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Alt 07.06.2016, 19:39   #1977
waden
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Beiträge: 1.121
Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
Ja, das finde ich auch. Und ich will Euch nicht mit Kalendersprüchen nerven, aber es gibt [...] ein Zitat des französischen Schriftstellers Andre Gide, das ohnehin recht populär ist und daher auch in verschiedenen Versionen kursiert. Ich habe es so kennen gelernt:

Vertraue denen, die die Wahrheit suchen. Aber hüte Dich vor denen, die sie gefunden haben!
Ist es aber nicht so, dass es gerade das Wesen von Religion ist, die unhinterfragbare Wahrheit zu kennen, während Grundsatz der wissenschaftlichen Methode ist, Theorien zu erstellen und sie immer wieder durch neue Hypothesen infrage zu stellen? Oder, noch deutlicher gesagt: sagt dieses von dir geschätzte Zitat nicht: halte dich an dich an die suchende Naturwissenschaft und hüte dich vor den Religionen!?

(Toller Thread - ich lese auch jetzt noch gerne weiter mit)
waden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2016, 19:48   #1978
waden
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Registriert seit: 07.01.2014
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Beiträge: 1.121
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
"Es ist leider ganz offensichtlich, dass Ratzinger die Wirkungsweise der Evolution nicht begreift. Oder sie ignoriert. Mich wundert das, denn in den theologischen Bibliotheken, in denen ich bisher war, gibt es mehr als genug wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema;
"

Ratzinger sprach an anderer Stelle auch von "richtig verstandender Naturwissenschaft", die dann aber einfach gar keine Naturwissenschaft mehr ist. Der Versuch, die Glaubensgrundsätze mit den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen in Einklang zu bringen, scheitert daran. Ich denke, es geht einfach nicht bzw. nur auf diesem Weg des Miss- oder Unverständnisses.
waden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2016, 19:59   #1979
Pascal
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Registriert seit: 09.01.2008
Beiträge: 2.055
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ich suche ein Kriterium, das es gestattet, Glaube A für wahr zu halten und Glaube B für unwahr, oder zumindest für weniger wahr.
Holzschnitzartig und simplifiziert ist der wesentliche Unterschied zwischen Jesus und Jeremia, Jesaja, Mohammed etc. schlicht, dass der erstgenannte Gottes Sohn ist, während die anderen alle irgendwelche Propheten sind.

Nimmt man Gott (Allah) als gesetzte Größe, steht ihm sein Sohn einfach näher als irgendeine andere Person. Oder wie im Kartenspiel: Ober sticht Unter. Oder Blut ist dicker als Wasser, um noch ein Sinnbild zu gebrauchen.
__________________
nix
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Alt 07.06.2016, 20:26   #1980
Pascal
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Registriert seit: 09.01.2008
Beiträge: 2.055
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Eine große innere Sicherheit, daß alles nach dem Willen des Allmächtigen geschieht, und alles, was für uns keinen Sinn ergibt, einen höheren Sinn hat - den wir gar nicht zu verstehen brauchen. Merkwürdigerweise können solche Menschen sogar aus Schicksalsschlägen und Unerklärlichem neuen Glauben schöpfen, gerade weil die Vernunft versagt. Es ist eine mir sehr fremde, irrationale Welt, der ich nie angehören kann. Man kann aber solche Leute auch beneiden, weil so manches für sie einfacher ist.
Ich kann mich in die Denkweise die Du nachstellt gut einfühlen. Was wäre die bessere oder richtigere Alternative oder Vorgehensweise bei einem Schicksalsschlag zu agieren? Was tröstet Eltern, die ihr Kind in jungen Jahren verloren haben durch Krankheit oder Unfall ? Die Ratio sich zuzusprechen "Shit happens"? Wie würdest Du solchen Eltern Trost und Beistand zusprechen?

