Die Frage nach einer Leitkultur erübrigt sich, wenn die Menschen eine entsprechend große Gemeinde vorfinden, in der sie praktisch wie bisher gewohnt weiterleben können. Dann besteht überhaupt keine Notwendigkeit mehr zur Integration. Die Frage stellt sich dann gar nicht mehr für sie. Man lebt in der gleichen Stadt, aber in verschiedenen Welten. Ich habe das in New York erlebt. Das mag vielleicht eine Extreme sein, aber man muss dort in manchen Vierteln nicht mal englisch sprechen, kann wie gewohnt einkaufen, hat seine Freunde und Verwandten aus der alten Heimat um sich und versucht möglichst viel Gutes von der neuen Heimat mitzunehmen. Die Diskussionen hier in DE über Integration sind manchmal völlig naiv.
Auch hier Zustimmung.
Noch krasser ist das in Miami, wo 1,1 Millionen Kubaner leben (auf Kuba leben rund 11 Millionen !). Englisch zu sprechen ist zB absolut nicht notwendig. Integration? Wozu und warum ?
An sich richtig, solange es als modisches Accessoire getragen wird, also nicht zwanghaft und ständig.
Wenn aber jemand deswegen vor Gericht zieht, ist das Kopftuch viel mehr als ein beliebiges Kleidungsstück, es wird zum Symbol, und es ist offenbar für die Beteiligte wichtiger, als der Beruf an sich. Und damit ist der Hintergrund zumindest ideologisch.
Vielleicht ist es der Klägerin aber sehr, sehr wichtig ein Kopftuch zu tragen.
Vielleicht ist es einfach nur ihre Ideologie, das niemand anderes ihr Haar sieht, was ist daran so verwerflich???
Es gibt ja auch Frauen die niemals ungeschminkt auf die Strasse gehen.
Will man das auch verbieten? Nein!!!
Ich kann da eine Geschichte aus meiner alten Heimat erzählen, denn da gab es eine sehr grosse Kaserne mit amerikanischen Soldaten.
Einer von denen, war bekannt wie ein bunter Hund, denn der durfte aus Glaubensgründen seinen Turban auch während des Dienstes tragen.
Weiss jetzt nicht genau welcher religiösen Gruppe er angehörte, aber es geht auch so.
Von meinem Wissen her gesehen gehen in der Diskussion die Begriffe: Assimilation, Integration, Separation so ziemlich durcheinander.
Zur Integration: "Der Prozess der Integration von Menschen mit einem Migrationshintergrund besteht aus Annäherung, gegenseitiger Auseinandersetzung, Kommunikation, Finden von Gemeinsamkeiten, Feststellen von Unterschieden und der Übernahme gemeinschaftlicher Verantwortung zwischen Zugewanderten und der anwesenden Mehrheitsbevölkerung. Im Gegensatz zur Assimilation (völlige Anpassung), verlangt Integration nicht die Aufgabe der eigenen kulturellen Identität." https://de.wikipedia.org/wiki/Integration_(Soziologie)#Integration_nach_Migratio n
Auch Westeuropäer separieren sich, wenn sie in andere Länder auswandern. So gibt es z.B. auf Lanzarote eine grosse englische Gemeinde, die selten spanisch spricht und hauptsächlich unter sich bleibt. Mit eigenem anglikanischem Geistlichen und Gottesdiensten, um den Bogen zur Religion zu finden.
Man könnte X-Länder aufzählen, auch noch lange nach der Kolonisierungszeit, wo Europäer sich in eigenen Gemeinden separieren.
Auch Westeuropäer separieren sich, wenn sie in andere Länder auswandern. So gibt es z.B. auf Lanzarote eine grosse englische Gemeinde, die selten spanisch spricht und hauptsächlich unter sich bleibt. Mit eigenem anglikanischem Geistlichen und Gottesdiensten, um den Bogen zur Religion zu finden.
