Wir nehmen das Zeug um besser zu funktionieren, ohne großartig über die Folgen nachzudenken (Folgen für unseren Körper aber auch die Umwelt -> Abwasserverschmutzung etc.). Und daher sehe ich da auch kaum einen Unterschied zum Radprofi, der die Infusion zur schnelleren Regeneration bekommt.
Ich stimme Dir sofort zu, sobald Du mir überzeugende negative Begleiterscheinungen einer Infusion nennst. Ich bin keineswegs sicher in meiner Meinung zu Infusionen nach einer Langdistanz, sofern sie jemand haben möchte, sie ihm hilft und er sie selbst bezahlt.
Nur eines finde ich überflüssig: erwachsene Sportler vor sich selbst zu schützen. Sie dürfen Familien gründen, mit einem Kautschukseil um die Knöchel von einem Baukran springen, mit 250 Sachen über die Autobahn brettern oder für das Vaterland in den Krieg ziehen. Aber mit einem Neo in 25°C warmen Wasser schwimmen oder eine Kochsalzlösung infundieren – da zieht der besorgte Funktionär die Reißleine.
Ich stimme Dir sofort zu, sobald Du mir überzeugende negative Begleiterscheinungen einer Infusion nennst. Ich bin keineswegs sicher in meiner Meinung zu Infusionen nach einer Langdistanz, sofern sie jemand haben möchte, sie ihm hilft und er sie selbst bezahlt.
Nur eines finde ich überflüssig: erwachsene Sportler vor sich selbst zu schützen. Sie dürfen Familien gründen, mit einem Kautschukseil um die Knöchel von einem Baukran springen, mit 250 Sachen über die Autobahn brettern oder für das Vaterland in den Krieg ziehen. Aber mit einem Neo in 25°C warmen Wasser schwimmen oder eine Kochsalzlösung infundieren – da zieht der besorgte Funktionär die Reißleine.
Grüße,
Arne
Das sind alles sehr plakative und zugespitzte Beispiele.
Es geht mir aber nicht vordergründig um negative oder leistungssteigernde Effekte einer Infusion sondern um die (Doppel-)Moral. Natürlich lassen sich auf Basis meiner Argumentation keine Verbote begründen und das habe ich auch gar nicht bezweckt. Aber der gesunde Menschenverstand ("ich muss mir kein Zeug in meinen Körper jagen lassen, wenn ein paar Stunden Ruhe und Trinken es auch tun") ist für mich ein ausreichender Grund. Daher würde ich es nicht cool finden falls Frodo sich unnötigerweise eine Infusionen hat geben haben lassen, genauso wie ich es bei jedem anderen auch nicht gut finde.
Problematisch sind aber sicherlich die vielen Ebenen und Interessen die sich hier überschneiden: der Sportler, der Veranstalter/die Orga, die Ärzte, die NADA+Verbände mit ihren Regularien usw.
Da wird das Problem im wahrsten Sinne des Wortes verwässert.
Wenn Ihr keinen Unterschied zwischen einer Infusion vom Sani im Finisher-Lazarett und einer Infusion, die vom eigenen Teamarzt im Teambus verabreicht wird, sehen könnt, tut es mir leid. Kleines Quiz: Warum sind wohl Infusions-Ausrüstungen im Hotel/Teambus etc. verboten?
erst zum letzten Satz: Weil man es den TV Zuschauern nicht zumuten wollte sowas zu sehen. Lächerlich, wenn es bei einem IM als Massengeschäft so anbietet und es so handhabt, wie es passiert. Siehe Beispiel von Jens-Kleve, den man schon fast gegen seinen Willen und ohne akute Gefährdung quasi an den Tropf nötigte.
zweitens zum letzten Satz: Weil dort halt nicht nur Nährstoffe und Mineralien in den Tropf kamen sondern noch ganz andere Schweinereien mit betrieben wurden.
Zum Unterschied: Ich sehe einen. Wenn ein Freizeitsportler sich in einer einmaligen Aktion so einen Ironman gibt - mehr oder weniger gut vorbereitet - und sich am Ende mit Gehpausen ins Ziel bringt ist es absolut kein Problem wenn der sich mal ne Woche etwas unwohl fühlt. Das gehört zum Sport dazu, auch wenn man das nicht so gerne hört und sieht und es sich in den Hochglanzmedien auch schlecht verkauft. Um große Sprüche ist kaum einer verlegen... "Pain ist temporary" und so... Ironman und Marathon fürs Ego und den Lebenslauf...
Auf der anderen Seite der Radpro, der (in den meinsten Fällen bei den Helfern) gegen extrem schlechte Bezahlung abartige Leistungen vollbringen soll und auf Zuruf des Teamchefs zur Not Tag ein Tag aus 4-5h ein Feld kontrolliert, Lücken zufährt und Trinkflaschen holt. Und das auf dem RR in höherer Geschwindigkeit als es die meisten super Ironman auf einem Hightech TT können. Ach so, nicht einmalig, sonder auch gerne mal über drei Wochen. Und der Radpro weiß was er da macht und hat das über Jahre mit >40.000km inhaliert. Wenn so einer Anschlag fährt und leer ist, dann ist das auch so. Dann fühlt er sich nicht einfach mal ein bisschen fad, sondern dann hat der echt das letzte Korn auf die Straße geworfen.
Und jetzt geb ich die Frage zurück... Diesem komplett leergefahrenen Berufsportler würdest du also die Hilfe untersagen, während Du sie jemand anderem aus Wellnessgründen zugestehen würdest?! Um Dich etwas abgewandelt zu zitieren: Wenn Du keinen Unterschied siehst, tut es mir leid...
Schau mal hier, was alles passieren kann... z.B. Allergische Reaktion bis hin zum Anaphylaktischen Schock. Aber auch so eine einfache Entzündung der Einstichstelle kann äußerst appetitlich sein.
Diese Risiken sind sehr gering im Vergleich zum vorangehenden Wettkampf an sich. Ich habe den Eindruck, es geht Dir im Kern um die Prozedur, die einfach übel aussieht. Das könnte ich nachvollziehen.
Und jetzt geb ich die Frage zurück... Diesem komplett leergefahrenen Berufsportler würdest du also die Hilfe untersagen, während Du sie jemand anderem aus Wellnessgründen zugestehen würdest?!
Der Berufssportler steht in Konkurrenz zu anderen Berufssportlern. Wenn er seine Regeneration mit Kochsalz- oder Glukose-Infusionen fördert, stehen die anderen unter Zugzwang, um Chancengleichheit herzustellen. Das verursacht eine Aufwärtsspirale etc. blabla, Du kennst die Argumentation.
Beim Altersklassenathleten, der nach 14 Stunden Renndauer auf dem Zahnfleisch daherkriecht, am nächsten Tag wieder bei der Arbeit sitzt, und seinen nächsten Wettkampf Wochen oder Monate später hat, sehe ich die Sache anders. Ich finde es überzogen, hier von Doping sprechen zu wollen, wenn er eine Infusion bekommt, die ihm hilft. Es wird IMO niemand geschädigt, der Nutzen überwiegt.
Wer ein Ironman sein will, soll auch so hart sein und den Schmerz (wenn er nicht lebensbedrohlich ist) aushalten und sich keine Nadel in den Arm rammen und hinterher über einen TdF Fahrer lästern.
Wer ein Ironman sein will, soll auch so hart sein und den Schmerz (wenn er nicht lebensbedrohlich ist) aushalten und sich keine Nadel in den Arm rammen und hinterher über einen TdF Fahrer lästern.