Und ganz grundsätzlich wäre ein solcher Mehrheitspopulismus das Ende jeder Neuerung. Es liegt im Wesen des Menschen, dass Neuheiten und Neuerungen zunächst von der Mehrheit immer abgelehnt werden, vor allem dann, wenn der Nutzen nicht unmittelbar erkennbar ist, sondern sich erst in einigen Jahren einstellt. Deine Argumentation run um das Glühbirnenverbot ist das beste Beispiel dafür.
Eine gute Politik darf sich daran nicht orientieren, sonst herrscht weitgehend Stillstand. Gute Politik muss das Richtige tun; Annalena Baerbock hat das vor einiger Zeit explizit formuliert und wurde dafür von ihren Gegnern angegriffen (aber nicht von ihren Unterstützer*innen). So ist es richtig und so haben früher auch Konservative Politiker gehandelt. Heute findet man das nur noch selten und ganz bestimmt nicht an den politischen Rändern.
In unserer Gesellschaft sichern extrem reiche Minderheiten ihre Macht, Herrschaft über die Mehrheit der Menschen auf der Welt. Sie eignen sich den geschaffenen Reichtum sowie die Ressourcen und das technologische Herrschaftswissen an und behindern damit am Ende den weltweiten Fortschritt.
Nimm als Beispiel das Mittelalter, wo die herrschende, gebildete Klasse inform der Kirche und Feudaladel den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt behindert haben, den z.B. die Handwerker und das Bürgertum gebracht haben. Es gibt in dem Sinne "kein abstraktes Wesen" des Menschen, das konservativ geprägt ist, nur die konkreten gesellschaftlichen (Herrschafts)Verhältnisse.
Wenn Menschen z.B. heute Roboter, Automatisierung ökologische Landwirtschaft ablehnen, dann, weil sie deswegen entlassen werden, soziale Abstiege befürchten, ihre berufliche Qualifikation entwertet wird oder weil man ihnen keine neue Alternativen anbietet, aber in der Regel nicht, weil sie gegen Roboter, AI oder Klima- und Umweltschutz sind.
Eben. Der Verfassungsschutz sollte die Grünen verbieten, wegen Gefährdung des Volksfriedens und der Klimasicherheit, und wegen Missachtung der Grundrechte, das GG, insbesondere der Meinungsfreiheit. Alle und jedem anzeigen, der nicht ins selbe Horn bläst? Das machen diese Grünen. Hier sitzen die wahren Demokratiefeinde wegen ihrer intoleranten stalinistischen Doktrine oder Ideologie! Weg mit diesen Grünen. Diese Partei gehört verboten. Dummheit kommt auch noch dazu. Sie schützt vor Strafe nicht. Steckt diese Idiot*innen in das Gulak. Damit sie mal das Arbeiten lernen. Oder in den Steinbruch. Und wenn sie dann mal 100,- Eur verdient haben dürfen sie das gerne teilen mit Flüchtlingen usw.
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Nimm als Beispiel das Mittelalter, wo die herrschende, gebildete Klasse inform der Kirche und Feudaladel den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt behindert haben, den z.B. die Handwerker und das Bürgertum gebracht haben.....
Sprach der König zum Priester: "Halte du sie dumm, ich halte sie arm.";-)
Ich mach nur Spass. Natürlich gehört die AfD verboten. Bald ist Europawahl. Heute in einer Woche. Wählen dürfen alle über 16 Jahre. Ich wähle UvdL und Manfred Weber. Für ein starkes Europa.
Mal im Ernst: Nepumuks politische Dauerparolen nerven. Ihm gehört der Account gesperrt für 1 Woche damit er mal darüber nachdenken kann.
Du hattest noch nie ein E-Auto, richtig? Auch nicht für ein, zwei Wochen?
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In 10 Jahren haben wir eine verbesserte Technik bei den E-Autos, günstigere Preise, mehr Ladestationen, mehr klimaneutralen Strom und deutlich höhere CO2-Abgaben auf Benzin und Diesel. Erst dann kommt das Verbot von Neuzulassungen mit Verbrennungsmotor. Ist Dir das bewusst?
