Die Mutter meiner Tochter hat mich erfahren lassen, dass Spiritualität vor allem erst einmal eine Bereicherung im Leben darstellen kann. Leider fehlt mir da jeglicher Zugang.
So habe ich es auch wohlwollend hingenommen, dass sie versucht hat, ihre Liebe zu Gott unserer Tochter zu vermitteln, ohne das ich mich da in irgend einer Form - konträr - eingebracht habe.
Nun ist das Mädel 15 und geht eh ihren eigenen Weg. Ihre Bindung zum Glauben ist schwächer geworden, dennoch bin ich mir sicher das es für ihre Persönlichkeitsentwicklung ein wichtiger und richtiger Baustein war.
Was hier zum Teil gemacht wird ist in etwa so, als würde man dem heiß geliebten Teddy aus der Kindheit mit dem Messer den Bauch aufschlitzen um dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Dessen Innereien sind eine Enttäuschung.
Unsere Gesellschaft und die Art unseres Zusammenlebens basiert auf drei Säulen: Die Kultur der alten Griechen, das Rechtssystem der Römer und vor allem dem christlichen Glauben. Und das betrifft jeden, auch ohne das man Aristoteles gelesen hat...
Ich kenne eine Familie, da ist die Mutter an Kebs gestorben. Der nichtgläubige Vater hat seinem kleinen Sohn erzählt, sie wäre nun im Himmel und würde immer auf ihn aufpassen. Reine Analytiker wie Du, LidlRacer oder Klugschnacker, was würden die wohl sagen?
Die naturwissenschaftliche Erklärung? Dass die Mutter auf dem Friedhof unter der Erde in einer Holzkiste verrottet?
Natürlich nicht, außer er fragt genau nach dem weiteren Weg dieses Körpers. Ich würde ihm vielleicht sagen, dass die Mutter in unseren Herzen weiter bei uns sein kann.
Ich lüge meinen kleinen Sohn generell nicht an. Manche Antwort die er zu hören bekam, etwa über die Sterblichkeit aller Menschen, inklusive meiner und seiner, hat ihn zunächst schockiert. Er kam viele Male darauf zurück und fragte nach Einzelheiten. Es dauerte eine Weile, bis er den Sinn des Sterbens und seine Notwendigkeit ein wenig verstand. Er konnte sich aber darauf verlassen, dass jede meiner Antworten die Wahrheit war und kein Kindermärchen.
Die Vorstellung, ein Gott habe die Mutter zu sich geholt, ist vielleicht tröstlich für die Mutter, aber nicht für den Sohn. Da sie an Krebs starb, hat er vielleicht ihren langsamen, schmerzhaften Tod begleitet, ihren vergeblichen Kampf um das Überleben. Dass dies der Wille eines Gottes gewesen sein soll, der auch das Schicksal des Sohnes in den Händen hält, ist für den Sohn möglicherweise eine sehr verstörende Vorstellung.
Natürlich nicht, außer er fragt genau nach dem weiteren Weg dieses Körpers. Ich würde ihm vielleicht sagen, dass die Mutter in unseren Herzen weiter bei uns sein kann.
Ich lüge meinen kleinen Sohn generell nicht an. Manche Antwort die er zu hören bekam, etwa über die Sterblichkeit aller Menschen, inklusive meiner und seiner, hat ihn zunächst schockiert. Er kam viele Male darauf zurück und fragte nach Einzelheiten. Es dauerte eine Weile, bis er den Sinn des Sterbens und seine Notwendigkeit ein wenig verstand. Er konnte sich aber darauf verlassen, dass jede meiner Antworten die Wahrheit war und kein Kindermärchen.
Die Vorstellung, ein Gott habe die Mutter zu sich geholt, ist vielleicht tröstlich für die Mutter, aber nicht für den Sohn. Da sie an Krebs starb, hat er vielleicht ihren langsamen, schmerzhaften Tod begleitet, ihren vergeblichen Kampf um das Überleben. Dass dies der Wille eines Gottes gewesen sein soll, der auch das Schicksal des Sohnes in den Händen hält, ist für den Sohn möglicherweise eine sehr verstörende Vorstellung.
Da bin ich gespannt, wie Du den "Sinn des Sterbens" erklärst. Lässt Du uns teilhaben?
Wie soll das für die tote Mutter tröstlich sein?
"Die Wahrheit"? Deine Wahrheit.
"Lügen"? Es gibt "weiße" und "schwarze" Lügen. "Weiße" Lügen sind gekennzeichnet durch Weglassungen oder Ergänzungen, ohne den Kern zu verschleiern und die das Annehmen erleichtern. Ohne das wäre ein soziales Zusammenleben wahrscheinlich unmöglich.
1. Niemand hat ein privilegiertes Wissen darüber, wie die Bibel auszulegen sei. Gibt es zwei unterschiedliche Meinungen, lässt sich nicht entscheiden, wer recht hat. Es ist daher schwer bis unmöglich festzustellen, welche genaue Botschaft die Bibel enthält.
2. Niemand kennt ein Kriterium, mit dem sich entscheiden ließe, welche der zahlreichen Religionen richtig ist und welche falsch sind. Es ist zudem möglich, dass alle falsch sind.
3. Die moralischen Grundsätze des Christentums, wie sie beispielsweise die katholische Kirche vertritt, werden heute von der überwiegenden Mehrheit nicht mehr gelebt und in wesentlichen Teilen für falsch gehalten.
