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Ich habe mich heute nämlich sehr ausführlich mit den Katholiken beschäftigt. Ich habe bei verschiedenen Quellen recherchiert, was Fronleichnam bedeutet, was genau gefeiert wird, welche Historie es hat, und wie das Brauchtum in Europa aussieht. Ich habe einen längeren Artikel für dieses Forum geschrieben, um meine Infos darzustellen. Ich habe Bilder zur Illustration ausgewählt. Ich habe einen Gottesdienst von epischer Länge besucht. Ich lief sogar ein Stück weit mit der Prozession mit, und das ist mir schwergefallen....
Ich war tatsächlich überrascht und musste beim Lesen zweimal ansetzen, um sicher zu sein, dass du auch meinst was du sagst. Da hast du wirklich meine volle Anerkennung
Dass du es dann am Ende nicht lassen kannst und abwertend wirst, ist eigentlich nur schade:
Einen Keks durch die Stadt zu tragen ...
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Ich mag mich täuschen, aber die Hellsten sind nicht hinter dem Bischof her gestolpert. Das waren schon spezielle Leute.
Ich erinnere mich, als ich sagte, dass am CSD in Stuttgart schwule, bunt gekleidete Männer umhersprangen, wurde ich als homophob und menschenverachtend bezeichnet und von Klugschnacker obendrauf sogar noch ermahnt wegen dem Begriff "umher". Dabei war es wirklich so und noch viel wilder. Mir ist natürlick klar, dass hinter dem Treffen beim CSD eine Message steht. Vielleicht kannst du das auch bei der Prozession so sehen.
Dass Klugschnacker aus den Texten ebenso nichts Positives zieht, war mir natürlich klar (trotzdem natürlich Danke fürs Kommentieren, Klugschnacker).
Ich ziehe aus den Texten weder etwas Positives noch etwas Negatives. Ich versuche lediglich zu prüfen, ob die darin aufgestellten Behauptungen zutreffen.
Folgendes sollten wir meiner Meinung nach nicht aus dem Blick verlieren:
Die Physiker haben ihre Autorität auf dem Gebiet der Physik vor mehreren Generationen. Über real existierende Götter wissen sie überhaupt nichts. Darüber können sie nichts wissen, ebensowenig wie irgend ein anderer Mensch darüber etwas wissen kann.
Deswegen diskutieren sie vor allem über Religion, nicht über Götter. Religion, etwa das Christentum, existiert zweifellos, ebenso wie die Vorstellung von Menschenrechten oder dem Völkerrecht.
Unzulässig ist nun die Vermischung: Dass im Reden über Religion irgendetwas über die reale Existenz von Göttern ausgesagt wäre. Deshalb können die Physiker keine Kronzeugen dafür sein, ob es Götter gibt oder nicht. Sie verkünden lediglich ihre private Meinung über Religion.
Ich erinnere mich, als ich sagte, dass am CSD in Stuttgart schwule, bunt gekleidete Männer umhersprangen, wurde ich als homophob und menschenverachtend bezeichnet und von Klugschnacker obendrauf sogar noch ermahnt wegen dem Begriff "umher". Dabei war es wirklich so und noch viel wilder.
Aha... Soso. Du hast vergessen zu erwähnen, dass Du Dich sehr offen und überdeutlich gegen einen solchen CSD ausgesprochen hattest und es für Stuttgarter Verhältnisse einfach unangemessen fandest, wie die Herrschaften so gekleidet waren und sich benommen haben. So weit jedenfalls reichen meine Erinnerungen schon noch.
Aber das da ist ok? Wenn ja, warum? Ist das da unsere neue Feierkultur???
Das exakt gleiche Bild gibt es sicher auf vom WASEN oder Frühlingsfest in Stuttgart. Ich war da und wurde ständig überall angegrabscht (ich meine das absolut wörtlich), ganz plump und sehr deutlich angemacht... von Deutschen Jungs, die mehrere Drinks zu viel hatten und sich offensichtlich einfach nur die Mädels schön gesoffen haben... aggressiv angeschrien... Ich bin wahrlich nicht ängstlich oder sonst irgendwie spießig... dafür habe ich in meinem Leben schon zu viel gesehen und erlebt (müssen). Es hat mich deshalb auch nur ein müdes lächeln gekostet... Wie das bei anderen so aussieht, weiß ich nicht. Bestimmt gibt es Mädels, denen das äußerst unangenehm ist.
