Jörn, Du hast gefragt, ob im Religionsunterricht "richtig" und "falsch" abgeprüft würde. Mangels eigener Kompetenz habe ich ein Beispiel dafür recherchiert, das zeigt, dass es offenbar auch andere didaktische Konzepte gibt. Das Beispiel ist geeignet, Deine Ausgangsfrage zu zumindest teilweise zu beantworten: Es wird offenbar nicht allein mit "richtig" und "falsch" gearbeitet.
Aber jetzt, wo Du es so eindrücklich schreibst, verstehe auch ich (endlich!), dass der Religionsunterricht nichts anderes ist, als eine groß angelegte "Truman Show", Scripted Reality.
Zwar nicht so, wie Du es eingangs geschildert hast, dass Kinder einfach autoritär indoktriniert werden, sondern noch viel perfider, mit den Methoden der Werbepsychologie! Da habe ich die Religionsvertreter und -lehrer echt unterschätzt, ich dachte immer, die sind zum Teil eher einfältig, dabei sind sie auf der Höhe der Zeit - ach was, der Zeit weit voraus! Echtes fakultätsübergreifendes und cross-funktionales Arbeiten!
Ich sehe schon die ach-so-moderne Religionslehrerin beim Geheimbriefing mit den Gemeindemitgliedern, den Eltern, den frommen Omas und Opas, die dann alle auch ein talk sheet bekommen, damit sie auch ja nicht ihren frommen Text vergessen. Und zu Sicherheit haben sie einen Sender im Ohr, damit der Regisseur auch situativ eingreifen kann - man weiß ja nie so genau, was den frechen Fratzen so als Fragen einfallen.
Und wer Regisseur der Truman Show ist, sollte auch klar sein: Gott, der die ach-so-moderne Religionslehrerin als seine Marionette nutzt. Und ich weiß jetzt auch, warum sich Lehrer so über ihre Arbeitszeiten beschweren - zu Recht!
Ist das Dein ernst? Mich hält solche Polemik eher davon ab, hier weiter zu schreiben. Ich fände es weit interessanter, wenn von Seiten der Gläubigen mal wieder ein Argument käme. Im Kern sind sie es doch, die eine Behauptung aufstellen und sie demnach auch belegen sollten.
Ist das Dein ernst? Mich hält solche Polemik eher davon ab, hier weiter zu schreiben. Ich fände es weit interessanter, wenn von Seiten der Gläubigen mal wieder ein Argument käme. Im Kern sind sie es doch, die eine Behauptung aufstellen und sie demnach auch belegen sollten.
Es gibt keine Beweise für Gott, ganz einfach. Auch wenn wir hier nochmal 500 Seiten diskutieren, wird sich das nicht ändern.
Du nennst es Polemik, für mich ist es Humor. Und dieser ist evt. der beste Weg, auf solch eine, sorry, paranoide Denke zu reagieren.
Amen.
Im Kern sind sie es doch, die eine Behauptung aufstellen und sie demnach auch belegen sollten.
Katholiken sind nicht alle irraltional, das kann ich belegen wei ich einige kenne.
Ich hab gar nichts gegen Religionskritik, ich würde mich selber als Atheist bezeichnen, was mir missfällt sind diese pauschalen Urteile, die insbesondere nachdem sich Jörn eingeschaltet hat weiter zugenommen haben.
Es gibt keine Beweise für Gott, ganz einfach. Auch wenn wir hier nochmal 500 Seiten diskutieren, wird sich das nicht ändern.
Du nennst es Polemik, für mich ist es Humor. Und dieser ist evt. der beste Weg, auf solch eine, sorry, paranoide Denke zu reagieren.
Amen.
Du sagst, es gäbe keine Beweise für die Existenz eines Gottes. Jörn hat sich argumentativ mit einem Schulunterricht auseinandergesetzt, der stattdessen behauptet, es gäbe einen. Wo siehst Du da paranoides Denken?
Auch aus Deiner Sicht stellt Jörn den Religionsunterricht nicht ohne eine gewisse Berechtigung infrage. Ich verstehe nicht, weshalb Du jetzt zu Begriffen aus der Psychatrie greifst.
Du sagst, es gäbe keine Beweise für die Existenz eines Gottes. Jörn hat sich argumentativ mit einem Schulunterricht auseinandergesetzt, der stattdessen behauptet, es gäbe einen.
Der Schulunterricht behauptet das? Kannst du das belegen?
In meinen Augen behauptet bzw. vermittelt der Schulunterricht, dass es Religion(en) gibt
Ich hab gar nichts gegen Religionskritik, ich würde mich selber als Atheist bezeichnen, was mir missfällt sind diese pauschalen Urteile, die insbesondere nachdem sich Jörn eingeschaltet hat weiter zugenommen haben.
Wie meinst Du das? Wenn jemand behauptet, er habe ein privilegiertes Wissen darüber, was der Schöpfer der Welt von uns will: Müssen wir dann den Einzelfall prüfen?
Ich kann mich freilich irren, aber mir scheint, dass bei grundsätzlichen Argumenten auch zusammenfassende, "pauschale" Urteile erlaubt sein können. Du würdest ebenfalls pauschal urteilen über den Wahrheitsgehalt von Erlebnisberichten, man sei von Außerirdischen entführt worden, oder eine zweitausend Kilogramm schwere Mamorstatue habe einem auf dem Weg nach Lourdes zugewunken. Wenn ich argumentierte, die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um einen Irrtum handelt, sei verdammt hoch – würdest Du das dann als unzulässige Pauschalisierung zurückweisen?
Auch bei einem Religionsunterricht, in dem von Göttern in Menschengestalt, Engeln, dem Teufel, der Arche Noah, sprechenden Büschen und Wolken die Rede ist, und über deren Bedeutung Auskunft gibt, kann man sich pauschal äußern. Nämlich dergestalt, dass das nicht an eine staatliche Schule gehört und Kindern schadet. Warum sollte das kein legitimer Standpunkt in einer Diskussion sein?