Die Verteilung von Wohlstand durch fossile Brennstoffe einerseits und die Folgen des Klimawandels andrerseits sind nicht für alle Geschädigten gleich. Die Menschen in Bangladesh sind anders betroffen als die von Detroit. Man kann da nicht einfach Mittelwerte bilden und fertig.
Stimmt. Ein Dorf in Afrika, das zum ersten Mal Strom bekommt, hat einen deutlich höheren Sprung in den Möglichkeiten (und das unabhängig davon, ob aus Öl, Kohle oder PV), als ein Dorf in Deutschland, das auf Ökostrom umstellt. Mir geht es doch nicht um die Verteilung, sondern um die über Jahrzehnte weltweit erreichte Lebensqualität, die ohne die fossilen Brennstoffe nicht möglich gewesen wäre (dabei war z.B. die Nutzung von Öl und Gas bereits ein gewaltiger Fortschritt für Umwelt und Lebensqualität gegenüber der Kohle oder Holzverfeuerung).
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wenn ein Öltanker absäuft und einen Küstenabschnitt mit Ölschlamm kontaminiert, dann spielt bei der Frage nach dem Schadenersatz keine Rolle, was die Reederei insgesamt für die Menschheit geleistet hat. Oder allgemein die Schifffahrt.
Natürlich, das habe ich auch gemeint: ich sehe das Thema Verantwortung nur für konkrete Ereignisse, Fehler, Entscheidungen, nicht aber für die grundsätzliche Nutzung von Technologien oder Möglichkeiten.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Exxon gehört weltweit zu den größten Finanziers der Klimaleugner-Bewegung. Quelle
Kann man so formulieren. Neutraler finde ich: Sie setzen ihre Mittel für ihre Interessen ein - das tun viele öffentliche Protagonisten, und gerade auf diesem Themengebiet gibt es leider eine ausgeprägte Propagandaschlacht seit vielen Jahren, statt offener Debatte. Die EU-Kommission hat auch Milliarden an NGOs bezahlt, um ihre Interessen zu vertreten. Das ist in einer freien Welt nun mal so: jeder versucht, die öffentliche Meinung in seinem Sinne zu beeinflussen, und darf dies auch frei tun.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das ist in einer freien Welt nun mal so: jeder versucht, die öffentliche Meinung in seinem Sinne zu beeinflussen, und darf dies auch frei tun.
Bitte informiere Dich über die Fakten. Bei mir verfestigt sich der Eindruck, dass Dir in diesem Thema das grundlegende Wissen fehlt.
Für eine Aktiengesellschaft gelten Regeln. Sie hat ihre Aktionäre über die bestehenden geschäftlichen Risiken aufzuklären. Das gilt insbesondere für Umweltrisiken. "Greenwashing" ist verboten. Der Versuch, die Aktionäre über bestehende Risiken zu täuschen, ist strafbar. Es haftet der Vorstand.
Es kann also keine Rede davon sein, dass in "einer freien Welt" jeder versuchen würde, andere zu täuschen und dies auch dürfe.
Das Vorgehen von Exxon, die eigenen internen Erkenntnisse über den Klimawandel zu verheimlichen und gleichzeitig öffentlich eine andere Position zu vertreten, wird heute von vielen Juristen als eine Form der Täuschung angesehen.
Mir geht es doch nicht um die Verteilung, sondern um die über Jahrzehnte weltweit erreichte Lebensqualität, die ohne die fossilen Brennstoffe nicht möglich gewesen wäre
Das ist eine unbelegte Behauptung. Man könnte dagegen halten, dass wir ohne fossile Brennstoffe mit der Elektrifizierung der Wirtschaft weiter wären und so weiter.
Außerdem ist unklar, was unter dem Begriff "Lebensqualität" zu verstehen ist. Juristisch spielt das alles meines Wissen nach keine Rolle.
Das ist eine unbelegte Behauptung. Man könnte dagegen halten, dass wir ohne fossile Brennstoffe mit der Elektrifizierung der Wirtschaft weiter wären und so weiter.
Außerdem ist unklar, was unter dem Begriff "Lebensqualität" zu verstehen ist. Juristisch spielt das alles meines Wissen nach keine Rolle.
Arne, das ist historisch so Unsinn. Natürlich kann man nicht beweisen, dass es etwas nicht gibt. Das ähnelt der Beweisführung, dass es Gott nicht gibt.
