Gesetz über das Bundesverfassungsgericht
(1) Die Richter des Bundesverfassungsgerichts leisten bei Antritt ihres Amtes vor dem Bundespräsidenten folgenden Eid:
"Ich schwöre, daß ich als gerechter Richter allezeit das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland getreulich wahren und meine richterlichen Pflichten gegenüber jedermann gewissenhaft erfüllen werde. So wahr mir Gott helfe."
(2) Bekennt sich der Richter zu einer Religionsgemeinschaft, deren Angehörigen das Gesetz die Verwendung einer anderen Beteuerungsformel gestattet, so kann er diese gebrauchen.
Dieses Gesetzt besagt also klipp und klar, dass ein Richter des Bundesverfassungsgerichts seinen Amtseid ablegen kann mit der Beteuerung "so wahr mir Allah helfe".
Meintest du Besteuerungsformel?
Die Sache hat nur den Haken, dass im Gesetz, nicht das Wort Allah, sondern Gott steht.
Herr Ober! Man spricht Deutsch. Denn sonst könnte man ja dann gleich dazu übergehen, den Amtseid in Arabisch auszusprechen.
So ein alberner. Alberner Arne. Also echt. Solltest schon mal den Fakt anerkennen, dass der Amtseid in Deutsch geleistet wird.
*Bitte das nächste Mal den Quellennachweis beisteuern
@Jörn und Arne:
Ihr habt im Bezug auf fundamentalistische Christen sicherlich recht, aber davon gibt es doch kaum welche. Es gibt doch viel mehr die, die ein gewissen Grundwissen über den Glauben über ihre Familie und Kirchenzugehörigkeit erworben haben und sich danach soweit es ihnen passt richten und wenn s ihnen nicht passt sich davon emanzipieren.
Ich komme ja nun aus dem Emsland. Dort ist es so schwarz und katholisch, dass man sogar tagsüber mit Licht fahren muss, um was zu sehen. Ich war als kleiner Junge Messdiener. Nicht aus Überzeugung, sondern es ergab sich einfach so. Es hat mir eine gewisse Zeit Spaß gemacht. Dann kam es irgendwann zu Terminkonflikten mit dem Schwimmen. Und ich war kein Messdiener mehr sondern bin Sonntags auf Wettkämpfe gefahren anstatt in der Kirche herumzulungern. Es war meine eigene Entscheidung als 13 jähriger Junge. Es hatte keinerlei negative Konsequenzen für mich, weder gesellschaftlich noch persönlich.
Jetzt nimm eine Muslima, die sich entscheidet ihrem Glauben zu entsagen und aus dem Korsett auszubrechen. Dazu nimmt sie dann das Kopftuch ab. Somit ist für jeden sichtbar, dass sie dem Glauben entsagt hat. Glaubst ihr wirklich, dass eine Frau in einem islamisch geprägten Kulturkreis zB in Saudi Arabien oder Duisburg Marxloh keine negativen Konsequenzen zu befürchten hat. Ich glaube sehr wohl. Das Thema Ehrenmorde ist ja nur das bekannteste.
Was ich damit sagen möchte, ihr vergleicht das fundamentalistische Christentum wie es der Vatikan prädigt, aber in der Lebensrealität deutlich weniger eng gelebt wird, mit einem Islam, der tatsächlich so fundamentalistisch gelebt wird. Man vergleiche einfach mal die christliche Fastenzeit mit dem Ramadan.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Was ich damit sagen möchte, ihr vergleicht das fundamentalistische Christentum wie es der Vatikan prädigt, aber in der Lebensrealität deutlich weniger eng gelebt wird, mit einem Islam, der tatsächlich so fundamentalistisch gelebt wird. Man vergleiche einfach mal die christliche Fastenzeit mit dem Ramadan.
Das finde ich sehr treffend. Auch hier in München ist es für Mädchen eine Riesensache, das Kopftuch abzusetzen, wenn sie aus Familien kommen, in denen das Tragen üblich ist. Es gilt als unrein, kein Kopftuch zu tragen. Insofern ist es keine Privatsache, sondern eine Stellungnahme, wer zu den Guten und wer zu den Schlechten gehört.
@Jörn und Arne:
Ihr habt im Bezug auf fundamentalistische Christen sicherlich recht, aber davon gibt es doch kaum welche. Es gibt doch viel mehr die, die ein gewissen Grundwissen über den Glauben über ihre Familie und Kirchenzugehörigkeit erworben haben und sich danach soweit es ihnen passt richten und wenn s ihnen nicht passt sich davon emanzipieren.
Da stimme ich Dir zu, noam.
Selbst in der recht streng katholisch geprägten Lebenspraxis (z.B. im tiefsten Oberbayern) wird weder das Bibelwort, noch die "Anweisungen" der Institution Kirche eng ausgelegt. Und wenn sich der Vatikan noch so sehr ins Zeug legt und Jörn und Arne sich daran abarbeiten. Die Lebenspraxis ist nicht fundamentalistisch. Gottseidank.
Du zielst wohl auf eine klare Unterscheidung ab: Hier das wahre Christentum, dort die Kirchen. ...
Nein, darauf ziele ich nicht speziell ab.
Mir geht es um diese Unterscheidung: die in den Lehren des Christentums angelegten Ideen einerseits und andererseits deren historische Ausgestaltung und Verwirklichung.
...
das Neue Testament kann ohne das AT nicht verstanden werden.
...
Dagegen habe ich gar nichts einzuwenden.
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Zitat aus dem von Dir erwähnten Dei Verbum:
„Da Gott in der Heiligen Schrift durch Menschen nach Menschenart gesprochen hat (6), muß der Schrifterklärer, um zu erfassen, was Gott uns mitteilen wollte, sorgfältig erforschen, was die heiligen Schriftsteller wirklich zu sagen beabsichtigten und was Gott mit ihren Worten kundtun wollte. [...]
Da die Heilige Schrift in dem Geist gelesen und ausgelegt werden muß, in dem sie geschrieben wurde (9), erfordert die rechte Ermittlung des Sinnes der heiligen Texte, daß man mit nicht geringerer Sorgfalt auf den Inhalt und die Einheit der ganzen Schrift achtet [...]“
Die Frage nach Wahrheit und Gültigkeit eines Textes, ist eine andere als die nach dessen Sinn und Bedeutung.
Selbst in der recht streng katholisch geprägten Lebenspraxis (z.B. im tiefsten Oberbayern) wird weder das Bibelwort, noch die "Anweisungen" der Institution Kirche eng ausgelegt. Und wenn sich der Vatikan noch so sehr ins Zeug legt und Jörn und Arne sich daran abarbeiten. Die Lebenspraxis ist nicht fundamentalistisch. Gottseidank.
Hier die Statistik der Kirchenaustritte in Bayern. Zwischen 30.000 und 60.000 in jedem Jahr seit den Neunzigern.