Was mich dabei verdriesslich stimmt ist, das diese wackere Antidopingfront den selben Effekt erreicht wie die Betreuer, Seigneurs und Ärzte der Neo-Profis... nämlich, das auch den letzten redliche Sportlern klar gemacht wird: Ohne Doping geht gar nichts und daher kann ich eigentlich auch gleich mitziehen.
Eigentlich sollte man sich doch über emutigende Singnale freuen und diese lobend herausstellen, damit die paar Redlichen auch Vorbilder bekommen nach dem Motto: Wenn man fair auch 5. werden kann, dann ist noch Hoffnung und ich bleibe auch standhaft.
Dafür würde ich sogar das Risiko eingehen noch ein paar weitere Male enttäuscht zu werden. Was ist denn die Alternative? Dieses ständige "Beweisen" das ohne Doping gar nichts geht macht alles noch schlimmer, oder zementiert den Zustand nur.
Eigentlich sollte man sich doch über emutigende Singnale freuen und diese lobend herausstellen, damit die paar Redlichen auch Vorbilder bekommen nach dem Motto: Wenn man fair auch 5. werden kann, dann ist noch Hoffnung und ich bleibe auch standhaft.
Dafür würde ich sogar das Risiko eingehen noch ein paar weitere Male enttäuscht zu werden. Was ist denn die Alternative? Dieses ständige "Beweisen" das ohne Doping gar nichts geht macht alles noch schlimmer, oder zementiert den Zustand nur.
Im Prinzip hast Du ja Recht (also - nicht nur im Prinzip...), aber... Irgendwann macht sich einfach die Frage breit, ob man denn irgendwem da noch trauen kann. Wenn man (mehr zufällig) mitbekommt, selbst aufrechte Anti-Doping-Helden einwerfen (nein, ich werde keinen Namen nennen), dann ist das Vertrauen einfach komplett zerstört.
Ich würde mir wünschen, es gäbe eine Möglichkeit, die wirklich sauberen Athleten zu erkennen. Aber die gibt es nunmal nicht. Der Rest ist dann wohl nur noch die persönliche Einstellung zu den Dingen und ob man eher dazu tendiert, den Menschen Schlechtes oder Gutes zu unterstellen.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Was soll ein Sportler tun um nicht von Euch verdächtigt zu werden? (Wahrscheinlich einfach langsam und talentlos sein, dann erübrigt sich das gemaule).
Ja, das hilft. Wenn er hochtalentiert ist, und z.B. bei der Tour trotzdem nur als Helfer mitfährt, dann wäre er für mich aber auch unverdächtig.
Jede herausragende Leistung ist erst mal verdächtig. Meine Grundhaltung entspricht nicht der aus dem Strafrecht, "im Zweifel für den Angeklagten", sondern "im Zweifel ist er/sie gedopt".
Das man aber selbst für einen sauberen Weltmeister gute Argumente finden kann zeigt Herbert Steffny hier sehr schön für Haile:
Zitat:
Letztlich weiß niemand was hinter verschlossenen Türen vor sich geht, aber nachfolgend einige offene Gedanken von mir dazu, die für den sauberen Ausnahmeläufer Gebrselassie sprechen könnten:
er ist ein guter Typ (ja, ich weiß, aber der Bauch ist oft kein schlechter Ratgeber!)
er läuft schon seit 27 Jahren an der Weltspitze (Lügen haben meist viel kürzere Beine!)
er ist 1992 bereits 19-jährig Junioren-Weltmeister über 5.000 und 10.000 Meter geworden (sollte er so jung schon gedopt gewesen sein?)
er ist mittlerweile im besten Marathonalter jenseits der 30 Jahre angekommen
er ist klein und leicht (56kg, 1,65m - ein Grund für seine erstaunliche Palettenerweiterung von den Bahnstrecken auf Marathon)
er hat es geschafft auf den für Marathon ökonomischeren Rückfußlaufstil umzustellen
er ist sehr intelligent und clever (vgl. dazu das persönliche Desaster eines Henry Rono)
er ist mit Manager Jos Hermens (früherer Stundenlauf Weltrekordler) und seinem Trainer und Entdecker Dr. Yilma Berta exzellent beraten
er läuft schon lange nicht mehr wirklich fürs Geld, muss nicht wie andere für Kleingeld Tingeln gehen und konzentriert sich mit wenigen Starts weitgehend auf sportliche Ziele
er gehört mental zu der Sorte von Topläufern, die bereit sind - ich möchte es mal so mit meinen Worten formulieren - "Das Letzte geben, um Erster zu werden!"
Das man aber selbst für einen sauberen Weltmeister gute Argumente finden kann zeigt Herbert Steffny hier sehr schön für Haile: ...
Und grade der Verweis auf Jos Hermens macht dann die anderen Argumente wieder zunichte...: http://de.wikipedia.org/wiki/Jos_Hermens (nur auf die Schnelle, Google hilft weiter)
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Was mich dabei verdriesslich stimmt ist, das diese wackere Antidopingfront den selben Effekt erreicht wie die Betreuer, Seigneurs und Ärzte der Neo-Profis... nämlich, das auch den letzten redliche Sportlern klar gemacht wird: Ohne Doping geht gar nichts und daher kann ich eigentlich auch gleich mitziehen.
Heute ist es doch so, dass der ach so blütenweiße Hochglanzsport Jugendliche anzieht, die dann später feststellen müssen das es trotz Talent nicht nach ganz oben reicht ohne Doping (und schon der Zweite Niemanden interessiert).
Zu dem Zeitpunkt hängen sie bereits mit ihrer ganzen Lebensplanung und Karriere drin, oft mitsamt dem Umfeld (Eltern, Pfleger usw.), und wenn erst mal so viel davon abhängt - dann macht man es halt auch. Da sehe ich die größere Gefahr.
Und grade der Verweis auf Jos Hermens macht dann die anderen Argumente wieder zunichte...: http://de.wikipedia.org/wiki/Jos_Hermens (nur auf die Schnelle, Google hilft weiter)
Jetzt machts du genau das oben beschriebene "Connecting the dots".
Mir gings aber garnicht um Haile, sondern um Steffnys Argumentation. Nimm diese Liste und leg sie an einen beliebigen Sportler an. Jedes "Nein" macht ihn für mich verdächtiger.
Wenn er hochtalentiert ist, und z.B. bei der Tour trotzdem nur als Helfer mitfährt, dann wäre er für mich aber auch unverdächtig.
Halte ich für ausgeschlossen, dass ein Fahrer für den Tour-Kader nominiert wird, solange er von seinem sportlichen Leiter verdächtigt wird, sauber zu sein.
Halte ich für ausgeschlossen, dass ein Fahrer für den Tour-Kader nominiert wird, solange er von seinem sportlichen Leiter verdächtigt wird, sauber zu sein.
ohjeohje... soll das dein Beitrag zum Wettbewerb der größten Pauschalismen sein?