Die industrielle Revolution wäre ohne die fossilen Energien nicht möglich gewesen. Die damit verbundene enorme Produktivitätssteigerung hat alles verändert. Nimm allein das Haber-Bosch-Verfahren. Ohne die genannte Entwicklung undenkbar. Wir könnten heute nichtmal die Hälfte der heutigen Weltbevölkerung ernähren. Entwicklung von Medizin, Hygiene, etc. wären bei weitem nicht in dem Maße möglich gewesen.
Ich gebe gern zu, dass nicht jeder das als gute Entwicklung ansehen mag. Hier scheiden sich die Geister.
Es ist aber belegt, dass wir ohne die fossilen Energien heute eine deutlich geringere Lebensqualität hätten, wenn wir Kriterien wie Kindersterblichkeit, Hygiene, Hunger, etc. ansetzen.
Bitte informiere Dich über die Fakten. Bei mir verfestigt sich der Eindruck, dass Dir in diesem Thema das grundlegende Wissen fehlt.
Ich habe eher den Eindruck, daß mir einfach Dein idealistischer Blick auf die Welt abgeht.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Es kann also keine Rede davon sein, dass in "einer freien Welt" jeder versuchen würde, andere zu täuschen und dies auch dürfe.
62 Lebensjahre bestätigen zunehmend meinen Eindruck, daß dies zwar nicht jeder, aber sehr viele tatsächlich tun und meistens auch unbehelligt davonkommen. Sowohl Firmen (Werbung ist zu 90 % Täuschung) als auch Politiker (Stichwort Wahlversprechen) , von vielen anderen ganz abgesehen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Für eine Aktiengesellschaft gelten Regeln. Sie hat ihre Aktionäre über die bestehenden geschäftlichen Risiken aufzuklären. Das gilt insbesondere für Umweltrisiken. "Greenwashing" ist verboten. Der Versuch, die Aktionäre über bestehende Risiken zu täuschen, ist strafbar. Es haftet der Vorstand.
Das Vorgehen von Exxon, die eigenen internen Erkenntnisse über den Klimawandel zu verheimlichen und gleichzeitig öffentlich eine andere Position zu vertreten, wird heute von vielen Juristen als eine Form der Täuschung angesehen.
Da sprichst Du für mich zwei paar Stiefel an. Das eine ist die Kommunikation mit den Aktionären (Risiken bezogen auf ihr Investment), etwas ganz anderes ist die "öffentliche Kommunikation" über ein Thema, das weit über die Aktien selbst hinausgeht, auch wenn es sie betrifft. Und nur weil "viele Juristen" ein Problem sehen, hat es noch lang keine Konsequenzen. Das Gleiche kann man ja auch über die meisten Corona-Maßnahmen sagen, daß sie juristisch problematisch waren, trotzdem passiert den Verantwortlichen gar nichts. Die Welt war nie gerecht, und vor Gericht wird eh nur Recht gesprochen, nicht Gerechtigkeit geübt.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das ist eine unbelegte Behauptung. Man könnte dagegen halten, dass wir ohne fossile Brennstoffe mit der Elektrifizierung der Wirtschaft weiter wären und so weiter.
Nein, es ist nun mal eine Tatsache, daß wesentliche gesellschaftlich-technische Entwicklungen immer mit dem Erschließen einer bis dahin nicht verfügbaren, effizienteren Energiequelle bzw. Energieproduktion verbunden waren, angefangen mit dem Beherrschen des Feuers, über Kohle für Dampfmaschinen bis Erdöl/Erdgas für erste Elektrifizierung von Haushalten und Industrie. Und auch die neueste Stufe mit KI wird ohne enorme Energiemengen nicht nutzbar sein.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Außerdem ist unklar, was unter dem Begriff "Lebensqualität" zu verstehen ist. Juristisch spielt das alles meines Wissen nach keine Rolle.
Lebensqualität mag für Dich juristisch keine Rolle spielen. Ist es so entscheidend, was juristisch eine Rolle spielt?
