Zitat:
Zitat von Klugschnacker
a) Also nochmal zum Mitschreiben, was Kurt Denk gesagt hat: Gedopte Sportler sind beim Ironman Frankfurt startberechtigt ab der Sekunde, in der ihre offizielle Dopingsperre abgelaufen ist. Lebenslange Strafen kommen wegen eines Dopingerstvergehens nicht in Betracht. Längere Strafen gibt es für den offenbar schwerer wiegenden Fall, dass der Sportler sich in einem Rechtsstreit mit dem Veranstalter befindet.
b) Bei den oben angemahnten Tugenden von Kurt Denk und Dude ist festzustellen, dass sich beide nicht ganz einig zu sein scheinen. Dude möchte ehemals gedopten Sportler den Zugang zu seiner Veranstaltung erschweren, während Kurt Denk das nicht vor hatte. Bei letzterem bekamen ehemals gedopte Sportler wieder die ganz große Bühne. Gleichzeitig wird kritisiert, dass wir in unserem kleinen TV-Studio mit diesen Menschen sprechen.
c) Da Kurt Denk und meine Wenigkeit in Fragen des Startrechts ehemals gedopter Sportler exakt auf einer Linie zu sein scheinen (nämlich dem WADA-Code), habe ich weiter oben gefragt, worin denn die "Arsch-in-der-Hose" Haltung, auf die es vor allem anderen ankäme, nun besteht. Ich habe keine Antwort erhalten.
Grüße,
Arne
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...so, nun in Ruhe und mit etwas mehr Zeit (bin zurück in Germany) gerne meine Antwort und Meinung zu deinen hier und vorher gemachten Bemerkungen.
Zunächst etwas Grundsätzliches:
1) Du hast die Worte "Lynchjustiz" usw. in diese Diskussion eingebracht. Dieser Wortbezug ist absolut falsch und hält in keinster Weise den Realitäten stand. Da du diese Behauptung aber immer wieder gerne wiederholst, vermute ich in in deiner Grundeinstellung eher die Neigung den Doper oder Dopingverdächtigen zu schützen, als die Opfer (die ehrlichen Sportler, die Veranstalter, die Öffentlichkeit).
2) Wenn DU jemanden in dein Wohnzimmer nach Frankfurt zur Arne TV Show bittest, dann hast DU diesen Menschen doch EINGELADEN, oder? Genau dies ist aber der Punkt, den viele hier in Bezug auf Dopingverdächtige kritisieren, auch ich. Man muss keine ehemaligen Doper oder Dopingverdächtige einladen um eventuell sein eigenes "Rechtspfleger" Image zu profilieren.
Dies zu kritisieren hat aber nichts mit Lynchjustiz zu tun. Es hat aber etwas damit zu tun was ich unter Anstand verstehe, Anstand gegenüber all denen, welche von den Protagonisten vergageiert worden sind (um es diplomatisch zu formulieren). An eben diesem gebotenen Anstand und Fingerspitzengefühl mangelt es dir leider, in diesem Zusammenhang. Und nur darauf beziehe ich meinen Vorwurf.
Nun zu deinen Positionen im obigen Beitrag:
Zu a) Meine Ausführung gegenüber der FAZ, welche du hier aufführst - hat einen Hintergrund, der in diesem Interview seinerzeit nicht abgefragt wurde, den ich aber gerne hier erläutern will.
Wir haben seinerzeit nur die von der NADA akkreditierten Institute als Testteam bekommen, wenn wir bereit waren, uns den kompletten WADA (NADA) Regeln zu unterwerfen. Dazu zählt auch das bekannte WADA Sperrensystem. Ich musste abwägen, ob wir es riskieren sollen mit nicht akkreditierten Prüfinstituten zu arbeiten - oder die "bittere Sperrenpille" der NADA/WADA zu schlucken. Ich habe mich dann für letzteres entschieden, weil ich vermeiden wollte, dass spitzfindige Journalisten (...) mir im Falle eines Falles "Abenteuerliche Prüfmethoden" vorwerfen können. Ich meine dies insbesondere auf Profisportler bezogen.
Zu b) Die "Tugenden" von Dude und mir liegen gleich, wir sind da absolut stimmig. Wir haben nur zwei verschiedene Ausgangslagen.
Das ignorierst du.
Was ich in Bezug auf deine Arne TV Bühne nicht gut finde habe ich oben schon erklärt, unter 2).
Zu c) Du willst einen klare Antwort zum Ausdruck was gemeint ist mit der Aussage "Arsch in der Hose haben"? Aber gerne, hier ein Beispiel:
Man muss als Fachverband ( in diesem Fall DTU) keinerlei Recht brechen, wenn man vom Veranstalter klare Nachweiße zum Dopingverdacht eines Profisportlers geliefert bekommt.
Wenn diese Nachweiße, wie bei uns immer geschehen (!) von dem von der NADA zugelassenen Institut (Firma Pabst, München) durchgeführt wurden und alle Testgeräte die notwendigen Eichprüfungen hatten, wenn dann drei voneinander unabhängige Gutachter (einer davon Richter beim CAS) eine 99,99 prozentige Sicherheit von Blutmanipulation attestieren, - wenn dann alles, wirklich alles was eine unwillige und unwissende DTU Präsidentin noch zu tun haben müsste - die Heranziehung einer früheren Blutprobe wäre (welche beim Verband vorhanden) - wenn dies aber nicht gemacht wird/wurde,...
Dann, ja dann hat "man keinen Arsch in der Hose gehabt".
Nochmal, kein Recht ist gebrochen worden, hätte gebrochen werden müssen.
Dies ist kein Fall aus dem Radsport..., es ist ein Fall des Triathlon. Ein Fall des zuständigen Verbandes.
Recht haben und Recht bekommen hat sich mir gegenüber seitens diverser Funktionäre so geäußert:
" Mensch Kurt, du hast ja Recht..., das ist ja alles eindeutig,...aber weißt du, wir müssen aufpassen..., wir müssen überlegen,...wir müssen, wir müssen..."!
Alle klopfen einem damals und noch heute auf die Schulter, dass man die Rübe hingehalten hat und aufrecht geblieben ist, aber klare Kante zeigen oder den Arsch in der Hose haben, den haben sie alle nicht.
Der ehrliche Sport und der ehrliche Sportler und der verantwortungsvolle Veranstalter ist wehrlos. Nicht aber der / die Täter. Das ist die gelebte Realität in unserem Land und in unserem Sport, und nicht Lynchjustiz.
Mit freundlichem Gruß,
Kurt