Der Spiegel-Aufmacher blendet den Klimakontext des Heizungsthema komplett weg, das ist ein grosses Minus; er fokussiert auf personalisierte Politik, das macht er aber m.E. fair - Heizung und Klima ist ein riesig dickes Brett zu bohren und sie haben es verbasselt.
Interessantes Detail im Text (habe ich nicht nachgeschlage ): das erste Statement zu den Heizungspläne - die bis jetzt nicht klar kommuniziert sind - war von Lang im März 2022 (erinnert sich jemand dran?)
Das Problem setzt doch viel früher an, weshalb wurde nicht vor 30 Jahren auf regenerative Energie gesetzt? Weil, wie mein Vater zu sagen pflegte, mehr als genügend billiges Öl, Gas... vorhanden ist. Sehr wahrscheinlich bräuchten wir uns um Gas/Kohleverstromungspreise keine Gedanken mehr machen. Ob deswegen die Preise deswegen niedriger wären steht übrigens auf einem ganz anderen Blatt.
Die verantwortlichen Regierungsmitglieder waren vor 20-30 Jahren hauptsächlich mit der Privatisierung des Strommarktes beschäftigt und der Sicherung ihrer nachfolgenden lukrativen Jobs bei den privatisierten Energiekonzernen sowie geeigneter Gesetze, um die privaten Konzerne breit zu subventionieren incl. der EEG-Umlage. Alles ein Kartell-Filz. Und den Wählern hat man Märchen erzählt, der Strom würde preiswerter. Gestiegen sind die Profite der Energiekonzerne.
Die Wärmepumpe schneidet dabei in vielen Fällen besser ab als das Heizen mit Gas. Die Energiepreise im Ausland sind dafür nicht relevant.
Ich habe erklärt, weshalb in der Vergangenheit in skandinavischen Ländern mehr Wärmepumpen verwendet worden sind als in Deutlschland, wozu natürlich der Strompreis in Norwegen eine erhebliche Rolle spielt.
"Lenkungswirkung" bedeutet nichts anderes, als dass Gas im Vergleich zu Strom aus Wind- und Wasserkraft sehr teuer wird.
Aufgrund der Merrit-Order bezahlt man in Deutschland den Strompreis fast durchgängig zum Gaspreis. Bis jetzt gibt es keine Infos aus der Regierung, das zu ändern, weil damit die Gewinne der Konzerne, mit denen sie verbunden sind, aus den erneuerbaren Energien steigen. Und kein Mensch kann wissen, wie es in 10 Jahren ist.
Aus Kostengründen werden sich die Leute sehr bald freiwillig Wärmepumpen anschaffen, wenn eine Neuanschaffung der Heizung ansteht.
Da die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe um ein Vielfaches höher sind muss das Heizen mit Strom schon wesentlich billiger sein als mit Gas, damit sich die Investition in überschaubarer Zeit rechnet. Da sind wir noch weit entfernt.
Durchschnittlicher Fördersatz für Wärmepumpen in bestehenden Häusern
0 EUR Schweden
0 EUR Italien
1.250 EUR Norwegen
3.145 EUR Dänemark
4.000 EUR Finnland
5.000 EUR Österreich
6.360 EUR England
8.100 EUR Frankreich
8.250 EUR Spanien
12.933 EUR Schweiz
16.500 EUR Deutschland Quelle
In dem verlinkten Text steht aber auch:
Zitat:
Unklar ist, wo sich Deutschland im europäischen Vergleich mit den von Habeck angedachten Förderprogrammen platzieren würde, da diese bisher noch nicht spezifiziert sind. Sollte die Bundesregierung tatsächlich die Differenz zwischen dem Einbau einer Wärmepumpe und dem Einbau einer Gasheizung fördern, läge die Förderhöhe bei durchschnittlich 8.250 Euro pro Wärmepumpe oder rund 30 Prozent der Kosten. Das wäre in etwa auf einem Niveau mit Spanien und Frankreich, die aktuell die fünfthöchsten durchschnittlichen Fördersätze bieten. Auf Neubauten bezogen würde Deutschland den dritten Platz belegen.