Gut, reden wir nicht weiter über Intelligenz, sondern über Fähigkeiten, wenn Euch das lieber ist. Die Natur ist also ab sofort nicht intelligent, sondern fähig, beispielsweise Gehirne hervorzubringen oder ein komplexes ökologisches Gleichgewicht auszubalancieren. Wir Menschen haben diese Fähigkeit nicht.
Die Definition "Intelligent ist, wer die Lösung findet" (Was ist dabei eigentlich eine "Lösung" und für was? Und: Was ist "die" Lösung und wer bestimmt das?) ist ähnlich breit, wie "Wahrheit ist, was der einzelne für wahr hält". Letztere wurde mit Blick auf religiöse Glaubenssysteme und deren (vermeintlichen) Wahrheitsansprüchen vehement bestritten.
Dieser Gedanke beschleicht mich auch bei dem von Klugschnacker so weit gefassten Intelligenzbegriff, unter dem auch Geschick (Tanzschritte) oder evolutionär erfolgreich (Entwicklungsprozeß, in dem Funktionierendes übrig bleibt, subsummiert wird. Der Begriff orientiert sich in dieser Weise stark am Nutzen.
Gut, reden wir nicht weiter über Intelligenz, sondern über Fähigkeiten, wenn Euch das lieber ist. Die Natur ist also ab sofort nicht intelligent, sondern fähig, beispielsweise Gehirne hervorzubringen oder ein komplexes ökologisches Gleichgewicht auszubalancieren. Wir Menschen haben diese Fähigkeit nicht.
Einverstanden?
Na ja, so richtig weiter kommen wir damit m.E. auch nicht
Zum einen ersetzt Du eine (vage) Begriffskonstruktion mit einer anderen (vagen) Begriffskonstruktion. Was soll denn diese Fähigkeit sein? Eine Definition, wie z.B. "fähig ist, wer ein solches Ergebnis (z.B. ökologisches Gleichgewicht) herstellt", ist ebenso abstrakt und breit, wie die Intelligenz Definition.
Und zweitens ist die Frage, wer denn "die Natur" ist, die eine Fähigkeit haben soll. Gehst Du nicht von demselben personalisierten Bild von "der Natur" aus, das Du bei einem personalisierten Gott mit entsprechenden Eigenschaften (aus meiner Sicht aus gutem Grund) abgelehnt hast?
Und zweitens ist die Frage, wer denn "die Natur" ist, die eine Fähigkeit haben soll. Gehst Du nicht von demselben personalisierten Bild von "der Natur" aus, das Du bei einem personalisierten Gott mit entsprechenden Eigenschaften (aus meiner Sicht aus gutem Grund) abgelehnt hast?
Da kommen wir doch wieder zu der Frage schlechthin: Warum das alles? Die Natur hat kein echtes Ziel (also kein "warum"), aber trotzdem eine Richtung.
... und wenn es um Religionen geht, reitet Jörn seitenweise zur Wahrheitsfindung wortwörtlich auf uralten Texten rum.
Ich will das Thema (Intelligenz) nicht stören, aber ich reite eben gerade nicht auf uralten Texten herum, sondern ich sage im Gegenteil, dass dies dumm ist. Der Klerus reitet auf diesen Texten herum, nicht ich. Ich zitiere die Texte lediglich, um die Doofheit der Texte konkret zu zeigen. (Und ich nehme die Texte auch nicht wörtlich, sondern so, wie sie vom Verfasser gemeint waren.)
Ebenso wie ein sturer, unveränderlicher Algorithmus nicht intelligent ist, der auf jede Frage immer die gleiche Antwort ausspuckt, ist auch die Bibel nicht intelligent, die auf jede Frage immer die gleichen Verse ausspuckt. Auch der Klerus ist nicht intelligent, der sich sklavisch an die läppischen Verse kettet, als hätte er kein Gehirn.
Was an der Natur intelligent ist, ist der Umstand, dass sie Wege findet, auf sich ändernde und unvorhersehbare Probleme zu reagieren und Lösungen hervorzubringen. Würde die Natur auf sich ändernde und unvorhersehbare Probleme immer mit der gleichen Methode antworten, wäre sie nicht intelligent.
Und ich nehme die Texte auch nicht wörtlich, sondern so, wie sie vom Verfasser gemeint waren.
In diesem Satz zeigt sich für mich die Schwierigkeit der Diskussion mit Dir auf den letzten zig Seiten.
Du bestimmst zu wissen, wie der / die Verfasser der Bibel es gemeint haben.
Damit schließt Du aus, dass
1) es grundsätzlich ganz oder teilweise anders gemeint sein könnte
2) es Übertragungsfehler im Laufe der Jahre gegeben hat
3) es Interpretationen im Laufe der Jahre gegeben hat
4) es in den Begrifflichkeiten der damaligen Zeit tatsächlich so gemeint war, die Begrifflichkeiten heute aber anders konnotiert sind
5) es schon damals bewusste, oder unbewusste Irreführung war
Usw., usw.
Dass es so gemeint sei, machst Du an vielen Beispielen fest, in dem der Klerus - zu späteren Zeitpunkten - festlegt, es sei wörtlich zu verstehen.
Diese Bestimmung, es wörtlich zu nehmen unterscheidet sich dabei nicht von Deiner Bedtimmung, es sei so - und nur so - gemeint.
Deine Punkte 1-5 habe ich nicht ignoriert, sondern klug berücksichtigt.
In gleicher Weise wie der Klerus behauptet, die Bibel irrtumsfrei auszulegen, kann ich das ebenso für mich in Anspruch nehmen. Wenn mir jemand das Gegenteil beweisen will (und ich bin offen dafür), dann kann er seine Beweise vorlegen.
Außerdem wurde bisher noch von keinem Diskutanten behauptet, es gäbe überhaupt eine unterschiedliche Auslegung von mir und dem Klerus. Im Gegenteil, ich orientiere mich bei der Auslegung meist am aktuellen Katechismus der rk-Kirche.