Mozart starb als Ketzer. Nicht im offiziellen Sinne, denn das hätte ein amtliches Kirchenverfahren zur Exkommunikation erfordert. Aber inoffiziell, im Rahmen des Wiener Klerus.
Die Folgen: • Bei seinem Tod wurden Mozart, getaufter Katholik, die Sterbesakramente vom anwesenden Priester verweigert. • Der berühmte Bürger der Stadt Wien, der vermögende Freunde hatte, bekam kein Begräbnis in geweihter Erde. Sondern er wurde anonym in einem Armengrab der Vorstadt beigesetzt.
Der Grund dafür war die Handlung der "Zauberflöte", Mozarts berühmteste und letzte Oper. Sie zählt zu seinen letzten Werken. Sie galt teilweise als gotteslästerlich; die Handlung, das Drehbuch, stammen jedoch nicht von Mozart. Er steuerte nur die Musik zur Handlung bei.
Wer sich für Mozart als Komponist von Kirchenmusik interessiert, wird diesen Details möglicherweise Beachtung schenken.
Das mit Mozart ist wirklich traurig und deprimierend.
Man weiß gar nicht, was man dazu sagen soll. Es macht mich fassungslos.
Gerade Mozart, der vielleicht das überzeugendste Argument für einen "göttlichen Funken" ist, wurde wie Abfall verscharrt, ohne Namen, ohne Anteilnahme. Weil er den ach-so-guten Leuten nicht gut genug war.
Es zeigt die rasende Eifersucht der Religionen auf das wahrhaft Erhabene; den kleinlichen Neid des Klerus auf das wirklich Große; und die Verachtung der Geistlosen gegenüber dem schöpferischen Genie.
Es ist ein Trost, dass seine Musik noch erklingen wird, wenn die Religionen längst untergegangen sein werden.
Finde ich in Ordnung. Man kann niemanden zwingen, Leute zu bedienen, die mit der eigenen Religion nicht kompatibel sind.
Man sollte diese Regelung daher nicht nur auf Bäcker anwenden, sondern auch auf Notärzte. Und auf den Nachtdienst der Apotheken.
Muslimische Kinder sollten es auch nicht mehr hinnehmen müssen, eine Lehrerin vor die Nase gesetzt zu bekommen. Oder mit jüdischen Kindern den Pausenhof zu teilen.
Es ist ein Trost, dass seine Musik noch erklingen wird, wenn die Religionen längst untergegangen sein werden.
Du träumst, lieber Jörn. Wir haben europaweit ein Erstarken des politischen Konservatismus. In Bayern hängt man sogar wieder Kreuze auf. Das ist selbst mir suspekt. Wir haben in DE eine starke Einwanderung aus glaubensstarken Ländern. Und eine zukünftige gemeinsame Europapolitik wird meiner Meinung nach dafür sorgen, dass das so bleibt. Manche Bundesländer gönnen sich sogar einen weiteren religiösen Feiertag und ich befürchte, dass es nicht lange dauern wird, dass auf Gleichheit gepolte Mitmenschen demänchst über einen muslimischen Feiertag in DE nachdenken werden. Und langfristigt? Werden uns in ferner Zukunft intelligente Maschinen den Rang als intelligentestes Lebewesen ablaufen, wäre es nicht die schlechteste Idee, uns eine Gottheit in irgendeiner Form vorzusetzen, um uns politisch motiviert manipulieren zu können. Diese Mechanismen kennt man ja aus der Geschichte.
Beerdigt wurde er auf die billigst mögliche Weise, die so genannte "Beerdigung dritter Klasse". Die genaue Lage seines Grabes ist unbekannt. Denn keiner der Beerdigungsgäste machte ich die Mühe, den gut einstündigen Fußmarsch in die Wiener Vorstadt St. Marx auf sich zu nehmen, um Mozart, dessen Sarg mit einer Kutsche transportiert wurde, ein letztes Geleit zu geben. Auch kein Geistlicher.
Mir kommen die Tränen.... Jetzt sag bloß, du pochst als überzeugter Atheist auf so ein steinzetiliches Kultgedöns wie eine kirchliche Beerdigung?
Mozart starb als Ketzer. Nicht im offiziellen Sinne, denn das hätte ein amtliches Kirchenverfahren zur Exkommunikation erfordert. Aber inoffiziell, im Rahmen des Wiener Klerus.
Die Folgen: • Bei seinem Tod wurden Mozart, getaufter Katholik, die Sterbesakramente vom anwesenden Priester verweigert. • Der berühmte Bürger der Stadt Wien, der vermögende Freunde hatte, bekam kein Begräbnis in geweihter Erde. Sondern er wurde anonym in einem Armengrab der Vorstadt beigesetzt.
Der Grund dafür war die Handlung der "Zauberflöte", Mozarts berühmteste und letzte Oper. Sie zählt zu seinen letzten Werken. Sie galt teilweise als gotteslästerlich; die Handlung, das Drehbuch, stammen jedoch nicht von Mozart. Er steuerte nur die Musik zur Handlung bei.
Wer sich für Mozart als Komponist von Kirchenmusik interessiert, wird diesen Details möglicherweise Beachtung schenken.
Mozart war bekanntlich Freimaurer und gehörte der Loge an, was für die katholische Kirche unvereinbar ist. Das spielte, wenn ich jetzt mal spekuliere, vermutlich auch eine Rolle, weshalb ihm die letzte Ölung verweigert wurde und weshalb er auf dem im 17. Jahrhundert angelegten kommunalen Friedhof, der wie alle wegen der Seuchenvorschriften ausserhalb der Stadtmauern lag, begraben wurde, nachdem vorher in einer Kapelle des Stephansdoms im privaten Kreis eine Einsegnung stattgefunden hatte. Die Begleitung durch Angehörige, Freunde auf den 4km entfernten Friedhof vor die Stadtmauern nach der Einsegnung soll damals nicht üblich gewesen sein.