Ohne Kenntnis der Geschichten um Adam und Eva, Jakob und seinen Söhnen, Moses, König Salomo, David und Goliath, die Weihnachtsgeschichte, würde man auch viele heutige Texte nicht ganz verstehen, da ganz oft auf diese Themen in Form von Metaphern oder auch Witzen angespielt wird - weil eben angenommen wird, daß sie alle kennen - genau so, wie Rotkäppchen und Aschenputtel.
Ich denke nicht, das der Religionsunterricht zum vorrangigen Ziel hat, dass Kinder bei diesen Geschichten wissen, worum es geht. Konig Salomo, David und Goliath spielen bei Texten, denen Kinder normalerweise begegnen, keine Rolle. Ich sehe nicht ein, warum man Kinder ab der ersten Klasse (!) damit beschäftigen muss. Erst wenn man die Absicht einer frühen Prägung unterstellt, ergibt sich ein Sinn. Sonst gäbe es auch keine Unterteilung der Kinder in einen evangelischen und einen katholischen Religionsunterricht.
Ich bin nicht generell gegen einen Religionsunterricht. Ich würde es begrüßen, wenn Kinder im Rahmen eines Ethikunterrichts etwas über die zahlreichen Religionen der Geschichte erfahren. Ich wende mich jedoch gegen eine einseitige Indoktrinierung zugunsten eines bestimmten Glaubens, sei es nun der Islam, der Hinduismus oder das Christentum mit seinen Untergruppen.
In der Welt der Erwachsenen findet man diese Unterscheidung ebenfalls. Religionswissenschaft ist eine Wissenschaft. Sie hat viel mit Geschichte und Kultur zu tun. Theologie ist hingegen allgemein nicht als Wissenschaft anerkannt, genauso wenig wie die Astrologie oder die Esoterik. Religionswissenschaft kann ich akzeptieren, aber Theologie hat an einer staatlichen Schule nach meiner Überzeugung nichts zu suchen.
Ich kann Dir nicht ganz folgen. Du sagst, die meisten Bibelgeschichten seien Grundlage unserer Kultur. An welche denkst Du dabei? An die Geschichte von Adam, Eva und der sprechenden Schlange? Die Geschichte von Abraham, der drauf und dran war, seinen Sohn Isaac umzubringen? Oder wie Jesus mit den Geldverleihern umsprang? Wie Gott das Meer teilte und Fische vervielfältigte?
Mich würde wirklich interessieren, welche biblischen Geschichten Du konkret meinst, von denen Du sagst, sie repräsentierten die Grundlagen unserer Kultur.
naja, (fast, also fast absolut) jeder/jede hier die/der die Namen und Schlagworte liest, weiss sofort um was es geht, diese Stories kennt jeder - versuch das mal mit einem geschickten Zitat aus dem Bardo Thödröl
naja, (fast, also fast absolut) jeder/jede hier die/der die Namen und Schlagworte liest, weiss sofort um was es geht, diese Stories kennt jeder - versuch das mal mit einem geschickten Zitat aus dem Bardo Thödröl
Das gilt auch für das Sandmännchen und die Zahnfee. Jeder kennt sie, trotzdem zählen sie nicht zu den Grundpfeilern unserer Kultur. Dasselbe gilt für Adam und Eva, und König Salomo. Letzterer stammt aus einem fernen Land eines fremden Kulturkreises, von dem wir uns heute nach Kräften distanzieren.
Der Vergleich hinkt meiner Meinung nach. Man kann Kindern Sport oder ein anderes Hobby nahebringen, ohne sie anzulügen. Das sieht mit den über weite Teile frei erfundenen Mythen der Bibel anders aus. Sie als historische Wahrheit auszugeben ist gelogen. Daran kommt man nicht vorbei, fürchte ich. An einer Schule hat das aus meiner Sicht daher nichts verloren.
Die Nasenlänge die entstanden ist, weil Eltern weltumspannend ihre Kinder mit Lügen zu irgendetwas bewegen wollten, was diese nicht wollten, dürfte einige Erdumkreisungen ausmachen.
