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Alt 16.01.2018, 15:41   #10281
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Zitat:
Zitat von KalleMalle Beitrag anzeigen
Wenn diese Voraussetzung für den einzelnen Schüler nicht erfüllt ist, dann muß man aber die Eltern fragen, weshalb er dann zu genau diesem Unterricht angemeldet wurde.
Kurz gesagt, zum Zwecke der Indoktrinierung. Das liegt doch auf der Hand. Mit anderen Worten, zum Zwecke der Erziehung zu einem bestimmten Glauben.

Menschen, die an Gott glauben, kamen ohne diesen Glauben zur Welt. Er wurde ihnen in den meisten Fällen anerzogen. Katholische Menschen hatten so gut wie immer katholische Eltern.
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Alt 16.01.2018, 16:09   #10282
keko#
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Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 19.231
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Kurz gesagt, zum Zwecke der Indoktrinierung. Das liegt doch auf der Hand. Mit anderen Worten, zum Zwecke der Erziehung zu einem bestimmten Glauben.
Indoktrinierung wird für ganz andere Kaliber verwendet. Was glaubst du, was wohl Menschen denken, die im Namen einer Religion massakriert werden, wenn sie hören, dass deutsche Kinder im kath. Religionsunterricht angeblich indoktriniert werden?
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.01.2018, 16:11   #10283
KalleMalle
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Beiträge: 1.135
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Kurz gesagt, zum Zwecke der Indoktrinierung. Das liegt doch auf der Hand. Mit anderen Worten, zum Zwecke der Erziehung zu einem bestimmten Glauben.

Menschen, die an Gott glauben, kamen ohne diesen Glauben zur Welt. Er wurde ihnen in den meisten Fällen anerzogen. Katholische Menschen hatten so gut wie immer katholische Eltern.
Aber es sind doch mehrheitlich die Eltern von Schülern die sich hier über die Indoktrination beschweren. Sie haben sich doch bei gegebener Wahlfreiheit genau für einen bestimmten Unterricht entschieden.
Ich verstehe nicht, wie man sich dann darüber beschweren kann.

Im Übrigen steht in den Lehrplänen beispielsweise auch ausdrücklich drin, daß die Schüler auch andere als die eigene Glaubensrichtungen kennenlernen sollen.
KalleMalle ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.01.2018, 16:42   #10284
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
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Beiträge: 24.451
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Was glaubst du, was wohl Menschen denken, die im Namen einer Religion massakriert werden, wenn sie hören, dass deutsche Kinder im kath. Religionsunterricht angeblich indoktriniert werden?
Ich weiß nicht, was sie denken. Vielleicht, dass sie besser nicht indoktriniert werden sollten. Oder wolltest Du nahelegen, dass die Opfer einer Religion die Verbreitung von Religion befürworten? Das halte ich für unwahrscheinlich.

Lass die jungen Menschen doch von sich aus die Religion oder den Katholizismus entdecken. Wozu braucht es einen Lehrer, der ihnen in der Schule Noten dafür gibt?
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Alt 16.01.2018, 16:46   #10285
qbz
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Beiträge: 12.382
Zitat:
Zitat von KalleMalle Beitrag anzeigen
Die Lehrpläne beispielsweise für den katholischen Religionsunterricht lassen sich zumindest für Bayern und für Baden-Württemberg (das dürften die konservativsten sein) mit ein paar wenigen Klicks googeln.
Dort kann man jede Menge Indizien dafür finden, daß Indoktrinationen gem. der weiter oben genannten Definition oder das gezielte Unterbinden einer eigenen Meinung jedenfalls nicht zu den Lernzielen gehören.
.....
Als zentrales Lernziel wird die Ausbildung einer "religiösen Identität" im kath. Sinn genannt. Ich habe mir aufgrund Deiner Äusserung die Mühe gemacht, den Lehrplan Jahrgangsstufe 1-4 für den kath. Religionsunterricht von Bayern durchzulesen (verabschiedet vom Bischof).

Relevant für den Unterricht sind die im Fachlehrplan ab S. 33-46 ausgeführten 11 Lernbereiche. Sie vermitteln die katholische Sichtweise und es ist wichtigstes Ziel, die Kinder für die katholische Kirche als praktizierendes Glaubensmitglied zu werben, was in didaktische Einheiten mit der Angabe von zu erwerbenden Glaubenskompetenzen aufgeteilt ist. Beispielhaft dafür sind genannt die Lernbereiche 5: Die Heilige Schrift - Buch des Lebens und des Glaubens; 9: In der Gemeinde leben - Zur kath. Kirche gehören und 10: Den Glauben feiern - Jesus Christus begegnen.