Ich seh das im wesentlichen auch so. Ich finde es insgesamt lohnenswert die zu betrachtenden Zeiträume nicht in Monaten oder Jahren sondern eher in Jahrzehnten zu bemessen.
Zum Beispiel: wie werden wir in 10 oder sagen wir 30 Jahren auf diese Diskussion blicken. Ich gehe davon aus, hoffe es zumindest, dass wir müde über die Menschen, ja uns, lächeln werden die in 2024 es immer noch für eine gute Idee hielten Öl in einen 1-2 Tonnen schweren Blechkübel zu kippen um damit von a nach b zu kommen.
Zum Beispiel auch: Ich kann mich noch an eine hitzige Diskussion, von vor ca 30 Jahren erinnern. Das ging den ganzen Abend, Thema war damals: Was könnte die nächste Sprunginnovation (wie Buchdruck, Dampfmaschine, Transistor..) sein, die die Menschheit auf das nächste level hieven wird. Ganz am Schluß waren wir uns einigermaßen einig, dass es die Lösung des Energieproblems sein wird (damals noch unter dem Eindruck der "bald endenden" Ölvorräte). Heute kann man aus meiner Sicht sagen, dass dieses Problem gelöst ist, wir können mehr als genug Energie erneuerbar erzeugen. (Geil !) Es fühlt sich halt nicht so an, weil wir mitten in dieser Transformation stecken. M.E. auch weil wir dazu neigen eher kürzere Zeiträume in den Blick zu nehmen. Aber das Problem ist aus Sicht eines Entwicklungsingenieurs gelöst, man muß nichts mehr erfinden sondern nur noch "vollends umsetzen".
Natürlich muß man sich Sorgen machen um die deutsche Wirtschaft, weil sie aktuell immer noch sehr vom Autobau, und hier v.A. vom Verbrennermotor leben. Im Speckgürtel von Stuttgart wohnend ist diese Sorge ziemlich präsent. Das ist aber eine andere Fragestellung und wir sollten das nicht vermischen. Ich hoffe natürlich, dass die Autoindustrie diese Transformation schon hinbekommt.
Eine Fragestellung die ich völlig vermisse in der mir bekannten Diskussion: Nehmen wir an die Dekarbonisierung schreitet so voran, wie wir uns das vorstellen. Dies würde zu totalem Verfall der Ölpreise führen. Wie geht man damit um, ich denke an Fragestellungen wie: "Sollte man die CO2 Bepreisung bei fallenden Ölpreisen nicht deutlich dynamischer erhöhen als es jetzt geplant ist ?" aber auch "Welche sozialen Verwerfungen oder sogar Gefahren für den Weltfrieden wird dies nach sich ziehen für Länder die heute im Wesentlichen vom Export von Öl und Gas leben ?" Hierzu würde mich belastbares Material interessieren.
Eine Fragestellung die ich völlig vermisse in der mir bekannten Diskussion: Nehmen wir an die Dekarbonisierung schreitet so voran, wie wir uns das vorstellen. Dies würde zu totalem Verfall der Ölpreise führen. Wie geht man damit um, ich denke an Fragestellungen wie: "Sollte man die CO2 Bepreisung bei fallenden Ölpreisen nicht deutlich dynamischer erhöhen als es jetzt geplant ist ?" aber auch "Welche sozialen Verwerfungen oder sogar Gefahren für den Weltfrieden wird dies nach sich ziehen für Länder die heute im Wesentlichen vom Export von Öl und Gas leben ?" Hierzu würde mich belastbares Material interessieren.
Ich finde die Frage sehr interessant und habe mal für die Jahre 2040 / 2050 gefragt, welche belastbaren Quellen CHATGPT kennt:
Zitat:
"Die langfristige Prognose der Ölpreise in den Jahren 2040 und 2050 ist aufgrund verschiedener Faktoren wie geopolitischer Entwicklungen, technologischer Fortschritte und Änderungen der Energiepolitik mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Einige Schätzungen und Trends können jedoch einen allgemeinen Überblick geben.