Ach und das da fällt mir spontan noch ein. Ich war ja selbst öfter dabei... später an der Siegessäule aber nicht mehr... zu viele Leute.
Loveparade in den 90ern in Berlin. 100.000nde im Drogi- und Alkrausch...
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
"Ja, unser Freund Dirac hat eine Religion; und der Leitsatz dieser Religion lautet: Es gibt keinen Gott, und Dirac ist sein Prophet" (S. 293)
Ich habe diesen Text auch nicht verlinkt, um zeigen zu wollen, dass Heisenberg an einen Gott glaubt, sondern aus einer Art Verteidigungshaltung heraus, da Jörn kein gutes Haar an einer Form der Religion lässt. Immerhin denken solche hochgebildeten Wissenschaftler viel offener darüber nach. Dass Klugschnacker aus den Texten ebenso nichts Positives zieht, war mir natürlich klar (trotzdem natürlich Danke fürs Kommentieren, Klugschnacker).
Heisenberg zeigt die beiden Extreme auf (rein objektive Welt/rein subjektive Welt) und die Schwierigkeiten daran. Ich kann mich in den Texten und der Denkweise sehr gut wiederfinden.
Unter Physikern gibt es (grob eingeteilt) die Poeten, die Ingenieure und die Mathematiker. Heisenberg ist ein Poet gewesen und verwendet daher eine bildhafte Sprache. Ich finde das sehr angenehm, trotz des schwierigen Themas der Quantenphysik. Er hatte eine philosphische Ader und war musikalisch sehr interessiert.
In der Mediathek des BR gibt es eine kleine Sendereihe über ihn.
Empfehlenswert ebenso der Klassiker "Der Teil und das Ganze: Gespräche im Umkreis der Atomphysik"
Im Unterschied zu Deiner in diesem Thread erläuterten Gottesvorstellung, in der die Unterschiede zwischen Religion / Gott und Naturgesetzen tendentiell verschwinden sollen, sieht aber Heisenberg keinen solchen Zusammenhang und besteht auf der sorgfältigen Trennung zwischen der Sprache der Naturwissenschaften und der Religion.
Zu der Sorgfalt, mit der wir die beiden Sprachen, die religiose und die naturwissenschaftliche, auseinanderhalten müssen, gehört auch, dass wir jede Schwächung ihres Inhalts durch ihre Vermengung vermeiden mussen. Die Richtigkeit
bewährter naturwissenschaftlicher Ergebnisse kann vernünftigerweise nicht vom
religösen Denken in Zweifel gezogen werden, und umgekehrt dürfen die ethischen
Forderungen, die aus dem Kern des religiösen Denkens stammen, nicht durch allzu
rationale Argumente aus dem Bereich der Wissenschaft aufgeweicht werden. S. 348.
Er sieht in der Religion vor allem den Bereich der Ethik, welche die Ergebnisse der Naturwissenschaften nach ethischen Kritierien in das gesellschaftliche Ganze einordnet und verwendet. Diese Auffassung (ohne Religion kein ethisches Verhalten) wurde hier ja schon mehrfach begründet kritisiert, deswegen keine Wiederholung
Die Sache mit Heisenberg ist ein uralter Trick. Er wird lediglich als Autorität verwendet, weil jeder seinen Namen kennt; was er inhaltlich sagt, ist im Grunde egal. Hauptsache, man kann ihn als berühmten Denker vor den eigenen Karren spannen. "Seht her! Sogar ein berühmter Wissenschaftler hat irgendwas über Religion gesagt!"
Auf atheistischen Webseiten würde schon in der ersten Antwort auf ein solches Posting ausgerufen: "Argument from authority!" Man kann ein Argument nicht mit der Autorität einer Person begründen.
