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Alt 31.05.2017, 13:29   #6529
keko#
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"Lehrer: Kleidung als versteckte Botschaft an die Schüler"

http://diepresse.com/home/bildung/sc...n-die-Schueler
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Alt 31.05.2017, 17:11   #6530
Jörn
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Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Selbstverständlich kann sie sehr kompetent sein. Ohne jeden Zweifel! Nur hat ein Kopftuch in vielen Ländern eine politische Bedeutung. Soll sie sich hinstellen und jeder Klasse sagen "Liebe Kinder, ich bin trotz Kopftuch kompetent, hochtqualifiziert und selbstbewußt. Ich habe mit dem Quatsch nichts zu tun"?
Ich würde sagen: einfach abnehmen und gut ist´s.
Ja, einfach das Kopftuch abnehmen und gut ist's. Aber greift hier nicht Arnes Argument, dass ihre Gesinnung sich dadurch nicht ändert? Und dass die optische Neutralität deswegen nur eine Illusion fördert, die vom eigentlichen Inhalt ablenkt?

Man muss doch die Frage beantworten, ob das Abnehmen des Kopftuchs überhaupt irgendwelche Auswirkungen bei den Gerichtsurteilen haben wird.

Nimm Volker Kauder (CDU, Fraktionsvorsitzender), der mir immer wieder als katholischer Fundamentalist auffällt (nach meinen Maßstäben), und der neutral und staatsmännisch gekleidet ist. Seine Äußerungen und seine politische Einflussnahme sind aber erzkatholisch. Gewählt wurde er aber für eine säkulare, staatlich-neutrale Funktion im Bundestag.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.05.2017, 17:30   #6531
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
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Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
heute stehen für die meisten eher grundlegende Ideen von Jesus im Mittelpunkt wie Nächstenliebe und Vergebung. Diese Ideen kennt der Islam und (auch das Judentum) in dieser form und Bedeutung nicht.
Vergebung kennt auch das Christentum nicht. Das Gegenteil ist der Fall: Nichts wird vergeben, alles muss auf Heller und Pfennig bezahlt werden. Gott konnte den Menschen eben gerade nicht vergeben. Deswegen musste die Schuld durch den Tod seines eigenen Doppel-Ichs (Jesus) abbezahlt werden.

Wenn Christen sterben, werden ihre kleinen Sünden keineswegs vergeben. Sondern sie müssen exakt so lange ins Fegefeuer (!), bis ihre angesammelte Schuld vollständig beglichen wurde. Pro Sünde sind es 7 Tage im Fegefeuer; das kann eine Weile dauern.

Bestimmte Sünden können überhaupt nie vergeben werden; und falls Du zufällig an den falschen Gott geglaubt hast, dann schmorst Du in der Hölle für alle Zeiten. Vergebung ist ausgeschlossen!
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.05.2017, 19:02   #6532
aequitas
Gesperrt
 
Registriert seit: 10.07.2014
Beiträge: 1.605
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Ja, einfach das Kopftuch abnehmen und gut ist's. Aber greift hier nicht Arnes Argument, dass ihre Gesinnung sich dadurch nicht ändert? Und dass die optische Neutralität deswegen nur eine Illusion fördert, die vom eigentlichen Inhalt ablenkt?
Klar, das Problem sitzt noch viel tiefer. Nichts desto trotz handelt es sich beim Hidschab um ein politisches Symbol und der damit einhergehenden Forderung der islamischen Gesetze. Passt nicht so ganz, oder?
aequitas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.05.2017, 19:11   #6533
noam
Szenekenner
 
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Registriert seit: 04.04.2010
Ort: Ostfriesland
Beiträge: 5.119
Es ist aber eine absolute Minderheit der Christen, die sich in der öffentlichen Wahrnehmung auf den Wortlaut gerade des alten Testaments berufen.

Politisch sind wir doch über ein Auge um Auge deutlich hinaus. Viel mehr haben sich die westlichen Werte insbesondere in der Wahrnehmung und Position der Frau im Sinne der Gleichberechtigung sehr vom Bibeltext emanzipiert.

Nichtsdestotrotz steht es außer Frage, dass sich viele der sogenannten westlichen Werte aus eben diesen ursprünglichen christlichen Werten und gar dem Wortlaut der Bibel entwickelt haben. Man hat erkannt, dass der Wortlaut einer zeitgeistlichen Interpretation bedarf.

Hier sind wir am Punkt. Der christliche Glaube hat sich entwickelt. Nach diversen Irrwegen wie der Inquisition und dem Ablasshandel und vor allem des Ausnutzen zum Machterhalt des Adels und Klerus ist man soweit, dass man "andere Götter" nämlich die weltliche Welt neben sich duldet. Dies ist im Islam in meiner Wahrnehmung lange nicht der Fall. Gerade wenn ich mir Regionen auf der Welt anschaue, wo Religion (Islam) zielgerichtet eingesetzt wird um gegen Gleichberechtigung und gegen Entwicklung durch Bildung vorzugehen. Dem Islam fehlt es meiner Meinung nach an einer rationalen Aufklärung.


Mir als Beamten ist es verboten sichtbare Tattoos und Piercings zu tragen, da dies dem Bürger eine entsprechende Voreingenommenheit symbolisieren könnte. Ebenso sind mir überbordender Schmuck untersagt. Als Angestellter oder Beamter im öffentlichen Dienst habe ich nach Außen hin politische und vor allem sachliche Neutralität zu wahren und genau dies halte ich beim Tragen von politisch motivierten Symbolen, und nichts anderes ist ein Kopftuch, nicht ein.