Am Rande sei bemerkt, dass bei einer Vielzahl von Katastrophen und schrecklichen Ergeignissen Notfallseelsorger im Einsatz sind. Darin steckt das Wort Seele. Es scheint also sehr gebräuchlich und vermutlich auch sehr hilfreich zu sein, Menschen die in solchen Situationen bestehen müssen nicht nur einen Naturwissenschaftler beizustellen, der bei einem Unfalltod die physikalischen Gesetzmäßigkeiten erläutert oder bei Krankheitstod einen Mediziner beizubringen, der biochemische Prozesse beschreibt.
__________________
nix
Pascal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2016, 20:40   #1981
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
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Beiträge: 24.451
Zitat:
Zitat von Pascal Beitrag anzeigen
Ich kann mich in die Denkweise die Du nachstellt gut einfühlen. Was wäre die bessere oder richtigere Alternative oder Vorgehensweise bei einem Schicksalsschlag zu agieren? Was tröstet Eltern, die ihr Kind in jungen Jahren verloren haben durch Krankheit oder Unfall ? Die Ratio sich zuzusprechen "Shit happens"? Wie würdest Du solchen Eltern Trost und Beistand zusprechen?

Am Rande sei bemerkt, dass bei einer Vielzahl von Katastrophen und schrecklichen Ergeignissen Notfallseelsorger im Einsatz sind. Darin steckt das Wort Seele. Es scheint also sehr gebräuchlich und vermutlich auch sehr hilfreich zu sein, Menschen die in solchen Situationen bestehen müssen nicht nur einen Naturwissenschaftler beizustellen, der bei einem Unfalltod die physikalischen Gesetzmäßigkeiten erläutert oder bei Krankheitstod einen Mediziner beizubringen, der biochemische Prozesse beschreibt.
Sicher nicht, da hast Du recht. Dafür ist die Wissenschaft oft nicht geeignet. Wohl aber die Philosophie und die Kunst.

Worin besteht religiöser Trost im Kern? Dass Gott es so wollte?

Nehmen wir an, ein Embryo wird noch im Mutterleib von Bakterien befallen und kommt schließlich tot zu Welt. Es ist aus meiner Sicht schwierig, hier die Vorsehung eines gütigen und gerechten Gottes ins Spiel zu bringen. Naturwissenschaft, also das Verständnis über die realen Ursachen dieses Unglücks, kann möglicherweise durchaus zur seelischen Verarbeitung beitragen. Ich würde das nicht per se ausschließen. Philosophie, Kunst und die Begegnung mit anderen Menschen sind mögliche weitere Wege, um so etwas zu bewältigen.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2016, 21:26   #1982
qbz
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Beiträge: 12.382
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Sicher nicht, da hast Du recht. Dafür ist die Wissenschaft oft nicht geeignet. Wohl aber die Philosophie und die Kunst.

Worin besteht religiöser Trost im Kern? Dass Gott es so wollte?

Nehmen wir an, ein Embryo wird noch im Mutterleib von Bakterien befallen und kommt schließlich tot zu Welt. Es ist aus meiner Sicht schwierig, hier die Vorsehung eines gütigen und gerechten Gottes ins Spiel zu bringen. Naturwissenschaft, also das Verständnis über die realen Ursachen dieses Unglücks, kann möglicherweise durchaus zur seelischen Verarbeitung beitragen. Ich würde das nicht per se ausschließen. Philosophie, Kunst und die Begegnung mit anderen Menschen sind mögliche weitere Wege, um so etwas zu bewältigen.
Gerade bei Totgeburten hatten u. haben es katholische Eltern leider sehr schwer bei der religiösen Verarbeitung. Der Embryo hat eine Seele, der, weil ungetauft und mit der Erbsünde behaftet verstorben, die katholische Kirche die kirchliche Friedhofsbestattung sowie den Himmelszutritt (Erlösung) verwehrt(e).

Bei der Notfallseelsorge sehe ich vor allem die psychologische Begleitung und Ausbildung im Vordergrund (weniger die religiöse), d.h. seelische (psychische) Hilfe für akut traumatisierte Menschen.

