Hab gerade die gelbe Karte aus dem Maschinenraum erhalten.
K.R.A.M.P.F
...und zwar minutenlang beim Kampfschwimmen mit den rasierten Torpedos.
Nachdem ich gestern früh bei strömendem Regen und herrlich leerem Becken meinen Neo im Freibad ausprobiert hatte (passt sogar noch ) und dabei 50 hirnlose 50 Meter-Bahnen runtergerattert bin, meinte ich nach ausgiebigem Mittagsschläfchen noch mal kurz probieren zu müssen, ob man auf dem Radweg bei Sturm einen Vierziger-Schnitt fahren kann.
Man kann natürlich nicht.
Aber man kann seine Muskulatur dermaßen überlasten, daß man sogar beim Stuhlgang einen Oberschenkelkrampf kriegt. Details bitte im Pschyrembel recherchieren.
Jetzt erst mal langsam und vielleicht statt Pizza und Schleckeis mal wieder einen Salat zur Mittagsspeisung einnehmen. Schließlich wollen wir ja im Kraichgau nicht wieder auf die Saunawiese reihern. Datails hierzu bitte auch im Pschyrembel oder in der Opfer-Photosammlung des Badensers...
Ich kenne hier in Plön einen Italiener, der hat auch immer eine (!) Pizza für Kinder und eilige Gäste auf der Tageskarte. Von der bekommst Du garantiert keine Krämpfe und auch mit dem Gedärm sollte alles passen. Den Chateauneuf kann man dazu nehmen, allerdings empfiehlt es sich, aus Rücksicht auf den Patron sowas wie Antinori über das Etikett drüberzukleben.
Gratuliere übrigens zur neuen Gewichts-PB, die sich offenbar zur Zeit parallel zu meinem Depot entwickelt. Gibt es beim Abnehmen auch sowas wie "Sell in May then go away?"
Als Krönung hätte mich nur noch ein Hund anpissen müssen...
...denn das war grad die Verlierervorstellung des Jahres!
Mittwochabend. Es regnet mal wieder im Neckartal. Kollege F. hat sich aber vorgenommen zu testen, ob er im Kompressionseinteiler, in dem er aussieht wie ein vollgeschissener Damenstrumpf, auch noch in den Neoprenanzug reinpasst. In dem sieht er auch ohne Wettkampfeinteiler schon aus wie eine entartete Presswurst.
Also todesverachtend noch das Klappstühlchen eingepackt (ohne Sitzgelegenheit kommt der alte Mann nicht in den Presswurst-Container) und ab zum Kfurter Baggersee. Der Michi Göhner wohnt quasi direkt daneben. Den hab ich aber dort noch nie gesehen. Warum? Weil er schlau ist!
Aber der Reihe nach...
Auf dem Weg zum See fällt dem Kollegen F. ein, daß er doch noch an der günstigen Tanke vorbeischauen könnte, die nahe beim Tümpel liegt. Das Schildchen zeigt tatsächlich gute Preise an und brav reiht sich F.s Rennbolide in die Schlange der Wartenden. Endlich an der Reihe, klebt an der Zapfsäule ein Kleber, der besagt, daß sich der Vollpfosten, der hier E10 tanken will, gefälligst an der nächsten Säule neue anstellen soll. Denn hier "defekt".
Erste Hassgeräusche ausstossend wird sich ungetankt auf den Weg zum Parkplatz gemacht. In der Unterführung das Stühlchen aufgestellt und die Pelle vorsichtig drübergezwungen. Wie üblich bin ich zu ungelenk und fett für das Rückenreissverschlusskunststückchen. Normalerweise gammelt auch immer jemand am Ufer rum, der gerne hilft und Spaß daran hat ein Stückchen Rückenhaut mit einzuklemmen. Heute nicht. Bei Scheißwetter hocken die ganzen Jungalkoholiker vermutlich in der Garage des einzigen Kumples rum, wo sie noch kein Hausverbot haben.
Ich wandere am Ufer auf und ab. Ohne jeglichen Erfolg. Beim Versuch, das Wasser auszutesten, rutsche ich auf dem glitschigen Bootsteg aus und falle. Erst vehement auf die Fresse und dann rückwärts in Wasser. Kapitaler Einschlag, aber keine Schmerzen. Brille ist auch noch da. Also wieder raus. Hat ja keiner gesehen. Ist aber gar nicht so leicht, weil ich mich, eingeengt durch den Drecks-Neo, noch tapsiger bewege als eh schon. Nach mehreren Slapstickeinlagen schaffe ich es ans rettende Ufer.
Ich wate durch Entenscheiße zurück und versuche immer wieder den Reissverschluss zuzumachen. Vergiss es! Schwimme ich halt mit offenem Rücken. Mittlerweile bin ich schon über eine Stunde unterwegs, habe etliche Schürfwunden, bin aber noch keinen Meter geschwommen. Also rein in die Brühe. Gedüngt von der explosionsartig anwachsenden Enten- und Schwanenpopulation, reichen die Schlingpflanzen schon fast wieder bis an die Wasseroberfläche. Aber es geht. Ich pflüge mich durch und schaffe sogar mein geplantes Pensum. Zweimal hin- und her. Genau 1.000 Meter.
Gegen Ende spüre ich schon ein komisches Zucken in den Waden. Krämpfe? Das kann doch nicht sein! Nicht schon nach 1.000 läpprigen Meterchen. Doch! Und wie. Am Ausstieg hat es gnädigerweise eine Treppenstufe im Wasser. Als ich vorsichtig mein Knie daraufsetze, verkrampft sich mein rechtes Bein komplett. Ich rutsche aus und knalle volle Patrone mit dem Bauch in die Uferböschung. Beim Zurückrollen in die Pfütze verfällt auch noch mein linkes Bein in spastische Zuckungen. Gottseidank liege ich auf dem Rücken und der Auftrieb des Neos hält meinen Kopf über Wasser. Wichtiges Detail, denn mittlerweile werde ich auch noch von Lachkrämpfen geschüttelt.
Genau in diesem Augenblick fährt einer der minderjährigen Stammtrinker mit dem Moped auf dem Uferweg vorbei. Bei dem Anblick, den der gestrandete Blauwal bietet, fängt er an zu schlingern, fährt voll durch ein Loch mit Entenkacke und ist völlig verdreckt. Geschieht ihm recht. Hätte er mir vorher in den Anzug geholfen.
Nach weiteren 10 Minuten habe ich es endlich ans Ufer geschafft und wälze meine Pelle bei den Ausziehversuchen in einer Mischung aus Schwanen- und Entenexkrementen. Zwischendurch fährt es mir immer wieder in Wade und Oberschenkel. Mein Veitstanz endet schließlcih am Rand des Parkplatz, wo mich der zweite Passant in zwei Stunden dabei überrascht, wie ich unerlaubterweise in die Rabatten uriniere. Er beschimpft mich. Ich ignoriere ihn. Vorher war er ja auch nicht da.
Dann tanke ich doch noch erfolgreich, lasse mich von Shell um 2 Cent Tankgutschein prellen und erzähle meiner liebenden Erziehungsberechtigten von meinen Abenteuern.
Sie lacht mich schallend aus.