Noch ein kleiner Nachtrag für CDU-Wähler:innen:
...
"Wir wollen die Menschen in Deutschland noch mehr in den politischen Prozess einbeziehen, so dass Politiker darüber ein zusätzliches Stimmungsbild vermittelt bekommen. Dabei können Bürgerräte die parlamentarische Demokratie ergänzen."
Das Zitat ist die Antwort der Unionsparteien auf die schriftliche Anfrage der Initiative „Klima-Mitbestimmung.JETZT!“. Quelle
Ein paar Gedanken zu dieser Quelle, in dem es u.a. heißt:
Zur Auswahl: wurden alle zufällig ausgelost, oder gab es doch eine Vorauswahl nach Alter, Geschlecht, Bildung, etc. - ist es also eine wirklich zufällige Auswahl, oder eher eine Art Ständevertretung? Wenn letzteres, welche Kriterien zur Vorauswahl sind akzeptabel, relevant und sinnvoll? Ist Migrationshintergrund ein Kriterium? Warum nicht auch Wahlpräferenz? Ist Bildung ein Kriterium? Warum nicht auch Vermögen? etc. Wenn man mit sowas anfängt, wird die Liste schnell endlos.
Beraten von Fachleuten und professionell moderiert: Wer hat die Fachleute und die Moderatoren ausgewählt? Wenn es die ausgelosten Mitglieder des Rats waren, die im Konsens einen oder noch besser mehrere Fachleute mit unterschiedlichen Ansichten auswählen und konsultieren, um sich eine eigene Meinung zu bilden, dann wäre es noch einigermaßen wirklich "basisdemokratisch". Wenn aber die Fachleute nicht von den Mitgliedern eingeladen werden - dann ist das, was der Rat empfiehlt doch vor allem von dieser Vorauswahl abhängig. Auch die Wahl des Moderators ist wesentlich. Idealerweise ist der Moderator ja völlig unbeteiligt in der Sache, über die Entschieden wird - ist das sichergestellt? Ansonsten beherrscht jeder gute Moderator die beiden Grundregeln der Moderation (1. Du sollt nicht manipulieren. 2. Wenn Du manipulierst, laß Dich nicht erwischen), und kann das Ergebnis perfekt lenken (Eigene Berufserfahrung).
Nur wenn ein tatsächlich zufällig ausgewählter Bürgerrat in völliger Selbstbestimmung ihre Fachleute und Moderatoren aussucht, kann ich an einem Prozeß glauben, der sich wesentlich vom Lobbyismus und Eigeninteresse der Berufspolitiker unterscheidet.
Übrigens, wenn es das seit 2019 bereits geben soll, würde mich interessieren, was so ein Gremium z.B. zu zuletzt sehr kontroversen Themen wie die Corona-Impfpflicht oder dem Heizungsgesetz als "Volkes Stimme" zurückmeldet? Wären das nicht ideale Prüfsteine für den Prozeß?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Auch das IPCC unterscheidet mitigation und adjustiert. Würdest Du denen nun auch AfD Sprech unterstellen?
Meine Statements beziehen sich wie Deine auch auf die darüberstehenden Zitate.
Wenn ich einleitend zu dem Zitat etwas schreibe, dann wird das eher mit einem Doppelpunkt gekennzeichnet. Der von Dir zitierte Absatz steht für sich selbst und hat keinen Bezug zum AFD-Sprech.
Ich halte es für keine sensationell neue Strategie daß wir als Menschen uns anpassen müssen. Die einen meinen aber daß das anpassen mit Dieselbetriebenen größeren Klimaanlagen am einfachsten zu realisieren ist, andere meinen aber daß wir uns besser so anpassen daß wir unsere Städte und unser Leben so gestalten daß wir auch mit weniger Klimaanlagen zurechtkommen.
Das mit den Städten so gestalten, ist z.B. durch eine Koalition der Verbotspartei in BW so gestaltet daß dort z.B. Steingärten nicht mehr neu angelegt werden dürfen.