"Die Schülerinnen und Schüler:
- geben Auskunft über Grundelemente der Eucharistiefeier und deuten Brot und Wein als sichtbares Zeichen der Gegenwart Jesu Christi
und Inhalt der Kompetenz:
- das Sakrament der Eucharistie: Brot und Wein als Zeichen der Liebe und Hingabe (Abschiedsmahl Jesu Christi Lk 22,14-23; 1 Kor 11,23-26) und der bleibenden Gegenwart Jesu Christi) "

https://www.rpz-bayern.de/dld/Lehrpl...gionslehre.pdf

Eigentlich erwartete ich aufgrund Deiner Beschreibung etwas anderes, nämlich eine neutrale Darstellung des Christentums mit etwas Distanz zu den Dogmen vermittelt. Mich hat der Lehrplan enttäuscht und ich erkenne wenig Fortschritte. Dass man dann auf dem Hintergrund der vermittelten katholischen, christlichen Dogmen auch den Kontakt zu anderen Glaubensgemeinschaften herstellt, im Lernbereich 11: Christ sein - Austausch mit anderen, soll die kath.-christliche Identität im Vergleich mit anderen Glaubensrichtungen festigen, zumal die Kinder in religionsverschiedenen Umgebungen aufwachsen.

Geändert von qbz (16.01.2018 um 17:05 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.01.2018, 16:47   #10286
waden
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Beiträge: 1.121
Zitat:
Zitat von KalleMalle Beitrag anzeigen
Die Lehrpläne beispielsweise für den katholischen Religionsunterricht lassen sich zumindest für Bayern und für Baden-Württemberg (das dürften die konservativsten sein) mit ein paar wenigen Klicks googeln.
Dort kann man jede Menge Indizien dafür finden, daß Indoktrinationen gem. der weiter oben genannten Definition oder das gezielte Unterbinden einer eigenen Meinung jedenfalls nicht zu den Lernzielen gehören.

Den Lehrpläne liegt aber sehr wohl die Annahme zugrunde, daß der Schüler prinzipiell an die Existenz (eines) Gottes glaubt. Wenn diese Voraussetzung für den einzelnen Schüler nicht erfüllt ist, dann muß man aber die Eltern fragen, weshalb er dann zu genau diesem Unterricht angemeldet wurde.
Es führt innerhalb dieser Diskussion vielleicht nicht sehr viel weiter, wenn jetzt jeder Teilnehmer Berichte von seinen Religionslehrern einbringt. Trotzdem möchte ich etwas persönliches dazu schreiben:
Ich könnte als Vater von 3 Kindern darauf antworten, dass ich das ungefähr aus den Gründen getan habe, die in diesem Thread von Seiten der Kirchenbefürworter bzw. Gläubigen bereits angeführt wurden. Dem liegt ungefähr die Ansicht zu Grunde, dass das Christentum Teil unserer kulturellen Tradition ist und insofern Kenntnisse darüber sinnvoll sind. Das in Deutschland gemäßigt interpretierte Christentum orientiert sich an dem Wertesystem, dass wir gutheißen (zum Beispiel Nächstenliebe, altruistisches Verhalten, über den eigenen Tellerrand gucken…) . Für die Großeltern war es eine Selbstverständlichkeit, dass die Kinder getauft werden und es wäre für die Großeltern arg gewesen, die Enkel ungetauft zu wissen.

Unabhängig davon, was in den bayerischen Lehrplänen stehen mag, hat der Religionsunterricht meiner Kinder aber durchaus Indoktrinationsversuche erkennen lassen, auf die meine 3 Kinder entsprechend ihrem jeweiligen Naturell völlig unterschiedlich reagiert haben. Zunächst haben sie angenommen, alles glauben zu müssen, weil es von Lehrern erzählt wurde. Wenn sie zu Hause nachfragten, was es mit den gruseligen Geschichten auf sich habe, und ob das wirklich so passiert sei, habe ich ihnen erklärt, dass dies Geschichten von historischem Interesse sind, die aber tatsächlich nicht so stattgefunden haben. Das hat sie dann innerlich Abstand nehmen lassen. Wenn die jeweiligen Religionslehrer die biblischen Geschichten als Wahrheiten abfragten, haben meine Kinder das nicht mehr für wahr genommen.

