Ich bin nicht sicher, ob das nen Unterschied macht.
Wie schrieb R.D. Precht in seinem Buch "Tiere Denken": „Es gibt zwei Kategorien von Tieren. Die eine glaubt, dass es zwei Kategorien von Tieren gibt, und die andere hat darunter zu leiden.“ Das trifft auch in dem Kontext zu.
Ansonsten denke ich schon, uns trifft es nicht so schnell, zumindest nicht so wie Teheran, Bangladesch oder Tuvalu.
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Dazu können wir uns leisten (noch) Gegenmaßnahme zu finanzieren.
Ich hoffe, hier ist noch keiner dem Suizid verfallen
Ich bin ein wenig verblüfft, was hier so durcheinander geworfen wird. In Teheran besteht ja in der Tat in großes Problem. Und sicher spielt der Klimawandel hier ein wichtige Rolle, aber bei weitem nicht die wichtigste. Jeder hier weiss, dass die Wassernutzung in Teheran über die letzten beiden Jahrezehnte um über 50% gesteigert wurde. Jeder weiss, dass es durch die fehlende Instandsetzung der Infrastruktur darüber hinaus zu weiteren ungewollten Verlusten gekommen ist. Aufgrund Missbrauchs z.b. durch schwarze Brunnen, etc. wurde darüber hinaus der Grundwasserspiegel in Mitleidenschaft gezogen. Und jetzt kommt noch on top, dass es seit 5 Jahren deutlich weniger Niederschläge gab. Das Thema wäre aber auch so aus dem Ruder gelaufen. Die fehlenden Niederschläge haben das beschleunigt. Es ist aber nicht der stärkste Hebel in dem Spiel. Seid doch bitte so ehrlich und kehrt das nicht unter den Tisch.
Die Theorie von den Klimamigrianten habe ich auch noch nicht verstanden. Wir haben Südamerika, Afrika und Asien als relevante und populationsstarke Regionen. Der größte Teil von Südamerika ist sehr dünn besiedelt. Da wird wenig passieren. Südost- und Ostasien sind sehr wohl in der Lage sich selbst zu helfen. Da mag es wenige Ausnahmen geben, wo die ökonomische Stärke fehlt. Das sind aber nicht die bevölkerungsstärksten. Das könnte eher im mittleren Osten passieren. Da liegt es aber eher daran, dass denen aufgrund von Einmischung oder Sanktionen die ökonomische Stärke fehlt.
Bleibt Afrika. Da haben wir im relativ dünn besiedelten Süden tatsächlich ein Problem. Südsahara scheint bis dato sogar klimatisch zu profitieren. So haben sich Teile des Sahel mittlerweile von Wüsten- in Steppenlandschaft entwickelt. Das muss man dennoch im Blick behalten. Die Mischung aus ökonomischer Schwäche und irrem Bevölkerungswachstum ist hier tatsächlich problematisch.
Natürlich gibt es hier große Herausforderungen zu stemmen. Warum man deshalb permanente Trainingsrunden mit den apokalyptischen Reitern dreht, erschließt sich mir nicht.
Das geht nicht an Dich persönlich (MattF). Das war nur zufällig, weil Du regionale Beispiele aufgezeigt hast und berechtigt die Frage nach der Finanzierbarkeit gestellt hast
Respekt. Da hast Du in nur einem Absatz die gesamte klima- und umweltbedingte Migration vom Tisch gewischt, mit Ausnahme von Afrika.
Ich habe doch erklärt, warum ich das so sehe. Der Satz war lediglich die Folge. Lass uns auf die bevölkerungsstärksten Länder fokussieren. Allein die 3 größten Länder Asiens (ca. 70% der gesamten Bevölkerung) China, Indien und Indonesien können sich sehr gut selbst helfen. Wenn Du das anders siehst, argumentiere das doch bitte.
Was von dem was ich geschrieben habe, ist denn nicht korrekt. Lass uns einfach auf die Sachebene gehen.
Ich habe doch erklärt, warum ich das so sehe. Der Satz war lediglich die Folge. Lass uns auf die bevölkerungsstärksten Länder fokussieren. Allein die 3 größten Länder Asiens (ca. 70% der gesamten Bevölkerung) China, Indien und Indonesien können sich sehr gut selbst helfen. Wenn Du das anders siehst, argumentiere das doch bitte.
Fällt mir schwer.
Deine Analyse fußt auf der Grundhaltung, dass uns Fluchtmigration egal sein kann, wenn sie in anderen Ländern stattfindet: Sollen doch die Indonesier schauen, wie sie klar kommen, wenn aufgrund unserer Emissionen und sonstiger Umweltzerstörung die Menschen dort ihre Lebensgrundlage verlieren. Und in Indien, und in China und letztlich überall sonst. Was soll man dazu sagen?