Ich kann mich aber auch täuschen.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Das Klimaschutzgesetz hat Verfassungsrang und ist für die deutsche Politik bindend. Das bedeutet, 2045 ist Schluss mit den Emissionen.
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Kurz: Das Tempo, in dem wir beim Klimaschutz vorankommen müssen, ist verbindlich durch unser Grundgesetz geregelt.
Schöne Vereinfachung, mit dem kleinen Schönheitsfehler, daß das tatsächlich mögliche Tempo nicht durch solch hehre Floskeln, sondern durch Tatsachen wie Physik, Wirtschaftlichkeit, Soziales, Menschliches bestimmt wird. Daran sin d in der GEschichte so manche Utopien zerschellt; zuletzt die Idee vom Kommunismus, an dem ich in der Kindheit mitbauen durfte, mit ähnlich motivierenden und ähnlich realistischen Zielformulierungen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Meine Statements beziehen sich wie Deine auch auf die darüberstehenden Zitate.
Wenn ich einleitend zu dem Zitat etwas schreibe, dann wird das eher mit einem Doppelpunkt gekennzeichnet. Der von Dir zitierte Absatz steht für sich selbst und hat keinen Bezug zum AFD-Sprech.
Sorry für die kleine Provokation. Es kam für mich so rüber, dass Du Anpassung für eine falsche Strategie hälst. Danke für die Erläuterung.
Zitat:
Ich halte es für keine sensationell neue Strategie daß wir als Menschen uns anpassen müssen. Die einen meinen aber daß das anpassen mit Dieselbetriebenen größeren Klimaanlagen am einfachsten zu realisieren ist, andere meinen aber daß wir uns besser so anpassen daß wir unsere Städte und unser Leben so gestalten daß wir auch mit weniger Klimaanlagen zurechtkommen.
Da gibt es tatsächlich verschiedene Meinungen. Und einiges ist sehr sicher über Veränderungen im Städtebau realisierbar. Ich persönlich glaube allerdings, daß man um eine drastische Erhöhung des Klimaanlagenbestandes nicht umhin kommt. Wenn wir mal von 2 Grad Erwärmung global im Schnitt ausgehen, wird die Erhöhung der Temperatur vom Äquator weg zunehmen. Das bedeutet, daß wir dann eher 4 Grad oder mehr abbekommen. Städte werden, auch bei intelligenter Bauweise, noch härter betroffen sein.
Ich bin an dem Punkt ein großer Fan der Luft/Luft Wärmepumpe. Da hast Du beide Seiten abgedeckt. Du kannst kühlen und heizen. Bei letzterem hättest sogar das Problem der erhöhten Vorlauftemperaturen umschifft. Ich denke, daß sich so etwas von selbst durchsetzen wird. Dafür bedarf es keiner Gesetze. Es muss für das Individuum sinnvoll sein. Und wenn es das tut, wird es sich durchsetzen.
Zitat:
Das mit den Städten so gestalten, ist z.B. durch eine Koalition der Verbotspartei in BW so gestaltet daß dort z.B. Steingärten nicht mehr neu angelegt werden dürfen.
Ich kann mich aber auch täuschen.
Die Sache mit den Steingärten würde ich anders bewerten als eine strikte Vorgabe für Heizungen. Ich halte diese Verbote zwar für überflüssig, weil man das auch über Versiegelungskosten steuern könnte. Bei Bäumen haben wir das schon lange. Du musst Dir für das Fällen eine Erlaubnis einholen. Das ist in der Regel mit einem Ausgleich verbunden. Das könnte man hier auch anwenden. Wir sind uns übrigens völlig einig, daß die Steingärten völliger Unfug sind. Wir sollten alles dafür tun, um die vorhandenen Senken zu schützen und auszubauen.
Ein paar Gedanken zu dieser Quelle, in dem es u.a. heißt: [...]
