verstanden wissen.
... Die Liste der Irrtümer der Bibel ist ellenlang, denn sie repräsentiert das Wissen der Antike in der Diaspora.
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Wie immer: No offense und danke für die Diskussion.
Danke auch für die Diskussion!
Ich habe ja die konkreten logischen Mängel, die ich jeweils meinte, angesprochen. Z.B. hat die Tatsache, daß an einer bestimmten Stelle Gott oder Moses dieses tut und seinem Volk jenes befiehlt, nicht zur logischen Konsequenz, daß der Leser dasselbe tun oder demselben Befehl folgen solle. Aus dem Anerkennen der Zehn Gebote folgt auch nicht, daß alles, was Moses tut und befiehlt nachzuahmen ist.
Aber das habe ich ja jetzt schon mehrmals zugestanden: Die Bibel ist im Jahre 2017 unbrauchbar dafür, Kenntnisse über Physik oder Geschichte zu vermitteln.
Die Sache mit der göttlichen Urherberschaft ist dagegen schon schwieriger. Jedenfalls wird sie nicht durch Tatsachen widerlegt. Auf dieselbe Weise, wie sie nämlich behauptet wird, so wird sie auch abgelehnt: durch Autorität. Denn in die Sprache des Atheisten übersetzt, könnte göttliche Urheberschaft in etwa soviel bedeuten wie von höchstem Wert und größer als alles, was ein Mensch normalerweise leisten kann. Es handelt sich also um ein Werturteil und der Atheist setzt sein eigenes Werturteil dagegen.
Ich würde sagen, Dir fehlt die kritische Distanz zur Religion, wenn Du sie als nicht falsifizierbar konstruierst.
Ich bin selbst nicht religiös oder gläubig, kann aber nachvollziehen, wenn es jemand ist.
Ebenso kann ich nachvollziehen, wenn Menschen trotz offensichtlicher Widersprüchlichkeit Dinge tun, von denen sie wissen, dass sie potenziell unsinnig sind. Ich teile gleichzeitig das Meiste davon nicht: An Gott glauben, auch wenn es ihn sehr wahrscheinlich nicht gibt; Rauchen, auch wenn man dadurch 8 Jahre früher stirbt; Alkohol trinken, obwohl das Gift ist; Fleisch essen, auch wenn die Produktion etwa die Hälfte des CO2 ausmacht; usw.
Ein Feld wie dieses hier erschließt sich aber durchaus aus dieser UND gleichzeitig vielen anderen Perspektiven, aus denen man TROTZ naturwissenschaftlichen Beweisen zu anderen Schlüssen kommen kann.
Mich würde ein Beispiel interessieren. Gibt es ein Beispiel für eine Aussage der Bibel, zur der es erstens einen naturwissenschaftlichen Gegenbeweis gibt, und die Du zweitens trotzdem glauben würdest, und zwar im Sinne von "Nachdenken und seine Schlüsse ziehen"?
Ich kann mir darunter nichts vorstellen. Ich kenne die Bibel und ein bisschen Naturwissenschaft. Hättest Du ein Beispiel parat, damit ich sehe, wovon Du sprichst?