Aber vielleicht bei der Frage danach, wieviel Samthandschuh ein Doper braucht nicht ganz irrelevant. Oder wie fies eine gewisse soziale Ächtung in diesem Zusammenhang ist und so weiter.
Den meisten Dopern ist das nämlich sch...egal. Und weil ja auf FB mancher Mimimi wegen zum Zuschlagen unterstellte... Mimimi machen die Doper erst, wenn sie erwischt sind und damit konfrontiert werden. Da muss man schon Rücksicht nehmen auf die zarte Seele.
Es gibt ja Dopingfälle, die sind umstritten. Soll man die abenteuerliche Geschichte glauben oder nicht...
Und dann gibt es die Leute mit Blutbank, Spritzen, vollen Kühlschränken, Lügengefechte im sozialen Umfeld etc. Da braucht mir keiner mehr was erzählen mit 2. Chance und sowas.
Darum bewerte ich einen krassen Doper wie Armstrong oderF loyd Landis anders, als Leute, die mit Verunreinigungen oder Grenzwert Nuancen Probleme haben. Das mag unfair klingen und subjektiv gesteuert sein. Aber Landis fand ich anfangs auch sympathisch, und jetzt nicht mehr. Schwierig.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Wer sich differenzierter mit dem Doping speziell im Radsport auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich das Buch "Raubeine rasiert" vom Ex-Radprofi Paul Kimmage. Es ist meiner Ansicht nach eines der besten Bücher über den Radsport als Beruf, das es gibt.
Im Zentrum des Problems steht der einzelne, dopende Sportler. Aber nicht er allein. Es gibt ein System, das ebenfalls ein Teil des Problems ist. Wir wissen heute genau, dass die UCI ein Teil des Problems war. Dass die IAAF ein Teil des Problems war. Dass nationale Strukturen ein Teil des Problems sind, man denke nur an Russland oder China oder Spanien oder... Denkt nur mal an die Geschichte unseres eigenen Verbands.
Es ist aus meiner Sicht falsch, nur den einzelnen Doper zu sehen, aber nicht das System. Eigentlich dachte ich, wir hätten dieses Niveau der Debatte hinter uns gelassen, welches sich nur auf den einzelnen Täter konzentriert. Das schwarze Schaf wird an den Pranger gestellt, und alle machen weiter wie bisher. Das kritisiert auch der Titel dieses Threads, der ironisch vom nächsten "Einzelfall" spricht.
"doper stinken. alle. immer." ist insofern ein ziemlich halbschlauer Spruch, als dass er nicht vom Doping, sondern vom einzelnen Doper spricht und anprangert. Sündenbock gefunden, Diskussion beendet, Problem gelöst. Schön wär’s!
Nur, welche Wahl bleibt dir bei deiner Funktion und Aufgabe hier, als so zu argumentieren? Wen kannst du sonst noch einladen, ohne dabei respektlos zu wirken?
Ich lese in diesem Faden nur unregelmäßig mit und habe infolgedessen viele Beiträge nicht gelesen.
Zur Unterstützung dessen, was der Captain schrieb und auch Arne (saubere Fahrer werden durch Doper manchmal dazu getrieben ihren Pfad zu verlassen und das Gesamtsystem bzw. Umfeld ist im Radsport häufig ziemlich krank) möchte ich das Beispiel des Amateurfahrers Philip Schulz bringen.
Man könnte ihn für ziemlich naiv halten, wenn man einige seiner Äußerungen spontan wertet, aber ich gebe zu bedenken, ganz so naiv kann der eigentlich nicht sein, denn er hat zum Beispiel zumindest eine ganz gute Schulbildung genossen (Abitur).
Einen Menschen dazu bringen sich recht naiv zu verhalten, dazu kann nämlich auch sein Charakter, seine Mentalität und sein Selbstbewusstsein beitragen.
Auf mich wirkt Schulz so (ich weiß nur wenig davon, wie er so gelebt hat in seiner Zeit als Radsportler), dass ich stark vermute, dass er über viele Jahre unglaublich viel Zeit, Energie und auch Geld (in Relation zu seinem finaziellen Möglichkeiten meine ich) in den Sport investiert hat.