Man könnte X-Länder aufzählen, auch noch lange nach der Kolonisierungszeit, wo Europäer sich in eigenen Gemeinden separieren.
Das ist auch ein völlig menschlicher Vorgang. Sich unter Gleichgesinnten zusammenzurotten war in grauer Vorzeit erfolgversprechender. Man kann gemeinsam Bären erlegen und sich zusammen am Feuer wärmen.
Noch krasser ist das in Miami, wo 1,1 Millionen Kubaner leben (auf Kuba leben rund 11 Millionen !). Englisch zu sprechen ist zB absolut nicht notwendig. Integration? Wozu und warum ?
Meine Frau fliegt am Mittwoch dorthin. Ich vermute, am Flughafen spricht sie das letzte Mal englisch. Aber oft sind ja die Angestellten dort Einwanderer, dann erübrigt sich das auch.
Wir kamen über die Kopftuchfrage zu dem Gedanken, dass sich eine weltanschauliche Minderheit einer Mehrheit anzupassen habe. Im Zuge dieser Anpassung müsse unter Umständen auf das Tragen religiöser Symbole wie das Kopftuch oder eine Verschleierung verzichtet werden. Dazu ein paar Zahlen für Deutschland (Wikipedia):
Konfessionslose: 34%
Katholiken: 30%
Protestanten: 28%
Muslime: 4%
Alle anderen zusammen: 1%
Die Konfessionslosen haben ein starkes Wachstum. Im Jahr 1990 waren 22% ohne Konfession, heute, eine Generation später, sind es 34-37%.
1. Die Konfessionslosen sind bereits heute die größte Gruppe. Die Menschen ohne Glaubensbekenntnis haben daher größeren Anspruch, die deutsche Kultur zu repräsentieren, als jede religiöse Gruppe.
2. Die Konfessionslosen werden bei anhaltendem Trend in Zukunft auch die absolute Mehrheit gegenüber allen Bekenntnissen erreichen. Möglicherweise haben wir dann nicht nur über Kopftücher zu debattieren, sondern auch über Darstellungen eines gekreuzigten Menschen in Schulen und auf Bergspitzen, kurz: über religiöse Symbole im öffentlichen Raum, ganz gleich welchen Bekenntnisses. Das folgt jedenfalls aus dem Argument, das wir den Muslimen entgegenhalten: Dass sich die Minderheit der Mehrheit anzupassen habe.
3. 4% Muslime sind aus meiner unmaßgeblichen Sicht ein geringer Anteil. Die Zahl der Kopftuchträgerinnen kann jeder für sich ungefähr abschätzen. Wenn überhaupt, scheint es sich hier um ein kleines Problem zu handeln, nicht um ein großes.
2. Die Konfessionslosen werden bei anhaltendem Trend in Zukunft auch die absolute Mehrheit gegenüber allen Bekenntnissen erreichen. Möglicherweise haben wir dann nicht nur über Kopftücher zu debattieren, sondern auch über Darstellungen eines gekreuzigten Menschen in Schulen und auf Bergspitzen, kurz: über religiöse Symbole im öffentlichen Raum, ganz gleich welchen Bekenntnisses. Das folgt jedenfalls aus dem Argument, das wir den Muslimen entgegenhalten: Dass sich die Minderheit der Mehrheit anzupassen habe.
2. Die Konfessionslosen werden bei anhaltendem Trend in Zukunft auch die absolute Mehrheit gegenüber allen Bekenntnissen erreichen. Möglicherweise haben wir dann nicht nur über Kopftücher zu debattieren, sondern auch über Darstellungen eines gekreuzigten Menschen in Schulen und auf Bergspitzen
Das kann sich sehr schnell ändern, wenn wir jährlich 1 Mio gläubige Zuwanderer vorwiegend im gebährfreudigen Alter haben und auf unsere veraltete, kinderlose Gesellschaft trifft.