Zitat:
Zitat von Roini
Dein Engagement in allen Ehren.
Allerdings bringt es meiner Meinung nach nichts bei diesem Thema mit den Fingern auf andere zu zeigen (außer vielleicht einen erhöhten Puls ;-)
Vor allem zeigt der Finger ja dann oft auf Menschen die man kennt.
Was ist aber mit dem Milliardär, der jedes Wochenende mit seinem Privatjet zum Vergnügen um die Welt jettet.
Was ist mit dem Manager, der für ein Meeting von Hamburg nach Berlin und von dort nach Köln oder München fliegt?
Meiner Meinung nach sollten wir unsere Mitmenschen eher motivieren anstatt sie zu verurteilen 
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Ja Du hast recht. Man sollte sich gegenseitig motivieren und nicht anschnauzen. Und der Manager und der Milliardär ballern natürlich noch viel mehr C02 raus. Und die Industrie auch und China, also China ist ja noch viel schlimmer. Und außerdem wäre das Flugzeug ja sowieso geflogen, egal ob ich da jetzt drinsitze, oder nicht. Und überhaupt, es ist doch eh schon zu spät, also kann ich auch noch mitnehmen, was geht. Und man kann ja auch CO2-Zertifikate erwerben, damit ist der Flug ja klimaneutral.
Habe ich was vergessen? Ach so, das war ein Auszug aus den Top 5, mit denen kluge Menschen in meinem Umfeld auch ihren dritten und vierten Urlaubsflug pro Jahr schönreden. Sie wissen, dass das mit Blick auf den Klimawandel eigentlich nicht vertretbar ist und greifen daher zu solchen Kniffs, einer Art doppelten Buchführung, die es ermöglicht, etwas zu tun, von dem man eigentlich weiss, dass es nicht in Ordnung ist.
Ich rede nicht von den (sorry!) Idioten, die den Klimawandel komplett leugnen. Die sind eh nicht erreichbar. Ich rede von Personen, die eigentlich das Problem als solches anerkennen; Personen, die eigentlich auch wissen, dass ihr Tun in dieser Extremform klimaschädlich ist und die aber trotzdem nicht verzichten möchten.
Würden wir uns alle gegenseitig dazu motivieren, vllt nur einen Flug pro Jahr oder, und auch das geht, nur einen Flug alle zwei oder drei Jahre zu absolvieren, dann wäre schon vieles gewonnen.
Und: ja. Ich würde auch gerne mal wieder. Mein allerletzter Flug fand statt 2017, da waren wir in Thailand und es dauert mich, dass ich höchstwahrscheinlich nie wieder durch Bangkok werde spazieren können (der Landweg ist ja auch nicht sicher aktuell). Oder nach Rio, das habe ich vermutlich 2014 zum letzten Mal gesehen; da käme dann nur ein Segelboot in Frage.
Es geht mir nicht darum, den Menschen ihren Urlaub zu missgönnen oder ihr Schnitzel. Es ist einfach eine Frage des Maßes.
Wer legt fest, wieviele Urlaubsflüge pro Jahr „okay“ sind? Keine Ahnung, ich auf keinen Fall, das ist klar. Bei mir wäre die Zahl nämlich eine runde Null. Ebenso klar ist aber, dass vier oder fünf einfach zu viel ist.