Ich vermute, er hat da unglaublich viel "geopfert" jahrzentelang und das ohne groß mit der Wimper zu zucken.
Viele gibt es nicht von seiner Sorte, da ich glaube, dass er letztlich relativ wenig dafür bekommen hat, sei es in Form von Wettkampferfolgen oder in Form von Preisgeldern, die man bei Kriterien gewinnen kann.
Da hatte er meiner Vermutung nach einfach das Pech, dass er zwar sehr stark war, aber halt nicht stark genug um ganz große herauskommen zu können und wenn er nicht richtig gut sprinten konnte (ich denke das war so) und selten in extrem starken Mannschaften war mit einigen möglichen Helfern, hat er letztlich sehr viel geopfert und in Relation dazu so wenig bekommen, dass man da schon durchaus etwas Mitgefühl haben kann, trotz aller Aussagen von ihm, die wie gesagt u.a. erst einmal arg naiv herüberkommen (könnten) bei vielen. https://www.youtube.com/watch?v=yglxV5ehCfI https://www.deutschlandfunk.de/auch-...icle_id=195446 http://www.interpool.tv/sportspool-t...den-ist-i.html
Wer sich differenzierter mit dem Doping speziell im Radsport auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich das Buch "Raubeine rasiert" vom Ex-Radprofi Paul Kimmage. Es ist meiner Ansicht nach eines der besten Bücher über den Radsport als Beruf, das es gibt.
Im Zentrum des Problems steht der einzelne, dopende Sportler. Aber nicht er allein. Es gibt ein System, das ebenfalls ein Teil des Problems ist. Wir wissen heute genau, dass die UCI ein Teil des Problems war. Dass die IAAF ein Teil des Problems war. Dass nationale Strukturen ein Teil des Problems sind, man denke nur an Russland oder China oder Spanien oder... Denkt nur mal an die Geschichte unseres eigenen Verbands.
Es ist aus meiner Sicht falsch, nur den einzelnen Doper zu sehen, aber nicht das System. Eigentlich dachte ich, wir hätten dieses Niveau der Debatte hinter uns gelassen, welches sich nur auf den einzelnen Täter konzentriert. Das schwarze Schaf wird an den Pranger gestellt, und alle machen weiter wie bisher. Das kritisiert auch der Titel dieses Threads, der ironisch vom nächsten "Einzelfall" spricht.
"doper stinken. alle. immer." ist insofern ein ziemlich halbschlauer Spruch, als dass er nicht vom Doping, sondern vom einzelnen Doper spricht und anprangert. Sündenbock gefunden, Diskussion beendet, Problem gelöst. Schön wär’s!
Im organisierten Profi Mannschaft (oder Verbands-) sport würde ich dir ggf zustimmen. Aber um den geht es hier oft genug nicht. Und wenn man die Heulsusen im TV sieht... Ich hab doch nur ein Mal und es hat auch nix gebracht oder wenn man die oft zitierten dämlichsten Dopingausreden anschaut... Die haben nicht nur gedopt und betrogen, die räumen noch nicht mal auf danach und versuchen die Leute noch mal zu verarschen. Und spätestens dann stinken auch die, für die man vorher vielleicht noch einen gewissen Systemdruck hätte gelten lassen können. Dieses Kabinett des Schweigens und verarschens ist übrigens mit ein Grund dafür, dass das alles so lange so gut mit so wenig Folgen funktioniert.
Es war an der Laufstrecke beim IM Austria, da habe ich ihm als Zuschauer auch mal ein paar schmutzige Worte entgegen geworfen. Neben mir nur Ösis, die ihrem local hero uneingeschränkt zujubelten.
Mir gehen Doper auch auf den S...., aber an der Strecke stehen und einen evtl. jetzt sauberen Athleten übel zu beschimpfen ist meiner Ansicht nach nur billig. Vielleicht sollte man doch mal in Erwägung ziehen, das er etwas aus seiner Vergangenheit gelernt hat und sich regelkonform verhält.