4. Religionen können keine Begründungen dafür liefern, warum die Welt existiert.
5. Für übernatürliche Phänomene haben wir kein Beispiel finden können.
7. Für das Leid der Welt gibt es keine vernünftige theologische Erklärung. Es passt nicht zu einem gütigen, allwissenden und allmächtigen Gott.
1. Warum sollte sich ein Mensch anmaßen ein privilegiertes Deutungspotential zu besitzen? Ein wenig bescheidene Demut kann hier nicht schaden. Den Markenkern kann mann/frau jedoch gut erschließen.
2. Warum sollte sich ein zu einer Religionsgemeinschaft bekennender Mensch anmaßen über andere Gemeinschaften zu urteilen? Ob der Sheylaismus richtig oder falsch (die Begrifflichkeit an sich ist mir zu einfach urteilend gestrickt...) ist, warum sollte ich mir überhaupt darüber Gedanken machen?
3. Die moralischen Grundsätze sind z.B. auch Du sollst nicht töten, Du sollst nicht stehlen etc. Diese werden nicht nur von der überwiegenden Zahl der Christen gelebt sondern teilw. sogar von Atheisten etc.
Weder falsch noch ein unwesentlicher Teil. Das ganze an der Sexualmoral und Empfängnisverhütung aufzuziehen ist zu wenig. Würde in der katholischen Kirche so wie in der evangelischen mehr auf die Frauen gehört, sähe das auch dort schon ganz anders aus...
5. Es gibt doch Regalmeter mit Büchern an esoterischer Literatur mit Beispielen. (Achtung: nicht ganz erst gemeintes Argument... )
oder:
Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
7. Ein optimierter Textvorschlag könnte lauten:
"Für das Leid der Welt gibt es keine meiner Ratio und meiner naturwissenschaftlichen Sichtweise genügende theologische Erklärung. Es passt nicht zu meinem Vorstellungsbild eines gütigen, allwissenden und allmächtigen Gott.
Wäre denn der Zustand des "Paradieses auf Erden" einer, der die Wahrscheinlichkeit der Existenz Gottes dann wahrscheinlicher werden ließe?
Was hier zum Teil gemacht wird ist in etwa so, als würde man dem heiß geliebten Teddy aus der Kindheit mit dem Messer den Bauch aufschlitzen um dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Dessen Innereien sind eine Enttäuschung.
Warum hältst Du Erkenntnisse über die Welt für eine Enttäuschung? Mir scheint, dass die meisten es umgekehrt sehen. Nur eine winzige Minderheit hat jemals die Bibel gelesen. Dagegen sind Sachbücher sehr beliebt bei Jung und Alt. Ich folgere daraus naseweis, dass die meisten Menschen die Welt viel spannender finden als die Geschichten der Bibel.
3. Die moralischen Grundsätze sind z.B. auch Du sollst nicht töten, Du sollst nicht stehlen etc.
Das sind aus meiner Sicht keine christlichen Grundsätze. Sie galten lange vor dem Christentum und etablieren sich in allen Gesellschaften, auch nichtchristlichen.
Die Moral des Alten Testaments besteht in der Rache und der Angst vor Rache. Die neutestamentliche christliche Moral baut nach meinem Verständnis auf dem Begriff der Sünde auf. Wer gegen eine von Gott gegebene Regel verstößt, begeht eine Sünde und muss zusehen, sich davon wieder rein zu waschen, zum Beispiel durch ehrliches Bereuen.
Unsere tatsächliche Moral baut auf der Vorstellung des Leids auf: Verboten ist, was vermeidbares Leid schafft. Geboten ist, was Leid vermindert. Wer gegen eine solche Regel verstößt, muss zuerst das einem anderen zugefügte Leid wieder in Ordnung bringen. Die Vergebung kommt nicht vom Himmel, sondern vom Geschädigten. Die wesentliche Beziehung ist also die zwischen dem Täter und dem Opfer, und nicht die zwischen Täter und Gott.
Es gibt nach christlicher Vorstellung zahlreiche Sünden, bei denen niemand geschädigt wird. Zum Beispiel sexuelle Selbstbefriedigung, aus meiner Sicht eine der nützlichsten und friedlichsten Erfindungen der Menschheit. Und so weiter. Niemand würde das heute per Gesetz unter Strafe stellen wollen. Allein die Vorstellung ist ein Witz, oder?
Natürlich nicht, außer er fragt genau nach dem weiteren Weg dieses Körpers. Ich würde ihm vielleicht sagen, dass die Mutter in unseren Herzen weiter bei uns sein kann.
Ich lüge meinen kleinen Sohn generell nicht an. Manche Antwort die er zu hören bekam, etwa über die Sterblichkeit aller Menschen, inklusive meiner und seiner, hat ihn zunächst schockiert. Er kam viele Male darauf zurück und fragte nach Einzelheiten. Es dauerte eine Weile, bis er den Sinn des Sterbens und seine Notwendigkeit ein wenig verstand. Er konnte sich aber darauf verlassen, dass jede meiner Antworten die Wahrheit war und kein Kindermärchen.
Die Vorstellung, ein Gott habe die Mutter zu sich geholt, ist vielleicht tröstlich für die Mutter, aber nicht für den Sohn. Da sie an Krebs starb, hat er vielleicht ihren langsamen, schmerzhaften Tod begleitet, ihren vergeblichen Kampf um das Überleben. Dass dies der Wille eines Gottes gewesen sein soll, der auch das Schicksal des Sohnes in den Händen hält, ist für den Sohn möglicherweise eine sehr verstörende Vorstellung.
ich unterstelle das Du ihm noch nicht eine persönliche schicksalhafte Erfahrung erklären musstest. Anders ist diese Sicht nicht erklärbar.