Die Ironie besteht darin, dass ja gerade die Wissenschaft sorgfältig darauf achtet, Autorität oder Prominenz nicht als Argument für eine These gelten zu lassen. Es zählt allein die Begründung und der Beweis.
Religiösen Menschen (nicht allen) fällt das oft nicht auf, denn in religiösen Bereichen gibt es eigentlich kein anderes Argument als das der Autorität. Der Papst hat recht, weil er der Papst ist. Beweisen kann er so wenig wie sein Gärtner. Man ist es also gewohnt, dass mit Autorität argumentiert wird. Verstehen kann man es sowieso nicht, also was soll's. Wird schon stimmen.
Was Heisenberg über Religion sagt, hat rein anekdotischen Charakter. Es mag interessant sein, sich damit zu beschäftigen. Beweiskraft hat es nicht, ebensowenig wie es Beweiskraft hat, was Newton oder Mozart über Gott dachten.
Heisenberg setzt diese Trennung zwischen Beweis und Meinung bei seinen Zuhörern vermutlich voraus. Der Trick besteht darin, seine Äußerungen vor ein Publikum zu bringen, denen diese Trennung nicht so geläufig ist. Heisenberg würde sicherlich widersprechen, wenn irgendjemand sagen würde: "Sehr her, Heisenberg meint dies und jenes, also muss es so sein!"
Aha... Soso. Du hast vergessen zu erwähnen, dass Du Dich sehr offen und überdeutlich gegen einen solchen CSD ausgesprochen hattest und es für Stuttgarter Verhältnisse einfach unangemessen fandest, wie die Herrschaften so gekleidet waren und sich benommen haben. So weit jedenfalls reichen meine Erinnerungen schon noch.
Aber das da ist ok? Wenn ja, warum? Ist das da unsere neue Feierkultur???
Hi Vicky, schön dass du wieder mitmischt.
Ja, das gehört alles dazu. Ich lag als junger Kerl auch mal besoffen irgendwo rum. Ich war schon 2x auf dem CSD in Stuttgart.
Letztes Jahr auf dem Wasen war ich samt Bierkrug ganz nah an Isi Glück dran und war (voll ) begeistert. Wir sind dicke Facebook-Freunde geworden
Mein Verhätlnis zu Schwulen ist seit frühester Kindheit bis heute völlig entspannt. Wir können das aber gerne nochmal erörtern Ob wir in 2018 in einem toleranten DE noch einen CSD "brauchen", darüber lässt sich meiner Meinung nach streiten. Gleichwohl habe ich später deutlich gemacht, dass ich es als äussert bedenklich und schlecht empfinden würde, würde ein CSD verboten.
Mir ging es nur darum, dass ich das Gefühl habe, dass manche Personen hier auf saloppe Äusserungen giftig reagieren, selbst aber saloppe Äusserungen machen. That´s it!
Im Unterschied zu Deiner in diesem Thread erläuterten Gottesvorstellung, in der die Unterschiede zwischen Religion / Gott und Naturgesetzen tendentiell verschwinden sollen, sieht aber Heisenberg keinen solchen Zusammenhang und besteht auf der sorgfältigen Trennung zwischen der Sprache der Naturwissenschaften und der Religion.
Moment! Ich habe schon öfters darauf hingewiesen, dass man Naturwissenschaft und Religion nicht mischen soll. Genau das sagt er auch. Wissenschaftliche Erkenntnisse darf man nicht "religiös" in Frage stellen und ebenso sollte man nicht krampfhaft versuchen, religiöse oder ethische Frage auf die Bühne der Wissenschaft zu zerren. Das ist genau mein Kredo.
Lediglich denke ich halt laut darüber nach, ob Relgion und Wissenschaft letztendlich auf das gleich hinauslaufen, auf einer "Übernatürlichkeit" oder "Transzendenz" (letztendlich fehlen uns dafür sowieso [noch] die Begrifflichkeiten). Da diese Frage für mich offen ist, werfe ich Religion nicht weg.