Für mich ist darin alles enthalten, was unser Leben von dem unserer Großeltern so unterscheidet, daß unsere Generation mit 80 jünger aussieht und gesünder ist, als sie mit 60. Dazu gehört medizinscher Fortschritt nur als kleiner Teil, aber auch der gesundheitsförderliche Komfort von gut beheizten Wohnungen, effektiven Verkehrsmitteln, die breite Verfügbarkeit jeder Menge an Hilfsmitteln, die den Alltag entlasten, immer sauberes Trinkwasser, mehr Hygiene im Alltag, ein gutes Gesundheitssystem, Bildungschancen, u.v.a.m., was ohne die hohe Energieverfügbarkeit nicht hätte erreicht werden können.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Die industrielle Revolution wäre ohne die fossilen Energien nicht möglich gewesen.
Das würde ich so nicht unterschreiben, Alternativen wurden sehr schnell durch die Marktmacht und den Einfluss der Ölfirmen unterbunden. Der große Sprung in der Industrialisierung, Medizin etc.. kam nicht mit den fossilen sondern mit der Elektrifizierung. Sauber, gut steuerbar, flexibel, einfach zu verlegende Leitungen, ... der Sprung von der Dampfmaschine mit Riementrieb auf die Elektrifizierung ging vergleichswiese fix und hat immense Fortschritte gebracht in der Nutzung.
Letztlich waren es zu der Zeit schon massive Verflechtungen und Marktmanipulation die man schon seit Rockefeller kannte die trotzdem systematisch verhindert haben dass Alternativen Fuß fassen. Probleme mit menschengemachtem Klimawandel und grundlegende Ansätze kennt die Wissenschaft auch schon locker 200 Jahre.
Das würde ich so nicht unterschreiben, Alternativen wurden sehr schnell durch die Marktmacht und den Einfluss der Ölfirmen unterbunden. Der große Sprung in der Industrialisierung, Medizin etc.. kam nicht mit den fossilen sondern mit der Elektrifizierung. Sauber, gut steuerbar, flexibel, einfach zu verlegende Leitungen, ... der Sprung von der Dampfmaschine mit Riementrieb auf die Elektrifizierung ging vergleichswiese fix und hat immense Fortschritte gebracht in der Nutzung.
Das ist so nicht richtig. Die Elektrifizierung ist heute noch ohne fossile nicht denkbar. Bedenke bitte nicht nur die die reine Energieerzeugung. Die Errichtung der Infrastruktur erfordert immensen Mengen an Energie fürs Mining. Allein für die Förderung und den Transport benötigst Du heute noch extrem hohe Energiedichten. Das geht bis heute nur mit fossilen. Oder Du würdest das in so kleinen Mengen machen, dass niemanden damit geholfen wäre. Schau mal bitte, welche Energiemengen beim Mining draufgehen. Dann schau mal, womit das passiert. Und mit unseren Plänen müsste das vervielfacht werden.
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62 Lebensjahre bestätigen zunehmend meinen Eindruck, daß dies zwar nicht jeder, aber sehr viele tatsächlich tun und meistens auch unbehelligt davonkommen. Sowohl Firmen (Werbung ist zu 90 % Täuschung) als auch Politiker (Stichwort Wahlversprechen) , von vielen anderen ganz abgesehen.
Ein Gedanke von der Seitenlinie dazu:
Es geht IMHO doch nicht darum, ob Politiker, NGO, Staatspräsidenten, d.h. quasi alle mit Täuschung "arbeiten" in der einen oder anderen Form, sondern darum, dass der heute 8 grösste Konzern der Welt (ExxonMobil) mit dem vierthöchsten Austoss aller Firmen von CO2 (seit 1965) eine beherrschende Machtposition in der Gesellschaft, d.h. gegenüber den Regierungen und Staaten, hat und diese für seine Zwecke mit allen Mitteln ausnutzt. Revealed: the 20 firms behind a third of all carbon emissions
Ob jetzt kleine Würste im Parlament, NGO´s oder wer weiss wer und wo für sein eigenes Konto täuschen und betrügen und dass fast alle so handeln, scheint mir komplett irrelevant angesichts der vorhandenen realen strukturellen Machtstrukturen und der Macht des Einflusses der fossilen Monopole weltweit. Man sollte bei der konkrete Analyse und Geschichte dieses gesellschaftlichen Einflusses an der realen Wirklichkeit bleiben und nicht die Monopolmacht wegdiskutieren mit Binsenwahrheiten wie: Es gibt überall Täuschung und Macht.