"Meine" Definition von Intelligenz ist ganz einfach: Intelligent ist, wer die Lösung findet.
Angenommen, die Aufgabe bestünde darin, das allseits bekannte Protein Cytochrom C, welches für die Sauerstoffatmung entscheidend und in praktisch allen Lebewesen zu finden ist, zu verbessern.
Die folgende Festlegung
a) Ein Chemiker findet die Lösung, also ist er intelligent
b) Ein Computer findet die Lösung, er ist aber nicht intelligent
c) Ein natürlicher Prozess findet die Lösung, er ist aber nicht intelligent
zeigt doch die Willkür unserer Definition von Intelligenz.
Hm.
Können wir mit "deiner" Definiton von Intelligenz arbeiten? Intelligent ist, wer eine Lösung findet (auf ein vorgegebenes Problem bzw. auf eine Aufgabe). Ich wage es zu bezweifeln.
Religion geht m.M.n weiter oder tiefer als Intelligenz. So könnte man ja auch fragen, ob das Protein überhaupt verbessert werden muss. Womöglich gibt es ethische Bedenken. Vergleiche Stammzellenforschung. Kann ein Computer auf solche, ethische Fragen Antworten liefern? Und selbst wenn man das Protein verbessert hat, so müsste man entscheiden, wer das verbesserte Protein bekommt und wer nicht oder ob man gleich den genetischen Code der Menschheit umschreibt? Das ist eine Frage von Intelligenz und Ethik oder religiöser Einstellung.
Gendoping ist jedenfalls illegal. Wer dopt wird bestraft.
Anderes Beispiel. Mein Nachbar ist ein Depp. Ich mag ihn nicht besonders. Er geht mir auf die Nerven. Problemlösung = ich fahre ihn mit meinem Audi über den Haufen, er liegt kurz im Koma und stirbt dann. Das Problem ist gelöst. War das jetzt intelligent? Alternativ zünde ich sein Haus an. Er überlebt, muss aber umziehen. War das intelligent? Oder sogar intelligenter? So oder so, mein Problem mit dem Nachbarn ist gelöst,
nach "deiner" Definition.
Finde "deine" Definition von Intelligenz gut. Kann man damit arbeiten.
Ob und welche Lösung umgesetzt wird hat aber auch wieder mit Intelligenz zu tun, einem Bereich, den "deine" Definition nicht erfasst. Oder habe ich dich falsch verstanden?
Wenn ein Computer, der aufgrund seiner technischen Möglichkeiten, sturr und blind sämtliche Möglichkeiten durchrechnet und die Lösung findet, intelligent ist, ist "Intelligenz" dermassen aufgeweicht, dass alles intelligent ist.
Die Definition "Intelligent ist, wer die Lösung findet" (Was ist dabei eigentlich eine "Lösung" und für was? Und: Was ist "die" Lösung und wer bestimmt das?) ist ähnlich breit, wie "Wahrheit ist, was der einzelne für wahr hält". Letztere wurde mit Blick auf religiöse Glaubenssysteme und deren (vermeintlichen) Wahrheitsansprüchen vehement bestritten.
Wenn ein Computer, der aufgrund seiner technischen Möglichkeiten, sturr und blind sämtliche Möglichkeiten durchrechnet und die Lösung findet, intelligent ist, ist "Intelligenz" dermassen aufgeweicht, dass alles intelligent ist.
Der, der sich dazu entscheidet, den Computer alles durchrechnen zu lassen, ist intelligent.
Gut, dann nehmen wir eine zerborstene antike Vase. Sie soll wieder zusammengesetzt werden. Ein Archäologe probiert stundenlang Puzzleteil für Puzzleteil durch. Eine moderne Software macht ein genaues Foto der Bruchstücke, wie sie auf einer Tischdecke liegen und weiß danach sofort, welches Teil an welche Stelle gehört. Derartige Software existiert und wird auch eingesetzt.
