Zitat:
Zitat von BananeToWin
Mir wird ja stetig fanatische Immunisierung aller Logik zum trotz vorgeworfen
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Mit Fanatismus ist lediglich gemeint, dass die Möglichkeit eines Irrtums nicht einmal in Betracht gezogen wird. Oder dass sehr vage Vermutungen, die man allenfalls mit einer vorsichtigen Skepsis vertreten kann, stattdessen mit absolut felsenfester Überzeugung behauptet werden. (Etwa das Zitat von Gandhi, der angeblich sicherer sei über die Existenz eines unsichtbaren Gottes, als über das Vorhandensein einer Person, mit der er gerade spricht.)
Mit Immunisierung ist gemeint, dass das eigene Gehirn Wege erfindet, um Widersprüche nicht zur Kenntnis nehmen zu müssen. Ich werde Dir gleich ein Beispiel nennen.
Zitat:
Zitat von BananeToWin
Natürlich ist Gott und das Übernatürliche außerhalb der Nachprüfbarkeit der Wissenschaft.
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Das ist eine Immunisierung. "Natürlich" brauchst Du Dich gar nicht mit den Widersprüchen zu befassen, obwohl Du exakt Nichts über "das Übernatürliche" weißt.
Zitat:
Zitat von BananeToWin
Was wäre das für ein Gott, der sich in einem Labor beweisen lassen würde?
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Das ist eine Immunisierung. Du ziehst die Möglichkeit eines Nachweises überhaupt nicht in Betracht. Denn Du ahnst bereits, dass es fehlschlägt. Deswegen schiebst Du die Idee so weit von Dir, dass allein das Nachdenken darüber schon absurd wäre:
"Was wäre das für ein Gott!"
Zudem verwendest Du als Annahme das, was am Ende herauskommen soll, nämlich, dass Gott unbeweisbar ist. Du setzt es bereits voraus anstatt es zu überprüfen.
Zitat:
Zitat von BananeToWin
Nochmal: es macht keinen Sinn Gott mit wissenschaftlichen Methoden verifizieren oder falzifizieren zu wollen. Gott steht auch außerhalb der Wissenschaft 
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Mit anderen Worten: Du bist immun gegen alles, was die Wissenschaft vorbringen könnte, egal was es auch sein mag. Allein die Aufschrift:
"Achtung, Wissenschaft!" führt dazu, dass bei Dir die Zugbrücke hochgekurbelt wird. Das ist Immunisierung.
Ein System, das nicht die Möglichkeit einer Falsifizierung bietet, ist von vornherein unsinnig. Denn wenn Richtig und Falsch nicht unterschieden werden können, lassen sich überhaupt keine verwertbaren Aussagen treffen.
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Aber in dem letzten Zitat steckt noch mehr. Du gibst dort Auskunft,
mit welchen Methoden Gott sinnvoll beschrieben werden kann -- jedenfalls
nicht mit Verifizierung und Falsifizierung, und außerdem stünde Gott ingesamt "außerhalb der Wissenschaft". Diese wissenschaftlichen Methoden sind also untauglich.
Mal abgesehen davon, dass der Ausdruck "außerhalb der Wissenschaft" keinerlei Bedeutung hat:
Mit welcher Methode hast Du diese Erkenntnisse gewonnen?
Ich kritisiere weniger Deine Ergebnisse als vielmehr die
Methoden, mit denen Du sie gewonnen hast. Diese bleibst Du nämlich schuldig. Du behauptest, die Wissenschaft hätte die falschen Methoden -- aber welche sind
Deine Methoden? Warum sollen sie besser sein? Welchen Prüfungen hielten sie bisher stand?
Die einzige bekannte religiöse Methode der Einbildung oder des Wunschdenkens ist insofern widerlegt, als alle, die sie verwendet haben, zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen gelangt sind. Sie muss also falsch sein. Selbst wenn wir bisher keine korrekte Methode gefunden hätten (und das kann durchaus sein), so wissen wir immerhin, dass die religiöse Methode der Einbildung auf jeden Fall falsch sein muss. Im Grunde ist es das Einzige, was wir ganz sicher wissen.
Ich will Dich damit nicht angreifen. Nur wachrütteln.

Mir geht es nur um die Argumentation, nicht um Deinen persönlichen Glauben.