Wie kommst Du zu der Behauptung, die 1.400 Millionen Inder könnten sich "sehr gut" selber helfen? Große Teile dieses Subkontinents werden in 80 Jahren praktisch unbewohnbar sein. Über 80% der landwirtschaftlichen Betriebe dort sind Kleinbauern, die bei 50°C auf den Feldern stehen werden. Mehrere Studien gehen davon aus, dass bis 2100 Hunderte von Millionen Menschen in Indien außerhalb der "menschlichen Klimanische" leben könnten.
Woher willst Du wissen, dass die indische Gesellschaft das verkraftet? Im reichen und bequemen Deutschland hat die Migration von kaum mehr als 1 Millionen Menschen innerhalb weniger Jahre eine rechtsextreme Partei zur stärksten oder zweitstärksten politischen Kraft gemacht. Wie kommst Du zu der Einschätzung, andere Gesellschaften können Wanderungsbewegungen von hunderten Millionen Menschen "sehr gut" bewältigen?
Dazu kommt die typisch westlich-technokratische Selbstüberschätzung, die sich für mein Gefühl in solchen Sätzen ausdrückt:
"So haben sich Teile des Sahel mittlerweile von Wüsten- in Steppenlandschaft entwickelt. Das muss man dennoch im Blick behalten."
Was willst Du da "im Blick behalten"? Wir haben keinerlei Handhabe, in irgend einer Form auf die Wüstenbildung und Versteppung in der südlichen Sahara zu reagieren. Die Ursachen dafür liegen zum Teil im Amazonas und dessen Abholzung, künftig in der Verschiebung von Klimazonen und Meeresströmungen. Ja, behalte das mal im Blick.
Sollen doch die Indonesier schauen, wie sie klar kommen, wenn aufgrund unserer Emissionen und sonstiger Umweltzerstörung die Menschen dort ihre Lebensgrundlage verlieren. Und in Indien, und in China und letztlich überall sonst. Was soll man dazu sagen?
Ich habe geschrieben, dass die die ökonomische Potenz haben, sich anuzupassen. Es wird diese Anpassung geben müssen. Gerade diese Länder werden die höchsten CO2 Emissionen auch in Zukunft haben. China wird demnächst den Peak erreichen und Indien wächst unglaublich. Nebeneffekt ist der, dass sie die Anpassungen stemmen können. Da wird in einigen Regionen ohne AC nichts mehr gehen. Da bin ich bei Dir.
Zitat:
Wie kommst Du zu der Behauptung, die 1.400 Millionen Inder könnten sich "sehr gut" selber helfen?
Nicht die Menschen individuell, aber die Volkswirtschaften werden die Mittel haben.
Zitat:
Große Teile dieses Subkontinents werden in 80 Jahren praktisch unbewohnbar sein. Über 80% der landwirtschaftlichen Betriebe dort sind Kleinbauern, die bei 50°C auf den Feldern stehen werden. Mehrere Studien gehen davon aus, dass bis 2100 Hunderte von Millionen Menschen in Indien außerhalb der "menschlichen Klimanische" leben könnten. Woher willst Du wissen, dass die indische Gesellschaft das verkraftet?
Das liest sich zwar alarmistisch, ist aber ein wahrscheinliches Szenario. Ich sehe nur nicht, dass wir das verhindern werden. Selbst wenn wir komplett aussteigen.
Ich bin halt fest davon überzeugt, dass wir viel mehr in den Aufbau von Resilienz investieren sollten, anstatt Illusionen nachzulaufen.
Zitat:
Dazu kommt die typisch westlich-technokratische Selbstüberschätzung, die sich für mein Gefühl in solchen Sätzen ausdrückt:
"So haben sich Teile des Sahel mittlerweile von Wüsten- in Steppenlandschaft entwickelt. Das muss man dennoch im Blick behalten."
Das ist doch aber ein Fakt. Es gibt ja auch ein paar positive Elemente und ein paar Gewinner. Diese Region wird wohl dazugehören.
Zitat:
Was willst Du da "im Blick behalten"? Wir haben keinerlei Handhabe, in irgend einer Form auf die Wüstenbildung und Versteppung in der südlichen Sahara zu reagieren.
Das bezog sich auf das immense Bevölkerungswachstum und die fehlende ökonomische Perspektive. Dazu kommen Unsicherheit und Kriege. Da sehe ich aktuell deutlich mehr Gefahr für Migration als durch das Klima getrieben.