Es geht mir überhaupt nicht um "Haare spalten". Ich finde einfach die von Dir genannte Charakterisierung von Wegen zur Erkenntnis nicht allgemein verbindlich, gängig, und wüsste gerne, wer das so definiert. Deswegen bat ich mehrfach vergeblich um Quellenangabe, dann wüsste man, mit welchem Hintergrund in welchem Kontext jemand das so definiert:
"Es gibt drei Wege die zu Erkenntnis führen:
1. Weg der Wissenschaft (Sensorik + Ratio)
2. Weg der Kunst (Sensorik + Intuition)
3. Weg der Religion bzw. Mythologie (Intuition + Ratio)"
Die allgemein verbindliche Definition für Religion ist: "der Glaube an einen Gott oder an mehrere Götter und die damit verbundene Praxis in Kult und Lebensformen."
d.h. also übersetzt: 3. der Weg des Glaubens an einen Gott .... usf. führt zu Erkenntnis. (damit assoziiere ich Mystiker )
OK!!!
Quelle 1:
Der Mensch ist von Natur aus neugierig und trachtete immer schon danach, die ihn umgebende Welt zu verstehen. Seit der Erfindung der Schrift haben wir nach Wegen gesucht, die verwirrende Vielfalt von Ereignissen, die wir beobachten, zu ordnen. Diese Suche nach Ordnung hat eine Vielzahl von Formen angenommen: eine ist die Religion, eine andere die Kunst und eine dritte die Wissenschaft. Unter Wissenschaft versteht man zunächst die gesammelten Erkenntnisse über die uns umgebende Welt. Darüber hinaus umfaßt Wissenschaft auch den Akt der Erkenntnisgewinnung, wobei sich die wissenschaftliche Methode nach allgemeinem Verständnis durch Systematik und Rationalität auszeichnet.
aus
[Paul A. Tipler, Physik, 1. Kapitel (Einheitssysteme), Seite 1, 1 Absatz (1 von 1485 Seiten), 1. Auflage 1995, Nachdruck in deutsch 1995]
Ich bin der Auffassung, dass der Glaube an einen Gott oft auch eine Gewohnheit ist. Ist man mit der Kirche und dem Glauben erzogen worden, so ist das doch ein lieb gewonnenes (familiäres) Ritual (das haben wir schon immer so gemacht!), welches man pflegt und sich und die Familie wiederfindet. ..
Es kann verschiedene Ursachen geben. Freud bezeichnet Religion als Projektion eines Wunsches nach Schutz und Geborgenheit in einem ansonsten indifferenten Kosmos. Es ist der natürliche Wunsch nach einem "Übervater", der alles regelt und über allem steht, da man sich im Laufe seines Lebens von seinen leiblichen Eltern (--> Vater) abkoppelt. So gesehen nicht anerzogen, sondern menschlich und kein kindliches Ereignis.
Der Mensch ist von Natur aus neugierig und trachtete immer schon danach, die ihn umgebende Welt zu verstehen. Seit der Erfindung der Schrift haben wir nach Wegen gesucht, die verwirrende Vielfalt von Ereignissen, die wir beobachten, zu ordnen. Diese Suche nach Ordnung hat eine Vielzahl von Formen angenommen: eine ist die Religion, eine andere die Kunst und eine dritte die Wissenschaft. Unter Wissenschaft versteht man zunächst die gesammelten Erkenntnisse über die uns umgebende Welt. Darüber hinaus umfaßt Wissenschaft auch den Akt der Erkenntnisgewinnung, wobei sich die wissenschaftliche Methode nach allgemeinem Verständnis durch Systematik und Rationalität auszeichnet.
aus
[Paul A. Tipler, Physik, 1. Kapitel (Einheitssysteme), Seite 1, 1 Absatz (1 von 1485 Seiten), 1. Auflage 1995, Nachdruck in deutsch 1995]
Sensorik und Ratio => Weg der Wissenschaft
Sensorik und Intuition => Weg der Kunst
Ratio und Intuition => Religion/Mythos
aus einer Mitschrift aus einer Vorlesung an der
Katholischen Universität Eichstätt
Philosophisch-Pädagogische Fakultät
Lehrstuhl für Methodenlehre
Dr. Haub
Wintersemeseter 1996/97
Vorlesung: Einführung in die Methoden der empirischen Psychologie
Danke!
Das liest sich und verstehe ich schon leicht anders, IMHO, als Du es aus Deiner Erinnerung heraus für mich missverständlich geschrieben hast, weil einmal von der "Suche nach Ordnung ...", einmal einem "Offenbar-Machen" die Rede ist, worunter Wissenschaft, Kunst, Religion fallen sollen, und nicht unter "Erkenntnis".
Der Tipler schrebt explizit: "Unter Wissenschaft versteht man zunächst die gesammelten Erkenntnisse über die uns umgebende Welt. Darüber hinaus umfaßt Wissenschaft auch den Akt der Erkenntnisgewinnung, wobei sich die wissenschaftliche Methode nach allgemeinem Verständnis durch Systematik und Rationalität auszeichnet." Er verwendet damit die Begriffe "Erkenntnisse" und "Erkenntnisgewinnung" allein für die Wissenschaften. Ich glaube, , dagegen gibt es keine Einwände.
Es kann verschiedene Ursachen geben. Freud bezeichnet Religion als Projektion eines Wunsches nach Schutz und Geborgenheit in einem ansonsten indifferenten Kosmos. Es ist der natürliche Wunsch nach einem "Übervater", der alles regelt und über allem steht, da man sich im Laufe seines Lebens von seinen leiblichen Eltern (--> Vater) abkoppelt. So gesehen nicht anerzogen, sondern menschlich und kein kindliches Ereignis.
Das kann so sein.
Religiös zu werden kann auch einen Gegenreaktion zu den Eltern und zur (nicht religiösen) Erziehung sein.
Es gehört vielleicht in den Olympia-Thread, aber der weltanschauliche Aspekt dieser Meldung überwiegt für mich den sportlichen:
"Zahra Nemati ist die erste Fahnenträgerin der Islamischen Republik Iran bei Olympia. Ihr Auftritt sorgte für besonders großes Aufsehen, weil sie im Rollstuhl eingefahren kam, daran war die Fahne befestigt. Die Beine der 31 Jahre alten Bogenschützin sind seit 2004 gelähmt - da hatte sie sich bei einem Erdbeben in ihrer Heimat verletzt." Quelle: Spiegel