Energy Information Administration (EIA): Laut der EIA werden die durchschnittlichen Brent-Rohölpreise in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich schrittweise steigen. Sie prognostizieren, dass der Preis bis 2040 bei etwa 87 USD pro Barrel und bis 2050 bei etwa 95 USD pro Barrel liegen wird. Diese Prognosen basieren auf der erwarteten Dynamik von Angebot und Nachfrage, einschließlich des Einflusses der Einführung erneuerbarer Energien und der Verbesserung der Energieeffizienz (EIA Energy Info) (EIA Energy Info).
Wood Mackenzie: Ihre Prognosen deuten darauf hin, dass die Ölpreise niedriger sein könnten als von der EIA prognostiziert. Wenn der weltweite Kraftstoffverbrauch mit den Emissionszielen zur Begrenzung der globalen Erwärmung übereinstimmt, könnten die Ölpreise erheblich gesenkt werden. Sie schätzen, dass der Ölpreis unter 100 USD pro Barrel liegen könnte, bis 2030 möglicherweise sogar nur noch 40 USD pro Barrel, und dass er aufgrund der sinkenden Nachfrage langfristig weiterhin einem Abwärtsdruck ausgesetzt sein wird (Daten- und Analyselösungen).
ExxonMobil: Dieses große Ölunternehmen prognostiziert, dass Öl und Erdgas trotz des Aufstiegs erneuerbarer Energien bis 2050 immer noch mehr als die Hälfte des weltweiten Energiebedarfs decken werden. Dies bedeutet, dass die erneuerbaren Energiequellen zwar erheblich wachsen werden, die Nachfrage nach Öl jedoch weiterhin erheblich bleiben wird, was relativ stabile Ölpreise unterstützt. Sie räumen jedoch ein, dass technologische und politische Veränderungen diese Ergebnisse stark beeinflussen werden (ExxonMobil).
Obwohl die spezifischen Preisprognosen variieren, besteht insgesamt Einigkeit darüber, dass die Ölpreise wahrscheinlich unter 100 USD pro Barrel bleiben werden, was auf eine Kombination aus anhaltender Nachfrage und der zunehmenden Rolle erneuerbarer Energiequellen zurückzuführen ist. Die genaue Entwicklung wird davon abhängen, wie sich die globale Energiepolitik und der technologische Fortschritt in den kommenden Jahrzehnten entwickeln."
Das wäre dann reiner Populismus und eine Diktatur der Mehrheit. Politik ist in einer Demokratie kein Serviceangebot und Politiker sind keine Diener. Ich weiß gar nicht, woher du dieses krude Politikverständnis hast.
Politker werden gewählt um die richtigen Entscheidungen zu treffen und diese zu vertreten, auch wenn sie gegebenenfalls nicht von der Mehrheit vertreten werden.
Du hast schon einige gute Antworten hierauf bekommen; mein Verständnis der Rolle der Regierung in einer Demokratie basiert auf einem Bild, wie es bereits Abraham Lincoln formuliert haben soll: Regierung des Volkes, durch das Volk, für das Volk
Wenn dieses Prinzip nicht dazu führt, daß die Regierung die Mehrheitswünsche und Interessen umzusetzen versucht, dann sind Wahlen ziemlich sinnbefreit.
Deine Vorstellung einer Regierung, die für unmündige Bürger das Richtige tut, ggf. auch gegen ihren Wunsch, finde ich eher in der Utopie des "Wohlmeinenden Diktators" oder in einer reinen Technokratie wieder
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Für Dich mag es vielleicht tatsächlich das Spannendste sein, welche Autofirmen im Jahr 2035 am besten dastehen werden. Für mich gibt es spannendere Fragen.
Für die spannendste Frage halte ich das auch nicht, aber es ist eine Frage, die sicher viele im gehobenen Management dieser Firmen bewegt.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ich habe wenig Sympathie für die Schadenfreude, wenn wir auf diesem Weg langsamer vorankommen als erhofft.
Habe ich etwa Sympathie für Schadenfreude bekundet? Ich bin halt der Ansicht, daß die Entwicklung zur totalen CO2-Freiheit sicher langsamer vorankommen wird, als es die vollmundigen Pläne und Beschlüsse suggerieren, und daß man sich am Ende mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Zwischenstand mit stark reduzierten Emissionen, aber deutlich über 0 einpendeln wird, auf Grund der Realität, die alle umzingelt.
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