Meine älteren Kinder haben es einfach ausgeblendet, als würde ihnen jemand die Märchen der Gebrüder Grimm als Wahrheit erzählen und haben es bis zum Ende der Schulzeit abgesessen. Meine jüngste Tochter nimmt diese Themen ernster und ist dann Spiritualität interessiert; sie wollte schließlich in Ethik wechseln, weil ihr der Religionsunterricht zu unangenehm wurde. Die Lehrerin kündigte ihr „nicht in die Hölle, aber in die Verdammnis“ an, wenn sie sich von der katholischen Religion abwende (2017).

Mein Sohn ist zur Zeit in der Berufsschule. Weil sich zu wenige Schüler für katholische Religion und zu viele für Ethik angemeldet haben, findet kein katholischer Religionsunterricht statt. Stattdessen wird Ethik unterrichtet - vom katholischen Religionslehrer ;-) und ihr dürft raten: der Unterricht ist dogmatisch.

Keko, bei Dir und Deinen Kindern mag das anders gewesen sein. Ich kenne es so.
Wenn ich es mir recht überlege, war es eigentlich der Ärger über die Religionslehrerinnen und Religionslehrer meiner Kinder, welche mich dazu führten, mir über meine Position zu Religion und Kirche klar zu werden. Heute würde ich meine Kinder nicht mehr in den Religionsunterricht schicken.
waden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.01.2018, 16:51   #10287
waden
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Beiträge: 1.121
Gelegentlich wurde hier zuletzt der Eindruck erweckt, dass Atheisten der Ansicht seien, dass die Welt ein besserer Ort wäre, wenn es nur noch Atheisten gäbe. Das ist natürlich eine zu verkürzte Darstellung.

Die Welt wäre wohl ein besserer Ort, wenn es weniger dogmatische Weltbilder gäbe. Auch die strengen weltlichen Dogmen von Diktaturen (zum Beispiel Faschismus) sind ein Übel. Das macht aber religiöse Dogmen nicht automatisch gut. In der Geschichte ist erkennbar, dass die Kirche keine Berührungsängste mit absolutistischen Herrschern (Gottesgnadentum) , Hitler oder Franco hatte und sich hier dogmatische Systeme gut miteinander verstanden.

Wohl kaum ein Mensch ist davor gefeit, sich gedanklich dogmatisch zu verrennen. Das kann ich aber nicht als Argument verstehen, die Wüstendogmatik der abrahamitischen Religionen als eine heute gültige Position anzuerkennen. Dass die Kirche sich heute im Westen an die Demokratie anlehnt, hat wohl auch damit zu tun, dass das hier eben die aktuelle Herrscherform ist - und die Kirche saß doch meist recht nah bei den Herrschern.
waden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.01.2018, 16:54   #10288
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Benutzerbild von Klugschnacker
 
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Zitat:
Zitat von KalleMalle Beitrag anzeigen
Aber es sind doch mehrheitlich die Eltern von Schülern die sich hier über die Indoktrination beschweren. Sie haben sich doch bei gegebener Wahlfreiheit genau für einen bestimmten Unterricht entschieden. Ich verstehe nicht, wie man sich dann darüber beschweren kann.
Ich kritisiere konkret zwei Punkte:

Erstens: Kinder soll man meiner Meinung nach nicht anlügen, außer man ist durch einen Notfall dazu gezwungen. Besonders in der Schule, durch die besondere Autorität des Lehrers, haben sie ein Recht darauf, nicht angelogen zu werden.

Zweitens: Das Grundgesetz erlaubt allen Menschen, sich religiös frei zu entfalten, die eigene Religion frei zu wählen und ggfs. ohne Religion zu leben. Die religiöse Erziehung kleiner Kinder an den Schulen beeinträchtigt die Religionsfreiheit der Kinder. Der Religionsunterricht sollte daher frühestens mit dem Alter der Religionsmündigkeit (14 Jahre) erteilt werden, begrenzt auf ein halbes Jahr, in dem alle Weltreligionen zur Sprache kommen. Wer tiefer bei einer bestimmten Religion einsteigen will, kann das in seiner Freizeit bei den Kirchen tun.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
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