Niemand steht am Lehrerpult im Religionsunterricht und erklärt erstmal alles zu sagende als historische Wahrheit. Hierzu gibt es den Geschichtsunterricht. Anhand biblischer Geschichten lassen sich sehr eindrücklich Dinge wie Gerechtigkeit, Vergebung, Verzeihen, Miteinander und vieles weitere vermitteln.
Das es auch andere Wege gibt dies zu vermitteln ist unstrittig. Aber nochmal: wenn Eltern es ihren Kindern nicht zumuten wollen am Religionsunterricht teilzunehmen können sie es tun. Schule in Deutschland ist nicht Nordkorea.
Ich bin nicht generell gegen einen Religionsunterricht. Ich würde es begrüßen, wenn Kinder im Rahmen eines Ethikunterrichts etwas über die zahlreichen Religionen der Geschichte erfahren. Ich wende mich jedoch gegen eine einseitige Indoktrinierung zugunsten eines bestimmten Glaubens, sei es nun der Islam, der Hinduismus oder das Christentum mit seinen Untergruppen.
Hast du mal in die Hefte deines Juniors geschaut? Das ist doch weit entfernt von "Indoktrinierung". Vermutlich würde man Grundschüler mit den verschiedenen Religionen auch völlig überfordern. Ich bin der Meinung, es ist besser, man gibt ihnen eine Religion mit an die Hand und danach können sie entscheiden, was sie davon halten bzw. sie mit anderen Relgioinen oder dem Atheismus vergleichen.
Wir wohnen doch im gleichen Bundesland: In der Kursstufe können sie vierstündig Reli wählen. Glaubst du, sie lernen im Abi Bibelverse auswendig?
Mir kommt es vor, als wäre dir Religion grundsätzlich ein Dorn im Auge und du wolltest sie völlig abschaffen. Religion beschäftigt sich mit der Beziehung des Menschen zum Übernatürlichen und dessen Wirken auf den Menschen. Völlig klar, dass sich Naturwissenschaftler und "Techniker" damit schwer tun (wie immer: no offense )
Religion beschäftigt sich mit der Beziehung des Menschen zum Übernatürlichen und dessen Wirken auf den Menschen.
Wer mag, kann das ja machen. Aber da es keinerlei Beleg für "Übernatürliches" gibt, hat das auch für mich nichts in der Schule zu suchen. Jedenfalls nicht so, dass es Kindern, die das noch nicht beurteilen können, als Wahrheit verkauft wird.
Religion beschäftigt sich mit der Beziehung des Menschen zum Übernatürlichen und dessen Wirken auf den Menschen. Völlig klar, dass sich Naturwissenschaftler und "Techniker" damit schwer tun (wie immer: no offense )
Naja, ich habe in diesem Thread mehrfach um ein Beispiel für einen übernatürlichen Vorgang gebeten, aber nie eine konkrete Antwort bekommen. Es ist also nicht ganz fair zu sagen, Naturwissenschaftler und Techniker würden sich mit dem Übernatürlichen "schwer tun", so als ob sie blind für höhere Erkenntnisformen wären.
Wenn Du darüber nachdenkst, wirst auch Du zugeben müssen, dass Dir noch nie jemand einen übernatürlichen Vorgang gezeigt hat. Falls doch: Welchen?
Wer mag, kann das ja machen. Aber da es keinerlei Beleg für "Übernatürliches" gibt, hat das auch für mich nichts in der Schule zu suchen. Jedenfalls nicht so, dass es Kindern, die das noch nicht beurteilen können, als Wahrheit verkauft wird.
Ausserhalb dieses Forums, für dessen Mitglieder scheinbar das größte Problem ist, ob sie den nächsten Eiermann in sub-irgendwas finishen oder was irgendwelche Laufräder kosten, () gibt es eine Welt, in der man mit Religion mit Sicherheit in Verbindung kommt (auch sehr junge Menschen), egal ob gewollt oder ungewohlt, wie man ja an den aktuellen Ereignissen sieht. Gerade deswegen finde ich Religionsunterricht im weiteren Sinne sogar noch wichtiger als zu meiner Zeit.