Ja, das sind die üblichen Verhinderungstaktiken konservativer Politik: Man fordert ein perfektes Konzept für sämtliche Hürden, die sich einer Idee in den Weg stellen könnten. Solange es nicht da ist, sei es unverantwortlich, den ersten Schritt zu tun.
Dabei wird unterschlagen, dass auch die bisherigen Verfahren nicht perfekt sind und auch sie etliche Probleme der Zukunft im Moment nicht lösen können.
Ein paar Gedanken zu dieser Quelle, in dem es u.a. heißt:
Ich würde zu den hier eingebrachten Argumenten auch noch die Motivation einbringen. Bist Du bei Auslosung verpflichtet teilzunehmen oder ist das freiwillig? Egal wofür Du Dich entscheidest, wird das Einfluss auf die Gruppe und deren Arbeit oder eben deren Zusammensetzung haben. Ein weiterer Punkt ist die Frage nach der Repräsentanz. Was passiert denn, wenn nun zufällig viele AfD Anhänger dabei sind? Oder meinetwegen auch Linke oder Grüne? Das kann bei 160 durchaus passieren. Wie stelle ich sicher, daß wenige der Gruppe nicht diese dominieren und steuern?
Wir könnten ja in einer Volksabstimmung darüber entscheiden. Parallel noch das "Heizungsgesetz"
Ok, […] dann rücke ich davon ich, sie verfassungsfeindlich zu nennen.
Finde ich gut. Was hältst Du von Politikern, welche die Verfassungsfeindlichkeit von Bürgerräten weiterhin behaupten, offensichtlich wider besseren Wissens?
Zitat:
Zitat von Plasma
Ich habe 46.000 (!) Euro in die Hand genommen um eine Wärmepumpe in den Keller zu stellen und eine PV aus Dach zu legen (Investitionsvolumen 57.000 Euor minus ca. 11.000 Euro BAFA Förderung, die hoffentlich bald eintrudelt). Und wenn das Auto die Grätsche macht, kommt ein E-Auto her.
Außerdem fliege ich nicht mehr.
Wenn Menschen sich für besonders klimafreundlich halten, vergleichen sie sich in der Regel mit Menschen der gleichen sozialen Schicht. Beispielsweise kann sich ein Eigenheimbesitzer mit Auto für einen klimafreundlichen Bürger halten (wegen der Solaranlage auf dem Dach), obwohl er einen weit überdurchschnittlichen CO2-Abdruck hat, verglichen mit dem nationalen Durchschnitt. Und selbst der nationale Durchschnitt liegt mit 11 Tonnen CO2 mindestens beim Dreifachen der Emissionen, welche das Klima aushalten kann.
Generell halte ich aber nichts davon, einzelnen Menschen ihren persönlichen CO2-Fußabdruck vorzurechnen. Es liegt ja nicht in der Macht des Einzelnen, ob nun Windräder aufgestellt werden und wir die Mobilität in den Städten neu gestalten. Solche dicken Bretter sind Aufgabe der Politik.
Generell halte ich aber nichts davon, einzelnen Menschen ihren persönlichen CO2-Fußabdruck vorzurechnen. Es liegt ja nicht in der Macht des Einzelnen, ob nun Windräder aufgestellt werden und wir die Mobilität in den Städten neu gestalten. Solche dicken Bretter sind Aufgabe der Politik.
Deine Begründung ist völlig richtig. Und dennoch kann und sollte man dem Einzelnen den individuellen Abdruck aufzeigen. Das sehe ich aus zwei Gründe als wichtig an:
1. Es zeigt genau auf, wo man individuell Einfluss nehmen kann
2. Es schafft Sensibilität für diese Faktoren, aber auch die nicht direkt beeinflussbaren Komponenten
Die Kategorie 1 ist übrigens gar nicht so klein. Allein schon deswegen sollte man das aufzeigen.