Geändert von qbz (07.06.2016 um 21:41 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2016, 21:38   #1983
Schwarzfahrer
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Beiträge: 7.489
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Man kann in die Köpfe der Menschen nicht hineinschauen, von daher kann ich letztlich nicht beurteilen wie viele das wirklich glauben. 1%, 10%, 50% ?????
Kann ich auch nicht; dürfte sich stark unterscheiden, je nach dem ob Du ein Kollektiv an einer naturwissenschaftlichen Uni, Mönche in einem Kloster, oder gar ein Lager der Taliban betrachtest. Einzelfälle dieser Denkweise trifft man aber überall, oft höchst überraschend, da man es den Leuten nicht ansieht, nur wenn zufällig das Thema im Detail diskutiert wird, kommt es raus.

Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Dass viele glauben, dass ihre Kultur anderen überlegen ist, das kann man ja an den Wahlergebnissen der AfD sehen :-(
Und am Gehabe der Taliban und des IS, und, und, und viele Abstufungen dazwischen :-(
Ich halte das für ein zutiefst menschliches Verhalten, womit man leben und immer rechnen muß. Bis zu einem gewissen Maß ist das ein Zeichen für ein gesundes Selbstbewußtsein, aber die Grenze zur Feindseligkeit ist leider schnell überschritten.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2016, 21:55   #1984
Schwarzfahrer
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Zitat:
Zitat von Pascal Beitrag anzeigen
Ich kann mich in die Denkweise die Du nachstellt gut einfühlen. Was wäre die bessere oder richtigere Alternative oder Vorgehensweise bei einem Schicksalsschlag zu agieren? Was tröstet Eltern, die ihr Kind in jungen Jahren verloren haben durch Krankheit oder Unfall ? Die Ratio sich zuzusprechen "Shit happens"? Wie würdest Du solchen Eltern Trost und Beistand zusprechen?

Es gibt keine allgemein "bessere" oder gar "richtigere" Vorgehensweise, nur eine, die zum Betroffenen paßt, ihm hilft, ihm gerecht wird. Ich kann mit der Art Trost und Halt, wie es tief religiöse Menschen in Gott finden, nichts anfangen - wer aber darin Trost und Halt findet, bewältigt seine Krise ggf. leichter, als ich, das mag ja sein. Aber es entzieht sich meiner Vorstellungskraft, wie man als Eltern schwerkranker, schwertsbehinderter Kinder darin ein Beweis für die Güte eines höheren Wesens sehen kann, und es nicht als Zeichen einer vollkommenen Gleichgültigkeit der Menschheit gegenüber, vorausgesetzt es gibt dieses höhere Wesen.

Ich habe selbst einen behinderten Sohn. Ich habe durch meinen Sohn gelernt, die Prioritäten im Leben zu verschieben, sich über Sachen zu freuen, die andere nicht mal bemerken, Sorgen, die anderen schlaflose Nächte verursachen, als lächerliche Kleinigkeiten zu betrachten. Mir hat Trost und Beistand gegeben, mich mit anderen Betroffenen auszutauschen, und zu erkennen, daß man immer etwas bewegen, etwas ändern, etwas tun kann - ich finde meinen Halt darin, daß ich die Möglichkeit habe, etwas zu tun und zu gestalten, und wenn es noch so wenig ist. Ich bin nicht hilflos einem bösen Schicksal ausgeliefert.

Ich habe durch meinen Sohn sehr viele verschiedene Menschen kennengelernt mit ähnlichen, oft viel schlimmeren Geschichten. Viele finden ihren Halt in einer (für mich unverständlichen) Verzerrung der Realität: das behinderte Kind sein ein besonders Geschenk (Gottes), das das Leben bereichert. Sie betrachten ihr Leben oft als "wertvoller" als das normaler Familien, es wird alles schöngeredet, und dabei sogar oft das Leiden des Kindes ausgeblendet. Diese Sichtweise wird oft aggressiv verteidigt, mir wurde oft eine bedindertenfeindliche Gesinnung vorgeworfen, weil ich die Behinderung als solche betrachte.

Was ich damit sagen will: jeder muß seinen eigenen Weg finden, mit sowas fertig zu werden. Die Kunst von Seelsorgern muß es sein, für jeden die richtigen Worte, richtigen Ideen zu finden - ich glaube, es gibt kaum einen schwereren Beruf, mit einer größeren Verantwortung.
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