Beide, Mensch und Computer, arbeiten nach dem selben Prinzip, jedoch schneidet der Mensch in puncto Genauigkeit und Geschwindigkeit geradezu erbärmlich ab.
Wenn ich Dich richtig verstehe, ist der Computer nicht intelligent, weil er sein Verfahren nicht selbst entwickelt hat, sondern programmiert wurde, richtig?
Wenn es mehrere Formen von Intelligenz geben sollte, dann wäre Einstein ein Vertreter der kognitiven Intelligenz. Einem Computer käme numerische Intelligenz zu, Picasso hingegen künstlerische Intelligenz. Gauß hatte mathematische Intelligenz, Churchill politische.
Diese Begriffe bedeuten nichts anderes, als dass der Vertreter einer bestimmten Form von Intelligenz eine bestimmte Sache gut kann. Sie bedeuten nichts außerdem. Wir könnten die ganze Debatte auch ohne jeden Intelligenzbegriff führen, einfach indem wir stattdessen sagten, ein Computer kann dies und ein Mensch jenes.
Ich kenne bisher die Unterscheidung in die 3 Begrifflichkeiten: kognitiv-rational, emotional und somatisch. Bin aber gespannt, welche weiteren Formen es entlang einer plausiblen Herleitung noch geben kann und freu mich über entsprechenden Input.
Beide, Mensch und Computer, arbeiten nach dem selben Prinzip, jedoch schneidet der Mensch im puncto Genauigkeit und Geschwindigkeit geradezu erbärmlich ab.
Wenn ich Dich richtig verstehe, ist der Computer nicht intelligent, weil er sein Verfahren nicht selbst entwickelt hat, sondern programmiert wurde, richtig?
Nach deiner Definition wäre aber z.b. auch eine CNC Werkzeugmaschine intelligent. Sie arbeite bei weitem schneller und genauer als ein Mensch an einer manuellen Drehbank.
Die Definition "Intelligent ist, wer die Lösung findet" (Was ist dabei eigentlich eine "Lösung" und für was? Und: Was ist "die" Lösung und wer bestimmt das?)
Such’s Dir aus. Ein Kreuzworträtsel. Den Bau einer Leber. Das Erzeugen eines ökologischen Gleichgewichts. Das Lösen des Dreikörperproblems. Sich in einen einsamen Menschen einfühlen. Eine Promenade beim Chachacha.
Nach deiner Definition wäre aber z.b. auch eine CNC Werkzeugmaschine intelligent. Sie arbeite bei weitem schneller und genauer als ein Mensch an einer manuellen Drehbank.
Nach meiner Definition ist intelligent, wer die Lösung findet. Die Werkbank findet keine Lösung, ebensowenig wie mein Kartoffelschäler. Sie führt sie nur aus. Oder verstehe ich Dich falsch?
Gut, dann nehmen wir eine zerborstene antike Vase. Sie soll wieder zusammengesetzt werden. Ein Archäologe probiert stundenlang Puzzleteil für Puzzleteil durch. Eine moderne Software macht ein genaues Foto der Bruchstücke, wie sie auf einer Tischdecke liegen und weiß danach sofort, welches Teil an welche Stelle gehört. Derartige Software existiert und wird auch eingesetzt.
Beide, Mensch und Computer, arbeiten nach dem selben Prinzip, jedoch schneidet der Mensch in puncto Genauigkeit und Geschwindigkeit geradezu erbärmlich ab.
Wenn ich Dich richtig verstehe, ist der Computer nicht intelligent, weil er sein Verfahren nicht selbst entwickelt hat, sondern programmiert wurde, richtig?
Dann hast Du die Frage an keko selbst beantwortet:
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Nach meiner Definition ist intelligent, wer die Lösung findet. Die Werkbank findet keine Lösung, ebensowenig wie mein Kartoffelschäler. Sie führt sie nur aus. Oder verstehe ich Dich falsch?