Außerdem wird das Wahlergebnis von 1932 zugrunde gelegt. Bis zu diesem Jahr hatte die katholische Kirche eine ablehnende Haltung gegenüber den Nationalsozialisten. Das änderte sich aber bereits ein Jahr später. Die zuvor geltende Unvereinbarkeit der Ziele der Nazis mit den Glaubensgrundsätzen wurde 1933 von den deutschen Bischöfen zurückgenommen.
daß man es sich zu leicht macht wenn man die Religion als Wurzel allen Übels bezeichnen möchte.
Waren die Bewohner in den Regionen mit geringen Kath.-Anteil Religionslos?
Erstens habe ich Religion nicht als Wurzel allen Übels bezeichnet.
Zweitens halte ich es für eine Tatsache, dass gerade im christlich geprägten Europa eine Jahrhunderte alte Tradition religiös begründeten Antisemitismus bestand. Auch Luther und die ev. Kirche sollen hier keine Ausnahme gewesen sein.
Drittens stellt sich die Frage (ohne dass ich sie beantworten kann) ob der Antisemitismus des dritten Reiches ohne diese Vorgeschichte ebenso "erfolgreich" hätte wüten können.
Gruß Torsten
__________________
Dies ist das Land, in dem man nicht versteht
Dass „Fremd“ kein Wort für „Feindlich“ ist
In dem Besucher nur geduldet sind
Wenn sie versprechen, dass sie bald wieder geh'n
Es ist auch mein Zuhaus, selbst wenn's ein Zufall ist
Und irgendwann fällt es auch auf mich zurück
Für was steht denn die Metapher eines Mannes, der seinem Sohn befiehlt, einen Scheiterhaufen zu errichten, um ihn nach vollbrachter Arbeit zu fesseln, in der Absicht, ihn mit einem Messer zu "schlachten" und ihn anschließend zu verbrennen? Und was sagt diese Metapher über einen Gott aus, der solche Beweise des unbedingten Gehorsams benötigt?
Grüße,
Arne
Abraham liebte seinen Sohn Isaak. Noch mehr jedoch wog seine Beziehung zu Gott. Es geht Gott hier um die Prüfung des Abraham. Um den Gehorsam ob Gott allein die bestimmende Kraft ist. Natürlich wollte Gott nie den Tod eines Kindes. Es geht aber darum, wie weit wir Menschen uns dem allmächtigen Gott "ausliefern", obwohl wir vieles was uns im Leben auferlegt wird nicht verstehen, oder nur bruckstückhaft verstehen.
"Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin."
Abraham liebte seinen Sohn Isaak. Noch mehr jedoch wog seine Beziehung zu Gott. Es geht Gott hier um die Prüfung des Abraham. Um den Gehorsam ob Gott allein die bestimmende Kraft ist. Natürlich wollte Gott nie den Tod eines Kindes. Es geht aber darum, wie weit wir Menschen uns dem allmächtigen Gott "ausliefern", obwohl wir vieles was uns im Leben auferlegt wird nicht verstehen, oder nur bruckstückhaft verstehen.
"Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin."
Abraham war in einem Loyalitätskonflikt, denn sowohl sein schutzloser Sohn wie auch die (obskuren und rational nicht nachvollziehbaren) Ansprüche des Gottes forderten seine Loyalität. Abraham ist in furchtbarer Weise an dieser Aufgabe gescheitert, indem er sich gegen seinen Sohn entschied.
Offtopic:
Bekannt ;-) : Die katholischen Stammwähler votierten 1932 und 1933 (wie fast immer) für ihre Parteien, die katholischen (konservativen) Parteien: das Zentrum und die Bayrische Volkspartei.
Leider votierten die Zentrumsabgeordneten 1932 für Hermann Göring als Reichstagspräsident, enthielten oder lehnten den SPD-Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten ab und verhalfen 1933 dem Ermächtigungsgesetz von Hitler mit ihrer Zustimmung zur notwendigen 2/3 Mehrheit.
Abraham war in einem Loyalitätskonflikt, denn sowohl sein schutzloser Sohn wie auch die (obskuren und rational nicht nachvollziehbaren) Ansprüche des Gottes forderten seine Loyalität. Abraham ist in furchtbarer Weise an dieser Aufgabe gescheitert, indem er sich gegen seinen Sohn entschied.
So kann man das evtl. als Nichtchrist deuten. Als Mensch, als Vater eines Kindes. Ja.
Als Christ scheitert man nicht wenn man sich für Gott entscheidet und sich ihm ganz ausliefert.
Mir scheint es nur gerade so, als würdest Du Deine Interpretation wechselweise davon abhängig machen, ob es sich wahlweise um eine Metapher oder Faktengeschichte handelt. Letzteres hattest Du bereits (für Dich) ausgeschlossen.
Und was der Eine als obskur und rational nicht nachvollziehbar tituliert benennt ein anderer mit "Gottes Wege sind unergründlich"
oder exakter
"Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR; sondern soviel der Himmel höher ist denn die Erde, so sind auch meine Wege höher denn eure Wege und meine Gedanken denn eure Gedanken"
Abraham liebte seinen Sohn Isaak. Noch mehr jedoch wog seine Beziehung zu Gott. Es geht Gott hier um die Prüfung des Abraham. Um den Gehorsam ob Gott allein die bestimmende Kraft ist. Natürlich wollte Gott nie den Tod eines Kindes. Es geht aber darum, wie weit wir Menschen uns dem allmächtigen Gott "ausliefern", obwohl wir vieles was uns im Leben auferlegt wird nicht verstehen, oder nur bruckstückhaft verstehen.
Da stellt sich natürlich die Frage, ob man sich einer Ideologie unterordnen möchte, die bedingungslosen Gehorsam bis hin zum Kindesmord zur Tugend verklärt.
Gruß Torsten
__________________
Dies ist das Land, in dem man nicht versteht
Dass „Fremd“ kein Wort für „Feindlich“ ist
In dem Besucher nur geduldet sind
Wenn sie versprechen, dass sie bald wieder geh'n
Es ist auch mein Zuhaus, selbst wenn's ein Zufall ist
Und irgendwann fällt es auch auf mich zurück
Abraham war in einem Loyalitätskonflikt, denn sowohl sein schutzloser Sohn wie auch die (obskuren und rational nicht nachvollziehbaren) Ansprüche des Gottes forderten seine Loyalität. Abraham ist in furchtbarer Weise an dieser Aufgabe gescheitert, indem er sich gegen seinen Sohn entschied.
In der Story steht, dass Gott befohlen hat den Sohn zu töten.
Kurz vor knapp kam dann irgendeiner aus den unteren Chargen ("ein Engel") daher und nahm den Befehl zurück.
Und zwar mit der dubiosen Begründung, dass Gott es mit dem Brandopfer gar nicht so ernst gemeint habe, und dass das alles nur ein Test oder ein Späßchen gewesen sein solle.
Dubioserweise hat der Engel dann auch noch einen Widder als Ersatzbrandopfer dabei. Bei der gegebenen Begründung doch völlig unverständlich.
Man könnte auf den Gedanken kommen, dass der Engel sich gedacht hat: "Der Alte sieht eh nicht mehr so gut und merkt den Unterschied zwischen einem brennenden Widder und einem brennen jungen Menschen sowies nicht."
Kann man als monotheistisch Glaubender denn so einfach ignorieren was Gott befohlen hat, nur weil irgendein Engel daherkommt und was anderes sagt?
Müsste man bei der Tragweite des Befehs nicht annehmen, dass nur Gott selber den Befehl hätte zurücknehen können?