Ein kleiner Exkurs in meine tägliche Praxis. Wir werden in aller Regelmäßigkeit zu islamischen Familien (meist durch die Nachbarn) gerufen, da das männliche Familienoberhaut oder dessen Sohn meint seiner Frau, Schwester und Töchtern gegenüber seine Meinung durch körperliche Gewalt zu übertragen. Auch wenn ihr es jetzt klischeehaft abtut. In 99 von 100 Fällen ignoriert hier der Verursacher weibliche Polizistinnen gänzlich und redet nur mit den männlichen Polizisten. Da wir uns als Streifenteam bei der Sachverhaltsaufnahme immer abwechseln, kommt es aber auch schon einmal vor dass er mit der Kollegin sprechen muss. Da erlebt man die interessantesten Sachen. In der Regel endet das damit dass man ihn daran erinnern muss, dass er in Deutschland ist und deutschem Recht untersteht und dieses genauso durch die weibliche Polizei repräsentiert wird. Dann kommt immer schnell die Nazikeule.

Was ich damit sagen möchte. Wegen mir kann jeder machen was er will, aber niemand darf in eine Lage gezwungen werden, in die er sich nicht freiwillig begeben möchte. Und gerade in arabischen Familien werden die Frauen zuhauf unter dem Deckmantel der Religion in eine Lage gezwungen, als der sie allein aus Furcht vor Konsequenzen nicht ausbrechen können/wollen. Und genau für diese Lage ist das Kopftuch/Nikab eine der deutlichsten und mächtigsten Symbole.


Wenn der Islam sich soweit entwickelt hat, dass es tatsächlich die Entscheidung des einzelnen ist, sich zum Glauben zu bekennen und ein Kopftuch zu tragen, dann kann das Kopftuch der Muslima genauso betrachtet werden wie die Kreuzkette des Christen oder der Ordenstracht einer Nonne. Nämlich als Zeichen einer freiwilligen Glaubenszugehörigkeit. Aber derzeit ist es in meiner Wahrnehmung als persönlicher Erfahrung viel mehr ein Zeichen der Unterdrückung und daher im öffentlichen Dienst nicht tragbar.
__________________
Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
noam ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.05.2017, 19:30   #6534
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
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Beiträge: 24.467
Zitat:
Zitat von noam Beitrag anzeigen
(1) Nichtsdestotrotz steht es außer Frage, dass sich viele der sogenannten westlichen Werte aus eben diesen ursprünglichen christlichen Werten und gar dem Wortlaut der Bibel entwickelt haben. (2) Man hat erkannt, dass der Wortlaut einer zeitgeistlichen Interpretation bedarf.
Ich würde beiden Thesen widersprechen.

Die westlichen Werte wurden gegen den Widerstand der Kirchen erkämpft. Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit, die Gleichstellung von Mann und Frau, die Abschaffung der Sklaverei, Glaubensfreiheit, die Trennung von Staat und Kirche, sexuelle Selbstbestimmung, das Recht, zu heiraten wen man will, die Freiheit der Forschung und Lehre, die Würde gleichgeschlechtlich liebender Menschen. Und so weiter.

Die Interpretation der Bibel ist an Rückständigkeit kaum zu übertreffen. Nichts ist weniger in ihr enthalten als unser Zeitgeist. Man nehme zum Beispiel die alberne Fixierung auf die Jungfräulichkeit der Frau. Oder die Sünde "unreiner Gedanken". Jedes aufgeweckte Schulkind ist heute in der Lage, eine bessere Moral zu entwerfen als die 10 Gebote des Herrn Mose (der freilich eine Erfindung darstellt).

Deine Gedanken zum Kopftuch fand ich bedenkenswert, danke dafür!
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.05.2017, 19:39   #6535
Trimichi
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Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.804
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Zum Kopftuchstreit in der Türkei kennen leider die meisten die Gebräuche in der Türkei nicht und wie diese von Erdogan Zug um Zug verändert wurden. Sogar er schaffte aber das Kopftuchverbot für die Richterinnen, Polizistinnen nicht ab:

"Im September 2013 kündigte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan an, das Kopftuchverbot für Frauen im Staatsdienst (außer für Richterinnen, Staatsanwältinnen, militärisches Personal und Polizistinnen) zu beenden."
Ist ja gut. Also nocheinmal: wir reden hier über Deutschland, und nicht über die Türkei.

Wie macht ihr das in der Schweiz? Minarettverbot? Aha. Aber sich in CH im Sessel lümmeln und uns hier sagen, das die Richterin Kopftuch tragen kann.

Trimichi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.05.2017, 20:12   #6536
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.385
Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen

Wie macht ihr das in der Schweiz? Minarettverbot? Aha. Aber sich in CH im Sessel lümmeln und uns hier sagen, das die Richterin Kopftuch tragen kann.

Hi Trimichi, ich lebe als Schweizer Staatsbürger seit 1970 hauptsächlich in Berlin, im Winter manchmal auf den Kanaren und aktuell in der West-Uckermark auf dem Dorf. Ich kann mich nicht erinnern, mich gegen ein Kopftuchverbot bei Richterinnen ausgesprochen zu haben. Im Gericht scheint ja keine Sonne wie bei der Landarbeit, wo eine Kopfbedeckung sinnvoll ist.
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
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